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Die Erfindung betrifft einen Ausziehrahmen für Hochschränke mit vertikalen und horizontalen Rahmenschenkeln aus Profilschienen, der vertikal stehend auf einer Ausziehführung festgelegt ist, wobei die Rahmenebene parallel zur Ausziehrichtung der Ausziehführung steht, und an dessen vorderem Rahmenschenkel mindestens ein Querholm zur Befestigung einer Frontblende festlegbar ist.
Ein derartiger Ausziehrahmen ist aus der AT 407 694 B und der EP 1 060 692 A1 bekannt. Der Querholm ist mittels eines in einer Ausnehmung im vorderen Rahmenschenkel eingesetzten Klemmteils an diesem vorderen Rahmenprofil befestigt. Im geöffneten Zustand des Klemmteils ist dieses in der Ausnehmung im Rahmenschenkel in vertikaler Richtung verschiebbar und der Quer- holm ist in achsialer Richtung des Querholms relativ zum Klemmteil bzw. vorderen Rahmenschen- kel verschiebbar. Dadurch wird eine Justierung der Frontblende ermöglicht. Zur Befestigung der Frontblende am Querholm sind am Querholm in Bohrungen in der Frontblende einsetzbare Dübel- zapfen vorgesehen, deren Abstand voneinander veränderbar ist. Auch hinsichtlich ihres Durch- messers veränderbare Dübelzapfen sind bekannt (vgl. AT 406 328 B).
Beim Querholm der EP 1 060 692 A1 weisen die Dübelzapfen an ihrer Rückseite koaxial liegende Gewindezapfen auf, die von einem Muttergewinde im Querholm aufgenommen sind. Durch eine Verdrehung der Dübel- zapfen im Muttergewinde ist eine weitere Justierung der Frontblende hinsichtlich ihres Abstands vom vorderen Rahmenschenkel und hinsichtlich ihrer Neigung relativ zu einer senkrecht auf die durch den Ausziehrahmen gebildete Vertikalebene stehenden Vertikalebene.
Aus der GB 2 210 017 A ist weiters eine nicht gattungsgemässe Hebeeinrichtung zum Heben von verglasten oder unverglasten Fenster- oder Türrahmen bekannt. An den seitlichen Enden eines Querholms sind Arme verschwenkbar angebracht. Die zu hebenden Fenster- oder Türrah- men können an diesen Armen befestigt werden und hierfür sind in den Armen Montageöffnungen angebracht. In einer rückseitigen Platte (11) sind kreisbogenförmige Schlitze ausgespart, durch welche mit den Armen verbundene Klemmbolzen mit Klemmuttern ragen. Bei geöffneten Klemmut- tern können die Arme verschwenkt werden und durch Festziehen der Klemmuttern können die Arme in beliebigen Winkelstellungen geklemmt werden.
Bei einer herkömmlichen Ausführungsform einer Frontblende eines Hochschrankes weist diese einen Rahmen (mit einer relativ dicken Materialstärke) und eine in den umlaufenden Rahmen eingesetzte dünne Füllung auf, um Material einzusparen. Soll eine solche Frontblende an einem Ausziehrahmen der eingangs genannten Art befestigt werden, so ist hierzu ein Querholm erforder- lich, dessen Länge gerade so gewählt ist, dass die an ihm angebrachten Dübelzapfen im Bereich des massiven Rahmens der Frontblende liegen. Frontblenden werden in unterschiedlichen Breiten eingesetzt, je nach Breite des Hochschrankes. Weiters werden auch bei einer bestimmten Breite eines Hochschrankes unterschiedlich breite Frontblenden eingesetzt, je nachdem, ein wie breites Überlappen mit einem die vordere Öffnung des Hochschrankes umgebenden Rahmen gewünscht ist.
Aus diesen Gründen werden sehr viele unterschiedliche Breiten von Frontblenden eingesetzt, für die herkömmlicherweise jeweils ein Querholm mit einer geeigneten Länge zur Verfügung ste- hen muss. Dies führt zu einem erhöhten Herstellungsaufwand für diese unterschiedlichen Beschlä- ge und macht weiters eine grosse Lagerhaltung von unterschiedlichen Einzelteilen bei den Händlern erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ausziehrahmen der eingangs genannten Art bereitzustel- len, der diese bei den herkömmlichen Ausziehrahmen auftretenden Probleme überwindet. Erfin- dungsgemäss gelingt dies bei einem Ausziehrahmen der eingangs genannten Art dadurch, dass in an sich bekannter Weise im Bereich der beiden seitlichen Enden des Querholms jeweils ein Arm verschwenkbar angebracht ist, wobei die Frontblende an den Armen befestigbar ist, und dass zur definierten Einstellung der Schwenkpositionen der Arme zwischen den Armen und dem Querholm jeweils eine Rasteinrichtung vorgesehen ist, mittels der die Arme in einer von mehreren vorgege- benen Rastpositionen, die mehreren vorgegebenen Schwenkstellungen der Arme gegenüber dem Querholm entsprechen, \errastbar sind.
Ein erfindungsgemässer Ausziehrahmen kann ohne ein Auswechseln von Einzelteilen für unter- schiedlich breite Frontblenden mit umlaufenden Rahmen eingesetzt werden. Je nach Abstand der beiden vertikalen Rahmenschenkel der Frontblende werden unterschiedliche Schwenkstellungen der Arme gegenüber dem Querholm vorgesehen, so dass jeweils eine Befestigung am massiven Teil der Frontblende ermöglicht wird. Durch die Rasteinrichtungen zwischen den Armen und dem
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Querholm können die Arme in unterschiedlichen Schwenkstellungen gegenüber dem Querholm verrastet werden, wobei durch diese Rastpositionen die üblichen, genormten Bohrrasterpositionen voreingestellt werden können.
Eine genaue Messung der Schwenkstellungen der Arme zur Anbrin- gung von Bohrungen in der Frontblende für die Befestigung dieser an den Armen entfällt dadurch und es wird eine äusserst rasche und effiziente Montage ermöglicht.
Die Befestigung der Frontblende an den Armen kann mittels Verschraubungen durchgeführt werden. Grundsätzlich wäre es auch denkbar und möglich, an den Armen hinsichtlich ihres Durch- messers veränderbare Dübel anzubringen, wie diese aus der AT 406 328 B bekannt sind.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass mindestens einer der Arme, vorzugsweise beide Arme verschwenkbar an einem Gewindebolzen gelagert sind und der Gewin- debolzen von einem Muttergewinde im Querholm aufgenommen ist, wobei über eine Verdrehung des Gewindebolzens der Abstand zwischen dem Querholm und dem Arm veränderbar ist. Auf diese Weise wird eine Justierung der an den Armen befestigten Frontblende ermöglicht.
Günstigerweise können mit den Rasteinrichtungen zwischen den Armen und dem Querholm ohne einen besonderen Aufwand und mit einer hohen Genauigkeit spiegelbildlich gleiche Schwenkstellungen der beiden Arme eingestellt werden, so dass eine parallele Lage der Ober bzw.
Unterkante der Frontblende gegenüber dem Querholm sichergestellt wird.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand des in der beilie- genden Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in Schrägsicht einen Hochschrank mit einer Ausziehführung und einem daran festgeleg- ten Ausziehrahmen und einer am Ausziehrahmen zu befestigenden Frontblende;
Fig. 2 ein Detail des vorderen Rahmenschenkels, an dem der Querholm anzuordnen ist;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Querholms mit den verschwenkbaren Armen von schräg vorne;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Querholms mit den verschwenkbaren Armen von schräg hinten;
Fig. 5 einen horizontalen Querschnitt durch den vorderen Teil des Hochschranks, des Aus- ziehrahmens und der am Ausziehrahmen festgelegten Frontblende;
Fig. 6 einen Querschnitt entsprechend der Linie A-A von Fig. 3;
Fig. 7 einen Querschnitt entsprechend der Linie B-B von Fig. 3;
Fig. 8 eine Vorderansicht des Klemmteils und die Fig. 9,10 und 11 verschiedene Schwenkstellungen der Arme gegenüber dem Querholm.
Am Boden 1 eines Hochschrankes 2 ist eine mehrteilige Ausziehführung 3 angeordnet, an de- ren Ausziehschiene 4 ein vertikal stehender Ausziehrahmen 7 festgelegt ist mit einem vorderen vertikalen Rahmenschenkel 5 und einem hinteren vertikalen Rahmenschenkel 6 sowie oberen und unteren horizontalen Rahmenschenkein 8 und 9. Am oberen horizontalen Rahmenschenkel 8 greift eine obere Führung 10 an, die die Aufgabe hat, den Ausziehrahmen 7 zu stabilisieren. Die einzel- nen Rahmenschenkel 5,6, 8,9 können gegebenenfalls teleskopartig ausgebildet und verlängerbar bzw. verkürzbar sein, um den Ausziehrahmen 7 den Abmessungen eines Hochschrankes 2 anzu- passen. Zwischen den Rahmenschenkeln 5 und 6 sind mehrere Einsatzkörbe 11 einhängbar, von welchen hier nur einer dargestellt ist.
Am vorderen vertikalen Rahmenschenkel 5 ist eine Front- blende 12 festlegbar, die bei eingefahrener Ausziehführung 3 den Hochschrank 2 nach vorne verschliesst. Zur Festlegung dieser Frontblende 12 am Ausziehrahmen 7 sind an dessen vorderem vertikalen Rahmenschenkel 5 Querholme 14 befestigt.
Zur Befestigung dieser Querholme 14 am vorderen Rahmenschenkel 5 dient jeweils ein Klemmteil 16 (vgl. Fig. 8), das in eine an der Vorderseite des Rahmenschenkels 5 ausgesparte Ausnehmung 17 (vgl. Fig. 2) einführbar ist. Das Einsetzen des Profilstücks 28 des Klemmteils 16 in die Ausnehmung 17 erfolgt im geöffneten Zustand des Klemmteils 16 bei abgespreiztem Schwenkhebel 30. Dabei ist das Klemmteil 16 in Längsrichtung des Rahmenschenkels 5 innerhalb der Ausnehmung 17 verschiebbar. Der Querholm 14 weist eine in achsialer Richtung des Quer- holms 14 verlaufende schlüssellochförmige Öffnung 13 auf (Fig. 4). Durch den erweiterten Teil der Offnung 13 wird der am freien Ende eines Zapfens festgelegte Kopf 29 des Klemmteils 16 einge- führt und in den schmaleren Bereich der Öffnung 13 verschoben, wobei er die Ränder der Öffnung 13 übergreift und in einer Nut 15 liegt.
Der Querholm 14 ist hierbei in einem gewissen Bereich in
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achsialer Richtung des Querholms 14 verschiebbar. Durch Verschwenken des Schwenkhebels 30 in die in Fig. 8 dargestellte Position wird ein auf der Rückseite des Klemmteils 16 vorgesehener Spreizkolben ausgefahren, wodurch sich die oberen und unteren Fortsätze des Profilstücks 28, die im Inneren des als Kastenprofil ausgebildeten Rahmenschenkels 5 liegen, gegen die vordere Wandung des Rahmenschenkels 5 verspannen. Gleichzeitig wird der Kopf 29 zurückgezogen, so dass der Querholm 14 gegenüber dem Klemmteil 16 verspannt wird.
Solche Klemmteile 16 sind bekannt, beispielsweise aus der eingangs genannten AT 407 694 B, und müssen daher an dieser Stelle nicht genauer erläutert werden. Über die Anlagefläche 25 vorspringende horizontale Stege 26, 27 dienen zur Führung des in das Klemmteil 16 eingesetzten Querholms 14.
An den beiden seitlichen Enden der Querholme 14 sind jeweils linke und rechte Arme 18,19 verschwenkbar angebracht. In den Armen 18,19 sind jeweils Bohrungen 20,21 vorgesehen, durch welche die Frontblende 12 an den Armen 18,19 festschraubbar ist (Fig. 3,4). Anstelle von Boh- rungen 20,21 könnten auch in ihrem Durchmesser veränderbare Dübelzapfen an den Armen 18, 19 vorgesehen sein, die in Bohrungen in der Frontblende einzuführen sind und in diesen Bohrun- gen verspreizt werden.
Die Arme 18,19 sind jeweils verschwenkbar an Gewindebolzen 22 gelagert. Hierzu ist in eine Sacklochbohrung im Gewindebolzen 22 eine Schraube oder ein Kerbnagel 23 festgelegt, der den entsprechenden Arm 18,19 drehbar hält (Fig. 6,7). An dem Ende des Gewindebolzens 22, das dem Arm 18,19 gegenüberliegt, ist eine Rändelscheibe 24 festgelegt, mittels der der Gewindebol- zen 22 verdrehbar ist. Der Gewindebolzen 22 könnte stattdessen auch eine andere dessen Ver- drehung mittels eines Werkzeuges oder von Hand ermöglichende Ausformung aufweisen, bei- spielsweise einen Ansatz für einen Schraubenschlüssel. Durch eine Verdrehung des durch ein Muttergewinde 31 im Querholm 14 gelagerten Gewindebolzens 22 kann der Abstand zwischen dem jeweiligen Arm 18,19 und dem Querholm 14 verändert werden.
Es wird dadurch eine Justie- rung gegenüber einem an der Vorderseite des Korpus vorgesehenen umlaufenden Rahmen 32 (vgl. Fig. 5) ermöglicht, und zwar sowohl hinsichtlich des Abstands der Frontblende 12 vom Rah- men 32 als auch hinsichtlich ihrer Neigung gegenüber diesem Rahmen 32.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, besitzt die Frontblende 12 einen umlaufenden Rahmen 33 mit ei- ner relativ grossen Materialstärke, in dem die in Fig. 5 strichliert dargestellten Schrauben 34 zum Anschrauben der Frontblende 12 an den Armen 18,19 eingeschraubt werden, und eine relativ dünne Füllung 35, die in Nuten im Rahmen 33 eingelegt ist.
Der jeweilige Arm 18,19 stützt sich an einem erweiterten Kopf 36 des jeweiligen Gewindebol- zens 22 ab (Fig. 6). Urn eine vollständige Anlage des Arms 18,19 an die Oberfläche des Quer- holms 14 zu ermöglichen, ist im Querholm 14 eine dem Kopf 36 entsprechende Ausnehmung 37 angeordnet.
Zwischen den Armen 18,19 und dem Querholm 14 ist jeweils eine Rasteinrichtung 39,40 vor- gesehen. Diese wird von Rastnuten 39 in einem teilkreisförmigen Endbereich 38 des Arms 18,19 und einem am Querholm 14 befestigten, in die Rastnuten 39 einrastbaren federelastischen Stift 40 gebildet (Fig. 3). Auf diese Weise sind die Arme 18,19 in unterschiedlichen, vordefinierten Schwenkstellungen gegenüber dem Querholm 14 verrastbar. Einige dieser Schwenkstellungen sind aus den Fig. 4,9, 10 und 11 ersichtlich. Eine Anpassung an unterschiedliche Breiten von Rahmen 33 der Frontblende 12 wird dadurch in einfachster Weise ermöglicht.
Der Stift 40 kann beispielsweise aus einem entsprechenden elastischen Kunststoff bestehen.
Zur Vergrösserung der Elastizität des Stiftes 40 in seinem gegenüber dem Querholm 14 vorstehen- den Bereich ist in seinem freien Endbereich eine Sacklochbohrung 41 vorgesehen.
Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels sind denkbar und mög- lich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise wären auch andere Ausbildun- gen der Rasteinrichtung möglich. Obwohl die Verwendung einer Rasteinrichtung zur definierten Einstellung der Schwenkposition des jeweiligen Arms 18,19 bevorzugt ist, wäre prinzipiell auch eine verschwenkbare Anbringung der Arme 18,19 am Querholm 14 ohne eine solche Rasteinrich- tung möglich.