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Die Erfindung betrifft einen Bewehrungskörper für eine Rippendecke aus Gussbeton, mit zumindest einem zwischen einer Grundbewehrung und einer Verteilerbewehrung angeordneten, insbesondere aus Schaumstoff bestehenden Verdrängungskörper, der an Hohlräume zur Bildung der Aussteifungsrippen angrenzt und mittels die Grundbewehrung mit der Verteilerbewehrung in wählbarem Abstand zu einer formstabilen Einheit verbindenden Stegdrähten unverrückbar zwischen den Bewehrungen festgelegt ist, wobei in den Rippenhohlräumen zusätzliche Schub- bewehrungselemente entsprechend den statischen Erfordernissen der Rippendecke angeordnet sind.
Bei der Herstellung eines solchen Bewehrungskörpers, wie er aus der AT-PS 396 274 bekannt ist, bereitet das Ausformen von Rippenhohlräumen im einteiligen Verdrängungskörper Schwierig- keiten. Ausserdem ist die Handhabung des Bewehrungskörpers mit einer sich über mehrere Verdrängungskörper erstreckende durchgehenden Verteilerbewehrung und Grundbewehrung sehr umständlich und beschränkt den Einsatz des Bewehrungskörpers beim Aufbau unterschiedlicher Rippendecken mit Hilfe des Bewehrungskörpers.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Bewehrungskörper derart weiterzubilden, dass er bereits im Herstellerwerk vorgefertigt werden kann, so dass er den Aufbau einer Rippendecke aus mehreren Bewehrungskörpern an der Baustelle erleichtert und grössere Stützweiten ohne Montageunter- stellung erlaubt.
Der Bewehrungskörper zeichnet sich dadurch aus, dass jeder Verdrängungskörper Teil eines selbständigen Gitterkörpers mit einem Grundbewehrungsteil und einer Verteilerbe- wehrung ist und dass der Gitterkörper auf einer Basisbewehrung angeordnet ist, die gemeinsam mit dem Grundbewehrungsteil des Gitterkörpers und Teilen der Schubbewehrungselemente in eine Elementplatte aus Gussbeton eingebettet ist, und wobei auf der Verteilerbewehrung des Gitter- körpers bzw. zumindest einer von mehreren Gitterkörpern ein parallel zu den Rippenhohlräumen verlaufender Betonobergurt mit wählbarer Länge, Breite und Höhe mittig angeordnet ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, dass der Bewehrungskörper aus maschinell vorgefertigten Gitterkörpern aufgebaut werden kann, deren Anzahl je nach den Erfordernissen gewählt wird, so dass ein modulartiger Aufbau möglich ist. Durch die Verwendung von vorgefertigten Gitterkörpern wird eine äusserst rationelle Herstellung gewährleistet.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Rippenhohlräume jeweils mit einem auf der Basisbewehrung angeordneten Gitterträger bewehrt, der einen Obergurt, zwei Untergurte sowie diagonal zwischen dem Obergurt und den Untergurten zickzackförmig verlau- fende und diese miteinander verbindende Ausfachungsdrähte aufweist und eine bis zu der Verteilerbewehrung des Gitterkörpers bzw. der Gitterkörper reichende oder kleinere Höhe hat. Auf diese Weise wird auf einfache Weise eine Bewehrung hoher Festigkeit erzielt.
In konstruktiv vorteilhafter Weise besteht die Basisbewehrung aus einer Bewehrungsgitter- matte, die senkrecht zueinander verlaufende, miteinander verschweisste Längs- und Querdrähte aufweist.
Nach einem anderen Erfindungsmerkmal ist die Breite der Betonobergurte kleiner als die Breite des jeweiligen Gitterkörpers, vorzugsweise die Hälfte der Gitterkörperbreite.
Bei Vorhandensein mehrerer Gitterkörper weist erfindungsgemäss jeder Gitterkörper eine rechteckige Grundfläche auf und die Rippenhohlräume verlaufen parallel zur Längserstreckung der Gitterkörper.
Zweckmässig können alle Schubbewehrungselemente und/oder jeder Gitterkörper mit der Basisbewehrung fest verbunden sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungs- beispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, die einen Querschnitt durch einen Bewehrungskörper nach der Erfindung zeigt.
Der Bewehrungskörper weist zwei Gitterkörper 1 mit vorzugsweise rechteckiger Grundfläche auf, die auf einer Basisbewehrung 2 derart angeordnet sind, dass sie die beiden Gitterkörper 1 seitlich überragt. Die Basisbewehrung 2 besteht vorzugsweise aus einer Bewehrungsgittermatte aus senkrecht zueinander verlaufenden, miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten, wobei die Drahtdurchmesser sowie die Längsdraht- und Querdrahtabstände entsprechend den statischen Anforderungen an den Bewehrungskörper gewählt sind. Die Länge der Basisbewehrung 2 stimmt mit der Länge der Gitterkörper 1 überein.
Jeder Gitterkörper 1 hat einen Grundbewehrungsteil 3 und eine Verteilerbewehrung 4, die
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zweckmässig allseitig bündig abschliessen. Der Grundbewehrungsteil 3 und die Verteilerbewehrung 4 bestehen aus Bewehrungsgittermatten, die jeweils aus senkrecht zueinander verlaufenden, miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten gebildet sind, wobei die Abmessungen der Bewehrungsgittermatten entsprechend den statischen Anforderung an den Bewehrungskörper gewählt sind.
Der Grundbewehrungsteil 3 und die Verteilerbewehrung 4 sind miteinander durch Stegdrähte 5 verbunden, die zwischen den entsprechend eingefluchteten Längsdrähten des Grundbewehrungs- teiles 3 und der Verteilerbewehrung 4 verlaufen und mit diesen verschweisst sind. Eine Verbindung entsprechend eingefluchteter Querdrähte des Grundbewehrungsteiles 3 und der Verteilerbeweh- rung 4 mit Hilfe der Stegdrähte 5 ist im Rahmen der Erfindung ebenfalls möglich. Der Abstand des Grundbewehrungsteiles 3 zur Verteilerbewehrung 4 und damit die Länge der Stegdrähte 5 ist frei wählbar und jeweils an die Höhe der mit Hilfe des Bewehrungskörpers herzustellenden Decken- platte anpassbar.
Zwischen dem Grundbewehrungsteil 3 und der Verteilerbewehrung 4 ist mit vorbestimmtem Abstand zu diesen ein Verdrängungskörper 6 vorbestimmter Höhe angeordnet, der zweckmässig aus Leichtmaterial, beispielsweise Styropor besteht, und es ermöglicht, in der herzustellenden Rippendecke Beton einzusparen und damit ihr Gewicht zu verringern.
Die Stegdrähte 5 durchdringen den Verdrängungskörper 6 und sind abwechselnd gegensinnig schräg zueinander in Form eines Fachwerkes angeordnet. Durch diese Anordnung sind die Steg- drähte 5 befähigt, den Verdrängungskörper 6 in seiner Lage im Gitterkörper 1 genau zu fixieren und ausserdem parallel und senkrecht zu den Längsdrähten des Grundbewehrungsteiles 3 und der Verteilerbewehrung 4 auf den Gitterkörper 1 wirkende Schubkräfte aufzunehmen.
Im Rahmen der Erfindung sind auch andere Möglichkeiten zur Anordnung der Stegdrähte 5 im Gitterkörper 1 gegeben, die eine unverrückbare und ortsfeste Lage des Verdrängungskörpers 6 relativ zu dem Grundbewehrungsteil 3 und der Verteilerbewehrung 4 gewährleisten und in der Lage sind, Schubkräfte aufzunehmen. Es ist beispielsweise möglich, alle Stegdrähte 5 zwischen zwei zugeordneten Längsdrähten des Grundbewehrungsteiles 3 und der Verteilerbewehrung 4 gleichsinnig schräg anzuordnen, und alle Stegdrähte 5 zwischen benachbarten, zugeordneten Längsdrähten ebenfalls gleichsinnig schräg, jedoch mit entgegengesetztem Richtungssinn zur erstgenannten Stegdrahtschar anzuordnen, so dass eine fischgrätenartige Struktur entsteht. Dies gilt in gleicher Weise, falls die Stegdrähte 5 zwischen zugeordneten Querdrähten verlaufen.
Durch die Ausbildung des Grundbewehrungsteiles 3 und der Verteilerbewehrung 4 als Bewehrungsmatten, sowie der Stegdrähte 5 als Schubbewehrungselemente entsteht ein form- stabiler Gitterkörper 1, der in der Lage ist, entsprechende Kräfte aufzunehmen und in die Basis- bewehrung 2 weiterzuleiten.
Die Gitterkörper 1 werden auf der Basisbewehrung 2 mit seitlichem Abstand zueinander derart angeordnet, dass ein zentraler, parallel zur Längserstreckung der Gitterkörper 1 verlaufender
Rippenhohlraum 7 mit vorbestimmter Breite entsteht. Durch den seitlichen Überstand der Basis- bewehrung 2 über die Gitterkörper 1 hinaus werden seitliche, parallel zur Längserstreckung der Gitterkörper 1 verlaufende Rippenhohlräume 7' gebildet. Die Rippenhohlräume 7, 7' werden bei der Verwendung des Bewehrungskörpers zur Herstellung einer Rippendecke mit Ortbeton ausge- gossen und bilden somit die Aussteifungsrippen der Rippendecke. Die Breite der Rippenhohlräume 7, 7' muss daher entsprechend den statischen Anforderungen gewählt werden, die an die Aussteifungsrippen der herzustellenden Rippendecke gestellt werden.
Die Breite der seitlichen Überstände und damit die Breite der seitlichen Rippenhohlräume 7' wird zusätzlich dadurch bestimmt, dass die Fuge zwischen aneinanderstossenden Bewehrungskörpem mit einer Fugen- bewehrungsmatte überdeckt werden kann, die erst nachträglich bei Montage der Bewehrungs- körper auf der Baustelle einzulegen ist.
Zur Bewehrung der Aussteifungsrippen sind im zentralen Rippen hohlraum 7 sowie in den beiden Rippenhohlräumen 7' ein zentraler Gitterträger 8 sowie jeweils ein seitlicher Gitterträger 8' angeordnet, wobei alle Gitterträger 8,8' auf der Basisbewehrung 2 stehen. Jeder Gitterträger 8,8' besteht aus einem Obergurt 9, zwei Untergurten 10 und diagonal zwischen dem Obergurt 9 und den Untergurten 10 zickzackförmig verlaufenden und diese miteinander verbindenden Aus- fachungsdrähten 11. Die Abmessungen des Obergurtes 9, der Untergurte 10 sowie der Aus- fachungsdrähte 11 sind entsprechend den statischen Anforderungen an die Bewehrung der
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Rippenhohlräume 7, 7'wahlbar.
Die Höhe der Gitterträger 8,8' wird derart gewählt, dass die Obergurte 9 aller Gitterträger 8, 8' jeweils mit den Verteilerbewehrungen 4 der Gitterkörper 1 fluchten; sie kann jedoch auch kleiner sein.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die Gitterträger 8,8' insbesondere im Bereich der Untergurte 10 mit Zusatzbewehrungselementen, beispielsweise in Form von Einzelstäben zu verstärken.
Die Gitterträger 8, 8' sowie die Gitterkörper 1 stehen jeweils auf der Basisbewehrung 2 und sind nur aus Gründen der einfacheren Darstellung in der Figur mit Abstand eingezeichnet. Die Untergurte 10 der Gitterträger 8, 8' sowie die Grundbewehrungen 3 der Gitterkörper 1 können mit Hilfe von geeigneten Befestigungselementen, wie z. B. Klammern oder Rödeldraht, mit den entsprechenden Drähten der Basisbewehrung 2 fest verbunden werden, so dass ein Verrutschen der Gitterträger 8,8' und der Gitterkörper 1 bei der weiteren Bearbeitung des Bewehrungskörpers vermieden wird.
Der Bewehrungskörper ist mit einer Elementplatte 12 aus Beton versehen, wobei die Beton- schicht die Basisbewehrung 2, die Grundbewehrungen 3 der Gitterkörper 1 und die Untergurte 10 der Gitterträger 8,8' vollständig einbetten muss.
Bei der Herstellung des Bewehrungskörpers werden üblicherweise zunächst die Basis- bewehrung 2, die Gitterkörper 1 sowie die Gitterträger 8, 8' in einem Schalungsrahmen positioniert und anschliessend wird die Elementplatte 12 gegossen. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, die Elementplatte 12 zunächst aus Fliessbeton zu giessen und in einem nachfolgen- den Arbeitsgang in den noch weichen Fliessbeton die Basisbewehrung 2, die Grundbewehrungen 3 der Gitterkörper 1 und die Gitterträger 8, 8' hineinzudrücken.
Auf jedem Gitterkörper 1 ist ein parallel zu den Rippenhohlräumen 7, 7' verlaufender Beton- obergurt 13 mittig angebracht, dessen Länge, Breite und Höhe frei wählbar sind, wobei die Breite kleiner als die Breite des Gitterkörpers 1 ist und zweckmässig die Hälfte der Breite des Gitterkörpers
1 beträgt. Die Betonobergurte 13 steifen den Bewehrungskörper zusätzlich aus und ermöglichen beim Aufbau einer Rippendecke mit Hilfe des Bewehrungskörpers nach der Erfindung eine wesentliche Erhöhung der Montagestützweite und damit eine Einsparung an Montageunter- stellungen.
Zur Herstellung des Betonobergurtes 13 werden seitliche Schalungsleisten 14 sowie nicht dargestellte Schalungsleisten jeweils an den Stirnseiten auf der Verteilerbewehrung 4 angeordnet.
Die Schalungsleisten 14 sind kammartig ausgebildet, so dass sie in die Maschen der Verteiler- bewehrung 4 greifen und durch die Verteilerbewehrung 4 in ihrer Lage fixiert werden. Die Schalungsleisten 14 reichen bis zur oberen Deckfläche des Verdrängungskörpers 6 und begrenzen damit den Betonobergurt 13 seitlich. Das gleiche gilt für die nicht dargestellten Schalungsleisten an den Stirnseiten. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, gerade Schalungsleisten zu verwenden, die nur auf der Verteilerbewehrung 4 aufliegen und mit dieser, beispielsweise mittels
Rödeldraht, verbunden sind. In diesem Fall kann ein geringfügiges seitliches Herausfliessen des
Betons bei der Herstellung des Betonobergurtes 13 im Bereich zwischen der Verteilerbewehrung 4 und dem Verdrängungskörper 6 nicht verhindert werden.
Dieses Herausfliessen ist jedoch nicht kritisch, und wird durch den vorzugsweise geringen Abstand 13 bis 20 mm zwischen der Verteiler- bewehrung 4 und dem Verdrängungskörper 6 in Grenzen gehalten.
Es versteht sich, dass das geschilderte Ausführungsbeispiel im Rahmen des allgemeinen
Erfindungsgedankens verschiedentlich abgewandelt werden kann, insbesondere hinsichtlich der Anzahl der Gitterkörper je Bewehrungskörper. Bei schmalen Bewehrungskörpern kann im Rahmen der Erfindung nur ein einziger Verdrängungskörper bzw. Gitterkörper 1 Verwendung finden, wobei in diesem Fall der zentrale Rippenhohlraum und damit auch der zentrale Gitterträger entfallen und nur an den seitlichen Rändern des Gitterkörpers 1 Rippenhohlräume entstehen. Ein sehr breiter
Bewehrungskörper kann im Rahmen der Erfindung drei oder auch mehr Gitterkörper 1 aufweisen, wobei jeweils zwischen benachbarten Gitterkörpern 1 ein zentraler Rippenhohlraum vorgegeben ist, der jeweils mit einem Gitterträger bewehrt ist.
In diesem Fall ist es im Rahmen der Erfindung ausserdem möglich, nicht jeden Gitterkörper 1 mit einem Betonobergurt 13 zu versehen ; essollte jedoch gewährleistet sein, dass die Verteilung der Betonobergurte 13 über den gesamten Beweh- rungskörper symmetrisch ist. Die Rippenhohlräume können auch durch andere Schubbewehrungs-
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elemente, wie beispielsweise Schubbewehrungsbügel, bewehrt werden. Die Basisbewehrung kann schliesslich im Rahmen der Erfindung auch aus einzelnen entsprechend angeordneten Beweh- rungsstäben bestehen.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Bewehrungskörper für eine Rippendecke aus Gussbeton, mit zumindest einem zwischen einer Grundbewehrung und einer Verteilerbewehrung angeordneten, insbesondere aus
Schaumstoff bestehenden Verdrängungskörper, der an Hohlräume zur Bildung der
Aussteifungsrippen angrenzt und mittels die Grundbewehrung mit der Verteilerbewehrung in wählbarem Abstand zu einer formstabilen Einheit verbindenden Stegdrähten unver- rückbar zwischen den Bewehrungen festgelegt ist, wobei in den Rippenhohlräumen zusätzliche Schubbewehrungselemente entsprechend den statischen Erfordernissen der
Rippendecke angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verdrängungskörper (6) Teil eines selbständigen Gitterkörpers (1) mit einem Grundbewehrungsteil (3) und einer
Verteilerbewehrung (4) ist und dass der Gitterkörper (1) auf einer Basisbewehrung (2) angeordnet ist,
die gemeinsam mit dem Grundbewehrungsteil (3) des Gitterkörpers (1) und
Teilen der Schubbewehrungselemente (8; 8') in eine Elementplatte (12) aus Gussbeton eingebettet ist, und wobei auf der Verteilerbewehrung (4) des Gitterkörpers (1) bzw. zumindest eines von mehreren Gitterkörpern (1) ein parallel zu den Rippenhohlräumen (7, 7') verlaufender Betonobergurt (13) mit wählbarer Länge, Breite und Höhe mittig angeordnet ist.