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Bremsvorrichtung für Anhänger
Es sind Bremsvorrichtungen für Anhänger bekannt, die eine durch ein Druckmittel vom Schlepperfahrzeug her belastbare und bei ihrer Entlastung die Bremsen der Räder einer Achse betätigende Speicherfeder aufweisen. Eine solche Bremsvorrichtung, bei der die Bremskraft von der Speicherfeder aufgebracht wird.
hat den Vorteil, dass sie bei entsprechender Ausbildung des Schlepperfahrzeuges gleichzeitig und gemeinsam mit den Bremsen des Schlepperfahrzeuges betätigt werden kann, dass der Fahrer dabei keinen besonderen Kraftaufwand zu leisten hat, da, soferne im Schlepperfahrzeug ein Druckmittel zur Verfügung steht, nur ein Steuerventil verstellt zu werden braucht, und dass beim Abreissen des Anhängers oder beim Leckwerden der zum Anhänger führenden Druckleitung der Anhänger zufolge der dann sofort auftretenden Entspannung der Speicherfeder selbsttätig abgebremst wird. Nun besteht aber gerade beim Anhängefahrzeug ein grosser Unterschied zwischen dem Leergewicht und dem Gewicht des vollbeladenen Fahrzeuges, wobei auch die Nutzlast in weiten Grenzen schwanken kann.
Um die maximale Bremskraft dem jeweiligen Beladungszustand anpassen zu können, ist auch bereits vorgeschlagen worden, den Achsträger vertikal beweglich zu lagern und mit dem verschiebbaren Widerlager der Speicherfeder über ein Gestänge zu kuppeln, so dass die Speicherfeder in Abhängigkeit von der jeweiligen Achsbelastung selbständig vorgespannt wird. Nachteilig ist hiebei jedoch, dass sich bei der bisherigen Konstruktion die Federvorspannung auch während der Fahrt zufolge der sich aus den Bodenunebenheiten ergebenden Stösse erheblich ändert und somit nicht die statische Achsbelastung, sondern vorwiegend die dynamische zur Wirkung kommt.
Die Änderung der Federvorspannung und damit der Bremskraft während der Fahrt führt beim Bremsen auf unebenem Gelände dann zu einer ruckartigen Bremsbetätigung, was nicht nur eine Verringerung der Fahrsicherheit mit sich bringt, sondern auch ungünstige Stossbelastungen an der Kupplungsvorrichtung zwischen Anhänger und Schlepper zur Folge hat.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung einer Bremsvorrichtung, bei der dieSpeicherfeder nur in Abhängigkeit von der jeweiligen statischenAchsbelastung vorgespannt werden kann.
Ausgehend von einer Bremsvorrichtung für Anhänger mit einer vom Schlepperfahrzeug her belastbaren und bei ihrer Entlastung die Bremsen der Räder einer Achse betätigenden Speicherfeder, wobei der Achsträger am Fahrgestellrahmen vertikal beweglich aufgehängt und mit dem verschiebbaren Widerlager der Speicherfeder über ein Gestänge gekuppelt ist, besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass eine die vertikalen Achsträgerbewegungen in verschiedenen Achsträger-bzw. Widerlagerstellungen verhindernde Sperre vorgesehen ist. Je nachdem Beladungszustand ändert sich zufolge der beweglichen Aufhängung die relative Stellung des Achsträgers gegenüber dem Fahrgestellrahmen.
Diese Lageänderung ergibt über das Gestänge eine Verschiebung des Widerlagers der Speicherfeder und damit auch die gewünschte Änderung der Federvorspannung.
Vor Beginn der Fahrt kann nun mit Hilfe der Sperre der Achsträger und damit auch das Widerlager in der eingenommenen, der statischen Achsbelastung entsprechenden Stellung verriegelt werden, so dass die getroffene Selbsteinstellung erhalten bleibt und durch Fahrstösse nicht verändert werden kann. Ist der Achsträger in sich federnd ausgebildet, so bleiben die sich ergebenden Federwege ebenfalls ohne Auswir-
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kung auf die Vorspannung der Speicherfeder.
Eine besonders zweckmässige Konstruktion ergibt sich, wenn der Achsträger einerseits am Fahrgestellrahmen um eine Querachse schwenkbar befestigt ist und anderseits an einem am Fahrgestellrahmen gelagerten, mittels der Sperre verriegelbaren Hebel angreift, der über eine Stange od. dgl. mit dem Widerlager der Speicherfeder verbunden ist. Das Verschwenken des Achsträgers um die Querachse zufolge veränderter Achsbelastung bringt zwangsläufig auch ein Verschwenken des Hebels und damit über die Verbindungsstange ein Verschieben des Federwiderlagers mit sich. Dabei besteht die Sperre aus einem mit dem Hebel verbundenen oder von diesem gebildeten Zahnsegment und einer in letzteres eingreifenden Sperrklinke. An Stelle von Sperrklinke und Zahnsegment könnte aber auch eine andere Sperre, beispielsweise eine Lochscheibe mit Steckbolzen, eine Klemmvorrichtung od. dgl. verwendet werden.
Jedenfalls ist eine
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Die Achse 1 der bremsbaren Räder 2 ist an einem bockartigen Achsträger 3 befestigt, der am Fahrgestellrahmen 4 um eine Querachse 5 schwenkbar aufgehängt ist. Am Fahrgestellrahmen 4 ist ferner ein Winkelhebel 6 gelagert, der mit einem Kulissenstein 7 in eine Kulisse 8 am Achsträger 3 eingreift.
Der den Kulissenstein 7 tragende Hebelarm ist als Zahnsegment 9 ausgebildet, in das fallweise eine Sperrklinke 10 einrastet. Der andere Arm des Winkelhebels 6 ist über eine Druckstange 11 mit einem am Fahrgestellrahmen 4 verschiebbar gelagerten Hydraulikzylinder 12 verbunden. In diesem Zylinder 12 gleitet ein Kolben 13, dessen Kolbenstange 14 mit dem Bremshebel 15 der Radbremse gekuppelt ist. Zwischen dem Kolben 13 und der einen Zylinderstirnwand ist eine starke Speicherfeder 16 eingesetzt. Die der Feder 16 abgekehrte Kolbenfläche wird über eine Schlauchleitung 17 mit Schlauchkupplung 18 vom Schlepperfahrzeug her mit Druckflüssigkeit beaufschlagt.
Wird der Kolben 13 durch die Druckflüssigkeit entgegen der Kraft der Feder 16 nach rechts verschoben, so wird die Radbremse gelüftet, wogegen ein Nachlassen des Druckes bzw. ein Entspannen der Feder 16 das Anziehen der Bremse zur Folge hat.
Wird der Anhänger bei gelöster Sperrklinke 10 beladen, so senkt sich im Masse des Ladegewichtes die Querachse 5 bzw. es schwenkt der Achsträger 3 relativ zum Fahrgestellrahmen 4 im Uhrzeigersinn. Durch diese Bewegung wird auch der Hebel 6 im Uhrzeigersinn verdreht und über die Druckstange 11 der das Widerlager der Speicherfeder 16 bildende Zylinder 12 nach links verschoben, so dass sich eine Erhöhung der Federvorspannung ergibt. Ist die höchste Last erreicht, so wird die Sperrklinke 10 eingerückt und damit das ganze System starr verriegelt.
Beim Abkuppeln des Anhängers verhindert zwar die Schlauchkupplung 18 den Flüssigkeitsaustritt aus der Leitung 17, durch den fehlenden Flüssigkeitsdruck kann sich aber die Speicherfeder 16 entspannen und damit den Anhänger festbremsen.
Um nun den Anhänger für sich allein verschieben zu können, muss die Bremse wieder gelüftet werden.
Zu diesem Zweck ist eine Schraubenspindel 19 mit Handkurbel 20 vorgesehen. Mit dieser Schraubenspindel kann der Zylinder 12, in dem der Kolben 13 zwischen der weitgehend entspannten Speicherfeder 16 und dem Flüssigkeitspolster auf der andern Seite festgehalten ist, nach rechts bewegt werden, so dass die Radbremse gelöst wird.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte A chsaufhängung beschränkt. Insbesondere wäre es durchaus möglich, eine Parallelführung für die Achse bzw. den Achsträger vorzusehen oder letzteren in sich federnd auszubilden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bremsvorrichtung für Anhänger mit einer vom Schlepperfahrzeug her belastbaren und bei ihrer Entlastung die Bremsen der Räder einer Achse betätigenden Speicherfeder, wobei der Achsträger am Fahrgestellrahmen vertikal beweglich aufgehängt und mit dem verschiebbaren Widerlager der Speicherfeder
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gesehen ist.