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Hülse für Feuerwaffenmunition
Die Erfindung betrifft eine Hülse für Feuerwaffenmunition mit einem Zündsatzträger und einer Zündvorrichtung, die aus einem rohrförmigen, mit Sprengpulver gefüllten Mantel besteht, der koaxial zur Sprengladung der Hülse liegt und sich über einen wesentlichen Teil ihrer Länge erstreckt.
Es ist bereits bekannt zur Entzündung von Pulverladungen für Geschütze im Inneren der Pulverladung ein Celluloidrohr anzuordnen, das mit brisantem Pulver gefüllt ist, welches das Zündröhrchen mit dem vorderen Ende der Pulverladung verbindet, zum Zwecke, beim Schuss die Verbrennung der vom Geschoss unabhängigen Pulverladung auf die ganze Patrone auszudehnen.
Die Erfindung geht von der eingangs beschriebenen Konstruktion der Hülse aus und hat zur Aufgabe, durch besondere Massnahmen eine raschere Zündung der Sprengladung zu erwirken, als es mit der bekannten Hülse möglich war.
Zu diesem Zwecke liegt erfindungsgemäss der Mantel in der Verlängerung des Sprengsatzträgers und umgibt ein axial angeordnetes, aus einem Sprengstoff bestehendes pyrophorisches Element.
Auf diese Weise wird die Antriebsladung praktisch im Augenblick auf einer beträchtlichen Länge und in allen Richtungen gezündet, derart, dass gleichzeitig die Sprengladung sehr rasch gezündet wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, dass das pyrophorische Element von einem axia 0, len fadenförmigen Körper gebildet ist, der aus zusammengepresstem explosivem Pulver besteht.
Ein anderes Merkmal der Erfindung ist darin gelegen, dass der Mantel durch Aufwickeln eines Nitrozelluloseblattes hergestellt ist. Ein solcher Mantel erhöht noch die Geschwindigkeit der Zündung der Sprengladung.
Schliesslich besteht ein Merkmal der Erfindung darin, dass der Mantel an einem Ende mit einem Papierbecher versehen ist, während er mit dem andern Ende am Zündsatzträger befestigt ist, dessen Zündoder Schlagvorrichtung unmittelbar mit dem benachbarten Ende des pyrophorischen Elementes in Verbindung steht.
Eine solche Hülse kann leicht hergestellt und zusammengebaut werden.
Die Zündvorrichtung kann in der Praxis in verschiedenartigen Formen und verschiedenen Abmessungen verwirklicht werden, wobei die verwendeten Zusammensetzungen und die Verbrennungseigenschaften bzw. die Vorgänge bei der fast trägheitslosen Zündung der Antriebsladung des Geschosses, je nach der bezweckten Verwendung und den erwünschten ballistischen Eigenschaften des Geschosses, angepasst werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Hülse ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen Fig. l ein Geschoss mit den Verbesserungen nach der Erfindung, wobei die Hülse in radialem Längsschnitt dargestellt ist, Fig. 2 in vergrössertem Massstab, in radialem Längsschnitt, eine Zündvorrichtunggemäss der Erfindung und die Fig. 3 und 4 Schnitte nach den Linien IIl-III bzw. IV-IV der Fig. 2.
In Fig. l ist ein Geschoss mit einemHülsenkörper oder -rohr 1, einem Hülsenboden 2 mit Zündund Anfeuervorrichtung 6, der Antriebsladung 26 und einer Granate 8 veranschaulicht.
Im vorliegenden Fall besteht die Zündvorrichtung 6 aus einem rohrförmigen Mantel 27, der durch Aufwickeln und Zusammenkleben eines Blattes aus Nitrozellulose hergestellt ist. Dieser Mantel ist
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an einem Ende mit einem Papierbecher 28 versehen und wird am andern Ende durch einen Fuss oder Sockel 29 abgeschlossen, der an der unteren Kante einen verstärkten Rand 30 aufweist. Dieser Sokkel hat am oberen Ende einen einspringenden Teil 31, der in das entsprechende Ende des Rohres 27 eingeschoben und daran befestigt ist.
In der Achse dieses Sockels 29 befinden sich nacheinander eine erste Kammer oder Aushöhlung 32, in der die übliche Schlag- oder Zündvorrichtung 33 untergebracht ist, ein engerer Durchgang 34 und schliesslich ein Kanal 35, in dem das untere Ende eines pyrophorischen Stabes oder Stiftes 36 eingesteckt ist, welcher bis nahe am erwähnten Becher 28 emporstrebt und sich also nahezu auf der gesamten Länge des Rohres 27 erstreckt. Dieser pyrophorische Stab besteht aus einem Sprengstoff mit grosser Brisanz. Der aussen durch den Mantel 27, den Becher 28, den Sockel 29 und innen durch den pyrophorischen Stab 36 umschlossene Raum ist mit Antriebspulver, z. B. schwarzem Schiesspulver, aufgefüllt. Die verschiedenen aneinander anstossenden Teile dieser Vorrichtung können mittels eines Leimes auf Grundlage von Nitrozellulose aneinander befestigt werden.
Mit dieser Anordnung erzielt man, dass bei Einwirkung eines Stosses auf das Zündhütchen 33 der pyrophorische Stab 36 praktisch sofort auf dessen gesamter Länge entbrennt, wodurch die Zünd- und Anfeuervorrichtung in ihrer Gesamtheit und demzufolge auch das benachbarte Pulver der umgebenden Antriebsladung praktisch im gleichen Augenblick gezündet wird, in dem der Schlag auf die Zündvorrichtung auftrifft.
Mit Rücksicht darauf, dass das oben beschriebene Beispiel die Erfindung in keiner Hinsicht einschränkt, ist es wohl klar, dass die Gestaltung, die Abmessungen wie auch die Zusammensetzung der verschiedenen Teile dieser Vorrichtung in vielen verschiedenen Weisen abgeändert werden können, ohne die Grenzen der Erfindung zu überschreiten. Diese erstreckt sich jedenfalls auf die Zünd-und Anfeuervorrichtung an sich als neues gewerbliches Erzeugnis, wie auch auf sämtliche damit ausgestattete Hülsen und Geschosse.
PATENTANSPRÜCHE :
EMI2.1
für FeuerwaffenmunitionmiteinemZündsatzträger und einer Zündvorrichtung,rohrförmigen, mit Sprengpulver gefüllten Mantel besteht, der koaxial zur Sprengladung der Hülse liegt und sich über einen wesentlichen Teil ihrer Länge erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (27) in der Verlängerung des Zündsatzträgers (29) liegt und ein axial angeordnetes, aus einem Sprengstoff bestehendes pyrophorisches Element umgibt.
2. HülsenachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dass das pyrophorische Element durch einen axialen fadenförmigen Körper gebildet ist, der aus zusammengepresstem explosivem Pulver besteht.