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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Erntegut auf ein Trocknungsgerüst, bei dem aus dem Gut ein Schwad gebildet, dieser auf einen mittels eines Fahrzeuges in Schwadlängsrichtung fortbewegten
Gutträger aufgebracht und letzterer samt dem Erntegut auf den Boden abgelegt wird, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bisher wird das Erntegut aus dem Schwad meist von Hand aus bzw. mittels eines entsprechenden
Handwerkzeuges auf das Trocknungsgerüst aufgebracht, das im einfachsten Fall von einem in den Boden gerammten Steher mit Querstegen oder von zu einer Pyramide zusammengesetzten Stangen gebildet wird. Es sind auch schon Trocknungsgerüste, sogenannte Schwedenreuter, bekannt, die aus einer Reihe von Pfählen bestehen, zwischen denen mehrere übereinander angeordnete Drähte gespannt sind. Das Erntegut wird über die Drähte schindelförmig gehängt, so dass für einen guten Abfluss des Regenwassers gesorgt ist, wobei diese Art der
Trocknungsgerüste vorteilhaft ist, weil das zu trocknende Gut mit grosser Oberfläche verteilt wird.
Unabhängig davon aber, welche Beschaffenheit das Trocknungsgerüst aufweist, ist das Aufbringen des Erntegutes stets mit einer mühevollen und langwierigen Handarbeit verbunden.
Es ist aber auch schon ein Verfahren vorgeschlagen worden (österr. Patentschrift Nr. 272728), bei dem das
Erntegut aus dem Schwad mit Hilfe einer geeigneten Aufsammelvorrichtung von einem in Schwadlängsrichtung bewegten Fahrzeug aufgenommen, hochgefördert und auf ein am Fahrzeugboden liegendes, mit Zinken versehenes Rahmengestell aufgebracht wird, das dann, wenn es befüllt ist, auf den Boden abfallen gelassen wird.
Der Nachteil dieser Art der Befüllung eines rahmenartigen Gestells liegt darin, dass keine kontinuierliche
Arbeitsweise möglich ist, dass vielmehr jedes der vom Fahrzeug abgefallenen Rahmengestelle nachträglich gesondert aufgestellt werden muss. Dabei ist es auch fraglich, ob das Erntegut an den Zinken genügend haften bleibt, um die weiteren Manipulationen ohne Gutverlust durchführen zu können. Schliesslich ist die Handhabung der Rahmengestelle umständlich und mühevoll, da die Rahmengestelle aus ökonomischen Gründen möglichst gross ausgeführt werden.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, alle diese Mängel zu beseitigen und ein Verfahren- - anzugeben, das das Aufbringen des Erntegutes auf das Trocknungsgerüst wesentlich erleichtert bzw. beschleunigt und mit einer vergleichsweise einfachen Vorrichtung kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Schwad in die Lücken eines als Gutträger dienenden bandförmigen Netzes gestopft, dieses laufend vom Fahrzeug nach hinten abgelassen und samt dem Erntegut mit einem seiner Längsränder am Trocknungsgerüst frei hängend befestigt wird.
Durch das bandförmige Netz, in dessen Lücken der Schwad gestopft wird, erhält man ein zusammenhängendes Gebilde, mit dem man als Ganzes manipulieren kann und das sich daher auch leicht auf dem Trocknungsgerüst befestigen lässt, das ähnlich wie ein Schwedenreuter aufgebaut ist. Dabei kann das Einstopfen ohne weiteres mechanisch durchgeführt werden, so dass sich eine kontinuierlich durchführbare Befüllung des beliebig langen Netzes ergibt und dann nur mehr das Aufhängen des Netzes erforderlich ist. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist aber auch darin zu erblicken, dass die Abnahme des Erntegutes vom Trocknungsgerüst wieder als Einheit zusammen mit dem Netz erfolgt und dass diese Einheit dann auch leicht in den Stall oder in die Scheune transportiert werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens schlägt die Erfindung eine aus einem Fahrzeug mit einer an seiner Front vorgesehenen Aufsammelwalze od. dgl. und aus einem dieser nachgeordneten Rollboden bestehende Vorrichtung vor, die sich dadurch auszeichnet, dass eine Netzvorratsrolle vorgesehen ist, von der ein aus Längs- und Querschnüren od. dgl. bestehendes Netz zum Vorderende des Rollbodens läuft, der, dem Abstand der Querschnüre voneinander entsprechend, Mitnehmer aufweist und sich lediglich auf in der Querteilung des Netzes angeordneten Längsschienen abstützt, und dass oberhalb des Rollbodens eine vorzugsweise nach Art eines Bandrechens ausgebildete, synchron mit dem Rollboden umlaufende Stopfvorrichtung gelagert ist, deren als Stopfer ausgebildete Rechenzinken von oben in die Lücken zwischen den Mitnehmern und den Längsschienen bzw.
in die Netzlücken eindringen, wobei das vollgestopfte Netz das Fahrzeug an seinem Hinterende verlässt.
Der Schwad wird also wie bei einem Ladewagen von der Aufsammelwalze aufgenommen und nach hinten dem Rollboden übergeben, der den Schwad weitertransportiert. Auf dem Rollboden befindet sich aber gleich das vom Rollboden mitgenommene Netz, so dass das Erntegut auf das Netz gelangt. Die Stopfer drücken das Erntegut dann in die Netzlücken, und es kann das fertige Gebilde über die hintere Umlenkrolle des Rollbodens ablaufen. Da die Mitnehmer des Rollbodens und die zu seiner Abstützung dienenden Schienen der Netzlängsund-querteilung angepasst sind, ist das Stopfen ohne Schwierigkeiten möglich. Das Netz ist während des Stopfvorganges einerseits von den Mitnehmern des Rollbodens, anderseits von den Längsschienen unterstützt und kann sich daher nicht verziehen. Das Netz kann aus Schnüren, Seilen, dünnen Drähten od. dgl. bestehen.
Es ist sogar denkbar, es aus einem vom Tier mitfressbaren und für das Tier zumindest unschädlichen Material herzustellen, so dass das mit dem Erntegut vollgestopfte Netz insgesamt an die Tiere verfüttert werden kann.
Die Rollboden-bzw. Netzablaufgeschwindigkeit muss selbstverständlich mit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges übereinstimmen, um ein Nachschleifen oder Zusammenballen des vollgestopften Netzes zu verhindern.
Zweckmässig ist es, wenn im Bereich des Vorderendes des Rollbodens oberhalb von diesem eine entgegen
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der Gutdurchlaufrichtung durch das Fahrzeug wirkende, rotierende und in ihrer Höhe verstellbare Abstreiftrommel gelagert ist, die dafür Sorge trägt, dass nicht zu viel Erntegut auf das Netz gelangt bzw. dass die Beschickung des Netzes mit Erntegut konstant bleibt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen : Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens bei einseitig abgenommenen Laufrädern in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht und Fig. 3 und 4 ein Trocknungsgerüst mit aufgehängtem Netz in Seitenansicht und Ansicht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht aus einem an einem Ackerschlepper--l--angehängten, seitlich versetzt nachlaufenden Einachsfahrzeug, das sich vorne auf Stützrollen--2--abstützt und mit einer Aufsammelwalze--3-- (Pick-up) bekannter Konstruktion ausgerüstet ist. Das Fahrzeug besitzt einen Rollboden, der aus nicht näher dargestellten seitlichen Endlosketten und diese quer verbindenden Mitnehmern--4--besteht, die im oberen Trum auf Längsschienen--5-- gleiten. Mit-6-ist eine Netzvorratsrolle bezeichnet, von der ein Netz-7-zur vorderen Umlenkrolle --8-- des Rollbodens und um diese auf den Rollboden geführt ist.
Der Abstand der Netzquerschnüre--7a-- voneinander entspricht dem Abstand der Mitnehmer--4--, wogegen die Netzlängsschnüre--7b--so angeordnet sind, dass sie auf den Längsschienen --5-- aufliegen. Die Netzquerschnüre--7a--greifen in die U-förmigen Mitnehmer --4-- ein, deren U-Schenkel entsprechende Ausnehmungen für die Netzlängsschnüre - aufweisen. Wird der Rollboden angetrieben, so wird auch das Netz-7-von der Vorratsrolle --6-- abgezogen und mitbewegt, so dass es dann von der hinteren Rollbodenumlenkrolle-9-nach hinten ablaufen kann.
Oberhalb des Rollbodens ist eine allgemein mit --10-- bezeichnete Stopfvorrichtung angeordnet, die nach Art eines sich über die ganze Breite des Rollbodens erstreckenden Bandrechens ausgebildet ist. Die die Zinken ersetzenden Stopfer --11-- sind mit Hilfe nicht dargestellter, aber bei Bandrechen bekannter Mittel gesteuert, so dass sie im unteren Trum des Rechens in die Netzlücken bzw. in die Zwischenräume zwischen den
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--4-- undDie Stopfvorrichtung--10--läuft selbstverständlich synchron mit dem Rollboden. Im Bereich des Vorderendes des Rollbodens ist oberhalb von diesem noch eine der Höhe nach verstellbare Abstreiftrommel --13-- vorgesehen, die entgegen der Durchlaufrichtung des Gutes durch das Fahrzeug wirksam ist und verhindert, dass fallweise zu viel Erntegut auf den Rollboden bzw. auf das Netz--7--gelangt.
Der Schwad wird von der Aufsammelwalze aufgenommen und dem Rollboden übergeben bzw. auf das mit dem Rollboden bewegte Netz aufgebracht. Die Stopfer--11--der Stopfvorrichtung--10--drücken das Erntegut dann in die Netzlücken ein, so dass es darin haften bleibt und ein aus Netz und Erntegut bestehendes Gebilde entsteht, das das Fahrzeug an seinem Hinterende verlässt. Dieses Gebilde kann dann mit einem seiner Längsränder an einem Trocknungsgerüst (Fig. 3 und 4) befestigt werden, das aus durch Seile--14-verspannten Stützen --15-- besteht. Das Netz wird einfach auf Haken des oberen Verspannungsseiles - 14-aufgehängt. Ein Dach --16-- verhindert, dass das zu trocknende Gut zu stark dem Regenwasser ausgesetzt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbringen von Erntegut auf ein Trocknungsgerüst, bei dem aus dem Gut ein Schwad gebildet, dieser auf einen mittels eines Fahrzeuges in Schwadlängsrichtung fortbewegten Gutträger aufgebracht
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Schwad in die Lücken eines als Gutträger dienenden bandförmigen Netzes gestopft, dieses laufend vom Fahrzeug nach hinten abgelassen und samt dem Erntegut mit einem seiner Längsränder am Trocknungsgerüst frei hängend befestigt wird.