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Ventil, insbesondere Wasserleitungsauslaufventil
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ventil, insbesondere ein Wasserleitungsauslaufventil, mit einem durchFederkraft gegen die Strömungsrichtung auf den Ventilsitz gedrückten Ventilverschlussstück und zwei unabhängig voneinander auf das Ventilverschlussstück in öffnendem Sinn einwirkenden Betätigungsvorrichtungen.
Ein derartiges Ventil, das insbesondere als Luftablassventil z. B. an Öffnungsgefässen von Warmwasserheizungsanlagen dient, ist bereits bekannt. Dabei ist die eine Betätigungsvorrichtung zur Einstellung des Ventils von Hand und die andere Betätigungsvorrichtung zur instrumentellen Steuerung des Ventils vorge- sehen. Da dessen Ventilverschlussstück gegen die Strömungsrichtung auf den Ventilsitz gedrückt wird, wird ein heftiges Zuschlagen des Verschlussstückes und dadurch das Auftreten von manchmal schädlichen Wasserschlägen in der Wasserleitung vermieden.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines derartigen Ventils, welches besonders als Wasserauslaufventil für Wasserleitungen geeignet ist, das sowohl von Hand als auch durch Andrücken eines zu füllenden Behälters ohne wesentlichen Kraftaufwand betätigt bzw. geöffnet werden kann, und bei welchem die das Verschlussstück auf seinen Sitz drückende elastische Kraft dem jeweiligen Druck des Strömungsmittels leicht angepasst werden kann. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der als Schliessfeder wirkende elastische Teil zwischen dem Ventilverschlussstück und der in an sich bekannter Weise als mit Drehgriff versehene, aus dem Ventilgehäuse herausragende Schraubspindel ausgeführten, von der Abflussseite her wirkenden Betätigungsvorrichtung in anderweitig bekannter Weise als nach unten aus dem Gehäuse herausragender Schwenkhebel ausgebildet ist.
Das erfindungsgemässe Wasserleitungsauslaufventil kann daher in üblicher Weise von Hand durch Drehen der Schraubspindel mit ihrem Handgriff betätigt, anderseits aber auch durch Andrücken eines Behälters an den Schwenkhebel geöffnet werden. Nach der Entfernung des Behälters vom Schwenkhebel bewegt sich dieser wieder in seine Ausgangslage zurück, wodurch infolge der auf das Ventilverschlussstück wirkenden Federkraft das Ventil wieder geschlossen wird.
Wasserleitungsauslaufventile, welche durch eine Schraubspindel mit Handgriff betätigt werden und deren Ventilverschlussstück durch Federkraft gegen die Strömungsrichtung auf den Ventilsitz gedrückt wird, sind seit langer Zeit bekannt. Bei ihnen fehlt jedoch eine zweite Betätigungseinrichtung für das Verschlussstück, die auch durch etwa waagrechtes Andrücken eines Behälters ein Öffnen des Auslaufventils ermöglicht. Anderseits sind auch bereits Wasserauslaufventile mit Betätigungsvorrichtungen für das Verschlussstück in Form von Schwenkhebeln bekannt. Bei einem dieser bekannten Ventile ist der Schwenkhebel als Drücker ausgebildet. Er ragt etwa waagrecht aus dem Ventilgehäuse heraus und kann daher ebenso wie die Ventilspindel bei den bekannten Auslaufventilen mit Drehgriff nur von Hand betätigt werden.
Bei einem andern bekannten Wasserauslaufventil ragt der zur Betätigung des Ventilverschlussstückes dienende Schwenkhebel etwa senkrecht nach unten aus dem Ventilgehäuse heraus, um durch etwa waagrechtes Andrücken eines Behälters zum Öffnen des Ventils geschwenkt werden zu können. Bei diesem Ventil fehlt jedoch eine weitere Betätigungsvorrichtung in Form einer mitHandgriff versehenen Schraubspindel, so dass dieses Ventil nicht in üblicher Weise auch von Hand geöffnet und geschlossen werden kann. Bei dem erfindungsgemässen Wasserauslaufventil ist dagegen sowohl eine Betätigung von Hand als auch eine Betätigung durch
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Andrücken eines zu füllenden Behälters ohne wesentlichen Kraftaufwand möglich.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform im Vertikalschnitt mit senkrecht stehender Schraubspindel ; Fig. 2 zeigt eine weitereAusführungsform im Vertikalschnitt mit waagrecht liegender Schraubspindel.
Bei der in Fig. l gezeigten Ausführungsform hat das Ventilgehäuse l einezuleitung 2 und eine Ableitung 3 für das aus der Wasserleitung zu entnehmende Wasser, zwischen welchen sich eine erweiterte Kammer 4 befindet, in welcher das Verschlussstück 5 bewegbar angeordnet ist. Dieses Verschlussstück 5 sitzt auf einer Führungsstange 6, die derart in einer Bohrung 7 des Ventilgehäuses l mit dem an ihr befestigten Verschlussstück 5 hin-und herbewegbar ist. Der Ventilsitz 8 wird von einem Rand der Kammer 4 an der Einmündung der Wasserzuleitung 2 gebildet.
Das Verschlussstück 5 steht mit einem elastischen Teil 9 in Verbindung, welcher ebenfalls auf der Führungsstange 6 sitzt. Dieser elastische Teil 9 ist mit seinem dem Verschlussstück 5 gegen- überliegenden, oberen Ende an die Schraubspindel 10 angeschlossen, die in einem an dem Ventilgehäuse 1 anschraubbaren Mutterkörper 11 gelagert und in diesem hin-und herschraubbar ist. Diese Schraubspindel 10 ist an ihrem ausserhalb des Ventilgehäuses 1 befindlichen Ende mit einem Handgriff 12 ausgestattet. Durch Hin- und Herdrehen der Schraubspindel 10 kann das Verschlussstück 5 auf den Ventilsitz 8 aufgepresst werden, wobei der elastische Teil 9 derart zusammengepresst wird, dass seine Federkraft mindestens dem gegen diese Kraft wirkenden Wasserdruck in der Zuleitung 2 entspricht.
Aus dem Ventilgehäuse 1 ragt nach unten ein Schwenkhebel 13 heraus, der an seiner im Ventilgehäuse 1 gelagerten Welle mit einer kugelschalenartigen Erweiterung 14 ausgestattet ist. Diese Erweiterung ist in einer entsprechend ausgebildeten Lagerschale 15 im Ventilgehäuse 1 gelagert und durch Ausschwenken des Schwenkhebels 13 schrägstellbar. Auf der konkav gewölbten Innenseite 16 der kugelschalenartigen Erweiterung 14 des Hebelendes sitzt ein Stössel 17, der in die Bohrung 7 des Ventilgehäuses 1 hineinragt, in welcher die Führungsstange 6 auf-und abbewegbar ist, die das Verschlussstück 5 trägt.
Durch Ausschwenken des aus dem Ventilgehäuse 1 nach unten herausragenden Schwenkhebels 13 wird der Stössel 17 angehoben, welcher gleichzeitig die Führungsstange 6 und damit das an dieser befestigte Verschlussstück 5 unter weiterer Zusammendrückung des elastischen Teiles 9 aufwärts be- wegt. Hiedurch wird das an der Führungsstange 6 befestigte Verschlussstück 5 vom Ventilsitz 8 ab- gehoben und ein Einströmen des in der Zuleitung 2 befindlichen Wassers in die Ventilkammer 4 und von dieser in die Auslaufleitung 3 gewährleistet. Das Ventil ist geöffnet.
Das Ausschwenken des Schwenkhebels 13 kann von Hand aus, aber auch durch Andrücken eines Gefässes erfolgen, welches unter den Auslauf des Ventils gebracht und mit Wasser gefüllt werden soll. Wird der Schwenkhebel 13 wieder freigegeben, so drückt der elastische Teil 9 die Führungsstange 6 wieder abwärts, bis das Verschlussstück 5 auf dem Ventilsitz 8 zur Auflage kommt und das Ventil schliesst. Hiebei werden der Stössel 17 und der Schwenkhebel 13 ebenfalls wieder in ihre Ausgangs lage gebracht.
Der elastische Teil 9 ist zwischen zwei Druckplatten 18 und 19 eingespannt, von welchen die untere 18 an der Führungsstange 6 befestigt ist, wogegen die obere 19 an der Schraubspindel 10 sitzt und beiDrehung derselben auf der Führungsstange 6 auf- und abbewegbar ist, wobei sie ein Spannen bzw. Entspannen des elastischen Teiles 9 bewirkt. Durchentsprechendes Hochschrauben der Schraubspindel 10 kann der elastische Teil 9 derart entspannt werden, dass der Wasserdruck in der Zuleitung 2 das Verschlussstück 5 auch ohne Betätigung der Führungsstange 6 durch den Stössel 17 mittels des Schwenkhebels 13 vom Ventilsitz 8 abhebt und das Ventil öffnet. Damit kann das beispielsweise dargestellte Ventil in der üblichen Weise durch Auf- und Zuschrauben der Schraubspindel 10 geöffnet und geschlossen werden, ohne den Schwenkhebel 13 benutzen zu müssen.
Da es ausreicht, wenn die Federkraft des elastischen Teiles 9 geringfügig grösser als der ihr entgegenwirkende Wasserdruck ist, ist eine ausserordentlich leichte Betätigung des Ventils unter geringstem Kraftaufwand möglich. Im übrigen wird durch die Länge des Schwenkhebels 13 eine hebelartige Übersetzung der Schwenkkraft gewährleistet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel enthält das mit einer Zuleitung 22 und einer Ableitung 23 versehene Ventilgehäuse 21 eine fest eingesetzte, zylindrische Hülse 27, durch welche die als Verschlusskörper dienende Membran 25 in der erweiterten Kammer 24 des Gehäuses 21 eingespannt ist. Die Membran 25 wird durch einen in der Zylinderhülse 27 axial verschiebbaren
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Kolben 26 gegen den ringförmigen Ventilsitz 28 gepresst, wodurch die Zuleitung 22 gegenüber der Ableitung 23 abgeschlossen wird. Der hiezu erforderliche Andruck des Kolbens 26 wird durch eine Schraubenfeder 29 erzeugt, die sich einerseits gegen den Kolben 26 in einer Ausnehmung des-
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etwas herausragenden Zylinderhülse 27 verschraubbar ist.
Zum leichten Ein- und Ausschrauben der Schraubspindel 30 in der Zylinderhülse 27 ist die Schraubspindel 30 an ihrem äusseren Ende mit einem Drehgriff 32 versehen.
Der Kolben 26 hat eine weitereAusnehmung 34, in welche ein Schwenkhebel 33 mit seinem inneren Ende eingreift. Dieser Schwenkhebel 33 ist in einer Bohrung 35 der Hülse 27 schwenkbar gelagert und tritt durch einen Schlitz 36 im Gehäuse 21 nach unten aus diesem heraus. Der Ablaufkanal 23 führt seitlich am Schlitz 36 vorbei.
Durch entsprechendes Ein- und Ausschrauben der Schraubspindel 30 mittels des Drehgriffes 32 kann der gegen den Wasserdruck gerichtete Druck des Kolbens 26 auf die Membran 25 erhöht bzw. verringert oder aufgehoben werden, wodurch die Einstellung des Wasserlaufventils in üblicher Weise vorgenommen werden kann. Zusätzlich zu dieser Einstellung mittels Drehgriffes 32 ist aber auch ein Öffnen des Ventils mittels des Schwenkhebels 33 dadurch möglich, dass der Schwenkhebel 33 durch Andruck in Pfeilrichtung um seine Gelenkstelle in der Bohrung 35 der Hülse 27 verschwenkt wird. Dadurch wird die Fläche 37 des Schwenkhebels 33 gegen dieFläche 38 derAusnehmung 34 im Kolben 26 gedrückt, wodurch der Kolben 26 entgegen der Kraft der Schraubenfeder 29 von der Membran 25 abgehoben wird.
Durch den im öffnenden Sinn wirkenden Wasserdruck in der Zulauflei- tung 32 wird die Membran 25 vom Ventilsitz 28 abgehoben und damit Wasser über die zur Ablauftülle 31 führende Ableitung 23 zum Austreten aus dem Ventil gebracht.
Das erfindungsgemässe Wasserleitungsauslaufventil gewährleistet noch weitere erhebliche Vorteile.
Wie eingangs erläutert, besteht ein wesentlicher Vorteil darin, dass zur Betätigung des Ventils nicht mehr ein Hin- und Herdrehen eines Drehgriffes von Hand erforderlich ist. Durch Andrücken des mit Wasser zu füllenden Behälters, z. B. Kochtopf, Trinkglas, Tasse u. ähnl., an den Schwenkhebel wird das Ventil ge- öffnet. Dadurch ist es möglich, dass der Wasserbehälter beim Füllen mit beiden Händen gehalten werden kann. Dies ist insbesondere bei grossen Töpfen od. dgl. mit zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Handgriffen von erheblicher Bedeutung, welche meist nur schwer mit einer Hand gehalten werden können, zumindest dann, wenn sie bereits mit Wasser gefüllt sind. Auch zum Schliessen des Ventils ist ein Hand-
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lung von dem Schwenkhebel zurückgenommen wird, wird das Ventil selbsttätig sofort geschlossen.
Auch beim Händewaschen bzw. bei der Körperwäsche tritt eine erhebliche Wasserersparnis ein, da das Wasser nur so lange aus dem Ventil ausströmt, solange die Hände den Schwenkhebel berühren. Nach dem Waschen der Hände ist somit nicht mehr wie bisher ein Berühren des Ventils mit den bereits gesäubertenHän- den notwendig und damit auch eine erhöhte Hygiene gewährleistet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ventil, insbesondere Wasserleitungsauslaufventil, mit einem durch Federkraft gegen dieStrömungs- richtung auf den Ventilsitz gedrückten Ventilverschlussstück und zwei unabhängig voneinander auf das Ventilverschlussstück in öffnendem Sinn einwirkenden Betätigungsvorrichtungen, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass der als Schliessfeder wirkende elastische Teil (9, 29) zwischen dem Ventilverschlussstück (5,25) und der einen in an sich bekannterWeise als mitDrehgriff (12,32) versehene, aus dem Ventilgehäuse (1, 21) herausragende Schraubspindel (10,30) ausgeführten, von der Abflussseite her wirkenden Betätigungsvorrichtung angeordnet ist und dass die weitere Betätigungsvorrichtung in anderweitig bekannter Weise als nach unten aus dem Gehäuse herausragender Schwenkhebel (13, 33)
ausgebildet ist.