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Kopierwerk zur Steuerung und Überwachung von Förderanlagen, insbesondere Seilbahnen
Es ist bekannt, bei Förderanlagen mechanische Einrichtungen unmittelbar oder mittelbar mit dem Antrieb so zu kuppeln, dass diese als Kopierwerk bezeichneten Einrichtungen in Abhängigkeit von der zurückgelegten Wegstrecke des Fördermittels Kontakte zur Steuerung und Überwachung der Fahrt betätigen. Diese mechanischen Kopierwerke haben für die Betätigung der Steuerkontakte entweder eine Spindel mit Lauftnutter, eine umlaufende Kette mit Mitnehmernasen oder Nockenscheiben. Die ausführbare Grösse der Kopierwerke begrenzt ihre Abbildungsgenauigkeit.
Tritt durch Seilschlupf beim Anfahren oder Bremsen eine Verschiebung der Kabine oder des Förderkorbes gegenüber dem Kopierwerk ein, so muss diese berichtigt werden (Rektifizierung). Kopierwerke mit Spindeln und Ketten erhalten eine Rutschkupplung, die beim Einfahren der Kabine oder des Förderkorbes in die Station oder den Horizont eine Rektifizierung des Kopierwerkes bewirkt. Beim Nockenkopierwerk erfolgt die Rektifizierung mittels eines Hilfsmotors, der von Endkontakten beim Einfahren des Fördermittels in die Station eingeschaltet wird.
Nützt sich die Seilscheibe ab, so steigt die Anzahl der Umdrehungen bei gleicher Weglänge an. Dem Kopierwerk wird somit eine längere Fahrstrecke vorgetäuscht, und es werden demnach die vom Kopierwerk gesteuerten Befehle zu früh ausgegeben. Ein schwerwiegender Nachteil ist die sich daraus ergebende Verlängerung der Langsamfahrstrecke (Schleichstrecke) bei Einfahrt in die Station, was eine Verminderung der gesamten Förderleistung ergibt. Zur Korrektur der Seilscheibenabnützung muss die Übersetzung des Getriebes geändert werden.
Bei Kettenkopierwerken pflegt man Kettenglieder einzufügen. Zur Erhaltung der Förderleistung soll die Korrektur in möglichst kleinen Stufen erfolgen können. Die grösste erforderliche Korrektur liegt nach den bisherigen Erfahrungen bei Seilbahnen bei etwa 10 m für je 1000 m Fahrstrecke. und die zweckmä- ssige Stufung für die Korrektur würde etwa 1 m Fahrstrecke betragen. Dies ist mit den bekannten Mitteln nicht möglich. Kontinuierlich verstellbare Präzisionsgetriebe in üblichen Ausführungen (Regelbereich 1 : 3 bis 1 : 20) wären zu aufwendig.
Allen mechanischen Kopierwerken ist der Nachteil gemeinsam, dass sie von der drehzahlgebenden Welle zum Kopierwerk mehr oder weniger umfangreiche Einrichtungen zur Übertragung der Bewegung, z. B. Kardanwellen oder Winkelgetriebe benötigen. Ferner bereitet die richtige Einstellung der Rutschkupplung Schwierigkeiten, und es ist, wie erwähnt. die wünschenswerte Genauigkeit zur Korrektur der Seilscheibenabnützung nicht zu erzielen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Kopierwerk zur Steuerung und Überwachung von Förderanlagen, insbesondere Seilbahnen, mit einem von der Seilbewegung angetriebenen, je nach Drehrichtung verschiedenartige Signale an ein Zählwerk abgebenden Impulsgeber mit nachgeschalteten elektronischen Bauelementen.
Erfindungsgemäss ist das Zählwerk mit einer Rückstelleinrichtung ausgestattet, die nach Betätigung des Endschalters bei Einfahrt in die Station und Betätigung des Anfahrtasters für die nächste Fahrt das Zählwerk in die Nullstellung stellt. Durch Zusammenwirken der jeweiligen Stellungen eines Drehrichtungsschützes und eines bistabilen vom Endschalter und dem Anfahrtaster beeinflussten Schaltelementes wird über einen Zählrichtungsdiskriminator bewirkt, dass die vom Impulsgeber abgegebenen Signale, die
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der bei der Ausfahrt aus der Station eingeleiteten Fahrtrichtung zugeordnet sind, im Sinne einer Addition und die der entgegengesetzten Fahrtrichtung zugeordneten Signale im Sinne einer Subtraktion das Zählwerk betätigen.
In weiterer Ausgestaltung ist eine Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung vorgesehen, über die die vom Zählrichtungsdiskriminator abgegebenen Signale dem Zählwerk zugeführt werden, sowie eine durch den Zählerstand beeinflussbare Korrektureinrichtung. Es wird damit bei bestimmten, den jeweiligen Korrekturerfordernissen entsprechenden Zählerständen bewirkt, dass die Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung die Weitergabe jeweils eines Impulses an das Zählwerk verhindert.
Ein Ausführungsbeispiel ist in Fig. l schematisch dargestellt. Mit Ausnahme des Impulsgebers l sind die durch Rechtecke angedeuteten Schalteinrichtungen im wesentlichen aus an sich bekannten elektronischen Schaltmitteln zusammengesetzt, die entsprechend der beschriebenen Wirkungsweise nach dengeläufigen Regeln der Schaltlogik untereinander und mit Spannungsquellen verbunden sind.
Der Impulsgeber l, der in Abhängigkeit von der Bewegung des Fördermittels angetrieben wird, gibt Signale über einen Zählrichtungsdiskriminator 2 an eine elektronische Zähleinrichtung ab. Diese besteht aus einer Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung 3 und dem Zählwerk 4. Das Zählwerk 4 wirkt bei gewissen vorgewählten Zählerständen auf ein, gegebenenfalls auch mehrere Steuergatter 5 welche die Steuerbefehle an die Antriebseinrichtung 6 weitergeben. Ein bistabiles Schaltelement, z. B. ein Kippschütz 7 wird einerseits über einen Kontakt des Anfahrtasters 8 und anderseits über den Endschalter 9, der bei Erreichen einer Station schliesst, betätigt. Ein Kontakt 10 des Kippschützes wirkt auf den Zählrichtungsdiskriminator 2 und das Zählwerk 4.
Eine Korrektureinrichtung 11 für die scheinbare Streckenverlängerung wirkt auf die Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung 3 zurück.
Mit dem Handschalter 12 wird die Korrektur eingestellt. Durch den Kontakt 13'am Drehrichtungsschütz des Antriebes werden der Zählrichtungsdiskriminator 2 und die Steuergatter 5 beeinflusst Vorteilhaft ist mit dem Zähler eine Ziffernanzeige verbunden. Überdies kann ein Fahrbildanzeiger angeschlossen sein.
Im normalen Betrieb arbeitet die Einrichtung wie folgt :
Bei Erreichen der Station wurde der Endschalter 9 geschlossen und damit über das Kippschütz der Kontakt 10 geöffnet. Das Drehrichtungsschütz und damit der Kontakt 13 nehmen unmittelba
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Dadurch wird das Zählwerk 4 auf Null zurückgestellt. Durch die Rückstellung wird erzielt, dass, wil es bei zweitrümiger Förderung üblich ist, die Messung der Wegstrecke bei jeder Fahrt von Null beginnen erfolgt. Durch diese Rückstellung auf Null wird der Fehler zufolge eines etwa bei vorhergegangener Fah] erfolgten Seilschlupfes getilgt. Ausserdem wirkt der Schliessimpuls des Kontaktes 10 in weiter unten be schriebener Weise auf den Zählrichtungsdiskriminator 2 ein.
Während der Fahrt gibt der Impulsgeber 1 Signale an den Zählrichtungsdiskriminator 2 at deren Anzahl - abgesehen von den erwähnten Fehlern infolge Seilscheibenabnützung und Seilschlupfes der zurückgelegten Fahrstrecke entspricht. Zur Unterscheidung der Fahrtrichtung ist der Impulsgeber als Zweifachimpulsgeber ausgebildet. Die Impulse werden über zwei Leitungen a und b an den Dret richtungsdiskriminator abgegeben. In Fig. 2 und 3 ist die Folge der Impulse über die Leitungen a und in Abhängigkeit von der Zeit für die eine bzw. die andere Drehrichtung dargestellt.
Durch den Schliessimpuls des Kontaktes 10 wird der Zählrichtungsdiskriminator 2 in Abhängig keit von der gleichzeitigen Stellung des Kontaktes 13 so umgeschaltet, dass in der Folge entweder d : Impulsfolge nach Fig. 2 oder die Impulsfolge nach Fig. 3 als Additionsimpulse an die Zähleinrichtui weitergeleitet werden, d. h. dass bei normalem Betrieb nach erfolgtem Schliessimpuls des Kontaktes das Zählwerk 4 stets steigend zählt. Je nach Zählerstand sind bestimmte Ausgänge des Zählwerkes spannungsführend, andere nicht. Bestimmte vorgegebene Kombinationen der Spannungszustände bewirke im Steuergatter 5 die Ausgabe eines Befehles an die Antriebseinrichtung 6, z.
B. werden bei Zähle stand 2300 m und 2400 m Befehle zur Verzögerung vor der Stationseinfahrt abgegeben, wenn die gesam Fahrstrecke 2500 m lang ist.
Unter Umständen ist es im Gegensatz zur normalen Fahrt notwendig, vor Erreichen der Zielstati die Fahrtrichtung zu ändern. Das Zählwerk 4 muss weiterhin die Stellung der Kabine auf der Strec anzeigen und darf bei diesem Fahrtrichtungswechsel nicht auf Null rückgestellt werden. Da die Zielst tion nicht erreicht wurde, blieb der Endschalter 9 unbetätigt. Das Kippschütz 7 verbleibt in seir bisherigen Stellung, und der Kontakt 10 bleibt geschlossen. Die Umschaltung des Kontaktes 13 c Drehrichtungsschützes bleibt daher für den Drehrichtungsdiskriminator 2 wirkungslos. Die Impulsfolge
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entsprechend der geänderten Drehrichtung, wird vom Zählrichtungsdiskriminator 2 im Sinne einer Subtraktion weitergegeben.
Wie aus Fig. l ersichtlich ist, ist die Arbeitsweise der Steuergatter 5 von der Stellung des Drehrichtungsumschalters 13 abhängig, da unter Umständen bei der Rückfahrt an andern Stellen Steuerbefehle notwendig sind.
Die Unterdrückung einzelner Impulse wird folgendermassen vorgenommen : Bei bestimmten Zählerständen, die mit Bedacht auf die Stellen, an denen Steuerbefehle zu erfolgen haben, im übrigen jedoch möglichst gleichmässig auf die Strecke verteilt sind, schaltet die Korrektureinrichtung 11 die Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung 3 um. Dadurch wird der nächstfolgende Impuls nicht dem Zählwerk 4, sondern der Korrektureinrichtung 11 zugeführt, wodurch er die Schalteinrichtung zur Impulsunterdrückung 3 wieder in den Ausgangszustand zurückschaltet. In der Korrektureinrichtung 11 ist eine Anzahl von Gattern vorgesehen, die auf je einen der oben angeführten Zählerstände ansprechen, bei denen eine Impulsunterdrückung möglich sein soll.
Mit dem Handschalter 12 werden ein oder mehrere Gatter, entsprechend der Zahl der zu unterdrückenden Impulse und damit entsprechend dem erforderlichen Ausmass der Korrektur, eingeschaltet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kopierwerk zur Steuerung und Überwachung. von Förderanlagen, insbesondere Seilbahnen, mit einem von der Seilbewegung angetriebenen ; je nach Drehrichtung verschiedenartige Signale an ein Zählwerk abgebenden Impulsgeber mit nachgeschalteten elektronischen Bauelementen, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine Rückstelleinrichtung für das Zählwerk vorgesehen ist, die nach Betätigung des Endschalters (9) durch den in die Station einfahrenden Förderkorb oder die Kabine und Betätigung des Anfahrtasters (8) das Zählwerk (4) in die Nullstellung stellt, und dass die vom Impulsgeber (1) abgegebenen Signale dem Zählwerk (4) über einen Zählrichtungsdiskriminator (2) zugeführt werden, der durch Zusammenwirken der jeweiligen Stellungen eines Drehrichtungsschützes (13)
und eines bistabilen Schaltelementes (7), das einerseits durch die Betätigung des Anfahrtasters (8), anderseits durch den Endschalter (9) gesteuert ist, derart beeinflussbar ist, dass die vom Impulsgeber (1) abgegebenen Signale, die der bei Ausfahrt aus der Station eingeleiteten Fahrtrichtung entsprechen, im Sinne einer Addition und die der ent-
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