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Elektroakustisches System für stereophone Wiedergabe über zwei Kanäle auf mehr als zwei Lautsprechern
Die Erfindung betrifft ein elektroakustisches System, bei welchem die über zwei Kanäle in Intensitätsstereophonie übertragenen oder aufgezeichneten Informationen auf der Wiedergabeseite derart auf
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-AufzeichnungFür die Aufzeichnung bzw. Übertragung stereophoner Informationen bei Schallplatte und Rundfunk bietet die Verwendung von Koinzidenzmikrophonen in X/Y-Technik bzw. in M/S-Technik aufnahmesei- tigdie übersichtlichsten Voraussetzungen, da sie unter Ausschaltung von Laufzeitdifferenzen auf der Aus- nutzung reiner Intensitätsunterschiede beruht. Es wird hiebei als bekannt vorausgesetzt, dass die jeweili- gen X/Y-Informationen in die entsprechenden M/S-Informationen umgewandelt werden können gemäss den Beziehungen M = X + Y und S = X-Y. Auf der Wiedergabeseite ergeben sich jedoch gewisse Unzu- länglichkeiten, wenn man die X/Y-Informationen, wie im allgemeinen üblich, über zwei in entspre- chendemAbstand voneinander arbeitende Lautsprecher, nachfolgend als System A bezeichnet, abstrahlt.
Zur Erklärung ist in Fig. la eine Übersicht zum System A gegeben.
Allgemein wird zum Verständnis der Figuren folgende Erläuterung gegeben. Die Fusspunkte der Pfeile bedeuten den Platz des Hörers im Wiedergaberaum, die Spitzen bedeuten die subjektiv geortete Richtung der Schallquelle. Der Stern bezeichnet den im Massstab der Zeichnungen vom Aufnahmeraum in den Wiedergaberaum relativ richtigen Platz der Schallquelle. Die unter den Lautsprechern eingetragenen Zahlen bedeuten den relativen auf den Gesamtwert 1 bezogenen abgestrahlten Pegel des jeweiligen Lautsprechers. In der Spalte 0 ist ausserdem das auf den Wert M = l bezogene S/M-Verhältnis angegeben.
Die wesentlichsten Mängel des Wiedergabeverfahrens nach System A sind :
1. Die Informationen eines vor dem Mikrophon in der Mittelachse desselben befindlichen Sprechers werden nicht von einem Lautsprecher in der Mitte der Lautsprecherbasis, sondern gleichartig von den beiden seitlichen Lautsprechern abgestrahlt. Nach der Theorie der Summenlokalisierung von Warncke wird zwar von Beobachtern auf der Mittelachse der Sprecher in der Mitte zwischen beiden Lautsprechern geortet (Fig. la, Spalte Ill, Z. c). Für Hörerplätze ausserhalb der Mittelachse, jedoch noch in der Nähe derselben, erscheint der Sprecher unnatürlich verbreitert (Fig. la, Spalte II/III bzw.
III/IV und Z. c). Für seitliche Hörerplätze springt sogar das Klangbild infolge der auf den Hörer einfallenden grösseren Schallenergie und mit Rücksicht auf das Gesetz der ersten Wellenfront auf den näheren Lautsprecher (Fig. la, Spalte I bzw. V und Z. c). Demgegenüber möchte sich jedoch in diesem Falle jeder Hörer an beliebigem Platz aus der Mitte angesprochen fuhlen, wie es bei der Einkanaltechnik unter Verwendung eines Einzellautsprechers mit geeigneter Richtcharakteristik der Fall ist bzw. wie es z. B. in der DreiKanaltechnik (Seite - Mitte - Seite) möglich wäre, wenn jedes Mikrophon auf je einen einzelnen Lautsprecher arbeitet.
2. Bei der Übertragung eines kontinuierlich verteilten Klangkörpers erscheint das mittlere Teilgebiet subjektiv benachteiligt, weil eben kein Lautsprecher in der Mitte vorhanden ist, der dieses Gebiet unmit-
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telbar abstrahlt, sondern der Hörer in der Mittelachse sich nach der Synthese der Summenlokalisation den Mitteneindruck zwar für die Teilschallquellen bilden kann, die sich genau in der Mitte befinden (Fig. la, Spalte in, Z. c), eine aus der Mitte verschobene Teilschallquelle jedoch in Richtung des entsprechenden Seitenlautsprechers ortet (Fig. la, Spalte TI, Z. b) bz\'1. (Spalte IV, Z. d). Man spricht in solchen Fällen von dem "Loch in der Mitte".
3. Bei der Übertragung von z. B. aus der linken Bühnenhälfte kommenden Informationen ist bei der Wiedergabe im allgemeinen der rechte Lautsprecher beteiligt, so dass dadurch fUr einen Beobachter ander rechten Seite die linken Informationen aus der rechten Hälfte der Aufnahmebuhne zu kommen scheinen (z. B. Fig. la, Spalte V, Z. b).
Bei diesem im allgemeinen üblichen Wiedergabesystem tritt also immer eine mehr oder weniger platzabhängige Verwischung der Ortung bzw. an den seitlichen Hörerplätzen sogar eine Fehlortung ein.
Zur Verbesserung der Wiedergabeverhältnisse sind folgende Möglichkeiten bekannt und angewendet worden : a) Man verwendet zusätzlich zu den die Informationen X und Y führenden Seitenlautsprechern einen Mittenlautsprecher, der die Information M = X + Y mit einem geeigneten Pegelverhältnis zu X und Y abstrahlt, nachstehend als System B bezeichnet (Fig. Ib), wobei der Mittenlautsprecher mitunter auch nur einen Teil des zu übertragenden Frequenzbandes erhält. In diesem Fall kommt die Information eines vor dem Mikrophon in dessen Mittelachse stehenden Sprechers jedoch bei der Wiedergabe ausserdem noch von beiden Seiten, d. h. seine Fehllokalisierung ist für etwas seitliche Zuhörerplätze ausserhalb der Mittelachse nach wie vor vorhanden (Fig. Ib, Spalte 11/MI bzw. II. I/IV und Z. c), jedoch wesentlich geringer als beim System A.
Der Mangel 1. der unnatürlichen Verbreiterung einer vor dem Mikrophon bafindlichen punktförmigen Originalschallquelle ist also gemildert. Das mittlere Teilgebiet eines räumlich verteilten Schallereignisses wird besser nach der Mittelachse zu geortet (Fig. Ib, Spalte II, Z. b bzw. Spalte IV, Z. d) das"Loch in der Mitte" wird verringert, der Mangel 2. ist also ebenfalls gemildert. Die oben genannteMassnahme beseitigt jedoch nicht den Mangel, der auch dem System A anhaftet, dass ein
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fernung vom Lautsprecher abnimmt und dass ab einem bestimmten Abstandsverhältnis trotz schwächerer abgestrahlter Energie des näheren Lautsprechers von diesem beim Hörer eine grössere Energie eintrifft. Der Mangel 3., dass die Schallquelle auf der falschen Bühnenhälfte geortet wird, ist also nicht beseitigt.
Grundsätzlich treten bei diesem Verfahren zwei neue Mängel auf.
Schallereignisse, die extrem von den Seiten herrühren, werden sogar von einem in der Mitte befindlichen Beobachter falsch geortet. Sie erscheinen nämlich nach der Mitte hin verschoben (Fig. Ib, Spalte III, Z. a bzv-Z e), weil ein Teil des Schalles, der eigentlich nur von einem Seitenlautsprecher kommen sollte, auch vom Mittenlautsprecher abgestrahlt wird.
Bei der Wiedergabe zweier gleichzeitig wirkender Schallquellen mit Dauerton wird die Unterscheidbarkeit schlechter sein als beim üblichen Verfahren nach System A, weil der mittlere Lautsprecher so- wohl das X-wie das Y-Signal abstrahlt.
Das wesentliche Ergebnis eines solchen Wiedergabeverfahrens nach System B ist, dass in dem Masse, wie die Abstrahlung für Ereignisse aus der Mitte verbessert wird, die Abstrahlung für von den Seiten kommende Schallvorgänge verschlechtert wird. Diese Wirkung kommt etwa der Einengung der natürlichen Basisbreite gleich. b) Die Seitenlautsprecher werden mit gegenphasigen S-Signalen und der Mittenlautsprecher mit dem M-Signal gespeist, nachfolgend als System C bezeichnet. In diesem Fall wird ein Sprecher in der Mitte
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Mikrophon nur vom MittenlautsprecherDas "Loch in der Mitte" tritt nicht ein (Fig. Ic, Spalte III, Z. b und Spalte III, Z. d). Der Mangel 2. ist also ebenfalls beseitigt, jedoch ist damit zugleich für Beobachter in der Mittelachse eine Konzentration aller Schallereignisse in der Mitte verbunden.
Eine linke Schallquelle kann auch hier wieder auf der rechten Bühnenseite geortet werden und umgekehrt, wenn der Beobachter sich vor dem entgegengesetzten Lautsprecher befindet (Fig. Ic, Spalte V, Z. a und b bzw. Spalte I, Z. d und e). Die Ursache ist dabei die gleiche, die bereits bei System B erläutert wurde. Der Mangel 3. ist also nicht beseitigt.
Auch bei diesem System tritt der Mangel einer verschlechterten Unterscheidbarkeit zweier gleichzeitig mit Dauerton arbeitenden Schallquellen gegenüber dem System A auf, weil jeder Lautsprecher Signale abstrahlt, die sowohl X- als auch Y-Informationen enthalten.
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Ein wesentlicher Nachteil des Systems C ist, dass eine extrem seitliche Schallquelle von allen drei Lautsprechern wiedergegeben wird. Im günstigsten Fall können die akustischen Signale aller drei Lautsprecher im Schallfeld sich so Überlagern, dass die Schallquelle dem Beobachter auf der richtigen Seite erscheint. Das durfte praktisch jedoch fUr einfache Signale nur auf wenigen Zuhörerplätzen der Fall sein.
Für Signale mit zusammengesetztem Frequenzinhalt ist die Wahrscheinlichkeit dafür jedoch sehr gering. c) Um bei Anwendung von zwei Lautsprechern eine ausgedehntere Zone verbesserter Lokalisierung, besonders Mittenlokalisierung, d. h., dass eine auf der Symmetrieachse der Mikrophonanordnung befindliche Schallquelle ebenfalls in der Mitte der Lautsprecherbasis empfunden wird, zu erhalten, sind Anordnungen bekannt, bei denen Lautsprechersysteme mit geringer Richtwirkung, möglichst mit Kugelcharakteristik, verwendet werden. Voraussetzung für die hiebei angestrebte Wirkung ist allerdings, dass ein Teil der auf die Raumbegrenzungen auftretenden Schallenergie geometrisch oder diffus reflektiert wird. In stärker gedämpften Räumen sowie im Freien wird daher die Wirkung kaum oder gar nicht vorhanden sein.
Die Ausnutzung von Wandreflexionen führt aber zur Lokalisierungsunschärfe besonders für Schallquellen, die zwischen den Seiten und der Mitte liegen, da eine korrekte Ortung durch die Wellenfront des direkten Schalles gegeben ist und diese durch die Wandreflexionen gestört wird.
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stimmten Pegelverhältnissen und Richteigenschaften verwendet werden, wobei zum Teil auch Wandreflexionen ausgenutzt werden. Die erwünschten Wirkungen sind jedoch ebenfalls mit der Herabsetzung der Ortungsschärfe verbunden.
Bekannt sind weiterhin Verfahren der sogenannten Trickstereophonie, die in erster Linie den Zweck haben, bei der Übertragung oder Speicherung mit einem einzigen Kanal auszukommen, und die auf der Aufnahmeseite mit Hilfe der von zwei Mikrophonen gelieferten Spannungen Steuersignale erzeugen, die bei der Wiedergabe die Verteilung des übertragenen Signals auf zwei oder mehr Lautsprecher steuern. Ist nur eine Schallquelle vorhanden, dann kann hiemit die Wiedergabe einer Übertragung von n-Kanälen gut angenähert werden, wenn die Steuersignale in geeigneter Weise erzeugt werden.
Mehrere gleichzeitig arbeitende Schallquellen können jedoch mit diesem Verfahren nicht getrennt werden, weilnureinSignal, nämlich für den Fall der Intensitätsstereophonie dasmonophone Signal X + Y, übertragen wird, das lediglich mit entsprechendem Pegelverhältnis auf die Lautsprecher verteilt wird.
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Vorhandensein mehrerer Schallquellen den subjektiven Eindruck einer gewissenNach andern Verfahren werden die hohen Frequenzen oder kurze Impulse bevorzugt zur Steuerung des
Gesamtsignals verwendet.
Die Steuertonverfahren haben jedoch ausserdem folgende Nachteile :
Es wird eine komplizierte Apparatur zur Steuerung der Informationen benötigt, u. zw. Geräte, die
Steuertöne erzeugen, deren Amplitude mit ausreichender Genauigkeit im Pegelverhältnis der Signale ent- spricht. Ausserdem sind stetig geregelte Verstärker erforderlich, deren Verstärkungsfaktor mit ausreichen- der Genauigkeit der Amplitude der Steuertöne entspricht. Die Übertragung der Steuersignale erfordert Bandbreite, die dem Nutzsignal verlorengeht. Durch die Eigenschaften der erforderlichen Filter sind für die RegelgeschwindigkeitGrenzen gegeben. Weiterhin können bereits in X/if-Technik bzw.
M/S-Technik vorhandene Zweikanalaufzeichnungen nicht mit der Wiedergabeapparatur derartiger Steuertonverfahren wiedergegeben werden, weil die Steuerung bei diesem Verfahren bereits auf der Aufnahmeseite erfolgt und die Steuertöne daher schon auf der Aufzeichnung vorhanden sein müssen. Die Unterscheidbarkeit zweier gleichzeitiger Schallquellen ist in jedem Fall schlechter als beim System A, weil alle Lautsprecher das gleiche Signal und nur mit unterschiedlichem Pegel abstrahlen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wiedergabeverfahren zu schaffen, das die genannten Mängel bekannter Verfahren weitgehend beseitigt und das fUr den Fall, dass in jedem Zeitpunkt nur eine Schallquelle bzw. Teilschallquelle arbeitet, aus einer Zweikanalübertragung bzw. -aufzeichnung eine vollkommen richtige n-Kanalwiedergabe liefert und bei mehreren gleichzeitig arbeitenden Schallquellen diese wenigstens annähert. Dabei ist n eine beliebige Zahl grösser als 2.
Diese Aufgabe wird bei einem System zur Wiedergabe zweikanaliger, in Form von X- oder Y- oder M- und S-Signalen übertragene oder aufgezeichneter stereophoner Schallinformationen über mehr als zwei Lautsprecher mittelssteuersignalen, die aus dem Pegelunterschied der beiden übertragenen oder aufgezeichneten Primärsignale gewonnen sind, erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Steuersignale je nach Richtung der Abweichung von der Gleichheit der Amplituden der Signale X und Y oder der Polarität
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des Momentanwertes des S-Signales in bezug auf den Momentanwert des M-Signales Schalter steuern, welche die Signale und Kombinationen der Signale, die durch ein-oder mehrfache Summen- und Diffe- renzbildung gewonnen sind, auf die einzelnen Lautsprecherkanäle schalten.
Im einfachsten Fall werden die in zwei Kanälen vorhandenen Informationen X und Y bzw. M und S auf der Wiedergabeseite auf drei Lautsprecher, nachfolgend als System D bezeichnet, so aufgesch1 ! lsselt, dass die Schallquelle nur durch denjenigen Lautsprecher wiedergegeben wird, der dem relativ richtigen
Ort der Originalschallquelle in dem entsprechend gewählten Abbildungsmassstab entspricht. Fällt der relativ richtige Ort der Schallquelle nicht mit dem Platz eines Lautsprechers zusammen, so wird diese nur durch die beiden benachbarten Lautsprecher mit dem richtigen Pegelverhältnis wiedergegeben, indem an den benachbarten Lautsprechern ein Energieverhältnis herrscht, das dem Verhältnis der Abstände der
Schallquelle von den Lautsprecherorten umgekehrt proportional ist.
Hiedurch erscheint die Schallquelle für jeden Hörerplatz stets angenähert am relativ richtigen Ort.
Die Wirkung des erfindungsgemässen Systems D ist für den einfachsten Fall von drei Lautsprechern in Fig. Id dargestellt. Sie ist dann erreicht, wenn bei den in den Zeilen a)-d) angegebenen S/M-Ver- hältnissen die in den Spalten I, Ill und V der Fig. Id angegebenen Pegel abgestrahlt werden. Eine solche
Aufteilung kann durch unveränderliche lineare Kombination der beiden ilbertragenen oder aufgezeichne- ten Signale (X und Y bzw. M und S), wobei diese mit festen Koeffizienten multipliziert und dann zuein- ander addiert oder voneinander subtrahiert werden, nicht erreicht werden. Es sind dazu Kombinationen mit veränderbaren Koeffizienten erforderlich, wobei die Änderung durch das Pegelverhältnis der Primär- signale erfolgt.
Für den genannten einfachen Fall werden folgende drei Signale elektrisch gebildet und den Lautsprechern zugeführt :
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Da für den Fall, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine Schallquelle arbeitet, die beiden Übertragungskanäle die erforderlichen Informationen für beliebig viele Wiedergabekanäle enthalten, ist nach dem beschriebenen System auch eine Wiedergabe auf mehr als drei Kanälen möglich.
Bei Verwendung von fünf Lautsprechern werden die oben angegebenen drei Informationen in folgender Weise weiter unterteilt. Die mittlere Information wird derjenigen Seite, auf der im gegebenen Zeitpunkt die Information nicht 0 ist, zugeordnet. Man erhält dadurch auf dieser Seite zwei Informationen, während die andere Seite die Information 0 hat. Diese beiden Informationen werden nach dem bei drei Lautsprechern angewendeten Verfahren unter Bildung eines neuen Mittenkanals auf drei Kanäle verteilt, d. h. den drei Lautsprechern der einen Seite (einschliesslich des Mittenlautsprechers) zugeführt. Es entstehen dabei fünf neue Informationen, die in M/S-Darstellung in der Reihenfolge von links nach rechts folgende Werte haben :
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.-.-MFormel einheitlich geschieht.
Im Ubrigen bedeuten Absolutstriche immer Gleichphasigkeit mit M.
IngleicherWeiselässt sich dasWiedergabesystem erfindungsgemäss auf n-Kanäle anwenden, wenn die Informationen für die einzelnen Kanäle wie oben angegeben ermittelt werden.
Für den in erster Linie interessierenden praktischen Fall der Verwendung von drei Lautsprechern ist eine elektrische Steuerschaltung erforderlich, welche die Information 1 S 1 herstellt, indem sie je nach der Phasenlage von S zu M die Information S umpolt. Hiezu kann man z. B. die Eingänge von zwei Verstärkerstufen parallel und ihre Ausgänge gegenphasig in Reihe schalten oder auch umgekehrt ihre Eingänge gegenphasig in Reihe und ihre Ausgänge parallel. Den Eingängen wird die Information S zugeführt.
Das an die Gitter der Verstärkerstufen gelegte Steuersignal sorgt dafür, dass, je nachdem, ob es positiv oder negativ ist, die eine Verstärkerstufe geöffnet und die andere gesperrt wird, so dass am Ausgang entweder S oder-S entsteht. Zur Herstellung des Steuersignals werden die Primärsignale X und Y einzeln gleichgerichtet. Die Differenz der beiden gleichgerichteten Spannungen kann entweder selbst als Steuer-
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tragung oder durch geeignete Spannungsteilerschaltungen mit den Informationen S und M entsprechend den oben für drei Lautsprecher angegebenen Formeln kombiniert werden.
Statt gesteuerter Verstärkerstufen können auch Schaltungen verwendet werden, bei denen Diodenstufen mittels geeigneter Vorspannungen gesperrt oder geöffnet werden, wobei dasSteuersignal in gleicher Weise wie oben beschrieben gewonnen wird.
Dieselben für die drei Lautsprecher erforderlichen Informationen können auch dadurch erhalten werden, dass durch die elektrische Steuerschaltung die vorhandenen Primärinformationen entsprechend nachfolgendem Schema auf die drei Lautsprecher verteilt werden :
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<tb>
<tb> links <SEP> Mitte <SEP> rechts
<tb> fürX/Y <SEP> > 1 <SEP> X-Y <SEP> 2Y <SEP> 0 <SEP>
<tb> fürX/Y= <SEP> l <SEP> 0 <SEP> X+Y <SEP> 0
<tb> fur <SEP> X/Y <SEP> < <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 2 <SEP> X <SEP> Y-X <SEP>
<tb>
Auch hiebei wird der elektrischen Steuerschaltung die Differenz der gleichgerichteten Primärinformationen X und Y zugeführt und durch gesteuerte Dioden- oder Verstärkerstufen eine Öffnung bzw.
Sperrung der Wege für die primären Informationen zu den Lautsprechern bewirkt.
Bei Verwendung von mehr als drei Lautsprechern sind entsprechend mehr Steuerschaltungen notwendig, z. B. muss bei fünf Lautsprechern ausser S auch M durch das aus X und Y gebildete Steuersignal umgeschaltet werden.
Bei allen vorangegangenen Betrachtungen über die Wirkungsweise des Wiedergabesystems nach der Erfindung wurde vorausgesetzt, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine Schallquelle arbeitet. Arbeiten gleichzeitig zwei räumlich getrennte zeitlich konstante Schallquellen, tritt also keine Umschaltung ein, so kann dieses Verfahren schon deshalb keine vollwertige Drei-Kanalwiedergabe liefern, weil die in zwei Kanälen vorhandenen Informationen nicht in allen Fällen für eine Drei-Kanalwiedergabe ausreichen.
Eine gewisse räumliche Unterscheidbarkeit von gleichzeitig mit Dauerton arbeitenden Schallquellen ist aber vorhanden, weil in den meisten Fällen zwei Lautsprecher gleichzeitig arbeiten. Der weiter links liegende Lautsprecher gibt hiebei den grösseren Teil vom X-Signal und der weiter rechts liegende den grösseren Teil vom Y-Signal wieder. Die räumliche Unterscheidbarkeit zweier gleichzeitiger Schallquellen mit Dauerton ist nach diesen Überlegungen also besser als beim Steuertonverfahren und beim System C.
In manchen Fällen werden zwei gleichzeitige Schallquellen beim System D vollkommen richtig getrennt. Befi1J. detsichz. B. die eine Schallquelle so weit links, dass sie im wesentlichen nur ein X-Signal
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undkeinY-Signalliefertundbefindetsichdie andere Schallquelle genau in der Mitte, so dass ihr X-Signal dieselbe Amplitude hat wie ihr Y-Signal, so hat im ganzen das X-Signal eine grössere Amplitude als das Y-Signal. Von den drei Lautsprechern werden also folgende drei Signale abgestrahlt : links : X - Y, Mitte : 2 Y, rechts : 0.
Beim Signal X-Y heben sich die Anteile der mittleren Schallquelle auf. Der linke Lautsprecher strahlt also nur das Signal der linken Schallquelle ab. Ebenso strahlt der mittlere Lautsprecher nur das Signal der mittleren Schallquelle ab, weil die linke Schallquelle zum Y-Signal keinen Beitrag liefert.
Um einen optimalen Kompromiss zwischen der richtigen Ortung einzelner und mehrerer Schallquellen zu erhalten, empfiehlt es sich, das Wiedergabesystem nach der Erfindung mit den bekannten Wiedergabesystemen im geeigneten Verhältnis zu kombinieren, besonders mit dem System A.
Impulsartige Schallvorgänge werden mit dem Wiedergabesystem nach der Erfindung am besten wiedergegeben, wenn kurze Umschaltzeiten verwendet werden. Um alle Vorgänge, auch die quasistationären, befriedigend wiederzugeben, ist es zweckmässig, die Umschaltzeit nach subjektiven Erfordernissen zu wählen, wobei der Trägheit des menschlichen Gehörs Rechnung getragen werden muss.
In gleicher Weise wie bei den bekannten Steuertonverfahren können auch bei dem Wiedergabesystem nach der Erfindung (System D) die Primärsignale in mehrere Frequenzbänder zerlegt und diese einzeln nach dem beschriebenen Verfahren gesteuert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. System zur Wiedergabe zweikanalig in Form von X und Y-oder M und S-Signalen Ubertragener oder aufgezeichneter stereophoner Schallinformationen über mehr als zwei Lautsprecher mittels Steuersignalen, die aus dem Pegelunterschied der beiden übertragenen oder aufgezeichneten Primärsignale ge- wonnen sind, dadurch gekennzeichnet, dass dieSteuersignale je nach Richtung der Abweichung
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binationen der Signale, die durch ein-oder mehrfache Summen- und Differenzbildung gewonnen sind, auf die einzelnen Lautsprecherkanäle schalten.
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**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.