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Wasserdichte Kabeleinführung in elektrische Geräte,
Verteilergehäuse od. dgl.
Um die Nachteile der Stopfbuchsenverschraubungen, die wegen ihrer vielteiligen Ausführung teuer und aufwendig zu montieren sind, zu vermeiden, werden wasserdichte Kabeleinführungen verwendet, die einen aus elastischem Kunststoff bestehenden Nippel besitzen, der eine mit einer Öffnung zur Einführung des Kabels versehene membranartige Wand aufweist. Bei den bekannten Kabeleinführungen dieser Art ist der Nippel als einteiliger Schraub- oder Stecknippel ausgebildet, der an seiner dem Gerät od. dgl. abgewendeten Seite durch die membranartige Wand abgeschlossen ist. Das Kabel wird durch die mittige Öffnung der Membrane eingeschoben und durch die Membrane gehalten.
Derartige Kabeleinführungen besitzen gegenüber den Stopfbuchsenverschraubungen den Vorteil, dass sie zufolge ihres wesentlich einfacheren Aufbaues billiger herzustellen sind und auch bei der Montage bedeutend einfacher, schneller und damit wieder billiger zu handhaben sind. Nachteilig ist jedoch, dass das Kabel durch die Membrane nur ungenügend gehaltert wird, so dass die mechanische Festigkeit der Verbindung nur sehr gering ist. Das Kabel kann nämlich relativ leicht in beiden Richtungen axial verschoben werden und ebenso leicht ist eine Verschwenkung des Kabels möglich.
Eine wesentliche Erhöhung der gegen das Ausziehen des Kabels aus dem Nippel wirkenden Haltekraft wird erreicht, wenn erfindungsgemäss der Nippel im Bereich seiner Enden je mit einer membranartigen Wand versehen ist. Überraschenderweise ist die Haltekraft bei solchen Nippeln gegenüber Nippeln mit nur einer Membran mehr als doppelt so gross. Angestellte Versuche haben dies eindeutig bestätigt. Bei diesen Versuchen wurden in Verteilerdosen eingesetzte Nippel geprüft und gemessen, welche auf das Kabel ausgeübte Zugkraft erforderlich ist, um ein in den Nippel eingeführtes Kabel zum Gleiten zu bringen. Verglichen wurde dabei jeweils ein Nippel mit nur einer das Kabel umgebenden Membran und ein Nippel mit zwei Membranen.
Die vergleichenden Versuche wurden bei völlig gleichen Bedingungen, wie Raumtemperatur, Kabelmaterial und insbesondere Membranmaterial und Membrandimensionen durchgeführt. Als Ergebnis konnte ermittelt werden, dass die bei einem erfindungsgemäss ausgestalteten Nippel zum Auszie-
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de Erscheinung, dass durch die Hinzufügung von nur einer weiteren Abstützung eine weit grössere als die doppelte Haltekraft erreicht wird, dürfte damit zusammenhängen, dass die Membran sich bei eingeführtem Kabel im Bereich ihrer Öffnung etwas umlegt, wobei bei einem Zug entgegen der Richtung der Umlegung die Membran mindestens teilweise nach der andern Richtung umgestülpt wird.
Bei nur einer Membran ist dieser Richtungswechsel relativ leicht durchzuführen, wogegen bei zwei Membranen offenbar durch die geforderte Gleichzeitigkeit des Umlegevorganges ein grosser Widerstand entgegengesetzt wird.
Weitere Vorteile der erfindungsgemässen Anordnung sind einerseits die Verbesserung der Dichtwir- kung und anderseits die Unterbindung jeglicher Schwenkmöglichkeit des eingeführten Kabels.
Es ist zwar schon eine Anordnung zur wasserdichten Kabeleinführung bekanntgeworden, bei der mehrere dünne, elastische Ringscheiben hintereinander geschaltet sind, jedoch handelt es sich hiebei um keine Membrane. Die Ringscheiben sind bei dieser bekannten Anordnung vielmehr bis fast zum Kabel eingespannt und ein Umlegen der elastischen Scheibe wird durch die Einspannscheiben verhindert. Bei der
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bekannten Kabeleinführung wild die Erhöhung der Festigkeit in axialer Richtung daher durch die Haltewirkung der Einspannscheiben erreicht. Durch die Notwendigkeit der Anordnung von Einspannscheiben ergibt sich aber ein Aufbau, der, mindestens seinerVielzahl vonEinzelteilen nach, dem einer Stopfbüchse gleich ist, so dass die geforderte Einfachheit der Anordnung verloren geht.
Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Erfindungsgegenstand tatsächlich um Membrane, die also nur an ihrem Rand festgehalten sind, wobei trotz der an sich gegebenen Ausweichmöglichkeit der Membrane die oben geschilderte Erhöhung der Festigkeit eintritt.
Der erfindungsgemässe Nippel kann entweder mit seinen beiden membranartigen Wänden einstückig ausgebildet sein, oder es ist, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, die eine membranartige Wandals Endfläche eines zylindrischen Teiles ausgebildet, der einen die zweite Wand aufweisenden weiteren Zylinder übergreift.
Nachstehend sind anHand der Zeichnungen einigeAusführungsbeispiele der Erfindung näher beschrie-
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ein einteiliger und in Fig. 3 ein zweiteiliger Schraubnippel im Schnitt, in Fig. 4 wieder im Schnitt ein einteiliger Stecknippel und in Fig. 5 der Schraubnippel nach Fig. 3 in Ansicht dargestellt ist. Die Fig. 6 und 7 zeigen in vergrössertem Massstab je einen zweiteiligen Schraubnippel mit eingeführtem Kabel.
Gemäss Fig. 1 besitzt das Verteilergehäuse. 1 eine Öffnung mit einem durchgehenden Gewinde 2, in das ein Nippel 3 eingeschraubt ist. Der Nippel 3 ist im Bereich seiner Enden mit je einer Membran 4 bzw. 5 versehen, wobei die Membrane koaxiale Öffnungen 6 und 7 zum Einfuhren des Kabels besitzen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ist der Nippel 3 mit seinenbeidenMembranen 4 und 5 einstückig ausgebildet.
Die Fig. 2 unterscheidet sich von der Fig. l lediglich dadurch, dass das Verteilergehäuse 8 statt des Stutzens mit dem durchgehenden Gewinde 2 einen nach DIN 46255 genormten Einführungsstutzen 9 aufweist. Der Schraubnippel 3 ist gleich dem in Fig. l dargestellten.
Der in Fig. 3 ge eigte Nippel besteht aus zwei Teilen. Ein zylindrischer Teil 10 besitzt als Endfläche eine Membran 11 und ist mittels eines Gewindes 12 auf einen zweiten Zylinder 13 aufgeschraubt. Der Zylinder 13 weist dabei die zweite Membran 14 auf und das verlängerte Gewinde 12 dient gleichzeitig zum Einschrauben in das Gehäuse 8. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist der Teil 10 an seinem Aussenumfang mit einer Rändelung 15 versehen, so dass er leicht erfasst und eingeschraubt werden kann.
Der Nippel nach Fig. 4 ist wieder einteilig ausgebildet, jedoch wird hier lediglich eine Steckverbindung verwendet. Zu diesem Zweck ist die Öffnung 17 des Gehäuses 16 nach innen zuleichtkonisch, so dass der mit den Membranen 18 und 19 ausgestattete Nippel 20 leicht eingeführt und dennoch sicher gehalten wird.
Bei dem zweiteiligen Nippel gemäss Fig. 6 werden die beiden Teile 30 und 33 einander übergreifend zusammengesteckt und eventuell zusätzlich verklebt oder verpresst. Das Gewinde 32 dient zum Einschrauben in das Gehäuse.
Aus den Fig. 6 und 7 ist ersichtlich, in welcher Weise die Membrane bei eingedrücktem Kabel verformt werden. Fig. 7 stellt dabei einen Nippel entsprechend Fig. 3 dar. Die nur an ihren äusseren Rändern gehaltenen Membrane 31 und 34 bzw. 11 und 14 legen sich bei Einführen des Kabels 21 bzw. 41 im Bereich ihrer Öffnungen etwas um, da der Durchmesser der Öffnungen kleiner als der Kabeldurchmesser ist.
Es entstehen dabei Dichtlippen 22 die sich eng an das Kabel schmiegen und diesem einen festen Halt geben. Einer Verformung entgegen der Umlegung setzen die Dichtlippen einen grossen Widerstand entgegen.
Zur besseren Abdichtung am'Aussenumfang des Nippels können, wie in den Fig. 6 und 7 gezeigt, die Teile 33 bzw. 10 mit Rillen 23 versehen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wasserdichte Kabeleinführung in elektrische Geräte, Verteilergehäüse od. dgl., unter Verwendung eines aus elastischem Kunststoff bestehenden Nippels, der eine mit einer Öffnung zur Einführung des Ka- bels versehene membranartige Wand aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Nippel im Bereich seiner Enden je mit einer membranartigen Wand versehen ist.