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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, von der auf einem Förderband in schuppenförmiger An- ordnung angelieferte Druckereiprodukte vertikal gestapelt werden und in Form von Teilstapeln einer gewünschten Anzahl ausgegeben werden.
Druckereiprodukte werden zum Transport in der Regel stapelweise zusammengefasst und ver- packt. Dabei ist die Bildung von Teilstapeln einer bestimmten Anzahl von Druckereiprodukten erforderlich. Üblicherweise werden die auf einem Förderband in schuppenförmiger Anordnung angelieferten Druckereiprodukte in einen vertikalen Sammelschacht fallengelassen. In dem Sam- melschacht ist eine öffenbare Stapelauflage angeordnet, auf der die Stapelbildung stattfindet.
Damit eine Stapelvorrichtung vielseitig eingesetzt und damit schnell amortisiert werden kann, ist es dabei erstrebenswert, einen formatverstellbaren Sammelschacht zu verwenden.
Ist die gewünschte Anzahl von Druckereiprodukten für einen Teilstapel erreicht, wird die Sta- pelauflage geöffnet und der gebildete Teilstapel nach unten ausgeworfen. Der Vorgang des Öff- nens der Stapelauflage, Auswerfens des Teilstapels und erneuten Schliessens der Stapelauflage nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch. Um zu verhindern, dass währenddessen nachfolgende Druckereiprodukte noch zu dem ausgeworfenen Teilstapel gelangen oder sich in der schliessen- den Stapelauflage verklemmen, muss der Strom von Druckereiprodukten kurzfristig verzögert werden.
In DE-U1-93 17 919 wird vorgeschlagen, in dem Sammelschacht untereinander mehrere hori- zontal verfahrbare und dadurch öffen- und schliessbare Stapelauflagen in Gestalt von Rechen vorzusehen. Es wird dann auf einer unteren Stapelauflage ein Stapel gebildet. Durch Schliessen einer oberen Stapelauflage wird diese Stapelbildung abgeschlossen. Der fertige Stapel wird durch Öffnen der unteren Stapelauflage weitergegeben. Nach dem Schliessen der unteren Stapelauflage kann durch Öffnen der oberen Stapelauflage unter Fallenlassen der darauf inzwischen angesam- melten Druckereiprodukte eine erneute Stapelbildung auf der unteren Stapelauflage vorgenommen werden. Eine weitere Verfeinerung des Ablaufs wird durch Vorsehen von drei untereinander ange- ordneten Stapelauflagen ermöglicht.
Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass die erreichbare Durchsatzrate von Druckerei- produkten beschränkt ist. Nur so ist zu gewährleisten, dass aufeinanderfolgend in den Sammel- schacht hineinfallende Druckereiprodukte einen gewissen Abstand zueinander aufweisen, so dass der Rechen beim Schliessen der oberen Stapelauflage ohne Komplikationen zwischen zwei auf- einanderfolgend in den Sammelschacht fallende Druckereiprodukte geführt werden kann.
Es ist zwar bei dieser Ausführungsform denkbar, einen formatverstellbaren Sammelschacht vorzusehen. Allerdings erhöht sich bei grösseren Formaten das Risiko, dass der Rechen nicht sauber zwischen aufeinanderfolgende Druckereiprodukte geführt wird. Die grossformatigen Pro- dukte tendieren dazu, in schräger oder gewölbter Lage in dem Sammelschacht nach unten zu fallen. Zwischen aufeinanderfolgenden Druckereiprodukten müssen daher noch grössere Abstände eingehalten werden, um Störungen auszuschliessen. Die erreichbare Durchsatzrate sinkt daher weiter ab.
Aus JP-A2-3-288764 ist es bekannt, Unterbrechungen in einem Strom von in Schuppenanord- nung angelieferten Druckereiprodukten dadurch zu erzielen, dass eine von der von dem Förder- band abgewandten Seite des Sammelschachts zunächst oberhalb des Schuppenstromes in den Sammelschacht hineinragende Trennplatte in den Schuppenstrom nach unten geführt wird. Bereits vollständig in den Sammelschacht geförderte Druckereiprodukte werden von der Trennplatte nach unten gedrückt. Die nachfolgenden Druckereiprodukte schieben sich über die Trennplatte und stapeln sich auf dieser. Die Trennplatte nimmt bei dieser Bewegung den überwiegenden Teil des Querschnitts des Sammelschachtes ein.
Anschliessend wird die Trennplatte nach unten geführt, unter Abladen der darauf gesammelten Druckereiprodukte horizontal aus dem Sammelschacht herausgezogen und dann in die Ausgangsposition zurückbewegt.
Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass sie einen sehr aufwendigen apparativen Aufbau erfordert. Die Trennplatte muss ausserhalb des Sammelschachts über eine erhebliche Strecke zurück nach oben geführt werden, was einen erheblichen Raum erfordert. Zudem nimmt die Be- wegung der Trennplatte wegen deren nicht unerheblicher Masse eine gewisse Zeitdauer in An- spruch. Eine hohe Durchsatzrate lässt sich daher nur dann gewährleisten, wenn mehrere Trenn- platten vorgesehen sind. Bei einem formatverstellbaren Sammelschacht würde der Apparat noch grösser und aufwendiger.
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Die CH 552 529 befasst sich ebenfalls mit einer Einrichtung zum Stapeln von den Schuppen- formation anfallenden Druckprodukten unter Bildung von Teilstapeln. Hierbei wird zum Stapel- wechsel der kontinuierlich ankommende Schuppenstrom durch eine Backenbremse klemmend festgehalten und somit unterbrochen. Der Teilstapel im Sammelschacht kann dann abtransportiert werden. Anschliessend wird die Backenbremse wieder gelöst und der Schuppenstrom fliesst weiter.
Während der Bremsphase schieben sich im stromaufwärts gelegenen Bereich die Druckprodukte in der Schuppenformation verstärkt ineinander. Durch diese Effekte ist die Fördergeschwindigkeit begrenzt. Der Schuppenstrom darf nur über eine gewisse Maximalzeit angehalten und gestaut werden. Zudem kann es beim Stauen zu Störungen kommen.
Die DE-AS 12 15 175 lehrt eine andere Stapelvorrichtung zum Stapeln von flachen Zuschnit- ten, bei der die Zuschnitte getrennt und mit Abstand hintereinander in einer Reihe zugeführt wer- den. Der formatstarre Sammelschacht ist über einen stationären Tisch angeordnet. Zur Trennung der in Reihe zugeführten Zuschnitte sind zungenförmige Bleche vorgesehen, die auf- und abschwenkbar sowie in der Horizontalen hin- und herfahrbar gelagert sind und zwei entsprechende Antriebe besitzen. Diese zungenförmigen Bleche sind in ihrer oberen Schwenkposition schräg nach oben ausgerichtet und dienen als Abweiser. Wenn der erste Teilstapel auf dem stationären Tisch fertig ist, werden die zungenförmigen Bleche nach unten geschwenkt und nehmen dann eine horizontale Lage ein, wobei sie eine Auflage für den nächsten Teilstapel bilden.
In der Zwischen- zeit kann der erste Teilstapel vom Tisch entfernt werden. Sobald dies geschehen ist, fahren die zungenförmigen Bleche horizontal zurück und lassen den aufliegenden neuen Teilstapel nach unten auf den Tisch fallen. Anschliessend schwenken sie wieder in die obere Schwenkposition und fahren zurück in ihre Abweiserstellung im Stapelschacht. Durch die Abweiserfunktion der Zungen besitzt die Stapelfunktion keine Wölbeinrichtung. Für einen Schuppenstrom ist die gezeigte Stapel- vorrichtung nicht geeignet, weil mit den schräg aufgerichteten zungenförmigen Blechen keine Unterbrechung des Schuppenstroms und kein Einstich möglich ist.
Aus der EP 0 348 610 A2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bildung von Teilstapeln aus gefalteten Druckereiprodukten bekannt, wobei die Druckereiprodukte an einer oben liegenden Kette hängend transportiert werden. Die Förderkette hat eine Vielzahl einzeln steuerbarer Greifer, welche jeweils ein Druckereiprodukt am Falz halten. Bei Erreichen des Sammelschachtes lassen die Greifer die Druckereiprodukte gesteuert los, wodurch diese nach unten in den Sammelschacht fallen. Der Sammelschacht hat an seiner in Förderrichtung ersten Wand einen Schwenkfinger, der als Auflage für die Vorderränder für die Druckereiprodukte dient mit dem Ziel, dass diese mit ihrem Falz voraus an der gegenüberliegenden Sammelschachtwand nach unten rutschen und hierbei eine bewusste Schräglage einnehmen. Durch Einzelabwurf der Druckereiprodukte rutschen diese nach und nach übereinander.
Durch die vom Schrägfinger aufrecht erhaltene Schräglage soll ein bündiger Falzschluss an der Schachtwand sicher gestellt werden. Am Schachtboden sind ein höhenverstellbarer Sammeltisch und zur Teilstapelbildung seitlich einfahrbare Schieberplatten vorgesehen. Zum Stapelwechsel muss der Förderstrom der Druckereiprodukte kurz unterbrochen werden, was durch den steuerbaren Förderer und die einzeln ansteuerbaren Greifer problemlos möglich ist. Allerdings wird hierdurch die Anlagenkapazität und die Fördergeschwindigkeit be- grenzt. Zudem ist die gezeigte Stapelvorrichtung durch die steuerbare Fördereinrichtung bauauf- wendig und teuer.
Andere Arten von Stapelvorrichtungen und Sammelschächten für einzeln zugeführte Zuschnitte oder Druckereiprodukte sind aus der CH 679 480A5, der US-A-4,623,291 und der JP-A-62-093170 bekannt.
Die CH 679 480 befasst sich mit dem Stapeln von einzeln zugeführten und in Reihe mit gegen- seitigen Abstand hintereinander transportierten Papierbögen. Die Papierbögen fallen ungehindert nacheinander in einen Sammelschacht. Die gezeigte Stapelvorrichtung hat keine Wölbvorrichtung und keinen Auflagefinger an der dem zuführenden Förderband gegenüber liegenden Seite des Sammelschachts. Innerhalb des Sammelschachtes sind zur Teilstapelbildung zwei Rechen in der Teilstapelebene vorhanden. Diese werden über einen Antrieb mit einem Parallelogrammlenker zum Abwurf des fertigen Teilstapels auf einen Drehtisch auseinander bewegt. Die Schrift befasst sich nicht mit der Frage, was während dieses Teilstapelabwurfs mit den zugeführten neuen Papier- bogen geschieht.
Bei einzeln zugeführten Papierbögen besteht keine Schwierigkeit, weil zwischen den in Förderrichtung distanzierten Bögen genügend Zeit zum Stapelabwurf besteht. Die Druck-
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schrift zeigt auch keine technischen Massnahmen, mit denen während des Stapelabwurfs ankom- mende Papierbögen in einer Zwischenstellung gehalten und am unkontrollierten Hineinfallen in den Sammelschacht gehindert werden können. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied zu einer gattungsgemässen Stapelvorrichtung für einen Produktfluss in Schuppenform. Bei einer Schuppe ist nämlich gerade nicht ausreichend Zeit vorhanden, um den Teilstapel ungehindert abzuwerfen.
Vielmehr besteht die Gefahr, dass die auf das letzte zum Teilstapel gehörende Druckereiprodukt unmittelbar und durch die Schuppe in grosser Nähe folgenden Druckereiprodukte in den Schacht fallen, während der Teilstapel abgeworfen und gewechselt wird. Dies würde einerseits die kontrol- lierte Teilstapelbildung stören und könnte ausserdem zu einer Fehlfunktion der Anlage führen.
Die US-A-4,623,291 befasst sich ebenfalls mit einer gattungsfremden Stapelvorrichtung, bei der ringbuchartige Broschüren mit Abstand hintereinander zugeführt werden. Der Transport erfolgt mittels eines Schiebetischs, auf dem die Broschüren einzeln gelagert in den Sammelschacht geschoben und hierbei mittels eines Mitnehmers geschleppt werden. Die Broschüren werden vom Schiebetisch mit Unterstützung direkt in einen bereitstehenden Stützfinger übergeben, der nach Zurückziehen des Schiebetischs nach hinten ausschwenkt und hierdurch die Broschüren nach unten auf den Teilstapel fallen lässt. Gleichzeitig wird die nächste ankommende Broschüre vor dem Sammelschacht gestoppt und erst nach erfolgtem Abwurf vorgeschoben. Der Sammelschacht ist nicht formatverstellbar. Eine öffnenbare Stapelauflage ist ebenfalls nicht vorhanden.
Der ein- gangs genannte Schwenkfinger ist schwenkbar gelagert und kann keine vertikale Fahrbewegung ausführen. Er ist nicht in der Lage, einen neuen Teilstapel zu bilden und temporär aufzunehmen, sondern kann nur einzelne Broschüren kurzfristig fassen und dann durch Ausschwenken fallen lassen. Dem Sammelschacht ist keine Wölbvorrichtung vorgeschaltet. Zudem gibt es kein dem Sammelschacht vorgeschaltetes und an dessen Rand endendes Förderband.
Die JP 62-093-170 A zeigt gleichfalls eine gattungsfremde Stapelvorrichtung, die ausserdem Zuschnitte für eine Tütenherstellmaschine sammelt und stapelt. Hierbei ist direkt an der Vorder- wand des Sammelschachtes eine Schneidvorrichtung vorhanden, die ein zugeführtes endloses Materialband erst am Sammelschacht in die gewünschten Stücke schneidet und auf einem ersten Sammelbett ablegt. Wenn die gewünschte Stapelhöhe erreicht ist, wird ein Hilfs-Aufnahmebett eingefahren, auf dem dann die weitere Stapelbildung stattfindet. Währenddessen kann das erste Stapelbett unter dem Teilstapel herausgezogen werden, der dann auf einen Transportwagen fällt.
Das Stapelbett fährt anschliessend wieder nach oben in eine Bereitstellungsposition über den nächsten Teilstapel zurück. Auf diese Weise zirkulieren die beiden Aufnahmebetten im Kreis. Eine solche Anordnung ist nur in Verbindung mit der Zuschnittbildung am Sammelschacht möglich. Mit vorgeschnittenen und in einem Schuppenstrom kontinuierlich zugeführten Druckereiprodukten ist dies nicht machbar, zumal keine Wölbvorrichtung vor dem Sammelschacht vorhanden ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zum vertikalen Stapeln von in Schuppenanordnung zugeführten Druckereiprodukten zu schaffen, die formatverstellbar ist, ohne Störungsanfälligkeit eine hohe Durchsatzrate erlaubt und gleichzeitig wenig aufwendig aufgebaut ist.
Erfindungsgemäss wird das Problem gelöst mit einer Vorrichtung zum vertikalen Bilden von Teilstapeln von Druckereiprodukten, aufweisend - ein Förderband, auf dem Druckereiprodukte in schuppenförmiger Anordnung transportierbar sind, - eine Wölbvorrichtung, von der die von dem Förderband transportierten Druckereiprodukte mit einer konvexen Wölbung um eine in Förderrichtung des Förderbandes verlaufende Achse verseh- bar sind, - einen vertikal verlaufenden formatverstellbaren Sammelschacht, der an einem-Ende des Förder- bandes in dessen Verlängerung derart angeordnet ist, dass von dem Förderband geförderte Druckereiprodukte in den Sammelschacht hineinfallen, und in dem eine offenbare Stapelauflage angeordnet ist, von der ein Stapel von Druckereiprodukten aufnehmbar ist,
und - einen an der dem Förderband abgewandten Seite des Sammelschachtes oberhalb der Stapel- auflage angeordneten ersten Auflagefinger, der von einer Verfahrvorrichtung aus einer Ausgangs- stellung, in der er oberhalb des Stroms von Druckereiprodukten mittig in den Sammelschacht hineinragt, vertikal nach unten in den Strom von geförderten Druckereiprodukten verfahrbar ist, so dass nachfolgend geförderte Druckereiprodukte auf dem ersten Auflagefinger abgelegt werden, der
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danach horizontal aus dem Sammelschacht heraus verfahrbar ist, so dass die abgelegten Drucke- reiprodukte in den Sammelschacht hineinfallen. und der in die Ausgangsstellung zurück verfahrbar ist.
Die Bildung der konvexen Wölbung bezieht sich auf die beim Transport auf dem Förderband oben liegende Seite der Druckereiprodukte.
Eine solche konvexe Wölbung um eine in Förderrichtung des Förderbandes verlaufende Ach- se, d. h. eine Wölbung derart, dass das Druckereiprodukt in dem entlang der Mittellinie des Förder- bandes verlaufenden zentralen Bereich nach oben gewölbt ist, während es in den lateralen Berei- chen zum Rand des Förderbandes hin herabhängt, wird auch als negative Stabilisierung bezeich- net.
Unter einem Auflagefinger im Sinne der Erfindung ist ein Bauteil zu verstehen, das nicht die gesamte Breite des Sammelschachtes einnimmt, sondern lediglich einen geringen Teil der Breite einnimmt, z. B. weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 25%, weiter vorzugsweise weniger als 15%, wobei unter Breite die zu der Transportrichtung des Förderbandes senkrechte horizontale Ausdehnung des Sammelschachtes zu verstehen ist.
Unter mittigem Hineinragen des ersten Auflagefingers in den Sammelschacht ist zu verstehen, dass dieser im zentralen Bereich der Ausdehnung in der Breite angeordnet ist. Dies muss nicht notwendig genau auf der Mittelebene, sondern kann auch geringfügig seitlich davon sein. Erfin- dungsgemäss ist es auch möglich, dass mehrere im zentralen Bereich der Breite angeordnete Auflagefinger vorgesehen sind.
Unter einem formatverstellbaren Sammelschacht ist zu verstehen, dass das Format des Quer- schnitts des Sammelschachtes und damit das Format der darin stapelbaren Druckereiprodukte variierbar ist, z.B. stufenlos zwischen Din A4 und Din B3.
Dadurch dass erfindungsgemäss der erste Auflagefinger zwischen zwei aufeinanderfolgende Druckereiprodukte geführt wird, indem er von oben anstatt seitlich in den Strom von Druckereipro- dukten geschoben wird, besteht auch bei hohen Durchsatzraten keine Gefahr von Störungen. Bei der Bewegung von oben herab in den Strom ist der Verfahrweg des ersten Auflagefingers vom ersten Eindringen in den Transportweg der Druckereiprodukte bis zu der Stellung, in der die Dru- ckereiprodukte von dem ersten Auflagefinger stabil abgestützt werden können, ungleich geringer als bei einer seitlichen Einschiebebewegung in den Sammelschacht.
Ferner ist die Bewegung der einzelnen Druckereiprodukte in dem oberen Bereich des Sam- melschachtes viel gleichmässiger und daher störungsunanfälliger. Weiter unten im Sammelschacht kommt es in stärkerem Umfang zu schräg oder gewölbt liegenden bzw. sich bewegenden Drucke- reiprodukten.
Dadurch dass die Druckereiprodukte mit einer Wölbung bzw. Stabilisierung versehen werden, ist ein störungsfreier Betrieb auch bei grösseren Formaten von Druckereiprodukten bzw. Format- einstellungen des Sammelschachtes gewährleistet. Bei grösseren Formaten ist die Spitze des ersten Auflagefingers relativ weit von dem Ende des Förderbandes entfernt. Die Druckereiprodukte müssen dann bis zu der Stelle, an der sie auf dem Auflagefinger abgelegt werden, eine freie Strecke überwinden. Ohne Stabilisierung würden die Druckereiprodukte sich nach unten biegen und schräg in den Schacht hinein gleiten. Ein Einwirken des ersten Auflagefingers wäre dann nicht möglich.
Durch die Stabilisierung mittels Wölbung ragen die Druckereiprodukte nahezu waagerecht über die freie Strecke bis zu dem ersten Auflagefinger. Durch Abwärtsbewegung auf die auf diese Weise frei kragende Schuppe wird der erste Auflagefinger zwischen aufeinanderfolgende Drucke- reiprodukte geführt. Dadurch dass eine negative Stabilisierung, also eine konvexe Wölbung, vor- gesehen ist, wird erreicht, dass die Druckereiprodukte auch dann noch eine ausreichende Stabilität aufweisen, wenn sie auf dem ersten Auflagefinger abgelegt sind. Eine konkave Wölbung, d. h. eine sogenannte positive Stabilisierung, würde infolge des Ablegens des voranlaufenden Endes des Druckereiproduktes auf dem ersten Auflagefinger gestört werden.
Das Druckereiprodukt wäre nach dem Ablegen auf dem ersten Auflagefinger lediglich je mit einem der beiden Enden am Förderband bzw. am ersten Auflagefinger abgestützt, hat aber in der Mitte keine Unterstützung. Die konkave Wölbung um eine zur Förderrichtung parallelen Achse würde infolge der einwirkenden Kräfte in eine konkave Wölbung um eine lateral verlaufende Achse umschlagen. Eine negative Stabilisie- rung mit konvexer Wölbung bleibt dahingegen auch bei der Ablage des Druckereiproduktes auf
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dem ersten Auflagefinger erhalten. Der Strom von Druckereiprodukten kann somit auf geordnete Weise verzögert und anschliessend wieder in Gang gesetzt werden.
Dadurch dass erfindungsgemäss ein Auflagefinger und nicht etwa eine Auflageplatte bzw.
Trennplatte vorgesehen ist, ist der für die Verfahrbewegung der Auflagevorrichtung vorzusehende Bauraum und apparative Aufwand gering. Die bei der Verfahrbewegung bewegte Masse ist gering.
Daher ist ohne aufwendige Apparatur eine schnelle Verfahrbewegung realisierbar.
Bevorzugt sind der erste Auflagefinger und die Verfahrvorrichtung so ausgebildet, dass sich der erste Auflagefinger bei seiner Abwärtsbewegung über nahezu die gesamte Länge, d. h. die zu der Transportrichtung des Förderbandes parallele horizontale Ausdehnung, des Sammelschachtes erstreckt, wenn der Sammelschacht auf die kleinste einstellbare Formatabmessung in der Länge eingestellt ist. Z. B. kann noch eine Lücke von 10 mm zwischen dem ersten Auflagefinger und der dem Förderband zugewandten Seite des Sammelschachtes verbleiben. Auf diese Weise wird erreicht, dass die freie Strecke von dem Förderband bis zu dem ersten Auflagefinger, die von den Druckereiprodukten zurückzulegen ist, auch bei grösseren Formaten aus dem Formatbereich so gering wie möglich gehalten wird.
Erfindungsgemäss ist es möglich, dass eine hinsichtlich der horizontalen Verfahrstrecke des ersten Auflagefingers variierbare Verfahrvorrichtung vorgesehen ist. Auf diese Weise kann die von den Druckereiprodukten zurückzulegende freie Strecke bei grossen Formaten weiter verringert werden.
Bevorzugt sieht jedoch die Verfahrvorrichtung eine festgelegte Verfahrstrecke, z. B. 150 mm oder 200 mm, vor. In diesem Fall ist eine Verfahrwegregelung entbehrlich. Die Verfahrvorrichtung kann daher wesentlich einfacher aufgebaut sein. Z. B. kann eine ungeregelte hydraulische oder pneumatische Verfahrvorrichtung vorgesehen sein. Dadurch wird das Risiko von Kollisionen auf- grund von Bedienfehlern oder Funktionsstörungen ausgeschaltet. Eine Verfahrvorrichtung ohne Verfahrwegregelung kann ferner mit einer wesentlich höheren Verfahrgeschwindigkeit arbeiten.
Störungen infolge eines zu langsamen Eingreifens des ersten Auflagefingers in den Schuppen- strom lassen sich daher ausschalten. Ausserdem wird die erreichbare Durchsatzrate weiter gestei- gert.
Erfindungsgemäss ist es möglich, dass der Sammelschacht lediglich in einem geringen Ver- hältnis formatverstellbar ist. Bevorzugt ist der Sammelschacht derart formatverstellbar, dass hin- sichtlich dessen Formatabmessung in Transportrichtung des Förderbandes das Verhältnis der grössten einstellbaren Formatabmessung zu der kleinsten einstellbaren Formatabmessung minde- stens 2 : 1, vorzugsweise mindestens 3 : 1, weiter vorzugsweise mindestens 4 : 1, beträgt. Erst aufgrund der Kombination einer vertikalen Einführbewegung des ersten Auflagefingers und gleich- zeitiger negativer Stabilisierung der Druckereiprodukte werden derart hohe Verstellbarkeitsverhäk- nisse realisierbar, ohne dass der apparative Aufwand unvertretbar wird.
Bevorzugt weist die Vorrichtung zusätzlich einen an der dem Förderband zugewandten Seite des Sammelschachtes oberhalb der oberen Stapelauflage angeordneten zweiten Auflagefinger auf, der aus einer Ausgangsstellung ausserhalb des Sammelschachtes in eine Stellung verfahrbar ist, in der er mittig in den Sammelschacht hineinragt. Hinsichtlich der mittigen Anordnung gilt das- selbe wie im Zusammenhang mit dem ersten Auflagefinger. Es ist möglich, dass mehrere im zent- ralen Bereich der Breite angeordnete Auflagefinger vorgesehen sind.
Die Verfahrbewegung des ersten Auflagefingers und des zweiten Auflagefingers sind aufein- ander abgestimmt. Z. B. kann der zweite Auflagefinger während der Endphase der Abwärtsbewe- gung in den Sammelschacht hinein verfahren werden. Bevorzugt wird der zweite Auflagefinger unmittelbar nach der Abwärtsbewegung des ersten Auflagefingers in den Sammelschacht hinein verfahren.
Erfindungsgemäss kann die Wölbvorrichtung z. B. durch mechanisch wirkende Bauteile oder durch ein Gebläse realisiert sein. Bevorzugt weist das Förderband zwei mit einem Abstand neben- einander angeordnete Fördergurte auf und die Wölbvorrichtung weist eine an dem dem Sammel- schacht benachbarten Ende des Förderbandes zwischen den Fördergurten nach oben hin vorste- hende Rampe auf. Damit wird mittels eines einfachen mechanischen Bauteils gewährleistet, dass mit grosser Zuverlässigkeit eine konvexe Wölbung der Druckereiprodukte erzeugt wird. Zur Ver- besserung der Wölbung können z. B. weitere mechanische Bauteile vorgesehen sein, z.B. Bauteile, von denen die Druckereiprodukte im lateralen Bereich herabgedrückt werden, während sie über die
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Rampe laufen.
Ausführungsformen der Erfindung werden in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Aufriss einer Ausführungsform der erfindungsge- mässen Vorrichtung ;
Figuren 2A bis 2G schematisch die Funktionsweise einer Ausführungsform der erfindungsge- mässen Vorrichtung, indem einzelne Phasen eines Arbeitszyklus dargestellt sind ; Figuren 3A bis 3C eine Vorderansicht, eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer Wölbvor- richtung gemäss einer Ausführungsform der Erfindung.
Aus Figur 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung zum vertikalen Bil- den von Teilstapeln von Druckereiprodukten ersichtlich. Auf einem horizontal verlaufenden Förder- band 1 sind Druckereiprodukte förderbar.
Unmittelbar in Verlängerung des Förderbandes 1 ist an dessen Ende in Förderrichtung ein ver- tikal verlaufender Sammelschacht 2 angeordnet, so dass von dem Förderband 1 geförderte Dru- ckereiprodukte in den Sammelschacht 2 hineinfallen. Der Querschnitt des Sammelschachtes 2 ist innerhalb eines gewissen Bereiches auf dasselbe Format einstellbar, das die jeweils geförderten Druckereiprodukte aufweisen. Infolgedessen bilden die in den Sammelschacht 2 hineinfallenden Druckereiprodukte einen geordneten seitlich bündigen Stapel.
In dem Sammelschacht 2 ist deutlich unterhalb des oberen Endes des Sammelschachts 2 unterhalb der Förderoberfläche des Förderbandes 1 eine sich horizontal durch den Sammelschacht 2 erstreckende offenbare Stapelauflage 21 vorgesehen. Auf der Stapelauflage 21 erfolgt die Stapel- bildung aus den herabfallenden Druckereiprodukten. Die Stapelauflage 21 weist zwei rechenförmi- ge Bauteile auf, die sich von einander gegenüberstehenden Seitenwänden des Sammelschachts 2 jeweils bis zu der Mitte des Sammelschachts 2 hin erstrecken. Die Stapelauflage 21 ist offenbar, indem die rechenförmigen Bauteile von einer Antriebsvorrichtung (nicht gezeigt) jeweils horizontal aus dem Sammelschacht 2 herausziehbar sind.
An der dem Förderband 1 abgewandten Seite des Sammelschachtes 2 ist oberhalb der Sta- pelauflage 21 ein erster Auflagefinger 3, angeordnet, der von einer Verfahrvorrichtung 5 verfahrbar ist. In einer Ausgangsstellung ragt der erste Auflagefinger 3 oberhalb des Stroms von Druckerei- produkten mittig in den Sammelschacht 2 hinein. Dabei erstreckt sich der erste Auflagefinger 3 im wesentlichen horizontal. Der erste Auflagefinger 3 ist von der pneumatisch getriebenen Verfahrvor- richtung 5 horizontal zu dem Förderband 1 hin bzw. von diesem weg verfahrbar sowie vertikal verfahrbar. Dabei ist der erste Auflagefinger 3 zunächst nach unten in den Strom von geförderten Druckereiprodukten verfahrbar, so dass nachfolgend geförderte Druckereiprodukte auf dem ersten Auflagefinger 3 abgelegt werden.
Der erste Auflagefinger 3 ist danach horizontal aus dem Sam- melschacht 2 heraus verfahrbar, so dass die abgelegten Druckereiprodukte in den Sammelschacht 2 hineinfallen, und dann in die Ausgangsstellung zurück verfahrbar.
Wie in Figur 1 mit Pfeilen angedeutet ist, ist der Sammelschacht 2 in seiner Ausdehnung in Transportrichtung des Förderbandes 1 dadurch formatverstellbar, dass sowohl die dem Förder- band zugewandte Seitenwand 24 als auch die dem Förderband abgewandte Seitenwand 23 ver- schiebbar sind. Die beiden Seitenwände 24, 23 sind dabei derart verschiebbar, dass deren Sym- metrieebene ortsfest bleibt. Das Förderband 1 ist gemeinsam mit der dem Förderband 1 zuge- wandten Seitenwand 24 des Sammelschachts 2 verschiebbar), so dass das Förderband 1 relativ zu der diesem zugewandten Seitenwand 24 unabhängig von dem eingestellten Format dieselbe Lage einnimmt.
Die Verfahrvorrichtung 5 und der von dieser abgestützte erste Auflagefinger 3 sind gemeinsam mit der dem Förderband abgewandten Seitenwand 23 verfahrbar {nicht gezeigt), so dass der Auflagefinger 3 relativ zu der Seitenwand 23 unabhängig von dem eingestellten Format dieselbe Lage einnimmt. Die Verfahrvorrichtung 5 weist unabhängig von dem eingestellten Format eine festgelegte einheitliche Verfahrstrecke auf.
Wie ferner aus Figur 1 ersichtlich ist, weist die Vorrichtung an der dem Förderband 1 zuge- wandten Seite des Sammelschachtes 2 einen zweiten Auflagefinger 4 auf. Der zweite Auflagefin- ger 4 erstreckt sich knapp unterhalb der Oberfläche des Förderbandes horizontal in Förderrichtung und ist zwischen einer Stellung ausserhalb des Sammelschachtes 2 und einer Stellung, in der er mittig in den Sammelschacht 2 hineinragt, hin- und her verfahrbar. Der zweite Auflagefinger 4 dient dazu, gemeinsam mit dem ersten Auflagefinger 3 Druckereiprodukte aufzunehmen, um den
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Schuppenstrom von Druckereiprodukten kurzfristig zu verzögern, wenn grössere Formate inner- halb des einstellbaren Formatbereichs verarbeitet werden und der Sammelschacht auf diese grösseren Formate eingestellt ist.
Wie aus Figuren 3A und 3C ersichtlich ist, weist das Förderband zwei mit einem Abstand ne- beneinander angeordnete Fördergurte 12 auf. An dem dem Sammelschacht 2 näheren Ende des Förderbandes 1 ist zwischen den Fördergurten 12 eine Wölbvorrichtung 11vorgesehen. Die Wölb- vorrichtung 11 weist einen von der Ebene der Förderbandoberfläche nach oben vorstehenden Block auf. Wie aus Figur 3A ersichtlich ist, weist der Block in einer zu der Förderrichtung des Förderbandes 1 senkrechten Schnittebene am oberen Ende einen abgerundeten, nahezu halb- kreisförmigen Querschnitt auf. Im Aufriss hat der Block, wie aus Figur 3B ersichtlich ist, die Gestalt einer zu dem dem Sammelschacht näheren Ende des Förderbandes 1 hin ansteigenden Rampe.
Wie aus Figur 3A ersichtlich ist, in der ein mit DP bezeichnetes Druckereiprodukt dargestellt ist, werden die Druckereiprodukte, wenn sie über die Rampe gefördert werden, mit einer konvexen Wölbung um eine in Förderrichtung des Förderbandes 1 verlaufende Achse versehen.
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, müssen die das Förderband 1 verlassenden und gegebenenfalls auf dem ersten Auflagefinger 3 abgelegten Druckereiprodukte zwischen dem Förderband 1 oder dem zweiten Auflagefinger 4 eine freie Strecke ohne Abstützung zurücklegen. Durch die mittels der Wölbvorrichtung 11erzeugte negative Stabilisierung wird erreicht, dass sich die Druckereiprodukte dabei nicht nach unten durchbiegen bzw. um eine horizontale Achse quer zu der Förderrichtung des Förderbandes 1 einknicken und vorzeitig in den Sammelschacht 2 herunterfallen.
Aus den Figuren 2A bis 2G ist die Funktionsweise einer Ausführungsform der erfindungsge- mässen Vorrichtung ersichtlich. In jeder der Figuren ist eine Phase eines Arbeitszyklus der Vorrich- tung dargestellt. Dabei sind nur das Förderband 1, der Sammelschacht 2 und der erste Auflagefin- ger 3 dargestellt.
Wie aus Figur 2A ersichtlich ist, ist der erste Auflagefinger 3 zunächst oberhalb des Stromes der von dem Förderband 1 geförderten und in den Sammelschacht 2 hineinfallenden Druckerei- produkte angeordnet.
InFigur 2B wird der Auflagefinger 3 nach unten in den Strom verfahren. Dabei wird ein Drucke- reiprodukt, das von dem Förderband 1 bereits überwiegend in den Sammelschacht 2 gefördert worden ist, heruntergedrückt. Das nachfolgende Druckereiprodukt wird dahingegen nicht erfasst.
Wie aus Figur 2C ersichtlich ist, fällt das zuvor herabgedrückte Druckereiprodukt in den Sam- melschacht 2 hinab. Das nicht erfasste Druckereiprodukt wird auf dem ersten Auflagefinger 3 abgelegt, so dass der Strom verzögert wird.
Während, wie aus Figur 2D ersichtlich ist, weitere Druckereiprodukte auf dem ersten Auflage- finger 3 abgelegt werden, wird die Stapelauflage 21 geöffnet und der auf dieser gebildete Stapel nach unten ausgeworfen.
Aus Figur 2E ist ersichtlich, dass anschliessend die Stapelauflage 21 wieder geschlossen wird.
Dies kann störungsfrei erfolgen, da der Strom immer noch verzögert ist.
Wie aus Figur 2F ersichtlich ist, wird der erste Auflagefinger 3 horizontal aus dem Sammel- schacht 2 herausgezogen. Infolgedessen fallen die darauf abgelegten Druckereiprodukte in den Sammelschacht 2 hinunter. Dabei kann der erste Auflagefinger 3 auch bereits eine kurze Zeit- spanne, bevor die Stapelauflage 21 wieder geschlossen wird, aus dem Sammelschacht 1 heraus- gezogen werden. Das Schliessen der Stapelauflage 21 muss dann lediglich erfolgen, bevor die Druckereiprodukte bis zu der Stapelauflage 21 heruntergefallen sind.
InFigur 2G wird der erste Auflagefinger 3 zunächst vertikal aufwärts und dann horizontal in den Sammelschacht 2 hinein zurück in die Ausgangsstellung gefahren.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.