Durchlaufvorrichtung zur kontinuierlichen Bearbeitung von Substanzen Es gibt bereits Durchlaufmischvorrichtungen mit mehreren in Serie angeordneten Arbeitsstufen, die durch einen Stator und einen Rotor aufweisende Arbeitseinheiten gebildet sind. Diese Vorrichtungen sind aber zum Beispiel zum Dispergieren und Homo genisieren nicht oder nur beschränkt geeignet. Das Gut läuft nach dem Austritt aus einer Mischstufe immer unmittelbar zur nächsten Stufe.
Da man beim Homogenisieren von einem unhomogenen, verschie denartige und verschieden grosse Teile enthaltenden Rohgut ausgeht, das meist eine sehr intensive Be arbeitung erfordert, so müsste man bei der Arbeits weise der bekannten Durchlaufmischvorrichtungen entweder sehr viele Dispergierstufen vorsehen oder das Gut nach dem Durchgang durch die Vorrich tung zur Weiterbearbeitung erneut in diese bringen.
Die Erfindung gestattet bei verhältnismässig wenig Stufen den Erhalt sehr hoch disperser und/oder homogener Endprodukte, ohne dass man das Gut zu einem zweiten Durchgang in das Gerät zurück bringen muss.
Die Erfindung erlaubt weiter eine sehr wirksame und wirtschaftliche Durchführung von chemischen Operationen, wie zum Beispiel Reaktionen, Oxyda tion, Reduktion, Spaltung, Kondensation, Polymeri- sation, Koagulation und andere, mit oder ohne Ver wendung von Katalysatoren. Sie ermöglicht ebenso die Begasung oder die Entgasung von Substanzen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass vom Austritt aus der Arbeits einheit ein zum zentralen Zuführungsraum der letz teren zurückführender Umlaufweg vorgesehen ist, zwecks Ermöglichung eines wiederholten Durch ganges des zu behandelnden Gutes durch ein und dieselbe Arbeitseinheit.
So hat man es durch Drosselung oder Unter brechung des Durchlaufes in der Hand, das Gut so lange durch wiederholten Umlauf in den einzel nen Arbeitseinheiten behandeln zu lassen, bis es den gewünschten Endzustand erreicht hat. Durch diesen Umlauf in den einzelnen Einheiten erspart man sich also eine allzu grosse Zahl von Stufen und eine Wiedereinbringung des noch nicht bear beiteten Gutes in die Vorrichtung.
Beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine bei spielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung und einige Detailvarianten.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt, Fig. 2 ein Horizontalschnitt nach der Linie 11-1I der Fig. 1, Fig. 3 ein Horizontalschnitt nach der Linie III-111 der Fig. 1 und Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1.
Fig. 5 bis 9 veranschaulichen Varianten von Details.
Die Anlage gemäss Fig. 1 bis 4 hat einen Ein lassstutzen 1 am Kopfstück 2 des turmartigen Durch laufgehäuses 3, einen Zwischenboden 4 des Kopf stückes 2, in dessen zentraler Öffnung der Stau ring 5 mit seinem Überlauf 6 und seiner Verlänge rung 7 befestigt ist. Eine koaxial zum Gehäuse 3 in letzterem gelagerte Welle 8 wird durch einen Elektromotor 9 oder eine andere Antriebsvorrich tung, eventuell mit regulierbarer Drehzahl, angetrie ben. Auf der Welle 8 sind im Abstand voneinander drei volle Rotorscheiben 10 von als Dispergier- geräte ausgebildeten Arbeitseinheiten befestigt und tragen Kränze von zahnförmigen oder anders ge formten Zerkleinerungsorganen 11.
Anstatt voll könnten die Scheiben 10 auch durchbrochen sein, also Speichen aufweisen. Die Speichen können so ausgebildet sein, dass sie pumpende Wirkung haben, um die axiale Förderung des Gutes zwischen den Speichen hindurch zu fördern. Von der Nabe der Rotorscheiben 10 zu den Organen 11 verlaufen Rippen 23, die die tangential-radiale Beschleuni gung des Gutes nach den Organen 11 hin begün stigen. Die Rippen 23 könnten auch fortfallen oder durchbrochen sein. Die Rippen 23 können radiale oder andere Lage haben. So können sie z. B. zur Be günstigung der Scherwirkung, der Pumpwirkung usw.
in oder gegen die Drehrichtung aus der Radialen her aus abgebogen sein. Gleiches gilt auch für die Organe 11 und/oder 12. Die Rotororgane 11 laufen an gleichen oder ähnlich geformten, unbeweglichen Zer kleinerungsorganen 12 vorbei, die eventuell auswech selbar sein können. Die Statororgane 12 sitzen auf ringförmigen Statorscheiben 13, welche durch radiale oder andersgerichtete Arme 14 am Gehäuse 3 be festigt sind.
Die Rotorscheiben 10 oder eine oder zwei derselben können derartige Zerkleinerungs organe 11 auch an ihrer Unterseite aufweisen, wobei dann die Statororgane 12 entsprechend der Gesamthöhe der nach oben und nach unten ragen den Rotororgane <B>11</B> bemessen werden. Je ein Stator 12, 13 bildet mit dem mit ihm zusammenarbeiten den Rotor 10, 11 eine Arbeitseinheit. Fig. 1 zeigt drei im Abstand voneinander angeordnete Ein heiten.
Die Arme 14 des Stators jeder Arbeitsein heit lassen zwischen sich Öffnungen 15 frei, die den Eintritt in einen Umlaufweg 29 bilden, durch wel chen das Gut zur wiederholten Zirkulation in ein und dieselbe Arbeitseinheit zurückfliessen kann.
Die Anlage ist an verschiedenen Stellen längs einer horizontalen Ebene geteilt und kann deshalb aus einzelnen Arbeitsstufen zusammengebaut wer den. Unter jeder der beiden obern Rotorscheiben 10 befindet sich ein Trichter 16, welcher das durch die Artlage strömende Gut dem von den Rotororganen 11 der darunterliegenden Einheit umgebenden Raum zuführt. Die Trichter 16 können wegnehmbar sein. Unter der untersten Arbeitseinheit befindet sich ein Trichter 17.
Derselbe sammelt das aus der untersten Einheit 10 bis 13 ungefähr radial hinausgeschleu derte Gut und leitet es nach dem Innern des auf der Welle 8 befestigten Pumpenschaufelrades 18, das von einem der Materialsichtung dienenden Sieb zylinder 19 umgeben ist. An dem Gehäuse 3 ist im Bereiche des Siebzylinders 19 ein Auslaufstutzen 20 tangential angeschlossen (Fig.4), welcher der Ab führung des fertigen Produktes aus der Anlage dient.
Eine oder mehrere Schaufeln des Schaufelrades 18 können an verlängerten Armen 21 (Fig.4) so an geordnet werden, dass sie mit ihrer äussersten Kante den Siebzylinder 19 zwecks Befreiung der Sieb löcher von angelagertem Gut an seiner Innenfläche bestreichen. An jeder wichtigen Stelle sind zu Kon- troll- und Reinigungszwecken mit Deckeln 22 ver schliessbare Luken angebracht. Die Luken können auch zum Anschliessen von Rbhrleitungen oder zur Verbindung mit Behältern oder andern Vorrichtun gen dienen.
Das Rohmaterial, beispielsweise zur Erzeugung von Zellulosepulp bestimmtes und vorgekochtes oder chemisch behandeltes Holz, wird in zerstückelter Form mit Wasser zusammen in der Pfeilrichtung a durch den Einlassstutzen 1 in das Kopfstück 2 gepumpt oder unter Gefälle eingeleitet oder durch die Pumpwirkung der Vorrichtung selbst an gesaugt. Der Einlassstutzen 1 ist ähnlich wie der Auslassstutzen 20 mindestens angenähert tangential am Kopfstück 2 angeschlossen.
Die tangentiale An ordnung hat zur Folge, dass das aus Wasser und Holz bestehende Gut zunächst an der senkrechten Innenwandung des Kopfstückes 2 im Kreise entlang schiesst, bis es mit dem Nachlassen seiner StrÖ- mungsgeschwindigkeit in einer Spirale auf den Boden 4 und dann wegen des Nachfolgens weitern Gutes über den überlauf 6 durch den Stauring 5 längs der Pfeillinie a auf die erste Arbeitseinheit 10 bis 13 zuströmt.
Spezifisch schwere Teile, zum Beispiel Metallstücke, Nägel, Steine, werden auf dem Boden 4 der aus den Teilen 2, 4 und 5 bestehenden, zyklon- artig wirkenden Vorrichtung infolge ihrer höheren Erdschwere zurückgehalten, während das Gemisch Wasser/Holz über den überlauf 6 fliesst. Der Einlass stutzen 20 könnte auch anders als tangential, so zum Beispiel radial oder koaxial am Kopfstück 2 angeschlossen sein.
Die Wirkung der Zusammenarbeit von Stator und Rotor in den als Dispergiergeräte ausgebil deten Arbeitseinheiten 10 bis 13 ist zum Beispiel in den schweizerischen Patentschriften Nrn.288154 und 311794 eingehend beschrieben und bedarf da her hier keiner besonderen Erläuterung mehr.
Wenn man die Organkränze 11 und/oder 12 als zylindrische oder konische, zur Welle koaxiale Ringe ausbildet, die ganz oder teilweise mit einen allseitig geschlos senen Querschnitt aufweisenden Durchbrechungen, wie zum Beispiel radialen oder vom Radius abwei chenden Bohrungen, Düsen jeder Form, Grösse oder Feinheit versehen sind, so erzielt man ebenfalls ausserordentlich hohe Feinheit des Produktes. Fig. 5 zeigt zum Beispiel eine Ausführung, wo der äussere Statorkranz durch einen mit Bohrungen 24 ver- sehenen, an der Scheibe 13 befestigten zylindrischen Ring 25 gebildet ist, der abnehmbar und austausch bar sein kann.
Man kann die aufschliessende Wirkung der Arbeitseinheit regulieren, indem man die Organe 11 und/oder 12 zu ihrem freien Ende hin verjüngt und axial zueinander verschiebbar macht, so dass der radiale Spalt zwischen den Organen 11 und 12 er weitert oder verengt werden kann.
Das in der ersten Arbeitseinheit 10 bis 13 mehr oder weniger aufgeschlossene Gut wird an der Peri pherie dieser Einheit unter Druck herausgeschleu dert und strömt bei direktem Durchfluss längs der Pfeillinie a durch den ersten Trichter 16 in die zweite Arbeitseinheit 10 bis 13. Letztere ist im Prinzip ebenso konstruiert wie die obere Einheit, kann jedoch dem jeweiligen Zweck angepasst werden. So können zum Beispiel die Organe 11 der zweiten Einheit gerade oder gekrümmt sein, um je nach Bedarf die radiale Beschleunigung oder die tangen- tiale Beschleunigung zu begünstigen, beziehungsweise die Scher- oder Prallwirkung zu beeinflussen.
Entsprechendes ist zu sagen zur dritten Einheit 10 bis 13, zu welcher das Gut durch den unter der zweiten Einheit liegenden Trichter 16 gelangt.
Die Zahl der Arbeitseinheiten kann vergrössert oder zum Beispiel bis herunter auf eine oder zwei Einheiten verringert werden. Dabei kann jede nach einer andern Arbeitseinheit folgende Einheit mit einer grösseren Zahl konzentrisch zueinander angeordneter Rotor- und Statororgane versehen wer den. Auch können von Stufe zu Stufe ebenso wie von innerer zu äusserer Organreihe eine zunehmend engere, das heisst feinere Teilung der Organreihen und kleinere Organquerschnitte mit zunehmend mehr Organen und Schlitzen oder Bohrungen vorgesehen werden. Dies führt von Einheit zu Einheit zu wach sender Frequenz der physikalischen Effekte.
Diese wachsende Wirkung wird im Ausführungsbeispiel ge mäss Fig. 1 bis 4 wie folgt erreicht: Die erste Ar beitseinheit 10 bis 13, welcher das noch grobe Ma terial, zum Beispiel Holzschnitzel oder Astholz, oder anderes organisches oder anorganisches Ma terial zugeführt wird, ist mit stärkeren Organen 11, 12 und mit einer grösseren Teilung zwischen den Statororganen 12 versehen (Fig.2). Ebenso ist in dieser Einheit die Teilung zwischen den Rotororganen 11 sehr gross (Fig. 2), so dass das grobe Material von ihnen erfasst, am Stator zerprallt und so weit aufge schlossen wird,
dass es durch den grobgeschlitzten Statororgankranz 12 längs der Pfeillinie a hindurch geschleudert wird. Die Teilung, Zahl und Form der Rotor- und Statororgane sowie die Drehzahl des Rotors bestimmen die Frequenz der Prall- und Scherungseffekte und andere Wirkungen.
Das in der ersten Einheit 10 bis 13 nur vor bereitend und zum Beispiel schonend aufgeschlos sene Material gelangt längs der Pfeillinie a in die zweite Arbeitseinheit 10 bis 13. Diese weist meh rere konzentrische Rotor- bzw. Statorkränze auf. Der innerste Rotorkranz 11 besteht aus Schlägern, deren Querschnitt kleiner sein kann als derjenige der innersten Rotororgane 11 der vorhergehenden Einheit, weil das in die zweite Einheit 10 bis 13 ein tretende Gut bereits teilweise aufgeschlossen ist. Aus diesem Grunde kann die Teilung zwischen den Rotororganen 11 der zweiten Einheit kleiner sein als in der ersten Einheit.
Entsprechendes gilt für den übergang von der zweiten in die dritte Ein heit (Fig.3).
" Um die Wirkung allmählich auf das schon weit gehend veränderte Gut zu steigern, kann innerhalb ein und derselben Arbeitseinheit jeder der kon zentrischen Organkränze von innen nach aussen eine zunehmend feinere Teilung, das heisst zum Beispiel kleinere und dichter zusammenstehende Organe und Schlitze oder andere Öffnungen (zum Beispiel sieb artige Bohrungen) zwischen den letzteren aufweisen. Der innerste Organkranz einer Einheit hat dann die grösste und der äussere Organkranz die feinste Tei lung.
Dadurch wird eine fortlaufende gesteigerte Verfeinerung des Gutes nicht nur von einer Ar beitseinheit zur andern, sondern auch von einem innern zum nächstfolgenden und weiteren äussern Organkränzen in jeder Einheit erzielt. Es könnte auch die radiale Breite der Organe des äussersten Kranz paares grösser sein als diejenige eines weiter innen liegenden Paares.
Wenn das Gut, zum Beispiel ein Gemisch aus Wasser und Zelluloseholz, die verschiedenen Ein heiten 10 bis 13 bis zur untersten passiert hat, stellt es den aufgeschlossenen Faserstoff in Wasser ver teilt dar. Dieses Gemisch enthält ausser der bis zur Einzelfaser aufgeschlossenen Zellulose gewöhnlich noch gröbere Faserbündel und Einschlüsse, welche ausgeschieden werden müssen. Um den Verlust die ses Materials zu vermeiden, kann es in der An lage in einer letzten Arbeits- öder Sichtstufe von der Zellulose getrennt und wieder in den Arbeits zyklus zurückbefördert werden.
Zu diesem Zweck ist die Anlage gemäss Fig. 1 bis 4 mit einer Filter oder Sichtvorrichtung versehen, die das zum Bei spiel zylindrische Sieb 19 aufweist.
Der Siebzylinder 19 teilt das Gehäuseinnere in eine zentrale Kammer 26 und eine zwischen dem Filter zylinder 19 und dem Gehäuse 3 liegende ringförmige Aussenkammer 27. Der Trichter 17 leitet das von der letzten Arbeitseinheit 10 bis 13 kommende Material in die Kammer 26, wo es vom Schaufelrad 18 er fasst und in radial-tangentiale Strömung versetzt wird. Diese Strömung hat bei geeigneter Umlauf geschwindigkeit und entsprechender -Schaufelform des Rades 18 die Bildung einer Überdruckzone an der Innenseite des Zylinders 19 zur Folge.
Gleich zeitig erfolgt die Absaugung des durch den Sieb zylinder 19 in die Aussenkammer 27 gelangten, mit Zellulosefaser angereicherten Wassers mittels nicht gezeigter Pumpen oder andern Fördermitteln durch den Auslass 20.
Die Abflussmenge und damit die Abflussgeschwindigkeit des Gemisches Wasser/ Zellulosefaser aus der Aussenkammer 27 durch den Auslass 20 kann durch nicht gezeigte Ventile oder andere bekannte Einrichtungen konstant gehalten oder nach Bedarf geregelt oder ganz unterbrochen werden. Innerhalb des Filter- oder Sichtzylinders 19 reichert sich unterdessen das noch nicht genü gend aufgeschlossene Gut in Form von gröberen Faserbündeln und Bruchstücken an, welche den Zy linder 19 nicht passieren können.
Dieses Gut wird nun durch innerhalb des Zylinders 19 herrschenden überdruck längs der Pfeillinie b durch den zwischen Trichter 17 und Gehäuse 3 liegenden Umlaufweg 40 nach oben gedrückt und gelangt im Gehäuse 3 ausserhalb des Trichters 17 über dessen obern Rand wieder zurück in den Zuführungsraum der untersten Arbeitseinheit 10 bis 13. Es vermischt sich mit dem in dieser Einheit im Prozess befindlichen Gut und wird weiter aufgeschlossen, um wieder durch den Trichter 17 in den Bereich des Schaufelrades 18 zu strömen und dann durch den Filterzylinder 19 in die Aussenkammer 27 und den Stutzen 20 zu gelan gen.
Eventuell auch bei diesem letzten Arbeitsgang in der letzten Einheit 10 bis 13 noch nicht genü gend aufgeschlossene Materialteile werden wieder durch den Umlaufweg 40 zur Bearbeitung in der letzten Einheit 10 bis 13 zurückgeleitet und dies so oft, bis die Aufschliessung genügt und die ein zelnen Teilchen (Fasern) den Filterzylinder 19 pas sieren können.
Die beschriebene Anlage, die auch ohne Zyklon 4, 5, 6 als erster Arbeitsstufe und/oder ohne Sicht vorrichtung 17, 18, 19 als letzter Arbeitsstufe ge baut werden kann, ermöglicht eine beliebig lange Bearbeitung des Materials in den einzelnen Arbeits stufen oder Einheiten 10 bis 13, bis der gewollte Aufschliessungsgrad des Gutes erreicht ist. Die Dauer dieser Bearbeitung kann durch Einstellung der Durchflussgeschwindigkeit des Gutes durch die Vor richtung in beliebigen Grenzen geregelt werden. Dies geschieht dadurch, dass der Austritt des Fertig produktes aus dem Auslauf 20 durch das oben er wähnte Regel- und Abschlussorgan mehr oder we niger geöffnet oder gesperrt wird.
Im Falle einer völligen Sperrung des Ausflusses 20 wird die ganze Anlage durch den Einlassstutzen 1 mit Gut gefüllt. Da dasselbe unten nicht abfliessen kann, wird es durch die einzelnen Arbeitseinheiten 10 bis 13 längs der geschlossenen Pfeillinien<I>A, B,</I> C kontinuierlich in Zirkulation versetzt und dabei zunehmend auf geschlossen.
Durch Weglassen oder Wegnehmen der Trichter 16 kann dieser Zirkulationsvorgang A, B, C insofern begünstigt werden, als keine tren nenden Widerstände die Strömung im Gehäuse 3 mehr hindern. Diese kontinuierliche Zirkulation A, B, C des Gutes in ein und derselben Arbeitseinheit 10 bis 13 ist möglich, weil das Gut infolge der öff- nungen 15 durch den durch die Scheiben 13 vorn Reaktionsraum 11, 12 der Einheiten 10 bis 13 ge trennten Umlaufweg 29 fliessen kann.
Wenn bei voller Öffnung des Ausflussstutzens 20 das Gut aus der Vorrichtung der Fig. 1 so schnell austreten kann, wie es durch den Einlassstutzen 1 in die Anlage eingeführt wird, so wird überhaupt keine Zirkulation<I>A, B,</I> C des Gutes in den einzelnen Ar beitseinheiten 10 bis 13 stattfinden. In diesem Falle wird das Material im grossen Ganzen dem Weg des geringeren Widerstandes folgen und die Anlage ohne Zirkulationen<I>A, B,</I> C von oben nach unten durchlaufen.
Genügt der bei diesem direkten Durch lauf des Gutes durch die Anlage erreichte Feinheits- grad nicht, so kann man durch Regulierung der Geschwindigkeit des Durchflusses, wie oben be schrieben, auch die Zirkulationen A, B, C in den einzelnen Arbeitseinheiten und damit einen höheren Grad der Aufschliessung erreichen. Höherer Auf schliessungsgrad wird auch dadurch erreicht, dass man bei gleichbleibender Durchlaufgeschwindigkeit die wirksame Frequenz zwischen den Organen 11 und 12, also die Drehzahl der Welle 8, erhöht.
In Fig. 1 und 5 ist die Trennwand zwischen dem Arbeitsraum der Arbeitseinheiten, in welchem die Organe 11, 12 liegen, und dem Umlaufweg 29 durch die Statorscheibe 13 gebildet, die mittels der Arme 14 am Gehäuse 3 befestigt ist. In den Va rianten der Fig. 6 bis 9 ist der die Trennwand bil dende Statorring 13 mittels zur Welle 8, also zur Hauptdurchflussrichtung ungefähr parallel laufenden Stegen 30 an der Unterseite des Trichters 16, also an einem mit dem Gehäuse 3 fest verbundenen Teil befestigt.
Diese Stege 30 sind auf dem Um fang des Statorringes 13 in Abständen voneinander verteilt. Der Querschnitt der Stege 30 kann in einer durch die Achse der Welle 8 hindurchgehenden Meridianebene oder in einem Winkel zu dieser Ebene liegen. Zur Verminderung von Strömungsverlusten kann der Querschnitt dieser Stege 30 wie die Leit- schaufel einer Turbine ausgebildet sein.
In den Fig. 6, 7 und 9 sind an der Innenseite des Stator- ringes 13 ein oder mehrere über den Umfang des letzteren verteilte Reisszähne 31 oder andere Reiss organe vorgesehen, durch welche von den Rotor organen 13 herumgeschleudertes klumpiges oder schlieriges Material zerrissen wird, um eine Ver stopfung des Rotors zu vermeiden. Die innersten Rotororgane 11 der Fig. 6 bis 9 sind so verbreitert, dass sie wenigstens teilweise mit ihren freien Enden in axialer Richtung vom Statorring 13 nicht ver deckt werden und so das Gut erfassen und zerreissen können.
In Fig. 7, 8 und 9 sind diese freien Enden der Organe 11 mit Reisszähnen versehen. Der Quer schnitt des Statorringes 13 und die Unterseite 32 des Trichters 16 sind mit Rücksicht auf eine gute Führung der Zirkulationsbewegung <I>A, B, C</I> des Gutes gewählt.
Fig. 7 unterscheidet sich von Fig. 6 durch zwi schen benachbarten Stegen 30 angeordnete scharnier- artige Verschlussklappen 33, die sich unter dem ausserhalb der Klappen allfällig herrschenden über druck des Gutes selbsttätig öffnen. Diese Klappen sollen verhindern, dass das Gut, anstatt in den zen tralen Zuführungsraum des Rotors, durch den Um laufweg 29 um den Stator und Rotor herum fliesst. Dies könnte zum Beispiel dann auftreten, wenn die Durchflussgeschwindigkeit des Gutes gerade so gross ist, dass kein genügender Überdruck an der Gehäusewandung auftritt.
Eine solche Verschlussvor- richtung könnte zum Beispiel auch gemäss Fig. 9 aus gebildet sein, wo der Umlaufweg 29 durch eine an axial verschiebbaren Stangen 34 aufgehängte Ring scheibe 35 abgeschlossen werden kann. Bei Über druck zwischen Statorring 13 und Gehäuse 3 wird die Scheibe 35 selbsttätig gehoben und öffnet den Umlaufweg 29, während sie bei Fehlen eines ge nügenden Überdruckes selbsttätig in die Schliess stellung herunterfällt.
Wenn erwünscht, kann der in der Vorrichtung bei ganz oder teilweise geschlos- senem Auslauf auftretende überdruck dazu benützt werden, denselben aufzuheben oder periodisch zu unterbrechen, zu vermindern oder sogar zu kon trollieren.
Dies erfolgt durch Kupplung der schar nierartigen Verschlussklappen 33 beispielsweise über die Scharnierachse mit dem Auslaufventil, eventuell unter Zwischenschaltung optischer, elektrischer oder hydraulischer übertragungs- oder Verstärkungs systeme an sich bekannter Art. Der gleiche Zweck kann erreicht werden durch Kupplung der Hub- und Führungsstangen 34 mit dem Auslassventil, nötigenfalls auch unter Einschaltung an sich be kannter Übertragungs- oder Verstärkersysteme. Auch kann auf die gleiche Weise eine Regulierung bzw.
Kontrolle des Einlasses des Gutes in die Vorrich tung erfolgen.
Fig. 8 unterscheidet sich von Fig. 6, 7 und 9 dadurch, dass der Statorring 13 und die Rotor scheibe 10 drei Kränze von Organen 12 bzw. 11 tragen.
Man könnte zum Beispiel auch die Statororgane direkt am Trichter befestigen und dann in der Trich- terwandung Öffnungen vorsehen, die durch Ab schlussorgane von ähnlicher oder anderer Art als in Fig. 6 bis 9 dargestellt und ähnlich oder anders gesteuert als in bezug auf diese Figuren beschrieben, verschliessbar sind. Der Umlaufweg würde dann durch den Trichter hindurchführen. Solche ver schliessbare Öffnungen im Trichter könnten auch dann vorgesehen werden, wenn die Statororgane nicht am Trichter befestigt sind.
Anstatt wie in Fig. 7 um eine horizontale Achse, können die Klappen auch um senkrechte Achsen schwenkbar sein.
Fig.5 zeigt unterhalb des Trichters 16 eine Wand 36, die die obere Begrenzung des Umlauf weges 29 bildet. Trichter, Wand 35 und Gehäuse 3 schliessen einen Hohlraum 37 ein, der ein Heiz- oder Kühlmedium aufnehmen kann.
Die Anlage kann zum Beispiel auch in zwei oder mehr Teile zerlegt sein. So kann beispiels weise der oberste Teil der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, also der Stauring 5 mit dem Ein lass 1 allein, eventuell auch mit einer oder mehreren daruntersitzenden Arbeitseinheiten 10 bis 13, als besonderes Teilaggregat aufgestellt und unabhängig von diesem Teilaggregat der restliche Teil der An lage, bestehend aus einer oder mehreren Arbeitsein heiten 10 bis 13 und mit der darunter befindlichen Sichtanlage 17, 18, 19 allein zusammengebaut und darunter oder daneben aufgestellt sein.
In diesem Falle erfolgt die Überführung des aus dem ersten Teilaggregat ausströmenden Gutes in das zweite Teil aggregat durch Verbindungsorgane, zum Beispiel Trichter, Rohrleitungen, Pumpen oder auch durch natürliches Gefälle.
Ist ein Zyklon vorhanden, so könnte der oberste Gehäuseteil 2 mit dem Stauring 5 von dem Haupt teil der Anlage getrennt, zum Beispiel über oder neben der Hauptanlage aufgestellt werden. Um die Zurückbehaltung schädlicher oder zerstörender fester und schwerer Körper, wie Steine und Metallteile usw., zu verbessern und noch wirksamer zu ge stalten, kann man auch mehr als eine derartige Trennvorrichtung mit dem Stauring 5 hintereinan der, nebeneinander oder übereinander schalten und sie durch Verbindung ihrer Gehäuse durch Rohr leitungen, Trichtereinsätze, Pumpen usw. verbin den. Die zurückhaltende Wirkung wird der Strö mungsgeschwindigkeit, der Art der Fremdkörper usw.
durch entsprechende Dimension und Formgebung des Stauringes 5 und des Überlaufs 6 angepasst. So kann zum Beispiel der Stauring 5 mit seinem über lauf 6 auch bis über den Durchmesser des Einlauf stutzens 1 erhöht sein, so dass das gesamte ein strömende Gemisch von dem Einlassstutzen 1 erst im Rundlauf um den Stauring 5 herum an dem selben bis zum Überlauf 6 hinaufsteigen muss, um dann in den Stauring 5 zu gelangen. Die Fremd körper werden von Zeit zu Zeit vom Boden 4 des Gehäuses entfernt. Zur Erhöhung der trennenden Wirkung des Zyklons können an oder nahe dem selben noch Magnete angeordnet werden.
Die erfindungsgemässe Anlage kann auch in jeder andern Lage als senkrecht, so zum Beispiel horizontal oder geneigt, angeordnet werden, wobei geeignete Fördervorrichtungen, wie zum Beispiel Pumpen, das zu bearbeitende Gut der Anlage zu führen können. Auch können die Teile der Anlage einzeln oder in Teilgruppen angetrieben werden.
Sowohl das feste zu zerkleinernde oder zu zer- fasernde Gut als auch das flüssige Medium (Vehikel), zum Beispiel Wasser, können auch für sich getrennt zugeführt werden, wobei die Vermischung dann innerhalb der Anlage erfolgt.
In andern erfindungsgemässen Ausführungen als Fig. 1 können Zyklon 4 bis 7 und/oder Sichtvor richtung 18, 19 wegfallen. Die erste Arbeitsstufe kann dann zum Beispiel von einer Arbeitseinheit 10 bis 13 gebildet sein, welcher das Gut zum Beispiel aus einem oder mehreren Beschickungs behältern zugeleitet wird. In diesem oder diesen Beschickungsbehältern kann dann zur Vorzerkleine- rung des Gutes ein Dispergiergerät, zum Beispiel ein solches gemäss Schweizer Patent Nr.311794 eingebaut sein.
Die Rückführung des Gutes von einer Arbeits stufe in eine vorangehende Stufe könnte auch durch Verbindungen ausserhalb des Gehäuses (zum Bei spiel am Gehäuse angeschlossene Rohre) erfolgen. Solche Verbindungen können von einer Stufe zu jeder vorangehenden Arbeitsstufe führen, eventuell unter überspringung einer Zwischenstufe. Diese Verbindungen können mit automatischen Steuerun gen versehen sein. Auch für die einzelnen Arbeits einheiten 10 bis 13 könnten anstelle der Öffnungen zwischen den Armen 14 bzw. den Stegen 30 aussen am Gehäuse angeschlossene Rohrbogen oder der gleichen vorgesehen sein, die die Zirkulationen A, B, C ermöglichen.
Es versteht sich, dass mit den beschriebenen Vorrichtungen auch chemische Reaktionen ausge löst und gelenkt werden können, wenn reaktions fähige Stoffe zusammen verarbeitet werden, wie zum Beispiel die Herstellung eines Kieselsäuregels durch Verarbeitung von Alkalisilikaten mit Salzsäure in der Vorrichtung.