AT520766B1

AT520766B1 - Schubladenausziehführung

Info

Publication number: AT520766B1
Application number: ATA51064/2017A
Authority: AT
Original assignee: Blum Gmbh Julius
Priority date: 2017-12-21
Filing date: 2017-12-21
Publication date: 2023-04-15
Also published as: CN111556720B; AT520766A1; TWI681736B; MY194766A; TW201929737A; EP3727087B1; US20200305600A1; JP7030992B2; ES2871401T3; EP3838069A1; WO2019119004A1; JP2021506498A; EP3727087A1; CN111556720A; US11234516B2

Abstract

Schubladenausziehführung (4), umfassend: - eine erste Führungsschiene (11) und wenigstens eine zweite Führungsschiene (10), welche relativ zueinander in einer Längsrichtung (L) der Führungsschienen (10, 11) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verschiebbar gelagert sind, - zumindest einen zwischen den Führungsschienen (10, 11) gelagerten Führungskörper (23a), durch welchen die Führungsschienen (10, 11) in einer Montagelage der Schubladenausziehführung (4) in einer seitlichen Richtung relativ zueinander führbar sind, - wobei zumindest eine der Führungsschienen (10, 11) zumindest einen Vorsprung (24a) aufweist, welcher in der Offenstellung der Führungsschienen (10, 11) am zumindest einen Führungskörper (23a) anliegt, sodass zumindest in jenem Bereich, in welchem der zumindest eine Führungskörper (23a) und der zumindest eine Vorsprung (24a) aneinander anliegen, die Führungsschienen (10, 11) in der seitlichen Richtung spielfrei zueinander angeordnet sind, wobei der zumindest eine Führungskörper (23a) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse (30) drehbar gelagert ist.

Description

Beschreibung

[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schubladenausziehführung, umfassend: - eine erste Führungsschiene und wenigstens eine zweite Führungsschiene, welche relativ zueinander in einer Längsrichtung der Führungsschienen zwischen einer Schließstellung

und einer Offenstellung verschiebbar gelagert sind,

- zumindest einen zwischen den Führungsschienen gelagerten Führungskörper, durch welchen die Führungsschienen in einer Montagelage der Schubladenausziehführung in einer seitlichen Richtung relativ zueinander führbar sind,

- wobei zumindest eine der Führungsschienen zumindest einen Vorsprung aufweist, welcher in der Offenstellung der Führungsschienen am zumindest einen Führungskörper anliegt, sodass zumindest in jenem Bereich, in welchem der zumindest eine Führungskörper und der zumindest eine Vorsprung aneinander anliegen, die Führungsschienen in der seitlichen Richtung spielfrei zueinander angeordnet sind.

[0002] Bei Schubladenausziehführungen ist die Seitenstabilität ein relevantes Qualitätskriterium, wobei die seitliche Stabilität üblicherweise durch speziell geformte Führungsschienen und/oder durch Laufrollen zur seitlichen Führung der Führungsschienen verbessert werden kann. Die Seitenstabilität einer Schubladenausziehführung wird allerdings wesentlich verringert, je weiter eine Schublade gegenüber einem Möbelkorpus ausgezogen wird. Im vollständig ausgezogenen Zustand der Schubladenausziehführung wirken bei einer Kraftausübung auf die ausgezogene Führungsschiene Hebelkräfte, welche ein seitliches Spiel zwischen den Führungsschienen oder ein Verkippen der Führungsschienen um eine in Längsrichtung der Führungsschienen verlaufende Achse verstärken. Dieses seitliche Spiel der ausgezogenen Schublade wird mit zunehmender Baubreite der Schublade noch zusätzlich erhöht. Ein übermäßiges seitliches Spiel der Schubladenausziehführung vermittelt einer Person jedoch einen eher minderwertigen Eindruck.

[0003] Maßnahmen zur Verbesserung einer seitlichen Stabilität von Behältnissen sind beispielsweise in der EP 1 321 094 A1, EP 1 323 372 A2, US 4,315,661 und US 4,119,377 gezeigt.

[0004] Die WO 88/05639 A1 beschreibt eine Schubladenausziehführung mit einer korpusseitigen Führungsschiene und einer relativ dazu verschiebbaren Laufschiene. Am vorderen Endbereich der korpusseitigen Führungsschiene sind zwei in Höhenrichtung voneinander beabstandete Rippenvorsprünge vorgesehen, welche in einer vollständigen Offenstellung der Laufschiene an einer Rolle anliegen, welche im hinteren Endbereich der ausziehbaren Laufschiene drehbar angeordnet ist. Auf diese Weise wird in der vollständig ausgezogenen Stellung der Laufschiene ein zwischen der Laufschiene und der Führungsschiene auftretendes Spiel in einer quer zur Ausziehrichtung verlaufenden Richtung verringert. Der Führungsk6örper in Form der Rolle ist in einer Montagelage um eine horizontal verlaufende Drehachse rotierbar gelagert. Das bedeutet auch, dass die Rippenvorsprünge auf die Rolle aufgeschoben werden müssen, ohne dass dabei die Rolle aufgrund der horizontalen Drehachse rotiert wird. Mit anderen Worten ist das Aufschieben der Rippenvorsprünge auf die Rolle der Laufschiene, wenn die Laufschiene die ausgezogene Endlage erreicht, mit einer erheblichen Reibung verbunden. Dies kann zu einer unerwünschten Hemmung einer Bewegung der Laufschiene, zu unerwünschten Geräuschentwicklungen und vor allem auch aufgrund der spielfreien Anlage sogar zu einem Bruch der Rolle führen.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schubladenausziehführung der eingangs erwähnten Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.

[0006] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0007] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der zumindest eine Führungskörper rotationssymmetrisch ausgebildet ist und um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse drehbar gelagert ist.

[0008] Mit anderen Worten liegt in der vollständig ausgezogenen Stellung der Schubladenausziehführung zumindest ein zwischen den Führungsschienen gelagerter Führungskörper an einem

Vorsprung der Führungsschienen an, sodass zumindest in diesem Bereich ein seitliches Spiel zwischen den Führungsschienen durch das spielfreie Anliegen des Führungskörpers am Vorsprung gehemmt ist.

[0009] Es ist ausgehend von der WO 88/05639 A1 keine naheliegende Maßnahme, die Rolle um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse rotieren zu lassen, weil die Rolle vor allem auch eine Tragefunktion zur Abstützung der beiden Schienen erfüllt. Diese Tragefunktion wäre bei einer vertikal verlaufenden Drehachse der Rolle nicht mehr erfüllt und man müsste folglich zusätzliche Elemente einbauen, sodass die Tragefunktion erfüllt wäre.

[0010] Der zumindest eine Führungskörper kann entweder an einer der Führungsschienen oder alternativ an einem zwischen den Führungsschienen angeordneten Laufwagen gelagert sein. Es können aber auch zwei oder mehrere Führungskörper vorgesehen werden, wobei zumindest ein erster Führungskörper an einer der Führungsschienen und zumindest ein zweiter Führungskörper an einem zwischen den Führungsschienen verschiebbar gelagerten Laufwagen gelagert ist, wobei sich der erste Führungskörper und der zweite Führungskörper im ausgezogenen Zustand der Schubladenausziehführung jeweils an einem Vorsprung einer Führungsschiene seitlich abstützen.

[0011] Bei einer konstruktiv einfachen Ausführung kann der zumindest eine Vorsprung in Form einer Prägung an einer der Führungsschienen ausgebildet sein, wobei der Vorsprung durch Eindrücken eines Prägestempels in einer ebenen Oberfläche einer Führungsschiene als ein mit der Führungsschiene einstückig ausgebildetes Bauteil herstellbar ist. Alternativ ist es möglich, den Vorsprung an einer Führungsschiene (beispielsweise durch Anschrauben oder Verkleben) zu befestigen.

[0012] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zwischen den Führungsschienen zumindest zwei oder mehrere Führungskörper gelagert sind, welche in der Längsrichtung der Führungsschienen voneinander beabstandet sind, wobei in der Offenstellung der Führungsschienen der erste Führungskörper an einem ersten Vorsprung der Führungsschienen spielfrei anliegt und der wenigstens eine zweite Führungskörper an einem zweiten Vorsprung der Führungsschienen spielfrei anliegt. Durch die zumindest zwei in Längsrichtung voneinander beabstandeten Führungskörper, welche in einer Offenstellung der Schubladenausziehführung an zwei voneinander beabstandeten Vorsprüngen der Führungsschienen anliegen, kann das seitliche Spiel entlang einer in Längsrichtung der Führungsschienen verlaufenden Richtung erheblich reduziert werden.

[0013] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der erste Führungskörper bei einer Bewegung der Führungsschienen ausgehend von der Schließstellung in die Offenstellung am zweiten Vorsprung, vorzugsweise unter Bildung eines Spaltes, vorbeibewegbar ist und dass der erste Führungskörper bei einer fortgesetzten Bewegung der Führungsschienen in Richtung Offenstellung mit dem ersten Vorsprung klemmend in Eingriff bringbar ist.

[0014] Auf diese Weise wird die auftretende Reibung der Schubladenausziehführung trotz der Stabilisierung nicht erhöht, weil der erste Führungskörper beim Öffnen der Schubladenausziehführung zunächst ohne Kontaktierung am zweiten Vorsprung vorbeifährt und erst in der vollständigen Offenstellung der Schubladenausziehführung mit dem ersten Vorsprung spielfrei in Eingriff steht. Um diese Funktion zu ermöglichen, können der der erste Vorsprung und der zweite Vorsprung eine unterschiedliche Höhe aufweisen. Alternativ ist es möglich, dass der erste Vorsprung und der zweite Vorsprung eine identische Höhe aufweisen, wobei das Vorbeibewegen des ersten Führungskörpers am zweiten Vorsprung durch eine unterschiedliche Dicke oder durch einen unterschiedlichen Durchmesser der Führungskörper ermöglicht wird. Als weitere Alternative können der erste und zweite Vorsprung eine identische Höhe und der erste und zweite Führungskörper eine identische Stärke bzw. einen identischen Durchmesser aufweisen, wobei der erste und der zweite Führungskörper in einer quer zur Längsrichtung der Führungsschienen verlaufenden Richtung seitlich versetzt zueinander angeordnet sind.

[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nach-

folgenden Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen:

[0016] Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ dazu verfahrbar gelagerten Schubladen,

[0017] Fig. 2 eine Schubladenausziehführung mit einer zweiten Führungsschiene, welche mit einer Schubladenseitenwand zu verbinden ist,

[0018] Fig. 3a-3c die Schubladenausziehführungen in einer Explosionsdarstellung sowie zwei vergrößerte Detailansichten hierzu,

[0019] Fig. 4a-4c die Schubladenausziehführung in einer liegenden Position sowie zwei vergrößerte Detailansichten hierzu,

[0020] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen 3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert sind. Die Schubladen 3 weisen jeweils eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6, Schubladenseitenwände 7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4 umfassen jeweils eine dritte Führungsschiene 9 (Korpusschiene), welche über Befestigungsabschnitte 12a, 12b am Möbelkorpus 2 zu befestigen ist, eine relativ zur dritten Führungsschiene 9 verschiebbar gelagerte zweite Führungsschiene 10 (Ladenschiene), welche mit der Schubladenseitenwand 7 verbunden oder zu verbinden ist, sowie eine erste Führungsschiene 11 (Mittelschiene), welche zur Realisierung eines Vollauszuges der Schublade 3 zwischen der dritten Führungsschiene 9 und der zweiten Führungsschiene 10 verfahrbar gelagert ist.

[0021] Fig. 2 zeigt eine Anordnung mit einer Schubladenausziehführung 4 und mit einer Schubladenseitenwand 7 in einer perspektivischen Ansicht. Die mit der dritten Führungsschiene 9 verbundenen Befestigungsabschnitte 12a, 12b weisen zur Befestigung am Möbelkorpus 2 eine oder mehrere Befestigungsstellen 13, 14 auf. Zwischen der dritten Führungsschiene 9 und der zweiten Führungsschiene 10 ist eine verfahrbare erste Führungsschiene 11 angeordnet. An der zweiten Führungsschiene 10 ist ein Koppelelement 21 angeordnet, welches mit einem Mitnehmer 20 einer Einzugsvorrichtung 18 lösbar koppelbar ist, sodass die zweite Führungsschiene 10 gegen Ende der Schließbewegung vom Mitnehmer 20 erfasst und durch einen Kraftspeicher der Einzugsvorrichtung 18 in eine geschlossene Endlage einziehbar ist.

[0022] Durch eine Dämpfvorrichtung 19, vorzugsweise mit einer hydraulischen Kolben-ZylinderEinheit, ist diese federunterstützte Einzugsbewegung der zweiten Führungsschiene 10 bis hin zur geschlossenen Endlage abbremsbar.

[0023] Die Schubladenseitenwand 7 ist als Hohlkammerprofil mit einer inneren Profilwand 7a und mit einer von der inneren Profilwand beabstandeten äußeren Profilwand 7b ausgebildet, wobei die Schubladenseitenwand 7 einen nach unten hin offenen und sich in Längsrichtung der Schubladenseitenwand 7 erstreckenden Kanal 17 ausbildet, in welchem die zweite Führungsschiene 10 der Schubladenausziehführung 4 anordenbar ist. Die Schubladenseitenwand 7 weist ferner eine erste Befestigungsvorrichtung 15a zum Verbinden mit der Rückwand 8, eine zweite Befestigungsvorrichtung 15b zum Verbinden mit der Frontblende 5 sowie eine Auflageteil 16 zur Abstützung des Schubladenbodens 6 auf.

[0024] Fig. 3a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer Explosionsdarstellung. Die dritte Führungsschiene 9 ist über die Befestigungsabschnitte 12a, 12b am Möbelkorpus 2 zu befestigen und weist einen im Wesentlichen U-förmigen oder C-förmigen Abschnitt auf, in welchem ein erster Laufwagen 25a und ein zweiter Laufwagen 25b zur Steuerung einer Bewegung der Schubladenausziehführung 4 gelagert sind. Die dritte Führungsschiene 10 weist am hinteren Ende einen Haken 22 auf, welcher in Montagelage in einer Bohrung der Rückwand 8 aufgenommen ist und dabei eine Verschiebung der Schublade 3 in Längsrichtung (L) sowie in einer quer zur Längsrichtung (L) verlaufenden Richtung verhindert. Zwischen der ersten Führungsschiene 9 und der zweiten Führungsschiene 10 ist eine verschiebbare erste Führungsschiene 11 vorgesehen, wobei zwischen der ersten Führungsschiene 11 und der zweiten Führungsschiene 10 ein dritter Laufwagen 25c verfahrbar ist, welcher mit dem ersten Laufwagen 25a, beispielsweise über ein an der

ersten Führungsschiene 11 drehbar gelagertes Zahnrad, bewegungsgekoppelt ist. Die Laufwagen 25a, 25b, 25c weisen jeweils mehrere in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Wälzkörper 26 mit horizontaler Drehachse auf.

[0025] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die dritte Führungsschiene 10 zumindest einen Führungskörper 23a auf, welcher - bezogen auf die Längsrichtung (L) der Führungsschiene 10 in der hinteren Hälfte der Führungsschiene 10 gelagert ist. Der zumindest eine Führungskörper 23a ist rotationssymmetrisch ausgebildet und um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse 30 drehbar gelagert. Die erste Führungsschiene 11 weist einen, vorzugsweise vertikal verlaufenden, Seitensteg 11a auf, an welchem zumindest ein Vorsprung 24a (beispielsweise in Form einer Prägung) angeordnet ist. Bei einer Bewegung der zweiten Führungsschiene 10 in Richtung 27 der Offenstellung gelangt der zumindest eine Führungskörper 23a an den Vorsprung 24a und liegt in der Offenstellung spielfrei am ersten Vorsprung 24a an. Auf diese Weise sind die Führungsschienen 10, 11 zumindest in jenem Bereich, in welchem der zumindest eine Führungskörper 23a und der zumindest eine Vorsprung 24a aneinander anliegen, in einer seitlichen Richtung quer zur Längsrichtung (L) spielfrei zueinander festgelegt. In der gezeigten Figur sind an der zweiten Führungsschiene 10 zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Führungskörper 23a, 23b in Form von Rollen vorgesehen, welche in Montagelage jeweils um eine vertikal verlaufende Achse drehbar gelagert sind. In der vollständigen Offenstellung der Schubladenausziehführung 4 liegt der erste Führungskörper 23a am ersten Vorsprung 24a und der zweite Führungskörper 23b am zweiten Vorsprung 24b spielfrei an, sodass das seitliche Spiel zwischen den Führungsschienen 10, 11 entlang einer in Längsrichtung (L) der Führungsschienen verlaufenden Richtung reduziert wird.

[0026] Die Vorsprünge 24a, 24b stehen vom Seitensteg 11a der ersten Führungsschiene 11 in seitlicher Richtung quer ab und sind in Längsrichtung (L) der Führungsschienen 9, 10, 11 voneinander beabstandet, beispielsweise in der vorderen Hälfte der ersten Führungsschiene 11. Die Vorsprünge 24a, 24b können jeweils zwei in Längsrichtung (L) voneinander beabstandete Rampen 31a, 31b (Fig. 4b, Fig. 4c) umfassen, sodass die Führungskörper 23a, 23b der zweiten Führungsschiene 10 ohne eine störende Stoßkante auf die Vorsprünge 24a, 24b auffahren und von den Vorsprüngen 24a, 24b wieder abfahren können.

[0027] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der erste Vorsprung 24a eine größere Höhe als der zweite Vorsprung 24b aufweisen. Auf diese Weise kann der erste Führungskörper 23a bei einer Bewegung der zweiten Führungsschiene 10 ausgehend von der Schließstellung, vorzugsweise unter Bildung eines Spaltes, am niedriger ausgebildeten zweiten Vorsprung 24b ungehindert vorbeifahren, woraufhin der erste Führungskörper 23a in der Offenstellung mit dem ersten Vorsprung 24a spielfrei in Eingriff bringbar ist und auch der zweite Führungskörper 23b in der Offenstellung der zweiten Führungsschiene 10 spielfrei am zweiten Vorsprung 24b zur Anlage kommt (beispielsweise aufgrund eines größeren Durchmessers des zweiten Führungskörpers 23b und/oder durch eine quer zur Längsrichtung (L) versetzte Anordnung des zweiten Führungskörpers 23b relativ zum ersten Führungskörper 233).

[0028] Darüber hinaus sind an der ersten Führungsschiene 11 noch ein dritter Vorsprung 24c und ein vierter Vorsprung 24d vorgesehen, welche entlang der Längsrichtung (L) voneinander beabstandet und in Längsrichtung (L) versetzt zu den ersten und zweiten Vorsprüngen 24a, 24b angeordnet sind. Diese dritten und vierten Vorsprünge 24c, 24d sind jeweils dazu vorgesehen, in der vollständigen Offenstellung der Schubladenausziehführung 4 mit einem an den Laufwagen 25a, 25b gelagerten Führungskörper 23c, 23d spielfrei in Kontakt zu treten und damit das seitliche Spiel zwischen der dritten Führungsschiene 9 und der ersten Führungsschiene 11 zu reduzieren.

[0029] Fig. 3b zeigt den in Fig. 3a eingekreisten Bereich „A“ in einer vergrößerten Ansicht. Der am Laufwagen 25a gelagerte Führungskörper 23c ist um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse 30 drehbar gelagert und liegt in der vollständigen Offenstellung der Schubladenausziehführung 4 am dritten Vorsprung 24c der ersten Führungsschiene 11 spielfrei an. Der Laufwagen 25a weist einen Schlitz 29 zur Aufnahme des Seitensteges 11a der ersten Führungsschiene 11 auf.

[0030] Fig. 3c zeigt den in Fig. 3a eingekreisten Bereich „B“ in einer vergrößerten Ansicht. Der am Laufwagen 25b gelagerte Führungskörper 23d ist ebenfalls um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse 30 drehbar gelagert und liegt in der vollständigen Offenstellung der Schubladenausziehführung 4 am vierten Vorsprung 24c der ersten Führungsschiene 11 spielfrei an.

[0031] Fig. 4a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer liegenden Position, wobei sich die Schubladenausziehführung 4 in der vollständigen Offenstellung befindet und die ersten und zweiten Führungskörper 23a, 23b Jeweils an ihren zugeordneten Vorsprüngen 24a, 24b spielfrei anliegen und somit ein seitliches Spiel zwischen der ersten Führungsschiene 11 und der zweiten Führungsschiene 10 gehemmt ist. In der Offenstellung überlappen sich die erste und zweite Führungsschiene 9, 10 in einem Bereich, wobei sich der erste Führungskörper 23a und der zweite Führungskö6örper 23b innerhalb dieses Bereiches befinden.

[0032] Fig. 4b zeigt den in Fig. 4a eingekreisten Bereich „A“ in einer vergrößerten Ansicht. Der erste Führungskörper 23a liegt in der Offenstellung der zweiten Führungsschiene 10 spielfrei am ersten Vorsprung 24a an. Der Vorsprung 24a kann zumindest eine Rampe 31a, 31b aufweisen, welche das Auffahren und Abfahren des Führungskörpers 23a auf bzw. vom Vorsprung 24a erleichtern. Fig. 4c zeigt den in Fig. 4a eingekreisten Bereich „B“ in einer vergrößerten Ansicht, wobei der zweite Führungskörper 23b in der Offenstellung der Schubladenausziehführung 4 spielfrei am zweiten Vorsprung 24b anliegt.

[0033] Die Schubladenausziehführung 4 kann also - wie in den Figuren gezeigt - zumindest drei relativ zueinander verschiebbar gelagerte Führungsschienen 9, 10, 11 aufweisen, wobei die dritte Führungsschiene 9 an einem Möbelkorpus 2 und die zweite Führungsschiene 10 an einer Schublade 3 zu befestigen ist, wobei die erste Führungsschiene 11 zwischen der dritten Führungsschiene 9 und der zweiten Führungsschiene 10 verschiebbar gelagert ist. Dabei kann wenigstens ein Führungskörper 23a, 23b, 23c 23d zwischen der dritten Führungsschiene 9 und der ersten Führungsschiene 11 und zumindest ein weiterer Führungskörper 23a, 23b, 23c 23d zwischen der ersten Führungsschiene 11 und der zweiten Führungsschiene 10 gelagert sein.

Claims

Patentansprüche

1. Schubladenausziehführung (4), umfassend:

- eine erste Führungsschiene (11) und wenigstens eine zweite Führungsschiene (10), welche relativ zueinander in einer Längsrichtung (L) der Führungsschienen (10, 11) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verschiebbar gelagert sind,

- zumindest einen zwischen den Führungsschienen (10, 11) gelagerten Führungskörper (23a), durch welchen die Führungsschienen (10, 11) in einer Montagelage der Schubladenausziehführung (4) in einer seitlichen Richtung relativ zueinander führbar sind,

- wobei zumindest eine der Führungsschienen (10, 11) zumindest einen Vorsprung (24a) aufweist, welcher in der Offenstellung der Führungsschienen (10, 11) am zumindest einen Führungskörper (23a) anliegt, sodass zumindest in jenem Bereich, in welchem der zumindest eine Führungskörper (23a) und der zumindest eine Vorsprung (24a) aneinander anliegen, die Führungsschienen (10, 11) in der seitlichen Richtung spielfrei zueinander angeordnet sind,

dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Führungskörper (23a) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und um eine in Montagelage vertikal verlaufende Achse (30) drehbar gelagert ist.

2. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Führungskörper (23a) an einer der Führungsschienen (10, 11) oder an einem zwischen den Führungsschienen (10, 11) angeordneten Laufwagen (25a, 25b, 25c) gelagert ist.

3. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Vorsprung (24a) in Form einer Prägung an einer der Führungsschienen (10, 11) ausgebildet ist.

4. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Führungskörper (23a) - bezogen auf die Längsrichtung (L) der Führungsschienen (10, 11) - in der hinteren Hälfte einer Führungsschiene (10, 11) gelagert ist.

5. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Führungsschienen (10, 11) zumindest zwei Führungskörper (23a, 23b) gelagert sind, welche in der Längsrichtung (L) der Führungsschienen (10, 11) voneinander beabstandet sind, wobei in der Offenstellung der Führungsschienen (10, 11) der erste Führungskörper (23a) an einem ersten Vorsprung (24a) der Führungsschienen (10, 11) spielfrei anliegt und dass der zweite Führungskörper (23b) an einem zweiten Vorsprung (24b) der Führungsschienen (10, 11) spielfrei anliegt.

6. Schubladenausziehführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vorsprung (24a) und der zumindest eine zweite Vorsprung (24b) eine unterschiedliche Höhe aufweisen.

7. Schubladenausziehführung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Führungskörper (23a) bei einer Bewegung der Führungsschienen (10, 11) ausgehend von der Schließstellung in die Offenstellung am zweiten Vorsprung (24b), vorzugsweise unter Bildung eines Spaltes, vorbeibewegbar ist und dass der erste Führungskörper (23a) bei einer fortgesetzten Bewegung der Führungsschienen (10, 11) in Richtung (27) der Offenstellung mit dem ersten Vorsprung (24a) spielfrei in Eingriff bringbar ist.

8. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zumindest zwei Führungsschienen (10, 11) in der Offenstellung in einem Bereich überlappen, wobei sich der erste Führungskörper (23a) und der zweite Führungskörper (23b) innerhalb dieses Bereiches befinden.

9. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladenausziehführung (4) zumindest drei relativ zueinander verschiebbar gelagerte Führungsschienen (9, 10, 11) aufweist, wobei eine dritte Führungsschiene (9) an einem Möbelkorpus (2) und die zweite Führungsschiene (10) an einer Schublade (3) zu be-

festigen ist, wobei die erste Führungsschiene (11) zwischen der dritten Führungsschiene (9) und der zweiten Führungsschiene (10) verschiebbar gelagert ist.

10. Schubladenausziehführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Führungskörper (23a, 23b, 23c, 23d) zwischen der dritten Führungsschiene (9) und der ersten Führungsschiene (11) und zumindest ein weiterer Führungskörper (23a, 23b, 23c, 23d) zwischen der ersten Führungsschiene (11) und der zweiten Führungsschiene (10) gelagert ist.

11. Möbel (1) mit einem Möbelkorpus (2) und mit wenigstens einer Schublade (3), welche über wenigstens eine Schubladenausziehführung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 relativ zum Möbelkorpus (2) verfahrbar gelagert ist.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen