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F, insteller für photographische Apparate.
Die Einstellvorrichtungen photographischer Apparate ;' welche zur Aufnahme'aus freier Hand dienen und zumeist den Gebrauch einer Mattscheibe ausschliessen, bestehen aus Bildsuchern zur Ermittlung des Bildausschnittes und einer Einstellskala in Meterteilung, auf welcher die Einstellung für die Entfernung des Aufnahmsgegenstandes, welche geschätzt werden'muss, erfolgt. Diese Schätzung der Entfernung ist ganz unzuverlässig, daher bietet das-Einstellen auf Grund einer Entfernungsstellung keine Gewähr, dass das Bild in gewünschter Schärfe zur Aufnahme gelangt.
Es besteht daher ein ausgesprochenes Verlangen nach einer Vorrichtung, durch welche, wie bei den Spiegelreflex- oder Bildsichtapparaten, die Scharfeinstellung durch Betrachtung eines Mattscheibenbildes oder eines Bildauschnittes rasch und sicher erfolgt.
Die bekanntgewotdenen Einrichtungen einer Hilfskamera zum Einstellen des Bildes haben sich für den. praktischen Gebrauch als unzweckmässig erwiesen. Entweder sind sie zu umfangreich, um an Handkameras Verwendung zu finden, oder, falls sie. durch Anwendung kürzerer Brennweite geringere Abmessung haben, zu verwickelt in ihrem Aufbau und nicht geeignet, sich an den verschiedenartigen Apparaten anbringen zu lassen, so dass sie keinen Eingang in die Praxis gefunden haben. Durch die vorliegenden Einstelleranordnungen und die Art ihrer Anbringung ist die Aufgabe gelöst, die einem praktischen Erfordernis entspricht, dass das Instrument in seinem ganzen Aufbau einfach, leicht, handlich'und vor allem geeignet ist, an jedem photographischen Apparat auch nachträglich angebracht und. seiner'Verwendungsart angepasst zu werden.
Bei der Mannigfaltigkeit im Bau der Apparate und der Verschiedenheit ihrer Bedienung muss die Konstruktion dieses wichtigen Hilfsinstrumentes allen genannten Umständen Rechnung tragen. Es sind daher verschiedene Typen des Einstellers erforderlich und die Art seiner Anbringung sowie die Lagerung seiner Teile muss der Bedienung des Apparates nach Art der Spiegelreflexkamera mit Aufsichtsucher oder nach Art einer Bildsichtkamera mit Durchsichtsucher entsprechen, ferner ist zu berücksichtigen, ob er hierbei ausschliesslich für Hoch-oder Queraufnahmen oder für beide gebraucht werden soll,
Alle diese Merkmale fehlen zum grössten Teil den bisher bekanntgewordenen Einstellvorrichtungen.
Die Zweckmässigkeit und die Beliebtheit der bekannten Spiegelreflexapparate liegt in dem Umstand, dass das aufzunehmende Bild bis kurz vor der Aufnahme auf der Mattscheibe sichtbar und auf seine Schärfe geprüft werden kann. Durch die verschiedenen hier vorgesehenen Anordnungen des Einstellers kann jede Kamera diese Eigenschaften nachträglich erhalten. Die
Grösse des Einstellers und seine Bauart sind hierbei davon abhängig, ob das Bild in der Grösse der Aufnahmeplatte oder verkleinert, oder ob nur ein Bildausschnitt im Einsteller erscheinen soll.
'Gegenüber den Reflexapparaten bietet jedoch der Einsteller den nicht zu unterschätzenden
Vorteil, dass der Aufnehmende auch noch während der Belichtung den Hauptgegenstand des
Bildes im Auge behält und dass die Aufnahme im Moment der Auslösung erfolgt. Bei der Reflex- kamera tritt dagegen eine gewisse Verzögerung durch die Spiegelbewegung ein, bevor die Auslösung des Verschlusses geschieht. Bei Bewegungsstudien ist dies ein bemerkenswerter Umstand, der für die Zweckmässigkeit und Überlegenheit des EinsteHers spricht. Als weiterer Vorteil muss hervorgehoben werden, dass durch den Einsteller auch Aufnahmen in Augenhöhe durch die beschriebenen Einrichtungen ausführbar sind, was die ReSexapparate im normalen Gebrauch nicht'zulassen.
Alle diese Vorteile lassen es dringend erwünscht erscheinen, den zielbewusst arbeitenden Lichtbildnern durch einen zweckmässigen Einsteller, den es bisher nicht gibt, ein Mittel an die Hand zu geben, um (besonders in der jetzigen Zeit hoher Materialkosten) einwandfreie Aufnahmen machen zu können.
Im allgemeinen besteht der Einsteller aus einer am photographischen Apparat als Ganzes oder in seinen Hauptteilen abnehmbaren oder mit ihm verbundenen Hilfskamera, deren Optik die Brennweite des Aufnahmeobjektives oder einen gewissen Betrag derselben besitzt und beim Einstellen durch die Verschiebung derart beeinflusst wird, dass das Mattscheibenbild des Einstellers mit dem des Apparates gleiche Schärfe erhält. Die Strahlenrichtung kann hierbei durch Einschaltung eines oder mehrerer Spiegel verändert werden, was auf die Abmessungen des Einstellers und seine äussere Form von Einfluss ist.
Did Länge des Kameraauszugeg beim Einstellen kann durch beliebige mechanische Hilfsmittel, wie Hebel, Schraube, Seilzug, Keil oder Exzenter, mit oder ohne Federwirkung übertragen und auf das entsprechende Mass verändert werden. Zur genauen Justierung sind Vorkehrungen, wie z, B, Verstellbarkeit der Mattscheibe oder der Optik vorgesehen,
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Die Einrichtung des Einstellers und seiner Übertragungsteile ermöglicht auch Korrekturen, wie sie beim Gebrauch von Mönbkellinsen oder Periskopen erforderlich sind, auszuführen, dadurch, dass die Einstellung entsprechend der Fokusdifferenz von vornherein berichtigt wird.
Der Einsteller kann den verschiedensten Anforderungen entsprechend derart eingerichtet werden, dass er das Bild 1n der Grösse der Aufnahmeplatte oder verkleinert oder nur einen Bildausschnitt zeigt. Wenn der Einsteller in der Aufsicht für Hoch-und Queraufnahmen verwendbar sein soll, was bei der Eigenart der Apparate in-den meisten Fällen erforderlich ist, muss er-umlegbar und bei rechteckigen-BIJdausschnitten mit verdrehbarer Mattscheibe eingerichtet sein.
Der Einsteller erhält einen zusammenlegbaren Lichtschutz. bekannter Einrichtung, die auf den Figuren zum Teil weggelassen ist,
Die Fig. i bis 14 zeigen verschiedene Ausführungsarten des Einstellers und seiner Anbringungsweise, und zwar dienen die Ausführungen der meisten Figuren für'den Gebrauch in der Aufsicht, die Ausführungen nach Fig.--5, 7,8, I3 aber als Durchsichtssucher, d. h. für Aufnahmen, in Augenhöhe' Das Umlegen des Einstellers erfolgt-in der optischen Achse oder
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durch einen Arm p mit dem verschiebbaren Teil der Kamera.
verbunden, befindet sich bei Einstellung auf"Unendlich"dicht vor dem Ansatz d und nimmt beim Einstellen auf nähere Ent-
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aus seinem Lager g genommen, der Halter e in die punktierte Lage am Gehäuse gebracht und der Lichtschutz 1-zusammengelegt, so dass die Unterbringung in-einer Tasche, leicht erfolgen kann. Aus Fig. 2 ist die Verwendung des durch Drehung im Lager g umlegbaren Einstellers bei
Queraufnahmen ersichtlich.
Beim Gebrauch des Einstellers an einer Stativkamera kann eine Einrichtung nach Fig. 5 zur Anwendung kommen, bei welcher die Einstelleroptik in einem Kugelkopf gelagert ist ; Hierdurch ist eine freie Beweglichkeit des Einstellers um einen Punkt seiner Achse ermöglicht, so dass das ganze Bildfeld überblickt werden kann. Beim'Einstellen verschiebt sich der Kugelkopf mit seinem
Halsstück in dem Rohr, welches durch seine Führungen gehalten wird. Bei grösserem Ausschlag aus der Mittellage würde hierbei ein störender Längeunterschied zwischen Optik und Matt- scheibe auftreten. Bei dem hier stattfindenden, geringen Winkelausschlag ist er dagegen praktisch bedeutungslos. Um den Einsteller senkrecht zur Aufnahmerichtung umlegen zu können, erhält seine Fussplatte einen Drehzapfen parallel sur optischen Achse.
Fig. 6 zeigt die schematische
Anordnung eines Einstellers, welcher in Fig. 9 erläutert ist.
Fig. 9 zeigt die Anordnung eines Einstellers, bei welcher die einer verkürzten Brenn- weite entsprechende Hubveränderung von s auf s, durch eine Steil-und Flachgangschraube und das Umlegen in der optischen Achse erfolgt. Diese Anordnung ist geeignet, das ganze Bild in verkleinertem Masse im Einsteller erscheinen zu lassen.
Fig. I0 und II zeigt die Anordnung mit drei Spiegelflächen und festverbundener Optik.
Die Einstellbewegung und das Umlegen des Einstellers erfolgt um eine Achse, bei deren Ver- schiebung das Steilgewinde g und das Exzenter e die unter Federdruck stehenden, veibundenen Spiegelflächen gegen die Mattscheibe m bewegt. Bei dem einfachen Hub dieser Stelleinrichtung wird der Strahlengang doppelt beeinflusst, was bei bestimmten Übersetzungsverhältnissen die
Abmessungen und. den Einbau'der Übertragungsteile günstig beeinflusst.
Fig. 12 zeigt die Anordnung eines Einstellers, welche alle Teile in einen rohrförmigem
Gehäuse einschliesst. Optik a und Spiegel b sind vereinigt in einem Bügel c und eine Feder j . drückt diese Teile durch Vermittlung eines Führungsstiftes d aufeinen Stellkeil e, welcher bei seiner Verschiebung beim Herausziehen aus der ihn umschliessenden Hülse den Einstellerweg s auf s, verändert. Der Führungsstift kann mit einer Führungsrolle versehen werden. Um ein Umlegen dieser Einstelleranordnung zu ermöglichen, ist der Stellkeil e in einem in einer Hülse gelagerten Zylinder g gebettet, um dessen Achse die Drehung beim Umlegen erfolgt.
Statt eines Keiles kann die Verstellung durch beliebige andere mechanische Mittel, z. B. durch
Zahnradübertragung oder durch ein Exzenter mit Schraubenantrieb, ähnlich wie in Fig. IO, erfolgen.
Diese für den Aufsichtsgebrauch bestimmten Einsteller lassen sich durch Ausrüstung mit einem Spiegelaufsatz D, wie in Fig. 12 dargestellt, für Aufnahmen in Augenhöhe verwenden ; das Mattscheibenbild des Einstellers wird dadurch dem horizontal über den Apparart blickenden
Auge sichtbar gemacht,
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Fig. 7-und 8 zeigen die Anordnung eines Einstellers für direkte Sicht.-Ein--Stab a ist am Gehäuse bei b angelenkt und trägt die Mattscheibe c mit Lichtschutz. Über dem Objektivhalter lagert eine auf dem Stab a mit Längsnut verschiebbare und mit ihm drehbare Hülse d, welche die Optik des-Einstellers trägt, die mit der Kamera gleiche Brennweite hat. Das Umlegen des Einstellers erfolgt durch Drehung um die Achse von Stab und Hülse. Das Umlegen für Hoch-
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Beim Gebrauch'der Durchsichtssucher erscheint es vorteilhaft, einen freien Ausblick beim Einstellen zu haben ; aus diesem Grund kann an Stelle der vollen Mattscheibe ein in Fig. ig skizzierter Rahmen R zur Anwendung kommen, welcher nur zum Teil ein Mattglas enthält, auf welchem beim Einstellen die Schärfe des Bildes beurteilt wird, während der Rahmen den
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