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Die Erfindung betrifft einen Türbeschlag mit einem am Türblatt zu befestigenden ersten Beschlagteil, der zumindest einen, vorzugsweise zwei, Zapfen aufweist, wobei jeder Zapfen in ein an einer Längsstirnseite des Türblattes angeordnetes Loch einsetzbar ist und mit einer an dieser Längsstirnseite befestigbaren Schiene verbunden ist, und mit einem am Türstock, vorzugsweise an einer Türzarge, über wenigstens einen Zapfen, vorzugsweise einen Gewindezapfen, befestigbaren zweiten Beschlagteil, der relativ zum ersten Beschlagteil um eine parallel zur Längsstirnseite des Türblattes angeordnete Schwenkachse verschwenkbar ist. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Türbeschlag für einbruchhemmende Türen.
Solche einbruchhemmende Türen müssen nach Ö-Norm B 5338 bestimmte Anforderungen erfüllen.
So müssen beispielsweise die Türbeschläge so beschaffen und so im Türblatt verankert sein, dass sie eine Kraft von 7000 N standhalten. Ausserdem müssen die Türbeschläge das geschlossene Türblatt gegen Eindrücken und beschlagseitiges Ausheben sichern.
Übliche Türbeschläge, die einen im Türrahmen bzw. in einer Stahlzarge mittels eines Einbohrzapfens oder eines Gewindezapfens befestigten Beschlagteil mit einem aufwärtsragenden Schwenkzapfen und einen im Türblatt mittels eines Einbohrzapfens od. dgl. befestigten Beschlagteil mit einer den Schwenkzapfen umgebenden Schwenkhülse aufweisen, erfüllen diese Forderungen nicht, wobei vor allem die Festlegung des einen Beschlagteiles am Türblatt unzureichend ist. Um diesen Mangel zu beseitigen, hat man bereits einen Türbeschlag vorgeschlagen, bei dem der eine Beschlagteil mittels einer Schiene an einer Längsstirnseite des Türblattes befestigt ist, wobei die Schiene Löcher aufweist, durch welche in diese Längsstirnseite des Türblattes eingeschraubte Schrauben hindurchgeführt sind.
Weiters ist dieser Beschlagteil mit Zapfen versehen, die in entsprechende Bohrungen an der erwähnten Längsstirnseite des Türblattes eingesetzt werden. Bei mit einem derartigen Türbeschlag ausgestatteten Türen wird zwar die Einbruchsicherheit wesentlich erhöht, nachteilig ist jedoch, dass eine Veränderung der Lage des Türblattes in der Türblattebene in bezug auf den Türstock zwecks Einpassung des Türblattes nicht oder nur schwierig durchgeführt werden kann, da in diesem Fall der Türbeschlag zumindest teilweise demontiert und die Schiene unterlegt werden muss.
Ausserdem sind beim bekannten Türbeschlag die Zapfen untrennbar mit der Schiene verbunden, so dass die Zapfen mit der Schiene gemeinsam montiert werden müssen, was das Anschlagen des Türbeschlages am Türblatt erschwert und ein sehr genaues Arbeiten bei der Herstellung der Löcher für die Zapfen und bei der Herstellung der Ausnehmung an der Längsstirnseite des Türblattes für die Aufnahme der Schiene erforderlich macht. Weiters können bei der bekannten Anordnung nicht bei einem vorhandenen Beschlag Schienen verschiedener Länge Verwendung finden.
Dies ist jedoch in der Praxis erforderlich, denn die Schiene stellt einen wesentlichen Teil des Beschlages für die Verankerung desselben im Türblatt dar und es ist die erforderliche Länge der Schiene für eine einbruchhemmende Ausbildung der Tür unter anderem vom Material des Türblattes abhängig. Lange Schienen, wie sie für die Ausbildung einbruchshemmender Türen häufig erforderlich sind, können bei dem bekannten Beschlag wegen der damit verbundenen schwierigen Handhabung bei der Montage kaum verwendet werden.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten Türbeschläge zu vermeiden und einen Türbeschlag zu schaffen, welcher so ausgebildet ist, dass die Bestimmungen der Ö-Norm B 5338, die einbruchshemmenden Türen betreffend, stets erfüllt werden können und dass eine leichte Einpassung des Türblattes in den Türstock möglich ist. Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen darin, dass mit jedem Zapfen des ersten Beschlagteiles seitlich an dessen Umfangsfläche eine Gewindehüle untrennbar verbunden ist, in die ein Gewindestift eingeschraubt ist, an dessen freiem Ende ein Lagerteil für die Aufnahme der Schwenkachse vorgesehen ist. Dadurch, dass die Gewindehülse seitlich an den Zapfen befestigt ist, ergeben sich verschiedene Vorteile.
So können die Zapfen etwa in der Mitte der Längsstirnseite des Türblattes, bezogen auf dessen Dicke, angeordnet werden, so dass bei jenen Kräften, die die Tür aushalten muss, um einbruchhemmend zu sein, kein Ausreissen erfolgt und dennoch die Schwenkachse die erforderliche aussermittige Lage einnimmt.
Ein wesentlicher Vorteil besteht ferner darin, dass man nach Entfernen der Schwenkachse die Gewindestifte mit den daran befestigten Lagerteilen verdrehen und dadurch mehr oder weniger weit in die Gewindehülse hineinschrauben kann, wodurch eine Einstellung der Lage des Türblattes in bezug auf den Türrahmen, u. zw. durch eine Veränderung in der
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Türblattebene, bewirkt werden kann, etwa so, wie dies bei Verwendung von Stahlzargen durch mehr oder weniger weites Hineinschrauben des Gewindezapfens des zweiten Beschlagteiles in die
Stahlzarge zwecks Einstellung der Lage des Türblattes senkrecht zu seiner Ebene bereits bekannt ist.
Die erfindungsgemässe Ausbildung ermöglicht es weiters, die Schiene an der Stirnseite der Zapfen des ersten Beschlagteiles lösbar zu befestigen. Dadurch wird nicht nur das Anschlagen des Türbeschlages am Türblatt erleichtert, sondern es können auf einfache Weise auch Schienen verschiedener Länge verwendet werden, um die Länge der Schiene den jeweiligen Erfordernissen, insbesondere dem Material, aus dem das Türblatt besteht, anzupassen. Genügt beispielsweise eine kürzere Schiene, so ist es bei der erfindungsgemässen Ausbildung des Türbeschlages lediglich erforderlich, ein Stück an den beiden Enden der Schiene abzuschneiden.
Ist eine längere Schiene erforderlich, so kann diese auf einfach Weise durch Ablängen eines entsprechend langen Stückes aus einem Stangenprofil hergestellt werden, wobei dann in das abgelängte Stück die erforderlichen Löcher gebohrt werden.
Bei einer solchen Ausführungsform ist es zweckmässig, wenn die Gewindehülse mit einer seitlichen Abflachung versehen ist, an der die Kante der Schiene anliegt. Dadurch wird verhindert, dass die Gewindehülse, beispielsweise bei einem Einbruchsversuch, mit Gewalt verdreht werden kann. Durch diese Verdrehsicherung wird es auch möglich, die Gewindebohrung in der Gewindehülse exzentrisch anzuordnen, um die Gewindestifte noch weiter aus der Mitte des Türblattes, bezogen auf die Dicke desselben, herausrücken zu können.
Die Befestigung der Schiene an den Zapfen erfolgt vorzugsweise dadurch, dass in der Stirnseite der Zapfen des ersten Beschlagteiles Gewindelöcher vorgesehen sind, in die die Bohrungen in der Schiene durchsetzende Schrauben eingeschraubt sind.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen den hülsenförmigen Lagerteilen zweier in Abstand voneinander angeordneter Gewindestifte des ersten Beschlagteiles ein mit dem im Türstock verankerten Zapfen des zweiten Beschlagteiles verbundener hülsenförmiger Lagerteil angeordnet, wobei die entfernbare Schwenkachse alle miteinander fluchtenden hülsenförmigen Lagerteil durchsetzt. Eine solche Ausbildung ermöglicht es, mit einem einzigen Zapfen des zweiten Beschlagteiles für die Verankerung desselben im Türstock das Auslangen zu finden, so dass beispielsweise Normzargen ohne zusätzliche Massnahmen verwendet werden können, wobei dann in die dort vorgesehenen Gewindehülsen der als Gewindezapfen ausgebildete Zapfen des zweiten Beschlagteiles eingeschraubt wird.
Damit eine leichte Verschwenkbarkeit des Türblattes auch bei schweren Türen gegeben ist, kann gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung zwischen einem hülsenförmigen Lagerteil des ersten Beschlagteiles und dem hülsenförmigen Lagerteil des zweiten Beschlagteiles ein von der Schwenkachse durchsetztes Axiallager vorgesehen sein, auf welchem sich das Gewicht des Türblattes abstützt.
Die Fixierung der Schiene an der Längsstirnseite des Türblattes erfolgt in der Regel durch Holzschrauben oder Schrauben mit selbstschneidendem Gewinde, welche direkt in das Türblatt hineingeschraubt werden. Für höhere Anforderungen ist es jedoch zweckmässig, wenn in die Längsstirnseite des Türblattes mit einem Innengewinde versehene Fixierungselemente für die zusätzliche Befestigung der Schiene vorgesehen sind, in die Löcher der Schiene durchsetzende Schrauben eingeschraubt sind. Weiters kann eine zusätzliche Fixierung der Schiene dadurch erfolgen, dass mit der Schiene in Richtung zur Längsstirnseite des Türblattes abstehende Vorsprünge verbunden sind, die in in dieser Längsstirnseite vorgesehene Ausnehmungen hineinragen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt ein mit einem erfindungsgemässen Türbeschlag ausgestattetes Türblatt in Seitenansicht und Fig. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1 dar. Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch ein mit einem erfindungsgemässen Türbeschlag versehenes Türblatt nach der Linie 111-111 in Fig. 4, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3 dar.
Das Türblatt-l-ist mit dem von einer Stahlzarge gebildeten Türrahmen --2-- über drei
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befestigten ersten Beschlagteil und einen am Türstock --2-- befestigten zweiten Beschlagteil auf, wobei die beiden Beschlagteile eine Verschwenkung des Türblattes-l-ermöglichen.
Der erste Beschlagteil besteht aus zwei Zapfen --4--, die in an der Längsstirnseite-l'- des Türblattes --1-- vorgesehene Löcher --5-- eingesetzt sind. An jedem der beiden Zapfen --4-ist seitlich eine Gewindehülse --6-- angeschweisst, in der ein Gewindestift --7-- eingeschraubt ist, der einen hülsenförmigen Lagerteil --8-- trägt. Die Gewindehülse --6-- ist mit einer seitlichen Abflachung --9-- versehen, an der die Kante einer Schiene --10-- anliegt, die in einer Ausnehmung an der Längsstirnseite-l'-des Türblattes-l-untergebracht ist. Die Schiene --10--, deren Länge beliebig gewählt und an das Material des Türblattes-l-angepasst werden kann, ist mit den Zapfen --4-- lösbar verbunden.
Hiezu sind stirnseitig in den Zapfen --4-Gewindebohrungen --11-- vorgesehen, in welche Löcher der Schiene-10-- durchsetzende Sehrau- ben --12-- eingeschraubt sind.
Die Gewindebohrungen in der Gewindehülse --6-- sind, wie aus Fig. 4 hervorgeht, exzentrisch angeordnet, wodurch die Gewindestifte --7-- und damit die hülsenförmigen Lagerteile-S-weiter aus der Mittelebene des Türblattes --1--, bezogen auf dessen Dicke, herausgerückt werden können, um auch bei einem dicken Türblatt mit grossem Falzbereich eine gute Verankerung des ersten Beschlagteiles im Türblatt-l-sicherzustellen (s. Fig. 5).
Die Befestigung der Schiene Türblatt --1-- erfolgt über Holzschrauben oder selbstschneidende Schrauben --13--, je nach dem verwendeten Material für das Türblatt --1--. Zusätzlich können an der Längsstirnseite --1'-- des Türblattes --1-- noch Fixierungselemente --14-eingelassen sein, die mit einem Innengewinde --15-- versehen sind, in das Löcher der Schiene --10-- durchsetzende Schrauben --16-- eingeschraubt werden. Weiters ist es möglich, die Schiene
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vorgesehene Ausnehmungen hineinragen.
Der zweite Beschlagteil besteht aus einem hülsenförmigen Lagerteil --17--, der mit einem Gewindezapfen --18-- versehen ist, welcher in eine Gewindehülse --19-- in der Stahlzarge --2-eingeschraubt ist. Der hülsenförmige Lagerteil --17-- ist zwischen den beiden hülsenförmigen Lagerteilen --8-- angeordnet, wobei zwischen dem oberen hülsenförmigen Lagerteil --8-- und dem hülsenförmigen Lagerteil --17-- noch ein Axiallager --22-- vorgesehen ist, welches auch bei schweren Türblättern eine leichte Verschwenkbarkeit derselben sicherstellt.
Der erfindungsgemässe Türbeschlag ist auch bei Türstöcken aus Holz anwendbar. In diesem Fall ist eine Gewindebohrung --19--, in die der Gewindezapfen --18-- eingeschraubt wird, zumindest in dem der Einschrauböffnung abgewendeten Bereich mit einer Trägerplatte verbunden, die vorzugsweise an die Aussenfläche der Gewindehülse angeschweisst ist und die mittels mehrerer Schrauben in der Leibung an den Türstock aus Holz angeschraubt wird. Eine solche Ausführung gewährleistet eine sichere Verbindung des zweiten Beschlagteiles mit einem Türstock aus Holz.
Die hülsenförmigen Lagerteile --8-- sowie der hülsenförmige Lagerteil --17-- werden von einer Schwenkachse --20-- durchsetzt, die entfernbar angeordnet ist und die am unteren Ende mit einer Gewindebohrung versehen ist, in welche eine Sicherungsschraube --21-- eingeschraubt ist. Nach Entfernen dieser Sicherungsschraube --21-- kann somit die Schwenkachse --20-- aus den hülsenförmigen Lagerteilen 17-- herausgezogen werden.
Es ist dann möglich, durch Verdrehen der Gewindestifte --7-- diese mehr oder weniger weit in die Gewindehülsen --6-- hineinzu-
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TUrstock-2-zu verän-- ein Feingewinde mit 1 mm Steigung aufweisen, so ergibt sich bei einer halben Umdrehung, nach welcher wieder sämtliche hülsenförmigen Lagerteile --8, 17-- miteinander fluchten, eines hülsenförmigen Lagerteiles eine Änderung des Abstandes von 0, 5 mm, wobei es möglich ist, auch nur einen der beiden hülsenförmigen Lagerteile --8-- bzw. der damit verbundenen Gewindestifte - zu verdrehen, um auch eine Einstellung der Lage des Türblattes --1-- in senkrechter Richtung zu ermöglichen.
Eine zusätzliche Einbruchssicherung kann dadurch erfolgen, dass, wie aus Fig. 5 hervorgeht, von der Schiene --10-- konische Zapfen --23-- nach aussen abstehen, welche in entsprechende Löcher der Zarge --2-- eingreifen.
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In den Zeichnungen ist ein Türblatt mit einem Falz dargestellt. Die erfindungsgemässe Ausbil- dung des Türbeschlages ist jedoch auch bei stumpf angeschlagene, also falzlosen Türen anwend- bar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Türbeschlag mit einem am Türblatt zu befestigenden ersten Beschlagteil, der zumindest einen, vorzugsweise zwei, Zapfen aufweist, wobei jeder Zapfen in ein an einer Längsstirnseite des Türblattes angeordnetes Loch einsetzbar ist und mit einer an dieser Längsstirnseite befestigbaren Schiene verbunden ist, und mit einem am Türstock, vorzugsweise an einer Türzarge, über wenigstens einen Zapfen, vorzugsweise einen Gewindezapfen, befestigbaren zweiten Beschlagteil, der relativ zum ersten Beschlagteil um eine parallel zur Längsstirnseite des Türblattes angeordnete Schwenkachse verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mit jedem Zapfen (4) des ersten Beschlagteiles seitlich an dessen Umfangsfläche eine Gewindehülse (6) untrennbar verbunden ist, in die ein Gewindestift (7) eingeschraubt ist,
an dessen freiem Ende ein Lagerteil (8) für die Aufnahme der Schwenkachse (20) vorgesehen ist.