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Vorrichtung zum Ausziehen des Stranges aus der Kokille einer
Senkrechtstranggussanlage für Metall
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Ausziehen des Stranges aus der Kokille einer
Senkrechtstranggussanlage für Metall.
Es sind Vorrichtungen zum Strangausziehen aus der Kokille einer Senkrechtstranggussanlage für Metall bekannt, die mindestens zwei Schreitbalkensysteme, welche den Strang an zwei gegenüberliegenden Flächen erfassen, und einen Klemmvorrichtungsantrieb für das Abheben der
Schreitbalkensysteme vom Strang und dessen Einklemmen aufweisen (s. beispielsweise franz. Patentschrift Nr. 1. 161. 462).
Die bekannten Vorrichtungen besitzen eine Reihe von Nachteilen.
Bei den Senkrechtstranggussanlagen für Metall greifen infolge der grossen Länge der flüssigen Metallphase grosse Kräfte, die durch den ferrostatischen Druck der flüssigen Metallsäule erzeugt werden, an den Schreitbalken der Ausziehvorrichtung an. Daher muss, wenn die Schreitbalken in Längsrichtung aus einem Stück ausgeführt sind, ihr Querschnitt bedeutend vergrössert werden, was bedeutende Gewichtserhöhung der gesamten Vorrichtung zum Strangausziehen zur Folge hat.
Wenn die Vorrichtung zum Strangausziehen aus der Kokille zwei Paare hintereinander angeordneter, unabhängiger Schreitbalkensysteme besitzt, so wird der Aufbau des Antriebes dieser Systeme, die synchron arbeiten sollen, viel komplizierter.
Ausserdem gewährleisten die bekannten Vorrichtungen zum Strangausziehen kein zuverlässiges Festhalten des Stranges in der Senkrechtlage, da der Strang beim Giessvorgang infolge seiner Abkühlung schwindet. Die Strangquermasse werden hiebei geringer, die Berührung des Stranges mit den Schreitbalken wird unterbrochen und der Strang kann zwischen letzteren hindurchgleiten. Daher müssen Zusatzwerke zum Festhalten des Stranges vorgesehen werden.
Es ist das Ziel der Erfindung, die erwähnten Nachteile zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Vorrichtung zum Strangausziehen aus der Kokille zu schaffen, die zuverlässiges Festhalten und Ausziehen des Stranges gewährleistet sowie geringes Gewicht besitzt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei der Vorrichtung zum Ausziehen des Stranges aus der Kokille einer Senkrechtstranggussanlage für Metall, die mindestens zwei Schreitbalkensysteme, welche den Strang an zwei gegenüberliegenden Flächen erfassen, und einen Klemmvorrichtungsantrieb für das Abheben der Schreitbalkensysteme vom Strang und dessen Einklemmen aufweist, erfindungsgemäss jeder Schreitbalken in seiner Länge aus zwei Teilen besteht, die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei alle Balkenunterteile jedes Schreitbalkensystems in der Einklemmrichtung des Stranges abgefedert sind.
Ferner kann das seitliche Auflager für die Balkenunterteile jedes Schreitbalkensystems in Form
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von mindestens einer Rolle ausgeführt sein, die am unteren Balkenende anliegt und zu dessen Führung bei der Auf-und Abbewegung der Schreitbalken dient, wobei die Rollen beider Systeme auf Achsen gelagert sind, die unter dem Bereich der Arbeitsflächen der Schreitbalken liegen.
Vorteilhaft sind die seitlichen Auflager für die Unterteile jedes Schreitbalkensystems mit voneinander unabhängigen Antrieben zum Auseinanderschieben der Schreitbalken versehen.
Die Gelenkverbindung zweier Schreitbalkenteile kann in Form eines zylindrischen Vorsprunges am oberen Balkenteil und einer entsprechenden Aussparung am unteren Balkenteil ausgeführt werden, wobei die Trennfuge zwischen beiden Balkenteilen mit deren Arbeitsflächen einen spitzen Winkel einschliesst und beide Balkenteile an der den Arbeitsflächen abgewendeten Seite mittels abgefederter Schraubenbolzen verbunden sind. Nachstehend wird die Erfindung durch Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und an Hand der Zeichnungen erläutert ; es zeigen Fig. 1 die Gesamtansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Strangausziehen aus der Kokille, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie
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dieselbe Vorrichtung und Fig. 4 die erfindungsgemässe Gelenkverbindung zweier Schreitbalkenteile.
Die Vorrichtung zum Ausziehen des Stranges--1-- (Fig. 1) aus der Kokille --2-- einer Stranggussanlage für Metall enthält Schreitbalken, die in Längsrichtung aus zwei Teilen, u. zw. den Oberteilen --3 und 3'-- sowie den Unterteilen-4 und 4'--, bestehen. Beide Teile sind durch Gelenke-5 und 6-verbunden. Die Schreitbalken erfassen den Strang-l-an gegenüberliegenden Flächen und sind zu zwei Systemen vereinigt. Die Schreitbalken-3 und 4-bilden das eine System und die Schreitbalken --3' und 4'-- das andere System. Beide Systeme werden unabhängig voneinander verschoben.
Der Klemmvorrichtungsantrieb der Schreitbalkensysteme besitzt Kurbelwellen--7-- (Fig. 2),
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aufliegen. Die Schreitbalkenoberteile--3 und 3'-- ruhen auf Rollen --12-- (Fig. 1), die auf ortsfesten Achsen--13--sitzen, wobei die Balkenenden in Form von Kragarmen--14--
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--13-- liegen höherSchreitbalkenunterteile --4 und 4'--.
Die Kraft der Federn--19-wird so gewählt, dass die Reibungskraft zwischen Schreitbalken und Strang grösser als das Stranggewicht ist, wodurch zuverlässiges Festhalten und Verschieben des Stranges sichergestellt wird.
Die Gleitstücke --18-- besitzen voneinander unabhängige Antriebe --20--, die in Form von Hydraulikzylindern ausgeführt sind und für zwangsweises Auseinanderschieben der Schreitbalkenunterteile --4 und 4'--sorgen. Zur Hubbegrenzung der Gleitstücke dienen einstellbare Anschläge --21--.
Konstante Berührung der Schreitbalken mit den Rollen-12 und 16-sowie der Rollen - mit den Senkrechtführungen--11--wird durch Federn --22-- sichergestellt. Zum Hoch-und Herabfahren der Schreitbalken dienen Nockenantriebe-23--, zum Abheben der Schreitbalkensysteme vom Strang--l-und zum Einklemmen des letzteren werden die Kurbelwellen --7-- um einen entsprechenden Winkel gedreht.
Das Gelenk--5-, welches die Oberteile-3, 3'-- und Unterteile-4, 4'- der Schreitbalken verbindet, ist in Form des zylindrischen Vorsprunges--24-- (Fig. 4) am Oberteil --3-- und entsprechender Aussparung --15-- am Unterteil --4-- des Schreitbalkens ausgeführt.
Die Trennfuge --26-- des Schreitbalkens bildet mit seiner Arbeitsfläche-15-einen spitzen Winkel.
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Schreitbalkens auf dem Gelenk ermöglicht.
Diese Gelenkverbindung gestattet es, wenn erforderlich, den Oberteil --3-- des Schreitbalkens ungehindert auszubauen und dabei den Unterteil an Ort und Stelle zu lassen.
Die Vorrichtung zum Ausziehen des Stranges--l-- (Fig. l) aus der Kokilee --2-- arbeitet folgendermassen :
Vor Beginn der Arbeit wird mit Hilfe der einstellbaren Anschläge --21-- die Öffnungsweite
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geschlossen (liegt am Strang an), das andere ist geöffnet (die Balken sind auseinandergeschoben). Der Antrieb --23-- wird eingeschaltet. Das geschlossene System wird herabgefahren und zieht den Strang - l-heraus. Gleichzeitig wird das geöffnete System hochgefahren. Dann wird der Strang durch das andere Balkensystem eingeklemmt, wobei die Vorgänge sich zeitweise überdecken. Jetzt wird der Strang mit Hilfe des zweiten Systems herabgefahren, während das erste System im geöffneten Zustand nach oben zurückgeführt wird.
Beim Eintreten des Stranges zwischen die Schreitbalkenunterteile--4 und
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- mit für beide Systeme gemeinsamer Achse --17-- ausgeführt sind und da die Achsen - unter dem Ende der Balkenarbeitsflächen-15-angeordnet sind, entsteht beim Auseinanderschieben der Schreitbalken ein Spalt, der ungehindertes Hochfahren des geöffneten
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Die voneinander unabhängigen Antriebe --20-- dienen, wenn dies erforderlich ist, zum Auseinanderschieben der unteren Balkenenden unabhängig von der Stellung der Kurbelwellen--7--. Dies ist beispielsweise erforderlich, wenn der Kaltstrang eingeführt wird oder wenn das hintere Ende des Stranges--l--aus den Schreitbalken austritt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ausziehen des Stranges aus der Kokille einer Senkrechtstranggussanlage für Metall, die mindestens zwei Schreitbalkensysteme, welche den Strang an zwei gegenüberliegenden Flächen erfassen, und einen Klemmvorrichtungsantrieb für das Abheben der Schreitbalkensysteme vom
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in seiner Länge aus zwei Teilen (3, 4) besteht, die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei alle Balkenunterteile (4, 4') jedes Schreitbalkensystems in der Einklemmrichtung des Stranges abgefedert sind.
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