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Die Erfindung betrifft eine Fräsbrechvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für die Forst-und Güterwegsanierung bzw. die Rekultivierung und Forstmulchung, mit einer mit Fräsmeisseln bestückten, rotierend angetriebenen Walze und mit zumindest einer der Walze gegenüberliegenden Brecherleiste, die zusammen mit dem ihr jeweils gegenüberliegenden Walzenbereich eine Brecherkammer bildet.
Eine solche Fräsbrechvorrichtung ist, mit nur einer Brecherleiste, aus der AT 400 452 B und, zwingend mit mehreren Brecherleisten, aus der EP 0 869 222 A, bekannt.
Der Fräsbrechrotor gemäss der EP-A weist nicht nur Fräsmeisseln auf, sondern auch eine Vielzahl von Brecherelementen, die in den Zwischenräumen zwischen den Fräsmeisseln vorgesehen sind, etwa quaderförmig ausgebildet sind und zumindest an der Einsatzkante (parallel zur Rotorachse) eine Hartmetallauflage tragen. Diese Hartmetallauflage kommt volumensmässig an das Volumen der einzelnen Fräsmeissel heran und es tragen diese Brecherelemente auf eine eher quetschende Weise im Zusammenwirken mit den mehreren Brecherleisten zur Brechleistung bei.
Es hat sich nun herausgestellt, dass diese aufwendigen quaderförmigen Brecherelemente mit ihrer kostspieligen kantenförmigen Hartmetallauflage durchaus nicht notwendig sind, wenn nur erfindungsgemäss die Fräsmeissel in radialer Richtung nicht weiter über die Rotormantelfläche ragen, als es im Zusammenwirken mit der Brecherleiste dem grössten gewünschten Durchgangskorn entspricht.
Dabei ist diese Entsprechung nicht mathematisch genau 1 : 1 sondern hat die Einstellung der Brecherleiste, damit deren Abstand von der Rotormantelfläche und das jeweils zu zerkleinernde Material zu berücksichtigen. Da aber üblicher-
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weise die Fräsmeissel bis knapp an die Brecherleiste reichen, ist dieser Unterschied in der Praxis belanglos.
Die Erfindung kann beispielsweise dadurch verwirklicht werden, dass die Halterungen der Fräsmeissel und damit diese selbst in Ausnehmungen oder Vertiefungen des Rotormantels sitzen oder dadurch, dass jedem Fräsmeissel zumindest ein in Umfangsrichtung angeordnetes, radial vom Rotormantel abstehendes, flügelartiges Leitblech zugeordnet ist, deren periphere Bereiche eine wirksame Rotormantelfläche bilden.
Diese wirksame Rotormantelfläche verhindert, dass Steine od. dgl. sich im Bereich des Meisselfusses anlegen und so dem Gebrochenwerden entgehen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemässe Fräsbrechvorrichtung mit Leitblechen.
Auf einem nicht näher dargestellten Trägerfahrzeug 1 ist ein Fräsbrecher 2, bevorzugt lösbar, befestigt. Dieser Fräsbrecher 2 kann Stützräder aufweisen, die im Zusammenhang mit dem Anlenkpunkt am Fahrzeug 1 eine Änderung des Nivellements erlauben. Der Fräsbrecher 2 weist im wesentlichen einen Fräsbrechrotor 3 und eine Brecherleiste 7 auf, wobei ersterer rotiert, letztere in ihrer Lage bezüglich der Achse 13 des Fräsbrechrotors 3 verstellbar, beispielsweise um einen Drehpunkt 9 auf einem Tragarm 8 verschwenkbar, oder in einer Führung längsverschieblich, angeordnet ist.
Der Fräsbrecher 2 weist weiters eine Führungswand 11 auf, die zumindest im wesentlichen konzentrisch oder sich leicht spiralig in Drehrichtung 14 der Achse 13 nähernd angeordnet ist. Die Wand 11 kann auch polygonal ausgebildet sein und kann, insbesondere im Bereich der Oberfläche 15 des zu bearbeitenden Bodens 16, flexible Elemente, beispielsweie einen Kettenvorhang, aufweisen. Im Extremfall ist es auch möglich, dass die Wand 11 nur aus einem ebenen
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Leitblech besteht. Wesentlich ist nur, dass die vom Fräsbrechrotor 3 aufgewirbelten und erfassten Gesteinsbrocken der Brecherleiste 7 zugeführt werden.
Aus der Figur ist die Anordnung und die Wirkungsweise der flügelartige Leitbleche 5 ersichtlich : diese flügelartigen Leitbleche, entweder jeweils eines für jeden Fräsmeissel 4 oder auch zwei oder mehrere parallel zueinander angeordnet, schaffen eine Art wirksamer Rotormantelfläche 19 und verhindern, dass Gesteinsbrocken wie beispielsweise der mit 17 bezeichnete, in den ansonsten leeren Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgende Fräsmeissel 4 gelangen und so in einer Stückgrösse zwischen der Brecherleiste 7 und im Fräsmeissel 4 durchgelangen, die unerwünscht gross ist.
Durch die flügelartigen Leitbleche 5, die die wirksame Rotormantelfläche 19 bilden, werden derartige Partikel in eine solche radiale Lage gebracht, dass die erwünschte maximal durchgelassene Korngrösse eingehalten wird. Dies wird durch das gerade durchgehende Korn 18 angedeutet.
Es ist klar ersichtlich, dass dieses Ergebnis auch mit der erfindungsgemässen Variante erzielt werden kann, bei der die Fräsmeissel in Vertiefungen bzw. Ausnehmungen eines Rotors angeordnet sind, dessen Mantelfläche im Bereich der wirksamen Rotormantelfläche 19 liegt, sodass es zu den gleichen geometrischen Verhältnissen wie in der Figur kommt.
Man erkennt auch, dass zwischen dem Fräsmeisselspitzenkreis 20 und der Brechleiste 7 nur ein kleiner Spalt freibleibt, der auch bei der grossen Verstellung der Brechleiste, wie sie durch die strichlierte Stellung angedeutet ist, gerade eine Verdoppelung der Grenzkorngrösse mit sich bringt.
Um diese Grenzkorngrösse zu verändern, ist auf bekannte Weise die Brecherleiste 7 bezüglich der Rotorachse 13 ver-
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stellbar, bevorzugt um ein Lager 9 verschwenkbar, und in verschiedenen Lagen oder auch stufenlos arretierbar.
Die flügelartigen Leitbleche 5 weisen bevorzugt an ihrer in Drehrichtung gesehen vorderen Seite eine radial schräg verlaufende Flanke 6 auf, die einen Zugang zum Befestigungselement des vorauseilenden Fräsmeissels erlaubt und dort anschlagende Partikel zufolge der Fliehkraft nach aussen bzw. nach hinten, zu dem dem jeweiligen flügelartigen Leitblech 5 nachfolgenden Fräsmeissel 4 führt.
Da die flügelartigen Leitbleche 5 beim Zerkleinerungsvorgang nicht eingesetzt werden, unterliegen sie nur der Abnutzung, die sich durch das Auftreffen auf die Gesteinsbrocken und den Boden ergibt und die wesentlich geringer ist als die beim Brechen des Gesteins auftretende Abnutzung. Es ist daher nicht notwendig, die pheripheren Bereiche der flügelartige Leitbleche 5 mit Hartmetallauflagen oder anderen teueren Materialien zu panzern, sondern es kann bei Abnutzung durch Aufbringen von Schweissraupen die ursprüngliche Kontur wieder hergestellt werden.
Da die Brecherleistung bei der erfindungsgemässen Vorrichtung so gut wie zur Gänze durch die Fräsmeissel erbracht wird, steigt der Wirkungsgrad der Vorrichtung auf überraschende Weise stark an, da bei der schlagenden Zerkleinerung durch die Meissel eine wesentlich bessere Leistungsausbeute erzielt wird als bei der mehr quetschenden Zerkleinerung durch die im Stand der Technik ebenfalls noch verwendeten Einsatzkanten der Brecherelemente, die erfindungsgemäss nicht mehr verwendet werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden. So ist es möglich, die Wand 11 und damit den Zufuhrkanal für die aus dem Boden geschlagenen Partikel anders auszugestalten, es kann auch die durch den Arm 8, die Brecherleiste 7, die Pheripherie des Fräs-
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brechrotors 3 und die Wand 11, gebildete Brecherkammer 12 anders geformt und ausgebildet werden, es können, obwohl dies bevorzugt wird, mehrere Brecherleisten 7 angeordnet werden und es können selbstverständlich die Fräsmeissel 4 anders ausgebildet und auch anders angeordnet, z.
B. zueinander versetzt angeordnet sein um die Brecherleistung über einen grösseren Winkelbereich zu verteilen und damit die stossende Belastung, die sich bei der Anordnung der Fräsmeisseln in nur vier Reihen ergibt, zu verringern.
Erfindungswesentlich ist aber, dass die Zerkleinerungsleistung in möglichst hohem Ausmass von den Fräsmeisseln erbracht wird, und dass entweder die Fräsmeisseln knapp über der Rotormantelfläche sitzen oder zwischen ihnen Elemente vorgesehen sind, die ein nach innen, zur Achse 13 hin, Gelangen von Partikeln verhindern, wodurch die Grenzpartikelgrösse bestimmt wird.