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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Werkzeug zum Herstellen von gestanzten, stufenweise gezogenen oder tiefgezogenen Bestandteilen aus einem Metallband in mindestens vier nebeneinanderliegenden Reihen. Hiebei werden im Betallband in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten mit Ein-und/oder Ausschnitten versehene, die Werkstücke verbindende und dieselben fördernde, grosse Formänderungen erfahrende elastische Abfallnetze erzeugt. Beim Reihenziehverfahren sind bei der Werkzeugprojektierung jene Gesichtspunkte, welche die Entfernung der einzelnen Arbeitsstufen, die Stellen der Anschläge und Seitenschneider sowie die Grösse der das Werkstück umfassenden Ausschnitte betreffen, nicht zu vernachlässigen ; andernfalls würde ein bedeutender Prozentsatz des Bandmaterials als Abfall verlorengehen.
Zufolge der grossen Stückzahl der hergestellten gepressten Gegenstände und des grossen Prozentsatzes des entstehenden Abfalls ist die Menge des letzteren überraschend gross. Zur Verringerung desselben hat man schon zahlreiche erfolglose Versuche unternommen, so dass auch noch heute das gebräuchliche, mit sogenannten Fenstern ausgebildete starre Abfallnetz die Basis der Projektierung des technologischen Prozesses bildet.
Der Zweck der Erfindung liegt darin, bei den mit Hilfe des Reihenziehwerkzeuges durchgeführten Arbeiten ein solches Abfallnetz herzustellen, dass aus einem Band die Ausbildung von mindestens vier Reihen ermöglicht und dabei der Abfallquotient bedeutend herabgesetzt wird.
Zum Stand der Technik wird auf folgende Literaturstellen verwiesen : Oehler-Kaiser : Schnitt-, Stanz- und Ziehwerkzeug, Springer Verlag, 1966, Berlin/Heidelberg/New-York, Abb. 436, 437,439, 440,441, 442 auf den S. 411 bis 414 ; weiters auf Romanowski, Handbuch der Stanzereitechnik, Berlin, Verlag Technik, 1965, Abb. 3
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allgemein bekanntes Verfahren, bei der Projektierung eines Folgeziehwerkzeuges die Breite des benötigten
Bandmaterials auf Grund der vor dem Ziehen erforderlichen Zuschnittabmessung und der nötigen Grösse des Tragrahmens und Abfallnetzes festzustellen.
Der Tragrahmen dient, wie allgemein bekannt, zur Förderung des in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten verformten Werkstückes, wobei der letzte Vorgang der Operationsreihe darin besteht, das fertig gezogene Werkstück vom Tragrahmen zu entfernen. Das Mass des Tragrahmens und des Netzes bestimmt gemeinsam mit dem ausgebreiteten Mass des Werkstückes die Entfernung zweier aufeinanderfolgender Arbeitsstufen im Reihenziehwerkzeug bzw. die Grösse des Vorschubes des Bandes.
Das Bestreben, den Tragrahmen wegzulassen, ist somit verständlich und ein diesbezüglicher Erfolg würde in einer bedeutenden Materialersparnis resultieren. Die Erfindung bietet eine Möglichkeit zur Weglassung des Tragrahmens, so dass dieselbe wirtschaftlicher ist, als die bereits seit langer Zeit angewandte klassische Praxis mit einem sogenannten starren Beförderungsstreifen, wo bei der Projektierung des Werkzeuges mit einer beträchtlichen Werkstoffzugabe zu rechnen ist.
Die Erfindung besteht bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art im wesentlichen darin, dass das Einschneiden des Metallbandes vor dem Ziehen symmetrisch erfolgt, die Seitenflächen der einzelnen Zuschnitte zueinander reichen und die Breite des Metallbandes mit der Summe der Zuschnittabmessungen übereinstimmt, wobei das Metallband mit kreisbogenabschnittförmigen Einscherungen versehen ist, welche bei der weiteren Verarbeitung die nötige Deformierung und Massänderung ermöglichen, die elastische Verbindung der ausgebreiteten Werkstücke im Band durch Brücken sichern und aus welchen beim Ziehvorgang im Band parallelund querliegende, die Werkstücke untereinander verbindende Stegpaare entstehen.
Die Einscherungen im Metallband umfassen die einzelnen noch ausgestreckten Platinen und ermöglichen damit bei den folgenden Arbeitsstufen das Tiefziehen, die vorhandenen Stege zwischen den Einscherungen sichern aber zugleich, dass ein genügend festes, zusammenhaltendes und elastisches Abfallnetz entsteht, welches so die Aufgabe eines Tragrahmens übernimmt.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die Einschnitte im Bandmaterial so vorgesehen werden, dass zur Längsrichtung des Bandes abwechselnd einmal parallel- und einmal querliegende Kreisbogenabschnitte entstehen, welche eine gegenläufige Krümmung paarweise verbindet und diese Krümmung jeweils mit einer auf diese senkrecht liegenden geraden Einscherung in Berührung tritt. Diese eingescherten Gestaltungen liegen also zur Bandrichtung reihenweise abwechselnd einmal parallel, einmal in Querrichtung und gleichzeitig einander gegenüber.
Wie ersichtlich, beansprucht die erfindungsgemässe Bandanordnung gegenüber der jahrhundertlangen Praxis zum Zusammenhalten der Werkstücke während der Verformung keinen Tragrahmen, keine Aussparungen bzw. kein Tragband. Das Material der Abfallstege beschränkt sich auch nur auf die freigelassenen Flächen der durch die Werkstücke nicht beanspruchten, miteinander in Berührung stehenden durch die Umrisslinien miteinander verbundenen Plattengebiete.
Zur ausführlichen Darlegung des Wesens der Erfindung wird nachstehend ein zur Herstellung eines Gehäuses (z. B. des Gehäuses eines Transistors) dienendes Werkzeug beschrieben.
Auf die miteinander in Berührung stehenden Umrisslinien der notwendigen, noch ebenen Bandteile werden solche Abfallstege projektiert, die zwischen den einzelnen Werkstücken nicht längs einer geraden Linie, sondern in einer gebrochenen Linie liegen. Damit wird der im Pressfachgebiet allgemein bekannte starre, nicht deformierbare, die einzelnen Werkstücke voneinander separierende Tragrahmen überflüssig. Mit diesem Schritt
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wurde gegenüber der bisher angewendeten Praxis die verhältnismässig grosse Menge des Plattenabfalls verringert.
Als Folge dieser Lösung tauchte die Möglichkeit auf, dass die Abfallmenge durch Weglassen des bisher an beiden Seiten des Bandes befindlichen Anschlages noch weiter verringert werden könnte, da nämlich der zur Betätigung des Seitenschneiders notwendige Plattenstreifen wegfallen würde. Der Anschlag des Metallbandes kann in diesem Fall durch einen fixen Anschlag verwirklicht werden, der bei dem gebräuchlichen Abfallnetz mit Aussparungskonstruktion nicht anwendbar ist. Das Wesen der konstruktiven Lösung des Anschlages liegt darin, dass dieser im Tiefziehwerkzeug zwischen der ersten und zweiten Ziehstufe beiderseits der Bandführung liegt. Die Entfernung dieser beiden ist so festgelegt, dass das Band vor dem Ziehen an ihnen anschlägt, nach der ersten Ziehstufe aber wegen der Verringerung der Bandbreite zwischen beiden durchgehen kann.
Wie ersichtlich, sichert diese Lösung einwandfrei die Streifenvorschubbegrenzung, erhöht aber die Bandbreite und somit den Bandabfall nicht.
Die Erfindung wird nun ausführlicher an Hand der Zeichnung dargelegt, die ein solches Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahren veranschaulicht, bei dem ein in vier Reihen durchgeführtes Tiefziehen verwirklicht wird.
Aus der Zeichnung geht hervor, dass das Band-l-zuerst mit zur Längsachse des Bandes parallel und dann mit quer dazu verlaufenden Einscherungen--2 bzw. 3--versehen wird. Diese Einschnitte teilen das Band in Quadrate ein, deren Seiten nur etwa in ihrer halben Länge voneinander getrennt sind, bei den Ecken aber zusammenhängen. An diesen Ecken sind die Quadratecken abrundende Einschnitte --5-- in Form von Kreisbogenabschnitten, welche paarweise mit einer gegenläufigen Krümmung --4-- verbunden sind, vorgesehen. Zwischen den paarweise angeordneten Einschnitten--4, 5--sind etwa parallel hiezu verlaufende Einschnitte vorgesehen, die sich an ihren Enden treffen, so dass die in der Zeichnung schraffierten Ausschnitte - entstehen.
Ebenfalls entstehen an den Bandränder durch parallel zu den Einschnitten-4, 5vorgesehene Einschnitte entsprechende, ebenfalls schraffiert eingezeichnete Ausschnitte--7-. Jeweils ein Ende der geraden Einschnitte-2, 3-steht mit den Einschnitten-4, 5-in Berührung und das jeweilig andere Ende grenzt an die Ausschnitte --6-- an.
Die Richtungen der aus geraden und gekrümmten Teilen zusammengesetzten Einscherungen im Band sind also so bestimmt, dass bei beiden Rändern des Bandes ein endloser, zusammenhaltender Streifen, an den übrigen Seiten der Quadrate aber jeweils nur ein Steg entsteht.
Als Resultat der bisherigen Vorgänge und der durch das Ziehen verursachten Formänderungen erhält man aus dem ausgebreiteten Metallband ein solches symmetrisches Netz, bei dem die Sicherheit und Festigkeit erhalten werden, dass die Werkstücke --10-- im Netz in Längs- und Querrichtung durch miteinander parallele Stegpaare-8 bzw. 9-an vier Punkten zueinander fixiert werden. Die derartig ausgebildeten, auch grossen Formänderungen folgenden elastischen Tragstege befördern die von dem ausgebreiteten Material gebildeten Werkstücke dadurch, dass sie ein zusammenhängendes Netz bilden.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, dass die Breite des Bandes im Falle einer vieroder mehrreihigen Anordnung keinen grösseren Materialbedarf beansprucht als das Gesamtmass des ausgebreiteten, zur Gehäuseherstellung benötigten Materials.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von gestanzten, stufenweise gezogenen oder tiefgezogenen Bestandteilen aus
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das Einschneiden des Metallbandes vor dem Ziehen symmetrisch erfolgt, die Seitenflächen der einzelnen Zuschnitte aneinander reichen und die Breite des Metallbandes mit der Summe der Zuschnittabmessungen übereinstimmt, wobei das Metallband mit kreisbogenabschnittförmigen Einscherungen versehen wird, welche bei der weiteren Verarbeitung die nötige Deformierung und Massänderung ermöglichen, die elastische Verbindung der ausgebreiteten Werkstücke (10) im Band durch Brücken sichern und aus welchen beim Ziehvorgang im Band parallel- und querliegende, die Werkstücke miteinander verbindende Stegpaare (8,9) entstehen.
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