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Die Erfindung betrifft ein Stift-Schlitzgetriebe, im besonderen für die Verstellung optischer Glieder bei photographischen oder kinematographischen Geräten.
Durch die deutsche Offenlegungsschrift 2165820 ist eine Kurvenstösselanordnung bekanntgeworden, die zwei zylindrische Stössel aufweist, von denen ein Stössel fest und ein zweiter Stössel elastisch über die Feder auf einem Grundteil befestigt sind. Beide Stössel weisen kreisringförmigen Querschnitt auf und berühren im wesentlichen die Schlitzwand tangential. Durch die zylindrische Ausbildung der Stössel tritt sicherlich früher oder später eine Einhämmerung der Schlitzwand auf, zumal der an der Feder befestigte Stössel sich bei etwaig auftretenden Schlägen auf den Tubus wie ein"Federhammer"verhält.
Bei Stift-Schlitzgetrieben, die ohne Kulissenstein ausgeführt sind, wo also Stift und Schlitz sich unmittelbar berühren, ist nach längerem Gebrauch zu beobachten, dass sich an den ursprünglich glatten Schlitzwänden Unebenheiten ausbilden, welche die Bewegungsübertragung zwischen den beiden Elementen Schlitz-Stift nachteilig beeinflussen. Untersuchungen haben die Ursachen dieser Erscheinung aufgedeckt, die an Hand der Fig. 1 erklärt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik von Stift-Schlitzgetrieben zu beseitigen. Gemäss der Erfindung wird daher bei einem Getriebe der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, dass der Stift einen länglichen, an beiden Enden durch stetige Kurven abgerundeten Querschnitt besitzt.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen in mehreren Ausführungsformen beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt ein Getriebe nach dem Stand der Technik und die Fig. 2 bis 4 erfindungsgemässe Ausführungsformen.
In der Fig. l bezeichnet--l--den Stift und--2--den Schlitz eines solchen Getriebes, wobei der Stift wie üblich einen kreisförmigen Querschnitt besitzt. An der einen Schlitzkante sind mit gestrichelten Linien Ausbuchtungen--2'--angedeutet, welche die oben erwähnten Unebenheiten in der Schlitzwand sind, die im Laufe der Zeit zu beobachten sind. Untersuchungen haben nun ergeben, dass diese Unebenheiten durch hammerartige Schläge des Stiftes gegen die Schlitzwand bzw. die Schlitzwände entstehen, die z. B. bei der Benutzung eines mit dem Stift-Schlitzgetriebe ausgerüsteten Gerätes, wie etwa einer photographischen Kamera mit durch ein solches Getriebe verstellbaren optischen Gliedern, hervorgerufen werden.
Diese hammerartigen Schläge treten deshalb auf, weil zwischen Stift und Schlitz notwendigerweise von Anfang an ein gewisses Bewegungsspiel vorhanden ist. Wenn dann in gewissen Ruhelagen des Getriebes, die ja bei optischen Gliedern vorhanden sind, erste Verformungen des Schlitzes auftreten, wird dort dieses Bewegungsspiel und die damit einhergehende Hammerwirkung des Stiftes zwangsläufig und fortschreitend grösser, bis einschliesslich das Getriebe vorzeitig unbrauchbar wird.
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Fig. 2Richtung des Pfeiles K Relativbewegungen zwischen Stift --1-- und Schlitz --2-- auf, so findet die Berührung zwischen Stift und Schlitz über die ganze Länge der Geraden --3-- auf, wodurch die Hammerwirkung des Stiftes auf die Schlitzwände bis zur Bedeutungslosigkeit vermindert wird.
Unter Umständen, z. B. wenn eines der Getriebeglieder, d. s. die Stifthalterung oder der Schlitzträger, oder beide federbelastet sind, also eine Relativbewegung beider in einem Richtungssinn gedämpft ist, genügt es, nur eine der Stiftquerschnitts-Längsseiten--3--als Gerade--3--auszubilden.
Mit der erfindungsgemässen Stiftausbildung lässt sich zusätzlich ein Stift-Schlitzgetriebe schaffen, bei dem eine praktisch spiellose Führung zwischen beiden herbeiführbar ist. Dies wird nach einem weiteren Erfindungsmerkmal dadurch erreicht, dass der Stift an seiner Halterung zumindest in Grenzen drehbar gelagert und in einer seiner Drehrichtungen durch eine Feder belastet ist.
Der Effekt dieser Ausbildung ist an Hand der Fig. 3 sofort erkennbar. Bei dieser Ausbildung besitzt der wie
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den Stift im Uhrzeigersinn verdreht. Der Stift liegt also wie zu sehen mit seinen abgerundeten Querschnittsenden an beiden Schlitzwänden an, und bei entsprechender Bemessung der Feder--5--lässt sich eine spielfreie Bewegungs- bzw. Kraftübertragung zwischen Stift und Schlitz herstellen, wobei jedoch die oben geschilderte Unterdrückung der "Hammerschläge" des Stiftes gegen die Schlitzwände ungeschmälert erhalten bleibt.
Zur Herbeiführung der spielfreien Bewegungsübertragung zwischen den beiden Getriebegliedern ist schliesslich vorgesehen, dass die Stifthalterung und der Schlitzträger durch eine gemeinsame Feder gegeneinander gedrückt sind.
An Hand der Fig. 4 wird nun ein praktisches Anwendungsbeispiel der Erfindung beschrieben, aus dem deren Einzelheiten hervorgehen werden..
Die Fig. 4 zeigt ein aus zwei optischen Gliedern--8 und 9--bestehendes, veränderbares optisches System für ein photographisches oder kinematographisches Aufnahme- oder Wiedergabegerät. Zwecks Veränderung der Lage der optischen Glieder--8 und 9--entlang der optischen Achse--10--des Systems,
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sind sie auf in üblicher Weise längsverschieblichen Trägern --11 und 12-befestigt. Ein Betätigungsschieber --17-- ist quer zur optischen Achse--10--, beispielsweise mittels Strift-Schlitzführungen --13, 15 bzw.
14, 16--verschiebbar gelagert. Die Stifte--13 und 14--sind dabei am Gehäuse des photographischen Gerätes angebracht.
Der Schieber --17-- ist zugleich Träger der Schlitze-18 und 19-in die je ein Stift-20 bzw.
21-eingreift, von denen einer (--20--) am Träger --12-- des optischen Gliedes --9-- und der andere (--21--) am Träger-11--des optischen Gliedes --8-- befestigt ist.
Die Schlitze-18, 19-und die Stifte-20, 21-bilden je ein Stiftschlitzgetriebe nach Fig. 3, also erfindungsgemässer Art. Wie zu erkennen ist, beschreibt die Längsachse des Schlitzes --18-- eine gekrümmte Linie, und die des Schlitzes --19-- eine Gerade. Dementsprechend ist der Verstellweg des Trägers-12- eine durch die Krümmung des Schlitzes --18-- bestimmte Funktion des Verstellweges des Schiebers--17--, wohingegen der Verstellweg des Trägers --11-- dem Verstellweg des Schiebers--17--proportional ist.
Der Schieber --17-- kann mit einer gerätefesten Feder in Richtung auf die Führungsstifte --14, 15--
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--17-- vorgesehenen--17-- und auch untereinander spielfrei geführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stift-Schlitzgetriebe, im besonderen für die Verstellung optischer Glieder bei photographischen oder
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