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Die Erfindung betrifft ein druckempfindliches Durchschreibematerial auf Basis von farbbildenden Be- standteilen und ohne Mitwirkung eines Lösungsmittels mit einer ein basisches Farbstoffvorprodukt enthal- tenden Schicht und einer eine saure Komponente enthaltenden Schicht, die sich auf dem gleichen Träger oder verschiedenen Unterlagen befinden können.
Kopierpapiere dieser Art, die auch chemische Kopierpapiere genannt werden, bestehen zumeist aus einer in Mikrokapseln eingekapselten Lösung einer chromogenen Verbindung und einer sauren Komponente, für die zumeist saure Tone, wie Kaolin, Attapulgit oder Zeolin oder phenolische Verbindungen verwendet werden.
Beim Beschriften werden durch Druckanwendung die Kapseln aufgebrochen und die gelöste chromogene Ver- bindung in Kontakt mit der sauren Komponente gebracht bzw. auf den sauren Tonen adsorbiert. Dabei re- agiert die chromogene Verbindung mit der sauren Komponente unter Farbbildung.
Nach einem nicht veröffentlichten Vorschlag der Patentinhaberin kann auf die Mitwirkung des Lösungs- mittels verzichtet werden, so dass auch die Mikroverkapselung nicht erforderlich ist, wenn man die chromo- gene Verbindung mit Hilfe von Bindemitteln fest an das Trägermaterial bindet. Bei diesem Verfahren wird unter Schreibdruck die saure Komponente auf die chromogene Verbindung übertragen.
Es wurde nun im Rahmen der Erfindung überraschenderweise gefunden, dass man mit chemischem Durch- schreibepapier ausgezeichnete Resultate, insbesondere scharf gestochene Kopien mit grosser Lichtbeständigkeit erhält, wenn die die saure Komponente enthaltende Schicht aus Zinkchlorid, gegebenenfalls im Verein mit Harnstoff oder dessen Derivaten, wie beispielsweise Thioharnstoff, besteht und durch ein Bindemittel direkt an das Trägermaterial gebunden ist und dass die das Farbstoffvorprodukt enthaltende Schicht, die mit der erstgenannten Schicht in Berührung steht oder in Berührung bringbar ist, als Farbbildner beispielsweise Phthalide, Spiropyrane, Fluorane, Benzodifurane oder Leukoauramin, das mit der sauren Komponente unter Farbbildung reagiert, in ein Bindemittel eingebettet, aufweist.
Die Verwendung von Zinkchlorid führt zu einer intensiven sich durch besondere Lichtstabilität auszeichnenden Farbbildung, wobei diese Farbbildung mit Farbstoffakzeptorschichten erreicht wird, die eine geringere Dicke aufweisen als Akzeptorschichten, in denen vorwiegend Farbstoffakzeptoren herkömmlicher Art, wie z. B. Attapulgit oder Kaolin, eingesetzt sind. Üblicherweise liegen die chromogenen Verbindungen in einer Schicht eines Blattes und die Farbstoffakzeptoren in einer Schicht eines andern Blattes vor. Chromogene Verbindung und Farbstoffakzeptor können jedoch auch auf ein Blatt, allenfalls unter Zwischenschaltung einer Isolierschicht, aufgebracht sein.
Die Farbstoffakzeptormasse kann auf den Träger mit Hilfe eines Lösungsmittels, in welchem Zinkchlo- rid bzw. die allenfalls zu verwendenden Kombinationen Zinkchlorid und Harnstoff oder Harnstoffderivat unlöslich ist oder auch in Form einer Schmelze aufgebracht werden.
In letzterem Fall kann Zinkchlorid oder die zu verwendende Kombination in Wachs dispergiert und bei Temperaturen von 50 bis 2200C aufgetragen werden. Als Wachse können z. B. verwendet werden : pflanzliche, tierische oder Mineralwachse, synthetische und chlorierte Wachse und Paraffine, Oxydwachse, Polyäthylenund Polyäthylenoxydwachse mit einem Molekulargewicht von 400 bis 12 000.
Bei Auftrag mittels eines Lösungsmittels können als solche z. B. verwendet werden : aliphatische Kohlen-
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Kohlenwasserstoffe, Alkohole,chlorid bzw. an Zinkchlorid und Harnstoff oder Harnstoffderivat in dieser Masse liegt vorzugsweise bei 5 bis 90 Gel.-%, der Anteil der chromogenen Verbindung in der Beschichtungsmasse vorzugsweise bei 3 bis 60 Gew.-%.
Besonders gute Resultate wurden bei Verwendung eines Gemisches von Zinkchlorid und Harnstoff er-
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zusammen mit entsprechenden Füllstoffen und Bindemitteln die Farbstoffakzeptormasse bildet.
Als Harnstoffderivat kann Thioharnstoff oder ein beliebiges Derivat, das mit Zinkchlorid eine Komplexverbindung gibt, verwendet werden.
Die Verwendung eines Metallstearats in der Farbstoffakzeptormasse führt, wie festgestellt werden
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BASF) zu.
Es ist auch von Vorteil, der die chromogene Verbindung enthaltenden Beschichtungsmasse neben den Füllstoffen Harnstoff oder dessen Derivate einzuverleiben.
Nachstehend werden Beispiele für in erfindungsgemässen druckempfindlichen Durchschreibematerialien zu verwendende Farbstoffakzeptormassen und die chromogeneVerbindung enthaltendenBeschichtungsmassen angegeben, wobei bei Verwendung von Beschichtungsmassen, die mitHilfe eines Lösungsmittels aufgetragen wurden, auch das betreffende Lösungsmittel genannt ist.
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Beispiele für Farbstoffakzeptormassen :
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<tb>
<tb> 1) <SEP> Ozokerit <SEP> 80 <SEP> Teile
<tb> Polyäthylenwachs <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Mischung <SEP> eines <SEP> Säureamids <SEP> und <SEP> eines
<tb> Alkohols <SEP> auf <SEP> Acetylenbasis <SEP> mit <SEP> cycloaliphatischen <SEP> N-und <SEP> 0-haltigen <SEP> Kondensationsprodukten <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Zinkchlorid <SEP> 25 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 2, 8 g/cm2
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<tb>
<tb> 2) <SEP> Carnaubawachs <SEP> 60 <SEP> Teile
<tb> Mikrowachs <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Polyäthylenwachs <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Mischung <SEP> eines <SEP> Säureamids <SEP> und
<tb> eines <SEP> Alkohols <SEP> auf <SEP> Acetylenbasis
<tb> mit <SEP> cycloaliphatischen <SEP> N-und <SEP> 0- <SEP>
<tb> haltigen <SEP> Kondensationsprodukten <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Zinkchlorid <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 8 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 3,
5 g/m2
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<tb>
<tb> 3) <SEP> Hartwachs <SEP> 80 <SEP> Teile
<tb> Paraffin <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Kolophoniumharz <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Polyäthylen <SEP> 12 <SEP> Teile
<tb> Zinkchlorid <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Mischung <SEP> eines <SEP> Säureamids <SEP> und
<tb> eines <SEP> Alkohols <SEP> auf <SEP> Acetylenbasis
<tb> mit <SEP> cycloaliphatischen <SEP> N- <SEP> und <SEP> 0- <SEP>
<tb> haltigen <SEP> Kondensationsprodukten <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 3 g/m2
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<tb>
<tb> 4) <SEP> Zinkchlorid <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Polyterpenharz <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Zinkstearat <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Polyäthylenwachs <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb> Thioharnstoff <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Acrylharz <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Benzin <SEP> 90 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 3,
6 g/m2
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<tb>
<tb> 5) <SEP> Zinkchlorid <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Phthalsäureester <SEP> von <SEP> techn.
<tb>
Hydroabietylalkohol <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Titandioxyd <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 7 <SEP> Teile
<tb> Calciumstearat <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Polyäthylenwachs <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Polystyrol <SEP> 4 <SEP> Teile
<tb> Trichloräthylen <SEP> 80 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 3, 8 g/m2
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<tb>
<tb> 6) <SEP> Zinkchlorid <SEP> 25 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Stockalite <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Calciumstearat <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Dibutylphthalat <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Polyvinylalkohol <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 85 <SEP> Teile
<tb>
Auftrag 4 g/m2 Beispiele für chromogene Verbindung enthaltende Beschichtungsmass4
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<tb>
<tb> A)
<SEP> Harnstoff <SEP> 2 <SEP> Teile <SEP>
<tb> Kristallviolettlacton <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Benzoylleukomethylenblau <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Titandioxyd <SEP> 25 <SEP> Teile
<tb> Polyvinylalkohol <SEP> 4 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 140 <SEP> Teile
<tb> Mit <SEP> einem <SEP> Auftrag <SEP> von <SEP> 2,8 <SEP> g/m2 <SEP> erhält <SEP> man <SEP> einen <SEP> blauen
<tb> Farbton.
<tb>
B) <SEP> Harnstoff <SEP> 4 <SEP> Teile
<tb> 3, <SEP> 3-Indoylrotphthalid <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Kristallviolettlacton <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Vinylacetat <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Aceton <SEP> 105 <SEP> Teile
<tb> Mit <SEP> einem <SEP> Auftrag <SEP> von <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP> glint <SEP> erhält <SEP> man <SEP> eine <SEP> violette
<tb> Schrift.
<tb>
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<tb>
<tb>
C) <SEP> Thioharnstoff <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Malachitgrünlacton <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Kaolin <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Polystyrol <SEP> 4 <SEP> Teile
<tb> Trichloräthylen <SEP> 80 <SEP> Teile
<tb>
Mit einem Auftrag von 2,5 g/m2 erhält man eine grüne
Schrift.
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<tb>
<tb>
D) <SEP> 3- <SEP> Diäthylamino-6-methyl- <SEP>
<tb> 7-anilino-fluoran <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Synthetisches <SEP> Harz <SEP> auf <SEP> Basis
<tb> von <SEP> Styrol <SEP> und <SEP> Maleinsäureester <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Äthylalkohol <SEP> 90 <SEP> Teile
<tb>
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**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.