AT392596B - Vorrichtung fuer den wechsel von fahrgaesten - Google Patents

Description

AT 392 596 B

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Wechsel von Fahrgästen in auf einer Wasserbahn bewegbaren Wasserfahrzeugen, wie z. B. geführten Booten, insbesondere von Vergnügungseinrichtungen, bei der die Wasserfahrzeuge auf einer kontinuierlich sich drehenden Scheibe anlegen und die Fahrgäste trocken und gefahrlos während der Drehung der Scheibe ein- und aussteigen können.

Es ist bekannt, daß Boote gemäß der EU-PS 137.780 an den Umfang ein« sich drehenden Scheibe angepreßt werden, wobei die Fahrgäste in das mehr oder weniger schwimmende Boot ein- und aussteigen können. Durch die Niveauunterschiede (der Bootsboden liegt tiefer als die Scheibe) und durch den nahen Flüssigkeitsspiegel tritt eine psychologische Bremse ein, die dem raschen Fahrgastwechsel entgegenwirkt, wodurch die Bootsgröße bzw. die maximal zu befördernde Personenzahl eingeschränkt wird. Die US-PS 4,543,886 zeigt ähnlich wie die US-PS 904,848 Boote einer Vergnügungseinrichtung auf Wasserbahnen mit Ein- und Ausstiegsstellen. Weiters sind schräge, sich im Wasser drehende Scheiben, hauptsächlich als Badespaß, gemäß der DE-PS 917,176 sowie US-PS 1,689,138 bekannt.

Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, den raschen Fahrgastwechsel zu begünstigen, was durch den oben genannten Stand der Technik nicht ermöglicht wird, so das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu erleichtern, größere Fahrgastmengen zu bedienen und damit größere Boote zu verwenden.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe an ihrer Oberseite mit einem feinporigen flüssigkeitsdurchlässigen Belag, insbesondere Haftbelag, versehen ist und schräg zur die Bewegungsbahn des jeweiligen Wasserfahrzeuges bestimmenden Führung, in einem Abschnitt unter diese ins Wasser ragend angeordnet ist und das Wasserfahrzeug auf einer Seite der Scheibe aus dem Wasser aufnehmbar und aus seiner Führung nehmbar sowie auf der sich aus dem Wasser drehenden Scheibe ruhend angeordnet ist und der Fahrgastwechsel, die Wendung des Wasserfahrzeuges und dessen Einrastung auf der anderen Seite der Scheibe in die Führung in ableitender Richtung zur Bahn vorgesehen ist, wodurch der Fahrgastwechsel erleichtert und auch der Platzbedarf der Anlage reduziert wird. Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal sind die Wasserfahrzeuge als auf einer Wasserbahn bewegbare und im Wasser nur mit den Kufen auf der Führung gleitende Schlitten ausgebildet, wodurch die Ausbildung der Wasserfahrzeuge, insbesondere für schnelle Wasserbahnen, wo der Flüssigkeitswiderstand eines Bootes eine große Rolle spielt, präzisiert wird. Vorzugsweise sind feststehende Zugangseinrichtungen, wie z. B. Brücken über die Wasserbahn vom äußeren Ufer zur Einstieg- bzw. Ausstiegsstelle nahe dem Drehzentrum der Scheibe zum Führen des Fahrgaststromes vorgesehen, die eine zweckmäßige Lenkung des Fahrgaststromes gewährleisten. Insbesondere ist die Drehgeschwindigkeit der Scheibe geringer als die Geschwindigkeit des Wasserfahrzeuges auf der Wasserbahn und ist die Wasserfährzeugdichte auf der Scheibe größer als auf der Wasserbahn, wodurch eine weitere Erleichterung des Fahrgastwechsels vorgegeben ist.

Die Erfindung ist in den Zeichnungsfiguren 1 und 2 beispielsweise und schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt in einem Grundriß die Scheibe und einen Endteil der Wasserbahn, Fig. 2 einen zugehörigen Aufriß.

In Fig. 1 ist die Endstelle bzw. Einstiegstelle einer Vergnügungsbahn dargestellt und die Wasserfahrzeuge (2), beispielsweise Boote, werden in Pfeilrichtung (6) in einem Kanal durch die Führung (3) oder durch die Wasserströmung bewegt So fährt ein Wasserfahrzeug (21), durch konstant drehende, geneigte, in das Wasser ragende Scheibe (1) auf, wird aus der Führung (3) gehoben und durch den flüssigkeitsdurchlässigen Haftbelag (4) auf der Scheibe (1) gehalten. Die Fahrgäste kommen in den Pfeilrichtungen (7) über feststehende Zugangseinrichtungen (5) wie z. B. Brücken zur Einstiegstelle, wobei sie die Scheibe (1) in der Nähe des Drehmittelpunktes (8) betreten. Die Mitte der Scheibe (1) kann als nicht dargestellte stillstehende "Insel" ausgebildet sein, um die bzw. unter der sich die Scheibe (1) mit dem darauf ruhenden Wasserfahrzeug (2) kreisringförmig in der Drehrichtung (9) dreht, so daß beim Verlassen der Brücke nicht sofort eine sich mit langsamer Geschwindigkeit drehende Scheibe betreten wird. Die Scheibe (1) ist mit einem flüssigkeitsdurchlässigen feinporigen Belag (4), insbesondere Haftbelag, versehen, so daß einerseits die Wasserfahrzeuge (2) ruhig auf dem bewegten Abschnitt der Scheibe liegen, andererseits die Fahrgäste mit ihren Schuhen auch bei ungünstiger Witterung (feuchter Scheibe) nicht in die Gefahr eines Sturzes gebracht werden. Die Schrägstellung der Scheibe gegenüber dem Flüssigkeitsspiegel (10) ist gering, in der Größe von einigen Graden.

Nach einerDrehung von 180° der Scheibe wird das Wasserfahrzeug wieder in die Führung (3) eingebracht und dadurch auf Bahngeschwindigkeit beschleunigt und verläßt schließlich gemäß Bezugszeichen (2") die Einstiegstelle. Die Scheibe (1) taucht teilweise in einen mit Flüssigkeit gefüllten Graben ein, von dem die Wasserfahrzeuge schwimmend zu- und abgeführt werden. Hiebei läßt sich natürlich die Führung (3) durch die Strömung der Flüssigkeit (Wasser) im Graben ersetzen, insbesondere dann, wenn die Boote durch eine entsprechende Geschwindigkeitsfühning, beispielsweise über nicht dargestellte Rutschhänge bewegt werden.

In Fig. 2 ist die feststehende starre Brückenkonstruktion (5) dargestellt, unter welcher die Fahrzeuge (2) hindurchgeführt werden, wobei die Führung (3) als Schleppkette (11) ausgebildet ist, mit der das Fahrzeug mit vorgegebener Geschwindigkeit an die Scheibe (1) herangebracht und von dieser mit Schleppgeschwindigkeit in den abführenden Wasserkanal eingefädelt wird. Die Schleppkette (11) ist dabei unterhalb der Drehscheibe (1) > umgelenkt und seitlich des untergetauchten Abschnittes (12) der Drehscheibe (1) an dieser vorbeigeführt, ohne daß sich die Bauteile berühren. -2-

Claims (4)

1. AT 392 596 B 5 PATENTANSPRÜCHE 10 1. Vorrichtung für den Wechsel von Fahrgästen in auf einer Wasserbahn bewegbaren Wasserfahrzeugen, wie z. B. geführten Booten, insbesondere von Vergnügungseinrichtungen, bei der die Wasserfahrzeuge auf einer kontinuierlich sich drehenden Scheibe anlegen und die Fahrgäste trocken und gefahrlos während der Drehung der Scheibe ein- und aussteigen können, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) an ihrer Oberseite mit IS einem feinporigen flüssigkeitsdurchlässigen Belag (4), insbesondere Haftbelag, versehen ist und schräg zur Bewegungsbahn des jeweiligen Wasserfahrzeuges (2) bestimmenden Führung (3) in einem Abschnitt (12) unter diese ins Wasser ragend, angeordnet ist und das Wasserfahrzeug (2) auf einer Seite der Scheibe (1) aus dem Wasser aufnehmbar und aus seiner Führung (3) nehmbar sowie auf der sich aus dem Wasser drehenden Scheibe ruhend angeordnet ist und der Fahrgastwechsel, die Wendung des Wasserfahrzeuges und dessen Einrastung auf der 20 anderen Seite der Scheibe in die Führung in ableitender Richtung zur Bahn vorgesehen ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserfahrzeuge (2) als auf einer Wasserbahn bewegbare und im Wasser nur mit den Kufen auf der Führung (3) gleitende Schlitten ausgebildet sind. 25
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feststehende Zugangseinrichtungen (5), wie z. B. Brücken über die Wasserbahn vom äußeren Ufer zur Einstieg- bzw. Ausstiegsstelle nahe dem Drehzentrum (8) der Scheibe (1) zum Führen des Fahrgaststromes vorgesehen sind.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Scheibe (1) geringer ist als die Geschwindigkeit des Wasserfahrzeuges auf der Wasserbahn und die Wasserfahrzeugdichte auf der Scheibe größer als auf der Wasserbahn ist. 35 Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3- 1