<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein automatisches Hochraumlager für in kassettenartigen Behältern zusammengefasstes Langgut mit zwischen zwei Lagergestellblöcken angeordneter Lagermaschine und
Durchschubstellen für das Lagergut.
Langgut kommt in zahlreichen Formen, z. B. als Profile, Stangen oder Rohre im Metallhandel vor und stellt besondere Probleme bezüglich der Lagerung und Handhabung. Aus wirtschaftlichen Gründen sind hohe Umschlagleistungen in bezug auf eine gegebene Lagergrösse gewünscht, wodurch jedoch besondere
Probleme bei der Regelung der Arbeitsabläufe bei Spitzenbelastungen entstehen. Diese Schwierigkeiten werden noch grösser bei der Verwendung von Hochraumiagern, bei welchen das Langgut in Blechmulden oder Gitterkassetten zusammengefasst und von der Stirnseite her in die Regale eingeschoben wird. Bei der 1 vollen Belastung der Kassetten entstehen oft Belastungen von 5000 kg und mehr.
Solch lange und schwere
Kassetten können mittels der bekannten Ausziehvorrichtungen mit Greifarmen oder Zughaken nicht mehr ausreichend genau positioniert werden, so dass ein automatischer Betrieb nicht mehr störungsfrei gestaltet werden kann. Es ist ferner oft erwünscht, dass zwei nebeneinanderliegende Kassetten zusammen ein-und ausgelagert werden sollen. Dadurch wird die Kapazität der Lagermaschine stark erhöht. Eine solche Ausführung bedingt aber, dass die beiden Kassetten präzis geführt werden und von der automatischen
Lagermaschine weg aus dem Hochregallager heraus auf die Kommissionierplätze transportiert werden.
Erfindungsgemäss wird ein automatisches Hochraumlager für in kassettenartigen Behältern zusammengefasstes Gut vorgeschlagen, wobei zwischen zwei Lagergestellblöcken eine Lagermaschine ange- ordnet ist und Durchschubstellen für das Lagergut vorhanden sind. Die Erfindung besteht darin, dass die kassettenartigen Behälter im Lagerfach und gegebenenfalls auf den Transfereinrichtungen auf einer Anzahl im Abstand voneinander horizontal angeordneten Auflagerstücken abgestützt sind, deren Oberfläche gegenüber der Auflage der Kassetten eine Haftfläche ist.
In dieser Weise wird erreicht, dass zwar die für die Bewegung erforderlichen Kräfte klein gehalten werden können, anderseits aber ein ungewolltes
Verschieben der Behälter, d. h. ein Herausrutschen aus dem Regalfach und Sturz aus 20 bis 40 m Höhe in die Regalgasse durch die vorhandene und voraus bestimmbare Haftreibung zuverlässig verhindert wird.
Die Lagerung kann also sehr einfach ausgeführt werden und braucht keine störungsanfällige und teure Arretierorgane.
In bevorzugter Weise wird die Haftfläche durch die Oberfläche der mit Festschmierstoff imprägnierten
Auflagerstücke gebildet.
Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt u. zw. zeigen Fig. 1 ein Hochraumlager für Langgut in vertikalem Längsschnitt, gemäss der Linie A-A in Fig. 2,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt gemäss der Linie B-B in Fig. l, Fig. 3 einen Vertikalquerschnitt gemäss der
Linie C-C in Fig. 2, Fig. 4 eine schematisch gezeichnete Frontalansicht auf einem Lagerplatz in vergrösser- tem Massstab, die Fig. 5a und 5b Einzelheiten der Auflagerung von Kassetten im Regalfach, die Fig. 6a und
6b eine schematisch gezeichnete Kassette in Seitenansicht und in Frontalansicht, die Fig. 7a und 7b Teile einer Lagermaschine mit Mitnehmer-und Ausziehvorrichtung, wobei Fig. 7a einen Schnitt gemäss der Linie
B-B in Fig. 7b und Fig.
7b einen Querschnitt gemäss der Linie A-A in Fig. 7a darstellt, die Fig. 8a und 8b
EMI1.1
9a,Mitnehmer- und Schubvorrichtung, und die Fig. lOa und lOb die Behandlung von Langgut auf dem Kommissionierplatz.
Das Hochraumlager weist ein Gebäude --13-- auf, in welchem zwei Lagerblöcke --1-- untergebracht sind. Seitlich anschliessend ist eine Halle --2-- vorhanden, welche von einem Kommissionierplatz --3-umgeben ist. Die Lagerblöcke sind auf tragfähige Grund errichtet und sind durch einen Gang voneinander getrennt, welcher nach unten abgesetzt ist und zur Aufnahme der Schienen einer Lagermaschine --7-- dient. Diese bewegt sich auf den Schienen --18-- und weist einen Hubschlitten auf, mittels welchem die Lagerfächer --11-- der Lagerblöcke einzeln bedient werden können. Das Gebäude - 13-kann z. B. 55 m lang, 24 m breit und zirka 21, 6 m hoch ausgeführt sein, wobei die Lagerblöcke als Stahlkonstruktion ausgebildet sind.
Jeder Block hat drei Gestellstützenreihen, so dass nebeneinander Lagerfächer entstehen, die in den Etagen übereinander angeordnet sind. In der Längsrichtung werden die Gestelle durch Vertikalwände an beiden Enden stabilisiert. Die Stabilisierungs- und Windkräfte in der Querrichtung werden durch Verbände jeder Gestellstützenreihe aufgenommen. Die beiden Gestellblöcke werden in der Querrichtung durch Dachbinder verbunden. Die Wind-, Stabilisierungs- und Pufferkräfte in der Längsrichtung werden über je einen Dachverband an jedem Hallenende und Wandverbände in den
<Desc/Clms Page number 2>
Fassaden in die Fundamente eingeleitet. Vier der gebildeten Lagerfächer --11-- sind als Durchschübe ausgebildet und weisen spezielle Gleitbahnen --30-- auf, wie dies später beschrieben wird.
Das Lagergut wird in kassettenartigen Behältern zusammengefasst und gelagert. Eine solche Kassette - ist in den Figuren --6a und 6b-schematisch dargestellt. Die Kassette ist in Gitterbauweise aus Stahlprofilen geschweisst und weist zwei untere Längsholme --12-- und Verbindungssprossen --17 und 17'-- auf. Die Längsholme sind als vorstehende und glatte Schlittenkufen ausgebildet, wobei die Kufenenden leicht nach oben gebogen sind. Sie wirken dabei als Schlittenhörner beim Aufgleiten auf die speziell angeordneten Lagerflächen in den Lagerfächern bzw. in den Transporteinrichtungen.
Die Ausbildung eines Lagerfaches --11-- ist in den Fig. 4, 5a und 5b-- dargestellt. Aus der Frontalansicht in Fig. 4 ist ersichtlich, dass das Lagerfach horizontale Querträger --14-- aufweist, die zwischen drei Reihen von Gestellstützen --15-- angeordnet sind. Auf dem genannten Querträger --14-sind im Bereiche der Längsholme --12-- Auflagerstücke --16-- befestigt. Aus den Fig. 5a und 5b geht die beispielsweise Anordnung der Auflagerstücke auf dem Querträger --14-- hervor, welcher aus drei U-Profilen zusammengeschraubt ist. Die Auflagerstücke --16-- selbst werden z. B. aus Polyamid gefertigt und mit Molybdändisulfid gefüllt. Die Längsholme --12-- werden, falls erforderlich mit einem Gleitlack behandelt.
Zweckmässig ist es, wenn die Auflagerstücke --16-- der Form der Querträger --14-- angepasst werden, was erforderlich ist, wenn die Querträger als Kasten-oder 1-Profil ausgebildet sind.
Ferner geht aus Fig. Sa hervor, dass die Auflagerstücke --16-- absolut horizontal angeordnet sind, denn eine Neigung, wie sie beispielsweise für Rollenlager erforderlich wäre, ist nicht nötig. Die
EMI2.1
ausgebildet, dass in jedem Lagerfach je zwei Kassetten --10-- nebeneinander Aufnahme finden. Gemäss dem besprochenen Beispiel können in der Anlage zirka 2100 Kassetten gelagert werden, was einer Gesamtlast von etwa 11000 t entspricht.
Bei gegebenen Gewichts- und Längenabmessungen der beladenen Kassetten kann der Grenzwert der notwendigen Haftreibung einwandfrei berechnet werden, so dass ein ungewolltes Verschieben der Kassetten verhindert wird und trotzdem die zur Bewegung der Kassetten notwendigen Kräfte klein gehalten werden.
Zur Beförderung der Kassetten ist die erwähnte Lagermaschine --7-- vorhanden, welche im wesentlichen bekannt ist und nicht näher beschrieben wird. Die Lagermaschine --7-- weist die aus den Fig. 7a und 7b ersichtliche Ausziehvorrichtung auf, welche einen Hubtisch --20-- besitzt, auf welchen Ziehbahnen --22-- unter Zwischenschaltung einer Hubeinrichtung --25-- und einer Zugstange-23- gelagert sind. Ferner ist der Hubtisch mit einem Laufsteg --21-- versehen. Der Hubtisch --20-- ist etwas grösser als die grösste zu transportierende Kassette und ist mit Zugstangen --23-- ausgerüstet, die einen Mitnehmer --24-- tragen.
Der Mitnehmer --24-- ist als U-Profilstück ausgebildet und dient zum Ergreifen der äussersten Sprosse --17'-- der Kassette --10--, welche von unten her gefasst und mitgenommen wird.
Zu diesem Zwecke wird die Hubeinrichtung --25-- eingesetzt, welche den Mitnehmer --24-- etwas anhebt.
Die Kassette --10-- gleitet auf ihrer Unterlage und kann durch die Lagermaschine --7-- in die Lagerfächer --11-- hineingestossen oder aus einem Lagerfach herausgezogen werden. Es ist leicht möglich, eine automatische Steuerung für die Lagermaschine vorzusehen. Solche Steuerungen sind in den CH-PS Nr. 520049, 520612,522924, 535688 und 536790 beschrieben.
Aus den Fig. 8a und 8b ist die Anordnung der Kassetten --10-- in den Lagerfächern und die Anordnung der Lagermaschine --7-- mit Ausziehvorrichtung besonders gut ersichtlich.
Vier der Lagerfächer --11-- sind für den Durchschub von Kassetten eingerichtet und weisen zwei nebeneinanderliegende Ziehbahnen --30-- auf, die sich seitlich in die Halle --2-- erstrecken. Die eine Ziehbahn dient dabei zum Transport von Kassetten vom Hochregallager --1-- in die Halle --2-- und die andere übernimmt den Rücktransport. Dabei müssen die Kassetten --10-- in der Halle von der einen Bahn auf die andere Ziehbahn übergeführt werden. Zu diesem Zwecke dient eine nicht näher dargestellte Querschubanlage.
Die Förderung der Kassetten auf den Ziehbahnen --30-- erfolgt mittels endloser Ketten --31--, zwischen welchen ein Mitnehmer --29-- gespannt ist. Dieser weist zwei Klinken --32-- auf, welche die von der Lagermaschine --7-- auf die Ziehbahn gestossenen Kassetten an einer der Sprossen --7-- erfasst und
<Desc/Clms Page number 3>
bis zum Ende der Ziehbahn mitnimmt. Anschliessend fährt der Wagen --29-- zurück in die Ausgangsposition, wobei die Mitnehmer ausklinken und der Wagen ungehindert unter der auf der Ziehbahn stehenden Kassette durchfahren und wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehren kann.
Am Entnahmeplatz wird das Material von einem Halbportalkran erfasst und auf einen Tisch-34- abgelegt. Rohrstücke, die für die Weiterverarbeitung nicht in Frage kommen, werden in einer Mulde - deponiert. Auf einer Seite des Tisches --24-- ist ein Rollgang-35-mit Anschlag-36- angeordnet, auf welchem die Röhren mittels einer Längenmessvorrichtung --37-- gemessen werden können. Die kommissionierten Rohre werden dann auf einer Waage --38-- gewogen, wonach Rohrbündel gebildet werden. Die versandbereiten Bündel werden von der Waage mittels eines Kranes abgehoben und dem Versandbereich --4-- zugeführt. Die leere Kassette wird mittels der Querverschiebeeinrichtung auf die entsprechende, benachbarte Einziehbahn --30-- gebracht und wieder dem Lager zugeführt.
Die zugeführte, zu lagernde Ware wird mittels des Hallenkranes --5-- abgeladen und der Eingangskontrolle zugeführt. Anschliessend werden die Kassetten geladen und gewogen. Die gefüllten Kassetten gelangen auf die entsprechende Ziehbahn --30-- und werden von der Lagermaschine-7-aufgenommen. Die Lagermaschine bewegt sich gleichzeitig in horizontaler Richtung und mit seinem Hubschlitten auch vertikal, wobei eine vorgegebene Lagerfachadresse angesteuert wird. Ist die vorgewählte Position erreicht und der Zustand des Lagerfaches, ob leer oder besetzt, überprüft, so wird die Kassette in das Fach eingefahren und die Verschiebevorrichtung wieder in die Ausgangsstellung gebracht. Die Lagermachine ist nun frei, sei es für eine neue Einlagerung oder für eine Auslagerung.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Automatisches Hochraumlager für in kassettenartigen Behältern zusammengefasstes Gut mit
EMI3.1
d a d u r e h g e k e n n z e i e h n e t, dass die kassettenartigen Behälter im Lagerfach und gegebenenfalls auf den Transfereinrichtungen auf einer Anzahl im Abstand voneinander horizontal angeordneten Auflagerstücken (16) abgestützt sind, deren Oberfläche gegenüber der Auflage der Kassetten eine Haftfläche aufweist.
EMI3.2