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VerfahrenzurHerstellungvonPapierenhoherLeimfestigkeit.
- Gegenstand der Erfindung ist ein. Verfahren-zur Herstellung von Papieren hoher Leimfestigkeit, insbesondere von weissem Papier, welches darin besteht, dass man der Papiermasse geringe Mengen von Niederschlägen des Formaldehyds mit Phenolen in Form alkalischer Lösungen einverleibt und durch Zufügen von Fällungsmitteln z. B. von Alaunlösung in der Papiermasse wieder ausfällt.
Man verfährt z. B. derart, dass man. eine alkalische Lösung von. Phenol-Formaldehyd-
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Für-die Leimung nach vorliegendem Verfahren genügen geringe Mengen von Phenol- harz.. Es wurden z. B. ausgezeichnete Ergebnisse, erzielt. bei Zusatz der alkalischen Lösung in dem Verhältnis, dass auf T : oo Teile. Papierbrei, i-bls 2 : Teile Phenolharz kommen. Man kann aber auch mit noch geringeren. Mengen auskommen. I manchen Fällen wurde die Leimung auch mit etwas grösseren Mengen von Phenolharz, 2 bis 3% vollzogen.'Eine Anwendung von mehr als / (, hat sich bei-den Untersuchungen der : Erfinderin niemals als nötig erwiesen. Das Phenolharz kann auch in Vereinigung mit anderen Leimungsmitteln, z. B.'Naturharz,
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der Papierbahn selbst vorgenommen werden.
Man kann-zo B. derart verfahren, dass die alkalische Phenolharzlösung dem Papierbrei im Holländer zugesetzt wird, während die Ausfällung der harzigen, leimenden Produkte erst auf der Papierbahn vorgenommen wird.
Versuche haben ergeben, dass beim Arbeiten nach vorliegendem Verfahren Papiere von hoher Leimfestigkeit oder besser gesagt, Papiere, welche in besonderem Masse die Fähigkeit besitzen, Wasser abzustossen, erzielt werden. Das Verfahren eignet sich mithin besonders für die Herstellung von weissen Papieren, insbesondere"Schreibpapieren, sowie gewissen Spezialpieren, an welche besondere Anforderungen zu stellen sind.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Papierganzzeug mit dünnflüssigen AnfangsKondensationsprodukt von Formaldehyd und Phenol zu tränken-und dasselbe dann bei 4 bis 7 atm. Druck auf höhere Temperatur'. zu erhitzen, wodurch das flüssige AnfangsKondensationsprodukt in das feste End-Kondensationsprodukt verwandelt und hiermit die ganze Masse in hartes, widerstandsfähiges Material übergeführt wird, welches geschnitzt und gedrechselt werden kann. Es ist ferner bekannt, grössere Mengen von Kondensationszwischenprodukten aus Formaldehyd und Phenolen, gegebenenfalls in alkalischer Lösung, mit Faserstoff und Wasser zu mischen-und dieselben nach Entfernung des Wassers durch Anwendung von Druck und Hitze in die bekannten, festen, unschmelzbaren Kondens'ationsprodukte überzuführen.
Bei diesem bekannten Verfahren ist auch vorgeschlagen worden, das Mischprodukt zur Erzielung von Kittwirkung mit leimend wirkenden Stoffen, wie Stärke, Leim, Harzseifen u. dgl. zu versetzen. Diese bekannten Verfahren bezwecken die Erzielung harter,
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unschmelzbarer Endprodukte durch Anwendung von Druck und Hitze, welche durch Schnitzen, Sägen u. dgl. auf Gebrauchsgegenstände verarbeitbar sind. Bei diesen Verfahren spielt das Bakelitharz die Hauptrolle, während die übrigen Bestandteile im wesentlichen nur Füllmittel darstellen.
Demgegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung Papier wasserabstossende Eigenschaften zu verleihen und erreicht dieses Ziel durch Einverleibung geringer Mengen von in Alkali gelösten Phenolharzen und Wiederausfällen derselben auf der Faser. Eine wirksame Oberflächenleitung wird erfahrungsgemäss nur erzielt durch Kolloide ; welche die Faser mit geschlossenen Häutchen bedecken.. Da nun aber Phenol-Formaldehydharze in verdünnter wässeriger Lösung nach Entfernung des Wassers als sprödes, brüchiges Pulver zurückbleiben, so war nicht vorauszusehen, dass dasselbe Harz, im Sinne vorliegender'Erfindung angewandt, befähigt ist, dem Papier neben der erforderlichen Kittwirkung auch ausgezeichnete wasserabstossende Eigenschaften zu erteilen.
Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass man mit Vorteil auch solche Produkte zur Papierleimung verwenden kann, welche erhalten werden durch Kondensation von Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd mit hydroxylierten Naphthalinverbindungen oder hydroxylierten Naphthalinderivaten. Derartige hydroxylierte Naphthalinverbindungen, z. B. a-oder ss-Naphtole vermögen, wie gefunden wurde, ähnlich wie Phenol oder Kresol, durch Konden-
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weise in schwachsaurer Lösung, alkalilösliche Harze zu bilden, welche ausgezeichnete Mittel für die Papierleimung darstellen.
Man verfährt z. B. derart, dass man eine alkalische Lösung eines derartigen Kondensationsproduktes, z. B. eine solche, welche 10 bis 50 g desselben im Liter gelöst enthält, dem Papierstoff im Holländer zusetzt. Durch Zugabe geeigneter Fällungsmittel, z. B. verdünnter Säure oder von geeigneten Salzen, z. B. Aluminiumsulfat o, dgl., werden die in Lösung befindlichen Kondensationsprodukte in Form von Harzen ausgefällt, welche, wie sich gezeigt hat, in-hohem Masse die für die Erzielung einer guten Papierleimung erforderliche
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um eine vollständige Leimung des Papiers hervorzurufen. Von bestem französischen Harzleim mit 60 bis 70% Harz müssen, um die gleiche Wirkung zu erzielen, 3/2"/o berechnet auf 'die zu leimende-Papiermasse zugesetzt werden.
Gegenüber der Verwendung von Phenol-und Cresolseifenlösungen-bietet das Leimen mit Naphtol-Aldehydkondensationsproduktion-noch den Vorteil, dass die-letzteren vollkommen geruchlos sind.
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färbt und dass das durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen aus derartigen Lösungen gefällte Harz dann eine rötliche Farbe zeigt, welche diesen Harzleim für die Leimung von - fehlerfreien Weisspapier untauglich macht. Nach den Untersuchungen der Erfinderin scheint
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Schliesslich wurde noch gefunden, dass man ausgezeichnete Leimwirkung erzielt, wenn man alkalische Harzlösungen der vorbezeichneten Art in Gemeinschaft mit Wasserglas zur Papierleimung benutzt. Man kann z. B. derart verfahren, dass man der Papiermasse Wasserglas und eine entsprechende Menge einer-alkalischen Lösung der vorgenannten Kondensationsprodukte einverleibt und dann die letzteren durch Zufügen von geeigneten. Fällungsmitteln, z. B. Tonerdesulfat oder Bisulfat in feinverteilter harziger Form in der Papiermasse aus- 'fällen.
Besser verfährt man-aber derart, dass man sich zunächst aus den vorgenannten Komponenten eine Mischung herstellt, diese Mischung der zu leimenden Papiermasse zusetzt,
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Bakelitlösung mit einem Gehalt von festem synthetischen Harz von 20 bis 50% wird zur Verhinderung unerwünschter Sauerstoffaufnahme eine Lösung von 2.5 kg Natriumsulfit in 5 kg Wasser zugefügt. Hierauf werden 500 kg Alkalisilikat von etwa 400 Bé unter gutem Umrühren zugesetzt, wodurch man eine klare Mischung erhält. Es kommt aber auch vor,
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dass infolge gegenseitiger Beeinträchtigung der Löslichkeit, d. h, durch geeignetes Ausfällen bei der Herstellung der Mischung ein Harz in dicken Klumpen ausfällt.
Dieses Harz kann man durch Zusatz von verdünnter Lauge und gegebenenfalls durch kurzes Erwärmen auf 80 bis 1000 C in Lösung bringen. Man kann aber auch die das ausgefällte Harz'enthaltende
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alkalische Lösung wird der Papiermasse in geeignetem Verhältnis einverleibt, z. B. derart, dass aux 100 Teile Papiermasse 5 Teile der eben beschriebenen Mischung kommen. In dieser werden die leimend wirkenden Stoffe durch Tonerdesulfat oder ein ähnlich wirkendes Fällungsmittel ausgefällt.
Nach Massgabe vorliegender Erfindung gelingt es, 50% und mehr des synthetischen Harzes durch die weitaus billigere Kieselsäure zu ersetzen und trotz dieses Ersatzes eine gleich gute leimende Wirkung zu erzielen. Dieser überraschende Erfolg ist jedenfalls so zu erklären, dass beim Ausfällen der alkalischen Lösungen in der Papiermasse das in äusserst feiner Verteilung ausfallende synthetische Harz die in ebenso feiner Verteilung ausfallenden kolloidalen Teilchen des Wasserglases derart umhüllt, *dass'gleichzeitig mit der Bildung des synthetischen Harzes an die Stoffaser auch die Kieselsäure gebunden wird und einen Teil der Zwischenlagerung ausmacht. Möglicherweise ist der Erfolg aber auch auf eine Veränderung der Löslichkeit der Kieselsäure in einem für die Papierleimung günstigen Sinne zurückzuführen.
Bei der Herstellung von Weisspapier bietet das Verfahren noch den besonderen Vorteil, dass die Farbe des Papiers durch die rein weiss ausfallende Kieselsäure eine Verschönerung erfährt.
Selbstverständlich kann das vorliegende Leimungsverfahren auch unter Mitbenutzung anderer Leimungsmittel, wie z. B. Harzleim, ausgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Papieren hoher Leimfestigkeit, insbesondere von weissem Papier, darin bestehend, dass der Papiermasse geringe Mengen von Kondensationprodukten des Formaldehydes mit Phenolen in Form alkalischer Lösungen, gegebenfalls gleichzeitig mit anderen Leimungsmitteln, einverleibt und durch Zufügen von Alaunlösung oder anderen Fällungsmitteln in der Papiermasse wieder ausgefällt werden.