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Gegenstand der Erfindung ist ein Gleitkipplager zum Verschieben des Überbaues von Brücken, mit einem zwischen zwei Platten angeordneten elastischen Kissen und einer Gleitbahn.
Ein derartiges Lager ist beispielsweise aus der DE-OS 2112086 bekannt ; es wird mitsamt dem Überbau entlang der Gleitbahn vorgeschoben und dabei mittels Laschen an Höckern des Überbaues festgehalten.
An Stelle der üblichen Herstellung von Brücken u. ähnl. Bauwerken auf Lehrgerüsten oder mit Vorschubrüstungen ist in letzter Zeit eine fabriksmässige Fertigung in sich wiederholenden Takten getreten. Man erreicht dadurch eine Verbindung der Vorteile der Ortbeton- und der Fertigteilbauweise.
Dabei wird das Tragwerk so biegesteif ausgebildet, dass es ohne Rüstträger, meist sogar ohne Hilfsjoche, über die Pfeiler hinweg auf borbereitete Verschiebelager geschoben wird. Man bezeichnet dieses Verfahren als Taktschiebeverfahren.
Ein wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil des Taktschiebeverfahrens ist, dass Lehrgerüste gespart werden bzw. man solche nicht braucht. Letzterer Vorteil ist vor allen Dingen auf Baustellen von Bedeutung, wo mit unregelmässigen Hoch wässern, die das Lehrgerüst wegschwemmen könnten, gerechnet werden muss.
Allerdings ist es notwendig, bei Brücken, die nach diesem Taktschiebeverfahren hergestellt werden, für das Verschieben völlig andere Lager als für die endgültige Lagerung zu verwenden. Diese Verschiebelager bestehen aus Betonklötzen, die im Bereich der Gleitung skiförmig ausgebildet sind und als Gleitflächen 1 bis 2 mm dicke austenitische Gleitbleche haben.
Nach Entfernung dieser zunächst verwendeten provisorischen Lager müssen die endgültigen, meist sehr schweren Lager mit hohem wirtschaftlichem Aufwand unter die Brücke geschoben und anschliessend ausgerichtet und unterstopft werden. Erst nach Tagen, nämlich nach dem Abbinden des Mörtels, kann die zuvor angehobene Brücke abgesenkt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lager für Brücken u. ähnl. Bauwerke zu schaffen, das die erwähnten Nachteile vermeidet und zuerst als Verschiebelager errichtet wird, später jedoch durch die Vornahme einfacher Arbeiten an zweckmässig gestalteten Teilen seine Umwandlung in ein endgültiges Lager gestattet.
Diese Aufgabe wird mit einem Gleitkipplager der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss die Platten als Boden bzw. Deckel eines das Kissen aufnehmenden Topfes mit einer den Deckel umgebenden Seitenwand ausgebildet sind, an der Messingdichtungen des Kissens anliegen, dass auf der Seitenwand ein gegen Staub abdichtendes Band angeordnet ist und dass der Deckel an seiner dem Kissen abgewendeten Seite mittig vorspringende Dorne aufweist, auf die jeweils einer von zwei austauschbaren Lageroberteilen mit den Dornen angepassten Löchern aufsetzbar ist, wobei der eine Lageroberteil, der als Provisorium während der Verschiebung des Brückenoberbaues dient, eine Gleitplatte, in der die Löcher ausgebildet sind und an deren Oberseite die Gleitbahn vorgesehen ist, aufweist, wogegen der andere Lageroberteil, der als endgültiger Lageroberteil ausgebildet ist,
aus einer die Löcher aufweisenden Trägerplatte, einer darüber befindlichen Gleitplatte, einer zwischen diesen Platten angeordneten Polytetrafluoräthylenschicht und höhenausgleichenden Futterpflanzen sowie gegebenenfalls einer Ankerplatte besteht.
Der wesentliche Unterschied zu bekannten Lagern besteht also darin, dass der Überbau auf dem provisorischen Lageroberteil vorgeschoben und dieser durch den endgültigen Lageroberteil ersetzt wird, sobald der Überbau an Ort und Stelle gebracht worden ist. Hiedurch ergeben sich bedeutende Vereinfachungen bei der Durchführung der Überbauverschiebung sowie eine einfache und vor allem rasche Montage des endgültigen Lagers, da auf das Abbinden von Mörtel nicht gewartet werden muss.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist ; in diesen zeigen Fig. 1 das Gleitkipplager vor und Fig. 2 dasselbe nach Absenkung des Überbaues, jeweils im Querschnitt.
Das Gleitkipplager weist einen aus einem Boden --1--, einer Seitenwand --2-- und einem von dieser umgebenen Deckel --5-- gebildeten Topf auf, in dem ein elastisches Kissen --3--, z. B. aus Gummi, vorgesehen ist. An der Innenseite der Seitenwand --2-- liegt eine Messingdiehtung-4-- an, welche das Kissen --3-- schützt und unerwünschte Verformungen desselben verhindert. Der Deckel --5-- ist an seiner Oberseite mittig mit vorspringenden Dornen --8-- versehen, die zum Festhalten des jeweiligen Lageroberteiles dienen.
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