<Desc/Clms Page number 1>
Drehstahl mit zwei unter stumpfem Winkel zueinander stehenden Schneidkanten.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1-6 die gebräuchlichen Formen von Drehstählen mit zwei unter stumpfem Winkel stehenden Schneidkanten in Draufsicht bzw. Schnitten nach den Linien A-B der
Fig. 1 bzw. 3 und 5. Fig. 1 und 2 zeigen einen Stahl mit flachgeschliffener Brustfläche. Die schädliche
Staucharbeit ist beim Schneiden recht hoch und äussert sich durch Aushöhlung auf der Brustfäehe. Dieser Übelstand ist bei der in Fig. 3 und 4 abgebildeten Stahlform mit hohl geschliffener Brustfläche gemildert.
Die als Linie verlaufende Schneidkante gestattet jedoch nur geringere Wärmeabfuhr bei kleinerer Festig- keit der Stahlschneide. Hohlgeschliffene Stähle kommen daher nur für Späne kleineren Querschnitts in
Betracht ; ihr Anwendungsgebiet ist vornehmlich feinere Schlichtarbeit. Fig. 5 und 6 zeigen einen Stahl mit flacher Brust f, in die in grösserer Entfernung hinter der Brustfläche eine Hohlkehle fi parallel zur vorderen Schneidkante eingeschliffen ist. Diese Hohlkehle soll die bei schwerer Schrupparbeit bedeutend zunehmende schädliche Staucharbeit mildern. Da bei grösseren Vorschüben ein nicht unbedeutender Teil der hinteren Schneidkante schneidet, muss die Hohlkehle so weit zurückgesetzt werden, dass der schneidende Teil der hinteren Schneidkante erhalten bleibt.
Der stehenbleibende breite gerade Flächenstreifen hinter der Schneidkante bewirkt jedoch, dass die Stauchwirkungen des Spanes nur unvollkommen gemildert werden. Da das Spanmaterial senkrecht zur Richtung der Schneidkanten abfliesst, bei grösseren Vorschüben aber auch die hintere Schneidkante auf grösserer Länge schneidet, strömt es auf der geraden Fläche der Stahlbrust, wo beide Schneidkanten zusammenstossen, zusammen und übt dort den Hauptschnittdruck aus. Die Stauchwirkungen sind an der Stahlspitze, dem gefährdesten Teil der Schneide überhaupt nicht verringert.
Diese Nachteile sind beim neuen Stahl beseitigt. Dieser kennzeichnet sich dadurch, dass längs beider Schneidkanten schmale ebene Brustflächenstreifen laufen, welche eine versenkte gleichfalls ebene Brustfläche einschliessen.
Auf der Zeichnung zeigen Fig. 7-9 eine Ansicht, den Grundriss und einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 8 senkrecht zur Sehneidkante einer Ausführungsform des neuen Stahles, Fig. 10-12 eine andere Ausführungsform in Draufsicht und in Schnitten nach den Linien A-B und C-D der Fig. 10 und Fig. 13 eine Abänderung dieser Ausführungsform.
Der Stahl nach Fig. 7-9 besitzt genügende Festigkeit für die grössten Beanspruchungen ; er ist infolge zweier auf ihrer ganzen Länge wirksamen Schneidkanten SI'82 für grösste Vorschübe benutzbar, durch den schmal gehaltenen Brustflächenstreifen f hinter den Schneidkanten und den übrigen versenkten Teil fi der Brustfläche ist die Staucharbeit beim Schneiden auf ein Mindestmass herabgesetzt und durch die hiedurch niedrigere Temperatur besitzt der Stahl gegenüber den alten Formen bedeutend erhöhte Lebensdauer. Da der Brustfläehenstreifen f längs beider Schneidkanten SI ! S2 läuft, kann er schmaler gehalten werden als bei der Form nach Fig. 5, wo er mit Rücksicht auf die hintere Schneidkante verhältnismässig breit gehalten werden muss.
In Fig. 10-13 ist eine einfachere Ausführungsform der gebrochenen Brustfläche dargestellt, bei welcher die Schneidkanten Si, s2 ebenfalls in einer als Krümmung mit geeignetem Halbmesser ausgebildeten Spitze S3 zusammenstossen. Da erfahrungsgemäss bei geringen Vorschüben nur die Spitzen und die vordere
<Desc/Clms Page number 2>
Schneidkante SI arbeiten, so genügt es, die Brustfläche nur hinter den arbeitenden Teilen gebrochen zu machen, während die hintere Schneidkante unter Fortfall des schmalen Flächenstreifens f unmittelbar in die Aushöhlung f1 übergeht.
Eine andere Form des Überganges zeigt Fig. 13, die der Fig. 12 entspricht, insofern hier die hintere Kante S2 nicht nur unmittelbar, wie in Fig. 12, sondern auch-söhlig in den versenkten Flächenteil übergeht.
Dies wird dadurch erzielt, dass beim Ausschleifen des versenkten Flächenteiles durchgeschliffen und die hintere Kante hiebei mehr oder minder abgeschliffen wird. Durch diese Ausbildung nach Fig. 10-13 wird erreicht, dass das immerhin kostspielige Bearbeiten und umständlichere Ausschleifen des Drehstahles bzw. dessen Brustfläche in kürzerer Zeit und mit geringerem Kostenaufwande geschehen kann, ohne dass die auf der gebrochenen Ausbildung der Brustfläche beruhende hohe Leistung des Drehstahles herabgemindert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Drehstahl mit zwei unter stumpfem Winkel zueinander stehenden Schneidkanten, dadurch gekennzeichnet, dass längs beider Schneidkanten (s1, s2) schmale ebene Brustflächenstreifen (f) laufen, die eine versenkte ebene Brustfläche ( ! J) einschliessen.