AT392058B

AT392058B - Verfahren zur aufbereitung von brauchwasser und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

Info

Publication number: AT392058B
Application number: AT0289587A
Authority: AT
Original assignee: Vaillant Gmbh
Priority date: 1987-11-03
Filing date: 1987-11-03
Publication date: 1991-01-25
Also published as: ATA289587A

Description

AT 392 058 B

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Aufbereitung von Brauchwasser, bei dem zur Bekämpfung der darin enthaltenen Mikroorganismen das Wasser auf eine bakterizide Temperatur erhitzt wird.

Aus dem Lehr- und Handbuch der Abwassertechnik, Band 2,2. Auflage, Berlin, ist auf Seite 562 ff. eine Abwasserbehandlungsanlage bekanntgeworden, bei der von einem Krankenhaus stammendes Abwasser in einem Behälter gesammelt wird. Von diesem Behälter wird es über einen Abfallzerkleinerer abgezogen und teilweise dem oberen Bereich des Speichers wieder zugefügt, andererseits über eine Pumpe in einen Desinfektionswärmetauscher gefördert. Von diesem gelangt das Abwasser in ein Verweilgefäß, von wo es über einen Wärmerückgewinnungs-Wärmetauscher in den Kanal fließt. Der Erfindungsgegenstand befaßt sich mit im Trinkwasser vorhandenen Mikroorganismen, insbesondere die die sogenannte Legionärskrankheit verursachenden Bakterien legionella pneumophila, die zum Absterben gebracht werden müssen.

Hierzu müßte das Brauchwasser auf eine Temperatur von 65 bis 70 °C erhitzt und mit dieser Temperatur bis zur Zapfstelle geführt werden.

Befindet sich an der Zapfstelle eine thermostatisch gesteuerte Mischbatterie, ist die Verbreitungsgefahr vergleichsweise gering, doch sind solche Mischbatterien einigermaßen kostspielig.

Aufgabe der Erfindung ist es, der Verbreitungsgefahr mit geringem Kostenaufwand wirksam vorzubeugen und eine Möglichkeit zu schaffen, auch bereits bestehende Wasserversorgungsanlagen gegen eine Verbreitung solcher Mikroorganismen möglichst weitgehend zu schützen.

Erfindungsgemäß wird dem Brauchwasser erst unmittelbar vor seiner Abgabe an den Verbraucher Kaltwasser in einem selbsttätig gesteuerten Anteil beigemischt. Der Durchsatz des zugemischten Kaltwassers kann in Abhängigkeit vom Warmwasserdurchsatz und/oder von der Kaltwassertemperatur bemessen sein. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich nicht nur durch einen geringen Kostenaufwand aus, sondern auch dadurch, daß die Auslauftemperatur des gezapften Brauchwassers ohne weiteres Zutun gut konstant gehalten werden kann. Die Gefahr einer Verbreitung der Mikroorganismen wird erheblich reduziert.

Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt bevorzugt eine Warmwasserzufuhrleitung, eine Kaltwasserversorgungsleitung und eine von diesen Leitungen gemeinsam gespeiste Zapfstelle. Erfindungsgemäß ist in der Warmwasserzufuhrleitung vor der Zapfstelle ein vom Warmwasserdurchsatz betätigbares Steuerorgan angeordnet, das die Menge des dem Warmwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung zugemischten Kaltwassers steuert. Mit einer solchen Temperaturregelung des Zapfwassers kann diese Temperatur sehr zuverlässig konstant gehalten werden.

Das Steuerorgan kann in diesem Fall aus einem sogenannten Wasserschalter bestehen, wie er bei Wasserheizem mit Gasbrenner zur Steuerung der Gaszufuhr benutzt wird.

Anstelle eines solchen Wasserschalters kann aber auch ein von der Kaltwassertemperatur beeinflußtes Steuerorgan angeordnet werden, das die Menge des dem Warmwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung zugemischten Kaltwassers in Abhängigkeit von dessen Temperatur steuert.

Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Kombination beiderlei Maßnahmen, wobei dann in der Warmwasserzufuhrleitung ein von derem Durchsatz betätigbares Organ angeordnet ist, dem das Kaltwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung zur Regelung seines Anteiles über einen in der Kaltwasserversorgungsleitung angeordneten Thermostaten zuströmt.

Schließlich empfiehlt es sich noch, die Einrichtung mit einer das Steuerorgan umgehenden und von der Kaltwasserzufuhrleitung ausgehenden, unmittelbar zur Zapfstelle führenden Kaltwasserzweigleitung auszustatten.

Die beiden Zeichnungsfiguren zeigen beispielsweise je eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung in schematischer Darstellung.

Gemäß Fig. 1 führen eine Warmwasserzufuhrleitung (1) und eine Kaltwasserversorgungsleitung (2) zu einem Steuerorgan (3), von dem die Zapfleitung (4) zu einer Zapfstelle (5) führt. Diese Zapfstelle (5) steht überdies mit einer Kaltwasserzweigleitung (6) in Verbindung, die das Steuerorgan (3) umgeht.

Das Steuerorgan (3) kann - wie ein sogenannter Wasserschalter eines brennstoffbeheizten Wasserheizers - vom Durchsatz der Warmwasserzufuhrleitung (1) betätigbar sein, um die Menge des dem mit 65 bis 70 °C zuströmenden Warmwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung (2) mit einer Temperatur von 5 bis 15 °C zugemischten Kaltwassers und damit die Temperatur des an der Zapfstelle (5) auslaufenden Mischwassers zu steuern.

Dieses Steuerorgan (3) kann aber im Rahmen der Erfindung auch von der Temperatur des Kaltwassers beeinflußt betätigbar sein und durch einen Thermostaten verkörpert werden.

In beiden Fällen läßt sich das Steuerorgan (3) auch nachträglich vor der Zapfstelle in ein Leitungssystem einbauen.

Wie Fig. 2 zeigt, lassen sich beiderlei Systeme vorteilhaft miteinander kombinieren, wobei dann in der Warmwasserzufuhrleitung (1) ein durch deren Durchsatz betätigbarer Wasserschalter (7) angeordnet ist, dem das Kaltwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung (2) zur Regelung seines Anteiles über einen Thermostaten (8) zuströmt.

Auch in diesem Fall kann eine von der Kaltwasserversorgungsleitung (2) ausgehende und unmittelbar zur Zapfstelle (5) führende Kaltwasserzweigleitung (6) das aus dem Wasserschalter (7) und dem Thermostaten (8) kombinierte Steuerorgan (3) umgehen. Wesentlich ist jedenfalls, daß dem auf eine bakterientötende Temperatur erhitzten Warmwasser der an der Zapfstelle (5) erwünschte Kaltwasseranteü erst unmittelbar vor der Abgabe des -2-

Claims

AT 392 058 B Mischwassers an den Verbraucher hinzugefügt wird, so daß im warmwasserführenden Teil des Brauchwasserleitungssystems stets eine bakterizide Temperatur aufrechterhalten bleibt. 5 PATENTANSPRÜCHE 10 1. Verfahren zur Aufbereitung von Brauchwasser, bei dem zur Bekämpfung der darin enthaltenen Mikroorganismen das Wasser auf eine bakterizide Temperatur erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß erst unmittelbar vor seiner Abgabe an den Verbraucher Kaltwasser in einem selbsttätig gesteuerten Anteil zugemischt 15 wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugemischten Kaltwassers in Abhängigkeit vom Warmwasserdurchsatz bemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugemischten Kaltwassers in Abhängigkeit von der Kaltwassertemperatur bemessen wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, mit einer Warmwasserzufuhrleitung, einer Kaltwasserversorgungsleitung und einer von diesen Leitungen gemeinsam gespeisten Zapfstelle, dadurch 25 gekennzeichnet, daß in der Warmwasserzufuhrleitung (1) vor der Zapfstelle (5) ein vom Warmwasserdurchsatz betätigbares Steuerorgan (3) angeordnet ist, das die Menge des dem Warmwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung (2) zugemischten Kaltwassers steuert (Fig. 1).
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 mit einer Warmwasserzufuhrleitung, einer 30 Kaltwasserversorgungsleitung und einer von diesen Leitungen gemeinsam gespeisten Zapfstelle, dadurch gekennzeichnet, daß in der Warmwasserzufuhrleitung (1) vor der Zapfstelle (5) ein von der Kaltwassertemperatur beeinflußtes Steuerorgan (3) angeordnet ist, das die Menge des dem Warmwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung (2) zugemischten Kaltwassers in Abhängigkeit von dessen Temperatur steuert (Fig. 1). 35
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Warmwasserzufuhrleitung (1) ein von deren Durchsatz betätigbares Organ (Wasserschalter (7)) angeordnet ist, dem das Kaltwasser aus der Kaltwasserversorgungsleitung (2) zur Regelung seines Anteiles über einen in der Kaltwasserversorgungsleitung (2) angeordneten Thermostaten (8) zuströmt (Fig. 2). 40
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch eine das Steuerorgan (3) umgehende und unmittelbar von der Kaltwasserversorgungsleitung (2) ausgehende, zur Zapfstelle (5) führende Kaltwasserzweigleitung (6) (Fig.l, 2). Hiezu 1 Blatt Zeichnung 45