Vorrichtung zur teilweisen Automatisierung des Verkaufes von Stückgütern. Der Zweck der Erfindung besteht in der teilweisen Automatisierung des Verkaufes von Stückgütern.
Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dass die Entnahme eines Stückgutes aus einem Stückgutbehälter über eine elektrische Fern leitung selbsttätig in einer Zentralstelle regi striert wird.
In beiliegender Zeichnung ist eine bei spielsweise Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes schematisch dargestellt. Sie zeigt eine Vorrichtung zum Verkauf von Billetten, z. B. Bahnbilletten, wobei der Ein fachheit halber nur ein einzelner Stapel sol cher Billette gezeichnet ist. Es ist selbstver ständlich, dass die nachfolgend beschriebene Vorrichtung analog auch für den Verkauf. aller verpackten Waren, wie Raucherwaren, Lebensmittel, Getränke, Mercerieartikel usw., gebaut werden kann.
In Fig. 1 ist eine Stapel S von Billetten gezeigt, der durch eine nicht gezeichnete Nach- sehubeinrichtung ständig nach vorn gedrückt wird. Am vordersten Billett B liegt unter der Wirkung einer Feder 3 ein Fühler 2 an, der einen Schalter 1 betätigt. Letzterer beherrscht einen Stromkreis 4, in welchen eine Solenoid- spule 5 eingebaut ist. Die Spule enthält einen Magnetkern 6, der mit einem Schaltarm 7 in Verbindung steht, an welchem eine Feder 8 angreift. Der Arm 7 ist über eine Reihe von Kontaktstellen 10 schwenkbar.
Von den bei spielsweise sechs Kontaktstellen 10 führen de ren fünf zu einer Klemmenreihe 11, während die sechste mittels Leitung 13 an eine Schalt-; einrichtung 12 angeschlossen ist. Jede Klemme der Reihe 11 kann über ein flexibles Kabel 14a bzw. 14b usw., mit irgendeiner der An schlussbüchsen 15 eines Verteilkastens 16 ver bunden werden. Von letzterem führen Leitun gen 17 zu einer Reihe von Magnetspulen 20, von denen jede, wie Fig. 2 zeigt, einen Kern 21 enthält.
Jeder Kern ist mit einem einarmi gen Hebel 22 verbunden, dessen freies Ende 23 auf einer Taste 24 einer an sich bekannten 10-Tasten-Rechenmaschine R aufliegt.
Mit dem Schaltarm 7 stehen noch zwei Schalter 26, 27 in Wirkungsverbindung. Die Schalteinrichtung 12 dient zur Ein- und Aus schaltung des Motors DT, der in die Additions maschine R eingebaut ist und zum Antrieb derselben dient.
Die Arbeitsweise ist folgende: Zieht man das vorderste Billett B nach oben vom Stapel S weg, so wird, wie Fig. 1 zeigt, der Fühler 2 durch die Feder 3 sofort an das zweitvorderste Billett B' angestellt. Dadurch wird aber sofort der Stromkreis 4 durch den Schalter 1 geschlossen, und die Spule 5 zieht den Kern 6 an. Infolgedessen schwenkt der Schaltarm 7 entgegen der Wirkung der Feder 8 in seine andere Endlage und betätigt den Schalter 27, welcher den durch ihn gehenden Stromkreis schliesst.
Da der Arm 7 jedoch auf keiner der Kontaktstellen 10 liegt, ist der Stromkreis 30, der an den Klemmen 31 vom Netz gespiesen wird, noch unterbrochen. So bald das Billett B ganz aus seiner Führung, die ein Teil eines grössern, eine Menge von Stapeln S enthaltenden Gestelles bildet, her ausgezogen ist, vermag die bereits genannte Nachschubeinrichtimg den Stapel um die Billettdicke nach vorn zu schieben, so dass das Billett B' den Platz des Billettes B einnimmt.
Dabei hat der Schalter 1 den Stromkreis 4 wieder unterbrochen, die Spule 5 wird strom los, und die Feder 8 zieht den Arm 7 in seine Ausgangslage zurück. Während dieser Bewe- gung bleibt der Schalter 27, der ein Verzöge rungsschalter ist, geschlossen und öffnet seine Kontakte erst wieder, wenn der Arm 7 sich in seiner Ausgangslage befindet. -Lund der Schalter 26 den Stromkreis 30 wieder unter bricht. Bei der Bewegung des Armes 7 über die Kontaktstellen 10 entsteht bei jedem über gang über eine solche Stelle ein Stromstoss durch den ganzen Stromkreis 30.
Entspre chend der Verbindung der Kabel 14 mit dem Verteilkasten 16 erhalten einige der Spulen 20 einen Stromimpuls und ziehen ihre Magnet kerne 21 an. Infolgedessen werden die ent sprechenden Tasten 24 kurz niedergedrückt und der getippte Wert auf die bekannte Pa pierrolle der Rechenmaschine R aufgedrückt.
In der Zeichnung ist als Beispiel das erste Kabel 14a, das an seinem freien Ende vorzugs weise einen einpoligen Stecker trägt, in eine der Büchsen 15 der Reihe 1 eingesteckt, das Kabel 14b ist mit der Büchsenreihe 8 , das Kabel 14e mit einer andern Büchse der Reihe 1 und das Kabel 14d mit der Büchsenreihe 5 verbunden. Die letzte der Klemmen 11 wird bei fünfstelligen Zahlen verwendet. Geht also der Arm 7 in seine Ursprungslage zu rück, so werden der Reihe nach die Zahlen 1-8-1-5 bestrichen. Es handelt sich hier demzufolge um ein Billett, das Fr. <B>18.15</B> kostet.
Es werden in derselben Reihenfolge die gleich numerierten Tasten 24 niedergedrückt und obiger Wert automatisch auf das Papierband der Additionsmaschine R geschrieben. Ändert der Wert eines Verkaufsgegenstandes, so kann durch einfaches Umstecken der Kabel 14a usw. der neue Wert eingestellt werden.
Beim Übergang des Armes 7 über die letzte der Kontaktstellen 10 wird über Leitung 13 die Schalteinrichtung 12 betätigt, welche ihrerseits den Motor !71 einschaltet, so dass die Rechenmaschine B in bekannter Weise in Gang gesetzt wird. Der den Stromkreis 30 unterbrechende Schalter 26 vermag jedoch den Motor 111 nicht zu beeinflussen; letzterer wird erst bei Beendigung der Rechenoperation von der Schalteinrichtung 12 vom Netz abge schaltet.
Es ist klar, dass für jede Entnahmestelle, das heisst also für jeden Stapel von Stück gütern, ein Fühler 2 vorhanden sein muss. Hingegen können selbstverständlich in den Stromkreis der Spule 5 eine Mehrzahl von Schaltern 1 eingebaut sein, so dass für einen eine Menge von Stückgutstapeln enthaltenden Stückgutbehälter nur eine einzige Fernregi- strieranlage benötigt wird.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, dass beim Entfernen eines Gegenstandes aus dem Gestell sofort des sen Wert selbsttätig auf der Additionsmaschine notiert wird. Selbstverständlich ist letztere mit einer Totaltaste versehen, durch deren Niederdrücken der Motor 1!T ebenfalls einge schaltet wird und alle gewünschten Posten addiert werden.
Auf diese Weise ist insbeson dere in Verkaufsgeschäften, wo eine Person eine Anzahl verschiedener Artikel kauft, so fort und ohne Kopfrechnen die durch diese Person zu bezahlende Summe sichtbar und auf dem Papierstreifen aufgedruckt. Hiebei ist allerdings Bedingung, dass zu gleicher Zeit nur ein Käufer bedient wird. Ebenfalls ist die Stückzahl der gekauften Waren auf dem Stückzähler ablesbar. Von letzterem kann je dem Kunden der entsprechende Abschnitt als Quittung übergeben werden.
Je nach dem Ge genstand ändert selbstverständlich die Kon struktion des Fühlers 2.
Die Rechenmaschine B kann noch mit einer das Geld aufnehmenden Schublade in Verbin dung stehen, derart, dass beim Niederdrücken , der Totaltaste die Schublade nach vorn sich öffnet bzw. selbsttätig herausgeschoben wird. Ferner kann mit der Rechenmaschine ein Zähler verbinden sein, welcher die Anzahl der während des ganzen Tages auf die Papier rolle gedrückten Einzelposten, das heisst die Zahl der verkauften Gegenstände, zählt.. Wird vom Verkäufer die Schublade zugedrückt, so werden die Stückzahlen vom vorhergehenden Kunden ausgelöscht, so dass der Stückzähler wieder auf Null steht.
Zugleich entsteht auf dem Papierstreifen ein kleiner Abstand. Des weiteren kann ein Zähler vorhanden sein, der die Anzahl der Totalposten, was der Zahl der bedienten Kunden entspricht, zählt. Diese An gaben sind für statistische Zwecke sehr nütz lich. Die Vorrichtung kann ausserdem mit einer solchen Einrichtung versehen sein, die beim Wiedereinleger eines irrtümlich dem Ge stell entnommenen Gegenstandes dessen Wert subtrahiert, so dass am Schluss einer Arbeits schicht sofort feststellbar ist, wieviel Geld die Kasse enthalten sollte.