Zum Färben von Nahrungs- und Futtermitteln geeignetes Carotinoidpräparat Die vorliegende Erfindung betrifft ein zum Fär ben von Nahrungs- und Futtermitteln geeignetes Carotinoidpräparat.
f-Carotin ist ein natürlicher öllöslicher Farb stoff, der in steigendem Masse zur Färbung von Fetten und Ölen, zum Beispiel Margarine, Butter, Speisefett usw., verwendet wird. Nun ist das reine, kristallisierte f-Carotin nicht nur recht oxydations empfindlich, sondern auch in den üblichen Lösungs mitteln so schwer löslich, dass es bisher nicht ge lungen ist, eine den Bedürfnissen der Fett- und Öl industrie entsprechende befriedigende Gebrauchsform zu finden.
Es ist zum Beispiel unzweckmässig, das reine kristallisierte f Carotin dem zu färbenden Fett bzw. Öl direkt zuzumischen, denn die Carotin kristalle lösen sich so langsam auf, dass es auf diese Weise praktisch unmöglich ist, eine gleichmässige Färbung zu erzielen. Man hat deshalb versucht, der Öl- und Fettindustrie das Carotin in Form von ge sättigten Lösungen in Öl zur Verfügung zu stellen. Solche Lösungen weisen jedoch einen sehr niedri gen Carotingehalt auf; sie enthalten im allgemeinen weniger als<B>10/ & </B> f-Carotin, so dass sie den Nachteil einer sehr grossen Ballastmenge besitzen.
Zudem besteht bei solchen Lösungen die Gefahr, dass bei der Lagerung ein Teil des f-Carotins auskristalli sieren kann, so dass auch diese Gebrauchsform nicht befriedigt.
Ferner sind Dispersionen von Mikrokristallen von Carotin in Öl oder Fett bekannt, welche beim Einrühren in erwärmte Fette bzw. Öle verhältnis mässig rasch zu klaren Lösungen führen. Indessen können solche Dispersionen von Carotinmikro- kristallen Fleckenbildung im fertigen Produkt her vorrufen, wenn nach dem Lösungsvorgang noch einzelne feste Carotinmikrokristalle ungelöst blei ben. Bei Suspensionen von mikrokristallinem fl- Carotin in Öl besteht zudem die Gefahr, dass bei der Lagerung eine gewisse Sedimentierung eintritt, die zu ungleichmässigen Färbungen führen kann.
Um eine solche Fleckenbildung zu vermeiden, ist es deshalb notwendig, diese Dispersionen mit dem zu färbenden Öl oder Fett oder Teilen davon zu erwärmen, bis die letzten Kristalle sicher in Lösung gegangen sind. Deshalb ist auch diese Gebrauchs form nicht ideal.
Es wurde deshalb nach einem Präparat ge sucht, welches insbesondere den Bedürfnissen der Öl- und Fettindustrie bezüglich Einfachheit der Handhabung, Gleichmässigkeit der Färbekraft, Sta bilität usw. voll entsprechen würde.
Das erfindungsgemässe, zum Färben von Nah- rungs- und Futtermitteln geeignete Carotinoidpräpa- rat ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens 3 /o Carotinoidfarbstoff, gelöst in einem bei Zim mertemperatur festen, essbaren Carotinoidlösungs- mittel, enthält.
Als Carotinoidfarbstoff enthält das Präparat vor zugsweise f-Carotin. Das Präparat kann aber auch, insbesondere wenn es für die Färbung von Ölen und Fetten bestimmt ist, andere Carotinoidfarbstoffe als ,8-Carotin, zum Beispiel Bis-dehydro-carotin, Lycopin, Isozeaxanthin, Zeaxanthin und weiteren Homologen des -Carotins, enthalten.
Als Carotinoid- lösungsmittel eignen sich insbesondere bei Zimmer- temperatur feste, höhere, aliphatische Alkohole, ins besondere die sogenannten Wachsalkohole, zum Beispiel Cetylalkohol, höhere aliphatische Säuren, zum Beispiel Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearin säure, oder deren bei Zimmertemperatur festen Ester, zum Beispiel Palmitinsäurecetylester oder Monostearinglycerylester oder Gemische dieser Stoffe.
Die erfindungsgemässen, zum Färben von Nah- rungs- und Futtermitteln geeigneten Carotinoidpräpa- rate stellen feste, meistens wachsartige, dunkelrot gefärbte Stoffe dar, welche in den dem Gehalt an Carotin entsprechenden Mengen Öl oder erwärmtem Fett sehr rasch und klar in Lösung gehen. Sie lassen sich in Form von dünnen Tafeln, ähnlich den Schokoladetafeln, einpacken und eignen sich in dieser Form, zum Beispiel indem man in den Tafeln Bruchrillen anbringt, ganz besonders zum einfachen Dosieren der zum Färben bestimmter Öl- bzw.
Fettchargen erforderlichen Carotinoidmengen. Eine weitere zweckmässige Gebrauchsform des Caro- tinoidpräparates nach der vorliegenden Erfindung stellt ein freifliessendes Produkt dar, welches aus kleinen Kügelchen (pellets) oder Schuppen der festen Carotinoidlösung besteht. Dieses freifliessende Pro dukt kann leicht umgeschüttet, gewogen oder abge füllt werden.
In den erfindungsgemässen Präparaten sind die Carotinoide vor der Oxydation zwar schon weitgehend geschützt, es kann jedoch trotzdem emp fehlenswert sein, in gewissen Fällen Präparate zu verwenden, welche geringe Mengen von Antioxy- dantien, zum Beispiel Tocopherol und/oder Ascor- bylpalmitat usw., enthalten. Die erfindungsgemässen Präparate von Carotinoidfarbstoffen eignen sich zur Herstellung von konzentrierten öligen Lösungen, welche zur Färbung von Lebens- und Futtermitteln verwendet werden können.
Sie sind aber auch ganz besonders geeignet zur direkten Färbung von Nah rungsmitteln, wie beispielsweise Fette, Öle Marga rine usw.
Hochkonzentrierte, zum Färben von Nahrungs- und Futtermitteln geeignete Carotinoidpräparate kön nen dadurch hergestellt werden, dass man ein Caro- tinoid in bei Zimmertemperatur festen, essbaren Carotinoidlösungsmitteln, insbesondere in aliphati- schen Alkoholen oder aliphatischen Säuren oder deren Estern bzw.
Gemischen derselben, in einer Konzentration von mindestens 3 1/a durch Erwärmen löst und. die erhaltene Lösung rasch abkühlt.
Es ist bei diesem Verfahren zweckmässig, die Trägermasse auf über 100 C zu erwärmen, weil sich die Carotinoide darin oberhalb 100 C besonders rasch lösen und nach dem Abkühlen auch in Öl und Fett besser löslich sind.
Die zu lösende Menge Caro- tinoid beträgt vorzugsweise etwa 15 %. Zweckmässig kann man vor dem Lösen des Carotinoids in Antioxy- dans, zum Beispiel Tocopherol und/oder Ascorbyl- palmitat usw., in einer Konzentration von bis zu 1 % des Fertigproduktes zusetzen.
Die Schmelze wird zweckmässig rasch abgekühlt, damit der Trägerstoff zum Erstarren kommt, bevor das gelöste Carotinoid auskristallisiert. Zu diesem Zwecke kann man die Schmelze zum Beispiel in gekühlte Formen giessen, auf gekühlte Walzen fliessen lassen oder durch Versprühen abkühlen.
<I>Beispiel 1</I> 85 g Cetylalkohol werden auf 120 bis l30 C erwärmt, mit 0,2g Ascorbylpalmitat und anschlie- ssend mit 15 g ss-Carotin versetzt. Sobald alles ,Carotin gelöst ist, giesst man die Lösung in eine Metallform, welche sich in einem Kühlbad befindet. Die Kühlung muss so stark sein, dass der Cetylalkohol erstarrt, bevor das f Carotin Zeit zum Auskristalli sieren findet, und die Schichtdicke soll nicht wesent lich mehr als 5 mm betragen. Die erhaltene dunkel rot gefärbte Tafel genügt, um 2 bis 3 Tonnen Mar garine eine schöne buttergelbe Färbung zu ver leihen.
<I>Beispiel 2</I> 85 g Cetylalkohol werden auf 120 bis 130 C erwärmt, mit 500 g Tocopherol und 200 g Ascorbyl- palmitat und anschliessend mit 15 kg fl-Carotin ver setzt. Die heisse, klare Lösung wird aus einem ro tierenden Zylinder (Zylinder-Durchmesser 20 mm, Tourenzahl 6000/Min.), dessen Mantelfläche feine Öffnungen von 0,4 mm Durchmesser aufweist, in eine C02 Atmosphäre versprüht. Bei diesem Vor gehen erhält man ein freifliessendes rotbraunes Pul ver, welches aus Kügelchen mit einem Durchmesser von etwa 0,6 mm besteht.
<I>Beispiel 3</I> Man erwärmt 70 g Palmitinsäure auf 120 bis 130 C, versetzt mit 0,5 g Tocopherol und anschlie ssend mit 30 g ,-Carotin. Sobald alles fl-Carotin gelöst ist, giesst man in Formen und kühlt rasch ab.
<I>Beispiel 4</I> In dem Verfahren gemäss Beispiel 1 ersetzt man den Cetylalkohol durch die gleiche Menge Cetyl- palmitat und gewinnt ein Färbepräparat, das gleich verwendet werden kann wie dasjenige nach Bei spiel 1.
<I>Beispiel 5</I> In dem Verfahren gemäss Beispiel 1 ersetzt man das ss-Carotin durch die gleiche Menge 15,15'-De- hydro-,B-carotin. Das gewonnene Präparat ergibt eine etwas gelbere Färbung als das f-Carotinpräparat. <I>Beispiel 6</I> Man erwärmt 85 g Cetylalkohol auf 120 bis 130 C, versetzt mit 0,2 g Ascorbylpalmitat und anschliessend mit 15g Lycopin. Sobald alles Lyco- pin gelöst ist, versprüht man die Lösung, wie im Beispiel 2 angegeben, und erhält ein Färbepulver von dunkelroter Farbe,
das sich besonders gut zur Erzielung rötlicher Farbtöne eignet.
<I>Beispiel 7</I> Man erwärmt 90 g destilliertes Glycerin-mono- stearat (mit einem Gehalt an Monoester von etwa 85 1/o) auf 140 C und versetzt es mit 0,5 g Toco- pherol und 10 g f-Carotin. Die Schmelze wird nun durch Aufgiessen auf gekühlte Metallwalzen rasch abgekühlt. Die erstarrte Masse lässt sich von der Walze in Form von Schuppen ablösen. Dieses Pro dukt kann unter Kühlen mit festem Kohlendioxyd weiter zerkleinert und in ein freifliessendes, feines Granulat übergeführt werden.
<I>Beispiel 8</I> Man erwärmt 88 g eines Stearinglycerinsäure- usters, welcher neben vorwiegend Di- und wenig Tri- ester etwa 55 1/a Glycerinmonostearat enthält, auf 140 C, versetzt mit 0,2 g Ascorbylpalmitat und 12 g ;=Carotin. Sobald alles f Carotin gelöst ist, giesst man die Lösung unter raschem Kühlen auf gekühlte Walzen, wie in Beispiel 7 angegeben.