<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rasterfarbauszügen und deren Druckformenherstellung für den Flexodruck.
Der derzeitige Stand der Technik zeigt, dass im Flexodruck nur Vorlagen von Strichsujets, Volltonflächen und Strich-Rasterkombinationen in ein-oder mehrfarbigen Druckdurchgängen verarbeitet werden können.
Das erfindungsgemässe Verfahren gibt im Bereich des Flexodruckes die Möglichkeit, auch färbige Bilder, Zeichnungen, Tonabstufungen usw., die bisher in Strich- oder Strich-Rasterkombinationen gehandhabt wurden, in drei- oder vierfärbige Rasterfarbauszüge zu zerlegen, eine tonwertgerechte Flexodruckform zu erstellen und zu drucken.
Der Vorteil des Verfahrens liegt in der Vielfalt der Farbeinsatzmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit bei der Weiterverarbeitung der bedruckten Stoffe.
Rasterfarbauszüge und deren Druckformenherstellung für den Offsetdruck, Buchdruck, Tiefdruck, Siebdruck und Lichtdruck sind in zahlreichen Verfahrensarten, um zu einem guten Druckergebnis zu kommen, bekannt.
Im Flexodruck sind jedoch durch die Druckform und die Struktur der zu bedruckenden Stoffe und die dadurch entstehende Punktzunahme in der Qualität des Druckbildes Grenzen gesetzt.
Speziell die Punktzunahme und die dadurch entstehende Veränderung der Gradation und Farbbalance, die durch dieses Druckverfahren entstehen, hat es nicht zugelassen, Rasterfarbauszüge und Flexodruckformen herzustellen und zu drucken.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Rasterfarbauszügen und deren Druckform für den Flexodruck ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tonwerte und die dadurch resultierenden Gradationsveränderungen der Rasterfarbauszüge und der Druckformen so eingestellt werden, dass sie der Punktzunahme im Flexodruckverfahren entgegen wirken.
Die Tonwertveränderungen erfolgen in Licht, Tiefe, Tiefenzeichnung (3/4-Ton), Mittelton (1/2-Ton) und Lichterzeichnung (1/4-Ton).
Erfindungsgemässe Veränderung in Licht/Tiefe :
Um für Flexodruck Rasterfarbauszüge und deren Druckform anfertigen zu können, muss vorerst der Licht- und Tiefenwert in den einzelnen Auszugsfarben auf bestimmte Rasterprozentanteile eingestellt werden.
Vorzugsweise wird das Licht und die Tiefe der Vorlage auf folgende Werte eingestellt :
Tabelle I
EMI1.1
<tb>
<tb> bei <SEP> 3 <SEP> Farbauszügen <SEP> Cyan <SEP> 9 <SEP> - <SEP> 95% <SEP>
<tb> Magenta <SEP> 7 <SEP> - <SEP> 85% <SEP>
<tb> Yellow <SEP> 8-92%
<tb> und <SEP> bei <SEP> 4 <SEP> Farbauszügen <SEP> Cyan <SEP> 9 <SEP> - <SEP> 90% <SEP>
<tb> Magenta <SEP> 7 <SEP> - <SEP> 80% <SEP>
<tb> Yellow <SEP> 8 <SEP> - <SEP> 87% <SEP>
<tb> Schwarz <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 60% <SEP>
<tb>
Bei 3-Farbauszügen muss der Tiefenwert höher liegen als bei 4-Farbauszügen. Durch das Fehlen der 4. Farbe Schwarz müssen die Tiefenwerte im 3-Farbauszug, um im Schattenbereich mehr Schwarz zu erlangen, um 5% angehoben werden.
Der Schwarzauszug soll skelettartig hergestellt werden, um auch die Tiefenzeichnung zu unterstützen.
Im Lichterbereich soll beim 3-Farbauszug und 4-Farbauszug der Prozentanteil der einzelnen Farben, um ein neutrales Weiss zu erhalten, gleich bleiben.
Erfindungsgemässe Veränderung der Gradation :
EMI1.2
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
Die Punktzunahme, die im Flexodruck passiert, erfolgt nicht gleichmässig über alle Tonwerte.
Der Punkt im Licht nimmt bis zu 52% und in der Tiefe bis zu 12% im Querschnitt zu, d. h., es kommt zu einer Verflachung der Gradation, die sich speziell im oberen Bereich zwischen Mittelton und Tiefe auswirkt.
Wegen dieser negativen Beeinflussung müssen die Tonwerte - um zu einer guten Flexodruckform zu kommen - speziell beeinflusst werden.
Beispiel einer erfindungsgemässen Tonwertveränderung eines Graukeiles mit vorgegebenen Dichten für die Herstelung eines Rasterfarbauszuges (3-färbig und 4-färbig) zur Bedruckung einer Wellpappe im Flexodruck :
Tabelle 2
EMI2.1
<tb>
<tb> Dichte <SEP> eines <SEP> Graukeiles <SEP> Rasterwerte <SEP> 4-färbig <SEP> (3-färbig)
<tb> Cyan <SEP> Magenta <SEP> Yellow <SEP> Schwarz
<tb> Tiefe <SEP> 2, <SEP> 9 <SEP> 90% <SEP> (95%) <SEP> 80% <SEP> (85%) <SEP> 87% <SEP> (92%) <SEP> 60%
<tb> Tiefenzeichnung <SEP> (3/4-Ton) <SEP> 75% <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> 51% <SEP> (54%) <SEP> 43% <SEP> (46%) <SEP> 48% <SEP> (51%) <SEP> 18%
<tb> Mittenton
<tb> (1/2-Ton) <SEP> 50% <SEP> 0,95 <SEP> 16% <SEP> (16%) <SEP> 11% <SEP> (11%) <SEP> 14% <SEP> (14%) <SEP> 0%
<tb> Lichterzeichnung <SEP> (1/4-Ton) <SEP> 25% <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 12% <SEP> (12%) <SEP> 10% <SEP> (10%) <SEP> 11% <SEP> (11%)
<SEP> 0%
<tb> Licht <SEP> 0, <SEP> 3 <SEP> 9% <SEP> (9%) <SEP> 7% <SEP> (7%) <SEP> 8% <SEP> (8%) <SEP> 0%
<tb>
Um auf diese Gradation zu kommen, müssen die Tonwerte (-Tiefenzeichnung, Mittelton und Lichterzeichnung-) erfindungsgemäss auf die in der Tabelle 2 angeführten Werte korrigiert werden.
Es muss jedoch bei der Regulierung der Tonwerte auf die Farbbalance geachtet werden, um keine Verschiebung der Grauwerte und Farbtöne zu bekommen.
Die Gradationsbeeinflussung hat zwar ein positives Entgegenwirken der Punktzunahme zur Folge, fordert aber eine Verstärkung der Eigenfarben (Schwarzfarben), um das Motiv farbkräftig zu erhalten.
Man muss daher den Wert der Eigenfarben um zirka 15 bis 20% erhöhen.
Um keine zu starke Rasterstruktur im Druckbild zu bekommen, sollte die 90 -Winkelung, die meistens für den Gelbauszug verwendet wird, vermieden werden. Alle andern Rasterwinkelungen können ohne einer Verschlechterung der Struktur verwendet werden.
Die Punktmenge pro cm2 der Rasterungen ist bedingt durch die Rasterwalze der Flexodruckmaschine und die Oberflächenbeschaffenheit der zu bedruckenden Stoffe.
Die Weiterverarbeitung der Rasterfarbauszüge auf die Flexodruckform soll unter Rücksichtnahme der erfindungsgemässen Veränderung der Tonwerte erfolgen.
Um zu einer richtigen Polymerisation der Flexodruckform zu gelangen und dadurch keine Tonwertverschiebung zu erhalten, soll der Lichtwert in der Flexodruckform gut versockelt werden und die Zwischentiefe eines negativen Punktes von 400 tim Durchmesser eine Tiefe von 70 Ilm unterschreiten.
Beispiel zur erfindungsgemässen Herstellung eines 3-färbigen Rasterfarbauszuges und deren Flexodruckform zum Bedrucken einer Wellpappe durch den Flexodruck :
Als Vorlage gilt eine färbige Zeichnung, Photo oder Dia.
Die Vorlage wird bis zur Eingabe bzw. Einstellung der Tonwerte wie üblich behandelt.
Nun erfolgen die erfindungsgemässen Tonwertveränderungen :
Der angenommene Licht- und Tiefenwert der Vorlage wird, um ein optimales Ergebnis zu bekommen, auf den Wert der vorher angegebenen Tabelle 1 eingestellt.
<Desc/Clms Page number 3>
Der angenommene Mittelton (1/2-Ton) der Vorlage wird in Cyan um zirka 68%
Magenta um zirka 78%
Yellow um zirka 72% gesenkt.
Die angenommene Tiefenzeichnung (3/4-Ton) der Vorlage wird in Cyan um zirka 28%
Magenta um zirka 38%
Yellow um zirka 34% gesenkt.
Die angenommene Lichterzeichnung (1/4-Ton) der Vorlage wird in Cyan um zirka 52%
Magenta um zirka 60%
Yellow um zirka 56% gesenkt.
Nach der Einstellung der Tonwerte wird die Balance der einzelnen Farbauszüge kontrolliert bzw. korrigiert und die Eigenfarben, wenn notwendig, um zirka 15 bis 20% erhöht.
Bei den angenommenen Tonwerten, der Veränderung der Balance und der Eigenfarben ist der wünschenswerte Bildcharakter des zu fertigenden Endproduktes vorauszusetzen.
Der Rest zur Herstellung des Farbauszuges erfolgt wie üblich.
Nach Herstellung des erfindungsgemässen Farbauszuges soll die Fertigung der Flexodruckform, um die erfindungsgemässen Tonwertveränderungen nicht zu beeinträchtigen, so erfolgen, dass die Lichtwerte in der Flexodruckform gut versockelt und die Zwischentiefen eines negativen Punktes von 400 11m Durchmesser eine Tiefe von 70 11m unterschreiten.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die erfindungsgemässe Veränderung der Tonwerte auf die Flexodruckform übertragen werden sollen.
Durch die erfindungsgemässe Herstellung der Rasterfarbauszüge und deren Flexodruckform ist es möglich, färbige Bilder, Zeichnungen usw. im Flexodruckverfahren zu drucken.
Es ergeben sich dadurch Einsatzmöglichkeiten, die im Flexodruck bisher nur in Verbindung mit andern Druckverfahren bewältigt werden konnten.
Rasterfarbdrucke auf Verpackungen brauchen nicht mehr in einem andern Druckverfahren bedruckt und danach kaschiert, sondern können direkt im Flexodruck gedruckt werden.
Druckdurchgänge, die eine Vielzahl von Eigenfarben verlangen, z. B. bei Bedrucken von Farbtapeten, können mit 3 oder 4 Farben bewältigt werden.