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Die Erfindung betrifft eine Platte, nämlich eine sogenannte Verbauplatte, zur Abstützung von Wänden eines Grabens, insbesondere Baugrabens, wobei die Platte aus einer
Vielzahl miteinander verbundener Profile besteht, und wobei einander zugewandte
Seiten benachbarter Profile ineinandergreifen, sowie eine Vorrichtung, die die Platte und einen damit verbundenen Spreizarm umfasst, um die Platte gegen die Grabenwand zu pressen.
Das Wort Graben ist dabei in allgemeiner Bedeutung zu verstehen, die auch Gruben,
Baugruben, -gräben und ähnliches umfasst.
Die eingangs genannte Verbauplatte ist Bestandteil eines Systems, das in Fachkreisen unter dem Begriff "Stahlkanalverbau" bekannt ist. Je nach Art der Abstützung der
Verbauplatte zum Boden spricht man von (Graben-)Verbaubox, Gleitschienenverbau,
Schachtverbau oder Wandverbau.
Aus der DE 24 22 404 A geht eine Verbauplatte hervor, die aus einseitig offenen, aneinanderstossenden C-Profilen zusammengesetzt ist, wobei die C-Profile aus statischen Gründen und zur Abdichtung gegen eindringendes Wasser jeweils in Längsrichtung miteinander verschweisst sind, woraus relativ hohe Herstellungskosten resultieren.
Bei der in der FR 2 476 170 A gezeigten Verbauplatte sind einseitig offene Profile ineinandergesteckt, Voraussetzung für einen Zusammenhalt ist aber zumindest eine durch Punktschweissen bewirkte Verbindung der Profile, wodurch sich wiederum ein entsprechend aufwändiger Produktionsschritt ergibt.
Die vorliegende Erfindung versucht die geschilderten Nachteile des Standes der Technik zu lindern, indem die eingangs beschriebene Platte so fortgebildet wird, dass die einander zugewandten Seiten der benachbarten Profile mit zueinander im Schnitt komplementären Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen versehen sind, wobei sich die Vorsprünge zu ihrem freien Ende hin erweitern und die Ausnehmungen zu ihrem
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offenen Ende hin verjüngen, sodass die Vorsprünge und die Ausnehmungen nut- federartig ineinandergreifen und die Profile kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
Durch diese erfindungsgemässe Massnahme brauchen die einzelnen Profile lediglich ineinander geschoben zu werden, um sie aneinander zu befestigen. Eine
Verschweissung der Profile kann grossteils entfallen, und es versteht sich, dass dadurch die Herstellungskosten erheblich gesenkt werden können. Ausserdem sind die
Arbeitszeiten zur Herstellung von Platten aus den erfindungsgemässen Profilen viel kürzer.
Obgleich es möglich ist, unterschiedliche Profile miteinander zu verbinden, sofern die obigen Bedingungen erfüllt werden, erweist es sich aus Gründen des einfachen Zusammenbaus und der leichteren Lagerhaltung als vorteilhaft, einen einzigen Profiltyp zu verwenden, der sich dadurch auszeichnet, dass jedes Profil an einer von zwei gegenüberliegenden Seiten mit zumindest einem sich zum freien Ende hin erweiternden Vorsprung und an der anderen Seite mit einer sich zu ihrem offenen Ende hin verjüngenden Ausnehmung versehen ist. Für manche Anwendungen ist es jedoch vorzuziehen, das oberste Profil einer Platte an seiner Oberseite verstärkt auszubilden, z.
B. durch Aufschweissen einer zusätzlichen Metallplatte, und die Unterseite des untersten Profils mit einer Schneide zu versehen, so dass die Platte an der Baustelle mittels einer Baggerschaufel in den Boden gedrückt werden kann.
Eine besondere Festigkeit der aus den erfindungsgemässen Profilen zusammengesetzten Platte ergibt sich, wenn die Vorsprünge und Ausnehmungen der Profile sich über die Länge der Profile erstrecken.
Aus Gründen der Gewichtsersparnis ist es vorteilhaft, wenn die Profile Hohlprofile sind.
Die Profile können aus Flachblech in Walzstrassen kalt geformt werden, die Stossnaht der Blechränder wird dann zweckmässig laserverschweisst.
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Gute Festigkeit und Verwindungssteifheit kann erzielt werden, wenn die Profile einen allgemein rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Abstützung von Wänden eines Grabens oder einer Baugrube. Diese Vorrichtung umfasst zumindest eine erfindungsgemässe
Platte zur Anlage gegen eine Wand des Grabens sowie in den Boden gerammte, selbsthaltende oder mit Erdankern abstützbare Träger. Alternativ dazu können zwei einander gegenüberliegende erfindungsgemässe Platten zur Anlage gegen jeweils eine
Wand des Grabens mit zumindest einem Spreizarm dazwischen verbunden sein.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Abstützung von Wänden eines
Grabens, insbesondere Baugrabens, mit zumindest einer erfindungsgemässen Platte zur
Anlage an einer Wand des Grabens, wobei jeweils korrespondierende, an einander gegenüberliegenden Grabenwänden anliegende Platten durch einen dazwischen angeordneten Spreizarm gegeneinander und gegen die Grabenwände abgestützt sind.
Eine separate Abstützung der Spreizarme entfällt daher.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 die bekannte "Grabenverbaubox" in der Perspektive, die Figuren 2a und 2b stellen zwei verschiedene Profile im Querschnitt dar, die in der bekannten Vorrichtung nach Fig. 1 Verwendung finden. Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemässes Profil im Querschnitt, und in Fig. 4 ist die Verbindung zweier erfindungsgemässer Profile im Querschnitt dargestellt. Die Figuren 5 und 6 zeigen schliesslich Anwendungen der erfindungsgemässen Platten in Verbindung mit verschiedenen Schienen im Schachtverbau.
Eine Ausführungsform einer Grabenverbaubox nach dem Stand der Technik wird nun anhand von Fig. 1 beispielhaft erläutert. Diese bekannte Grabenverbaubox 1, 1' besteht aus zwei einander gegenüberliegenden Platten 2, die voneinander durch teleskopische Spreizarme 3, Spindeln oder Streben beabstandet gehalten werden. Die Enden der Spreizarme 3 sind an Trägern 4 befestigt, die wiederum die Platten 2 halten. In
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Verwendung werden die Grabenverbauboxen 1, 1' in einen ausgehobenen Graben eingebracht und die Spreizarme 3 so weit auseinanderbewegt, bis die Platten 2 gegen die Seitenwände des Grabens drücken und dadurch ein Zusammenbrechen des Grabens verhindern. Die Platten 2 weisen eine Länge I und unterschiedliche Höhen H1 (Grabenverbaubox 1') bzw. H2 (Grabenverbaubox 1) auf. Typische Masse der Platte umfassen eine Länge von z.
B. 3500 mm und eine Höhe von 2600 mm. Die Platten selbst sind üblicherweise modular aus einer Vielzahl von Profilen 5,5' aufgebaut, wie anhand der Figuren 2a und 2b am besten zu erkennen ist. Jedes Profil ist ein metallisches Hohlprofil mit einem rechteckigen (Fig. 2a) oder C-förmigen Querschnitt (Fig. 2b). Die einzelnen Profile werden untereinander durch Schweissnähte 6 verbunden. Der Nachteil dieser Art der Plattenherstellung besteht darin, dass das
Herstellungverfahren sehr arbeitsintensiv ist, was deutlich wird, wenn man bedenkt, dass bei einer typischen Platte mit einer Länge von 3500 mm, die aus 15 Profilen zusammengesetzt wird, die jeweils durch zwei Schweissnähte verbunden werden, die
Gesamtlänge der Schweissnaht 98 m beträgt, wodurch die Herstellkosten beträchtlich beeinflusst werden.
Es ist weiters zu erwähnen, dass viele Normen die Punktverschweissung von C-Profilen aufgrund der möglichen Innenrostung der Profile verbieten.
Zunächst auf Fig. 3 Bezug nehmend, ist darin ein erfindungsgemässes Profil 10 zur Herstellung von Platten 2 (siehe Fig. 1) zu sehen. Das Profil 10 ist allgemein rechteckig, wobei jedoch seine obere Schmalseite einen sich über die gesamte Länge des Profils erstreckenden Vorsprung 11 aufweist, der Seitenwände 11 a, 11 a besitzt, die jeweils in einem Winkel a zum Ende des Vorsprungs hin auseinander laufen. Die Seitenwände 11a gehen schliesslich in eine Rundung und dann eine gerade Deckfläche 11b über. Die untere Schmalseite des Profils 10 wiederum weist eine sich über die gesamte Länge des Profils erstreckende Ausnehmung bzw. Längsnut 12 auf, die Seitenwände (Nutwangen) 12a, 12a besitzt, die jeweils in einem Winkel a zur Öffnung der Ausnehmung zusammen laufen, wobei die Nutwangen und Ausnehmungen auch unterschiedlich lang sein können.
Die Tiefe und Breite der Ausnehmung 12 sowie die Höhe und Breite des
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Vorsprungs 11 sind solcherart gewählt, dass sie komplementär zueinander sind, wobei ein gewisser Spielraum möglich und erwünscht ist.
Das Wahl des Materials und die Herstellungsart des Profils ist nicht näher eingeschränkt. Besonders gut geeignet sind beispielsweise Stahl oder Aluminium.
In Fig. 4 wird gezeigt, wie zwei der Profile 10 von Fig. 3 über ihre Länge ineinandergeschoben sind, um eine Platte zu bilden. Man erkennt, dass der Vorsprung und die Ausnehmung der Profile in Art einer Schwalbenschwanzverbindung ineinander geschoben sind, wodurch die entstehende Platte eine beträchtliche Festigkeit und
Verwindungssteifheit aufweist.
Die Figuren 5 und 6 zeigen in perspektivischer Ansicht Anwendungen der erfindungsgemässen Platten in Verbindung mit verschiedenen Schienen im
Schachtverbau. Fig. 5 zeigt Gleitschienen 15, die paarweise durch Streben 16 voneinander beabstandet gehalten werden, wobei die Gleitschienen 15 Führungsnuten zur Aufnahme von Platten 2 aufweisen. An der Baustelle werden zunächst die Gleitschienen 15 in einen Schacht bzw. eine Baugrube eingesetzt und gegebenenfalls zusätzlich in den Boden gedrückt. Danach werden die Platten 2 in die Führungsnuten der Gleitschienen eingesetzt und nach unten gedrückt, wobei gegebenenfalls Aufstockplatten verwendet werden können, die durch Ösen und Bolzen verbunden werden können, wie durch die Ösen an der Unterseite der obersten Platte 2 angedeutet.
Fig. 6 zeigt die Anwendung der erfindungsgemässen Platten 2 im Schachtverbau mit sogenannten Eckgleitschienen 17.