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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schussfadengreifer für eine Webmaschine mit einer Schuss- fadenentnahme von ortsfesten Spulen, bei welchem Greifer das freie Ende des mit dem Greiferband verbindbaren Greiferkörpers in einen Hakenteil übergeht, der eine Fadenklemme mit einem am
Greiferkörper schwenkbar angelenkten Klemmhebel umfasst, dessen Klemmteil in eine keilförmige
Klemmnut am Hakenteil eintaucht, wobei sich der durch die Klemmflächen von Klemmnut und Klemm- teil gebildete Klemmspalt zur Hakenhohlkehle hin verengt.
Bei Webmaschinen dieser Art, sogenannten Greiferwebmaschinen, wird bekanntlich der Schuss- faden durch zwei Greifer in das Webfach eingetragen, welche Greifer sich hiezu alternierend auf- einander zu bzw. voneinander wegbewegen. Hiebei übernimmt der sogenannte Zubringergreifer einen Schussfaden nach dem andern an der einen Seite der Webmaschine unmittelbar ausserhalb des Webfaches und trägt den Schussfaden dann bis etwa zur Webfachmitte in das Webfach ein.
In der Webfachmitte wird dann der betreffende Schussfaden vom gegenläufigen Schussfadengreifer (zumeist Nehmergreifer, Übernahmegreifer oder Heckgreifer genannt) übernommen, zur andern Seite der Webmaschine getragen und schliesslich ausserhalb des Webfaches freigegeben. Es ist hiebei bekannt, dass die Funktionsfähigkeit der Greifer, insbesondere des Nehmergreifers, von wesent- lichem Einfluss ist auf die Gesamtfunktion der Greiferwebmaschine. Das wesentliche Problem bei solchen Schussfadengreifern ist das unsichere Festhalten des Schussfadenendes, das zurückzuführen ist auf wechselnde Klemmkraft eines federbelasteten Klemmhebels, verursacht vorwiegend durch
Materialermüdung der Feder, Vibrationen und/oder Veränderungen der Reibungsverhältnisse zwischen
Schussfaden und Klemmflächen.
Aus der DE-PS Nr. 2061194 ist es bekanntgeworden, die Fadenklemmung durch eine im Quer- schnitt keilförmige Klemmnut zu verbessern, in welche der federbelastete Klemmhebel mit ent- sprechenden Gegenflächen eintaucht. Wohl ist hiebei die Anpresskraft auf den zu klemmenden Faden infolge der Keilwirkung erhöht und dadurch die auf den Klemmhebel wirkende Federkraft reduzier- bar, aber in der Praxis zeigt sich weiterhin eine unsichere Festhaltung des Fadens. Ausserdem verlangt eine merkliche Erhöhung der Anpresskraft einen relativ kleinen Keilwinkel, was wieder einen relativ grossen Hub am Klemmhebel erfordert, um den Faden freizugeben. Weiters sind bei kleinen Keilwinkel Anschlagmittel für den Klemmhebel in Schliessrichtung notwendig, um die er- forderliche Öffnungskraft für das Herausheben des Klemmhebels aus der Keilnut in Grenzen zu halten.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, einen Schussfadengreifer der eingangs geschilderten
Art so zu verbessern, dass sich bei einfacher Bauweise und sicherer Funktion die vorerwähnten
Nachteile vermeiden lassen, insbesondere soll der erfindungsgemässe Schussfadengreifer vibrations- fest und von Materialermüdungen einer Schliessfeder unabhängig sein sowie eine relativ flache, den Faden auf schonendste Weise klemmende und den Fadeneinzug begünstigende keilförmige Klemmnut aufweisen. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass am Hakenteil auf seiner dem Klemmspalt gegenüberliegenden Seite eine, den geklemmten Faden unter Ausübung eines Schliessdruckes über den Klemmteil führende Fadenleitkante ausgebildet ist, die sich näher der Spitze des Hakenteils befindet als jede mögliche Faden-Klemmstelle im Klemmspalt.
Durch die Fadenleitkante am Hakenteil auf seiner der Klemmseite des Klemmteils gegenüberliegenden Seite wird nun der Faden sicher in jedem Fall über den Klemmteil geführt, wodurch sich ein relativ flacher Keilwinkel am Klemmspalt verwirklichen lässt, da die erreichte Umschlingung des Klemmhebels durch den Faden wesentlich zur Vergrösserung der den Faden haltenden Reibungskraft beiträgt. Es ist dadurch möglich, einen von einer Feder unabhängigen Schliessdruck auf den Klemmhebel auszuüben, u. zw. auf dem Weg, den Klemmdruck auf den Faden durch den Schussfaden selbst hervorzurufen.
Vibrationen können nunmehr keine schädliche Wirkung mehr auf das Klemmvermögen des Schussfadengreifers ausüben.
Eine besonders einfache und funktionssichere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dadurch, dass sich der Klemmhebel bzw. dessen Klemmteil in an sich bekannter Weise wenigstens angenähert mittig am Hakenteil in dessen Bewegungsrichtung erstreckt und mit einer inneren Schrägfläche am den Fanghaken bildenden Abschnitt des Hakenteils den Klemmspalt begrenzt, wobei die andere Seite der Klemmnut durch eine Schrägfläche an einem die Fadenleitkante tragenden, leithakenartigen Abschnitt des Hakenteils gebildet ist. Dadurch ergibt sich eine Bauweise,
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die einfach herstellbar ist und wirksam die Klemmwirkung des Klemmteils des Klemmhebels unter- stützt.
Ein angenähert mittiger Verlauf des Klemmhebels in Bewegungsrichtung des Hakenteils ist aus der DE-OS 2716322 an sich bekannt.
Um den mitgenommenen Faden beim Öffnen des Klemmhebels bzw. bei seiner Freigabe sicher in den Fanghaken bzw. dessen Hakenhohlkehle überführen zu können, ist im Rahmen der Erfindung die Anordnung so getroffen, dass die Fadenleitkante am leithakenartigen Abschnitt sich in einer bezüglich der Schwenkebene des Klemmhebels gleichsinnigen Ebene erstreckt und über eine Ober- kante in eine zur Spitze des Hakenteils zulaufende Leitfläche übergeht, welche Oberkante für ein Herausheben des Fadens aus dem Leithaken mit der Oberkante des Klemmteils des Klemmhebels in dessen Offenlage wenigstens fluchtet. Die Fadenleitkante erstreckt sich daher in der gleichen
Richtung wie die Schwenkbewegung des Klemmhebels und ihre Oberkante liegt gleich hoch oder tiefer als die Oberkante des Klemmteils in der Offenlage des Klemmhebels.
Damit wird gesichert, dass der Klemmhebel den Schussfaden über die Oberkante der Fadenleitkante darüberheben kann.
Damit der Faden in jedem Fall sicher vom Leithaken erfasst werden kann und damit ein genügender Schliessdruck vorliegt, ist es ferner im Rahmen der Erfindung zweckmässig, wenn die
Oberkante des Klemmteils in Klemmstellung des Klemmhebels um mindestens Schussfadendicke tiefer liegt, als die Oberkante, jedoch höher als die Wurzel der Fadenleitkante.
Ein ungewolltes Herausspringen des Fadens aus dem Leithaken kann sicher dadurch vermieden werden, dass gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Fadenleitkante bezüglich ihrer Ober- kante überhängend geneigt ist.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Schussfadengreifer in schaubildlicher Darstellung. Fig. 2 zeigt die Spitze des Schuss- fadengreifers in grösserem Massstab in Seitenansicht, wobei Teile weggebrochen dargestellt sind.
Fig. 3 ist eine Draufsicht zu Fig. 2. Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2 in nochmals vergrössertem Massstab. Die Fig. 5 bis 8 zeigen in schaubildlicher Darstellung die Wirkungsweise des Schussfadengreifers in unterschiedlichen Betriebsphasen.
Der Schussfadengreifer (Fig. l) hat einen Greiferkörper --1--, mit welchem der Schussfadengreifer auf dem Greiferband --20-- aufsitzt, welches dem Greifer in bekannter Weise die alternierende Hin- und Herbewegung durch die eine Fachhälfte der nicht näher gezeigten Greiferwebmaschine erteilt. Kopfseitig weist ein solcher Greifer einen Hakenteil --2-- auf, der eine Faden- klemme --3-- für den mit dem Greifer in das Webfach einzutragenden Schussfaden umfasst.
Dieser Fadenklemme --3-- ist in bekannter Weise ein Klemmhebel --4-- zugeordnet, der sich wenigstens angenähert in der Mitte des Hakenteils --2-- in dessen Bewegungsrichtung erstreckt und am Greiferkörper einen um einen Zapfen --21-- schwenkbar abgestützt ist, wobei der Klemmhebel - in einer Ebene verschwenkbar ist, die im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsebene des Greifers liegt. Hiebei kann der Klemmhebel --4-- durch sein Eigengewicht oder durch eine Stellfeder in Schliesslage vorgespannt sein. Vorzugsweise ist der Klemmhebel --4-- an seinem freien Ende nach oben ausgewölbt, welcher Abschnitt der Druckbeaufschlagung und somit dem Verschwen- ken des Klemmhebels --4-- in seine Offenlage durch einen den Schussfaden freigebenden Bauteil an der Webmaschine dient.
Im wesentlichen ausserhalb des Bereichs des Hakenteils --2-- sind am Greifer ferner Fadenleitbleche --22 und 23-- vorgesehen, die eine ungewollte Fadenbeaufschlagung des Klemmhebels --4-- verhindern.
Wie nun die Fig. 2 bis 4 im einzelnen zeigen, wirkt ein am vorderen Ende des Klemmhebels - -4-- ausgebildeter Klemmteil --5-- mit einer im Hakenteil --2-- ausgebildeten, im Querschnitt keilförmigen Klemmnut --6-- zusammen. Hiebei wird der Klemmspalt --10-- für den Faden --F-einerseits durch eine innere Schrägfläche-7-an einem, einen Fanghaken --12-- bildenden Abschnitt des Hakenteils --2-- und anderseits durch eine Gegenfläche --8-- am Klemmteil --5-- des Klemmhebels --4-- gebildet.
Wie Fig. 3 erkennen lässt, verengt sich dieser Klemmspalt --10-zur Hakenhohlkehle --9-- hin, derart, dass sich ein vom Fanghaken --12-- aufgenommener, in den Klemmspalt --10-- eindringender Schussfaden --F-- auf seinem Wege zur Greiferspitze hin im Spalt festklemmt, wie dies nachfolgend noch näher erläutert ist.
Weiter ist erkennbar, dass die andere Seite der Klemmnut-6-- durch eine Schrägfläche
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--14-- an einem leithakenartigen Abschnitt --13-- des Hakenteils --2-- gebildet ist, mit welcher eine entsprechende Schrägfläche --8'--am Klemmteil --5-- des Klemmhebels --4-- zusammenwirkt.
Aus fabrikatorischen Gründen, ohne allerdings zwingend zu sein, kann die ganze Anordnung im Querschnitt symmetrisch gestaltet sein mit gleichen Keilwinkeln auf beiden Seiten der Klemm- nut-6--.
Der sich so parallel zum Fanghaken --12-- auf der andern Seite des Klemmhebels --4-- estreckende Leithaken --13-- umfasst eine Fadenleitkante --11--, die sich näher der Spitze des
Hakenteils --2-- befindet, als jede mögliche Faden-Klemmstelle im Klemmspalt --10--. Hiebei erstreckt sich die Fadenleitkante --11-- am Leithaken --13-- in einer zur Schwenkebene des
Klemmhebels --4-- parallelen Ebene und geht über eine Oberkante --17-- in eine zur Spitze des
Hakenteils --2-- zulaufende, in der Regel gewölbte Leitfläche --15-- über. Vorzugsweise ist dabei die Fadenleitkante --11-- bezüglich ihrer Oberkante --17-- überhängend geneigt.
Insbesondere Fig. 2 zeigt, dass die Oberkante --16-- des Klemmteils --5-- in der gezeigten
Klemmstellung des Klemmhebels --4-- unterhalb der Oberkante --17--, aber über der Wurzel --17'-- der Fadenleitkante --11-- liegt, womit der Faden in jedem Falle zunächst vom Leithaken erfasst werden kann, um dann durch einen Zug nach unten ausreichende Schliesskraft auf den Klemmhebel --4-- auszuüben, wie dies nachfolgend noch näher erläutert ist.
In Offenstellung des Klemmhebels --4-- gemäss der strichpunktiert eingezeichneten Linien in Fig. 2 fluchtet hingegen die Oberkante --16-- des Klemmteils --5-- im wesentlichen mit der
Oberkante --17-- der Fadenleitkante --11--, um den Faden aus dem Leithaken --13-- herausheben zu können, wie das nachfolgend nch näher erläutert ist.
Ein derart ausgestalteter Schussfadengreifer kann nun einen von einer Zureichvorrichtung am Fachrand der Webmaschine oder von einem Zubringergreifer in der Fachmitte quer gehaltenen
Schussfaden einwandfrei aufnehmen und mit aller erforderlichen Sicherheit mitnehmen. Bei seiner
Vorwärtsbewegung gleitet der Hakenteil --2-- unter dem Schussfaden --F-- durch bis in eine
Stellung, in der der Schussfaden --F-- hinter den Fanghaken --12-- zu liegen kommt. Bei der
Umkehrung der Bewegungsrichtung des Schussfadengreifers gelangt dann das Schussfadenende --F-- unter die nach hinten abragende Nase des Fanghakens --12-- gemäss der in Fig. 5 gezeigten Dar- stellung.
Eine Weiterbewegung des Greifers in der Darstellung nach rechts lässt dann den Schussfaden --F-- in den Klemmspalt --10-- eindringen, wonach sich der Faden --F-- gemäss den Dar- stellungen in den Fig. 6 und 7 an der Fadenleitkante --11-- fängt und den Klemmhebel --4-mit Schliessdruck überspannt. In diesem Stadium umschlingt der Faden --F-- im wesentlichen den Klemmteil --5-- gemäss der Darstellung in Fig. 4. Dadurch wird, wie oben beschrieben, ein ausserordentlich sicheres, vibrationsunempfindliches, praktisch nur mit der Fadenspannung bewirkbares Festhalten des Fadens --F-- erreicht.
Wird dann am Ende der Bewegungsbahn des Schussfadengreifers der Klemmhebel --4-- in der vorerwähnten Weise geöffnet, wird einerseits der Faden im Klemmspalt --10-- freigegeben und anderseits der Faden über die Oberkante --17-- der Fadenleitkante --11-- gehoben, so dass der Faden zunächst in die in Fig. 8 angedeutete Stellung --F-- gelangt und dann in die Hakenhohlkehle --9-- des Fanghakens --12-- gleitet, wie dies in Fig. 8 bei F'angedeutet ist.
Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit ein Schussfadengreifer, der alle vorgenannten Bedingungen erfüllt und insbesondere eine optimale Funktionssicherheit in allen Anwendungsbereichen gewährleistet.
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