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Lichtdurchlässige Platte
Die Erfindung bezieht sich auf eine lichtdurchlässige Platte, insbesondere eine Glasplatte für die Abdeckung von Beleuchtungskörpern, deren eine Seite durch Einpressen oder Einwalzen eines Musters eine Reliefstruktur mit überwiegender Erstreckung der Relieferhebungen in einer Richtung der Plattenfläche hat, und die mit einer gegenüber der Reliefstruktur feinen Rillung auf der andern Plattenseite versehen ist.
Lichtdurchlässigeplatten dieser Art sind bei Verwendung von Glas als Plattenmaterial unter dem Na- men Streuglas bzw. Dispersionsglas als eine Weiterbildung des bekannten Murano-Glases im Handel. Diese bekannten Gläser sind Klargläser, die auf der Vorderseite durch Einpressen oder Einwalzen eines Musters eine frei aufquellende Oberfläche haben. Um bei diesen Gläsern eine grössere Lichtbrechung bei durchfallendem Licht bzw. eine grössere Brillanz bei auffallendem Licht zu erhalten, wurden sie auf der der Reliefstruktur abgewendeten Seite mit in Richtung der Längserstreckung der hervortretenden Teile des Reliefmusters verlaufenden Rillen versehen.
Vor allem bei der Verwendung von Blumenmustern und Ornamenten für die Reliefstruktur hat dies aber den Nachteil, dass sowohl bei Durchleuchtung als auch bei auffallendem Licht die Konturen des Reliefmusters verschwommen erscheinen und in ihrer optischen Wirkung fast untergehen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese schädliche Wirkung der Rillung bei voller Erhaltung der vergrösserten Lichtbrechung bzw. vergrösserten Brillanz in einfacher Weise zu beheben.
Bei einer bekannten lichtdurchlässigen Platte, insbesondere einer Glasplatte für die Abdeckung von Beleuchtungskörpern, deren eine Seite durch Einpressen oder Einwalzen eines Musters eine Reliefstruktur wenigstens teilweise mit überwiegender Erstreckung der Relieferhebungen in einer Richtung (Vorzugsrichtung) derPlattenflächehat, und die mit einer gegenüber der Reliefstruktur feinen Rillung auf der ändern Platten- seite versehen ist, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die feine Rillung derart zur Vorzugsrichtung der Reliefstruktur ausgerichtet ist, dass sich die Rillen möglichst weitgehend mit den auf der andern Plattenseite sich erhebenden länglich verlaufenden Reliefkontaren des Musters kreuzen.
Erfindungsgemäss wird nun diese Rillung wellenförmig (Fig. 4) geführt. Dabei ist es vorteilhaft, die Wellenlänge der Rillung, die Wellenamplitude und die Rillentiefe derart zu wählen, dass die durch die Ril- lung vergrösserte Lichtbrechung bei durchfallendem Licht bzw. die vergrösserte Brillanz bei auffallendem Licht, die optische Erscheinung des Reliefmusters hervorhebt. Der wellenförmigen Rillung kann zusätzlich eine wenigstens näherungsweise geradlinig geführte Rillung überlagert sein (Fig. 5), die sich insbesondere in ihrer Ausrichtung mit der der Wellenlinien deckt.
Es ist in diesem Zusammenhang auch an die Überlagerung einer weiteren wellenförmigen Rillung gedacht, die gegensinnig zur ersterwähnten Rillung verlaufen kann oder bei gleichsinnigem Verlauf zumindest eine grössere Wellenlänge und/oder Amplitude hat.
Die weitere, überlagerte Rillung kann auch zur ersterwähnten Rillung schräg verlaufend angeordnet sein, bis zum Extremfall von 90. Dies gilt auch für den Fall, dass die ersterwähnte Rillung und/oder die dieser überlagerte Rillung geradlinig geführt sind.
Der Rillen querschnitt kann so wie beim Ausführungsbeispiel dreieckig oder sägezahnförmig sein. Auch hievon abweichende Rillenformen sind anwendbar, z. B. ähnlich einer Sinuskurve oder einer Trapezkurve.
Auch können die Rillen in grösserem Abstand voneinander verlaufen, so dass benachbarte Rillen einer Rillenschar nicht unmittelbar ineinander übergehen.
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Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Reliefstruktur aus einer in sich wenigstens nahezu einheitlich ausgerichteten Grundstruktur mit länglichen reliefartigen Verformungen besteht und ausserdem in diese Re- liefstruktur wenigstens nahezu einheitlicher Fonn eine weitere Reliefstruktur in Form eines Ornamentes oder Blumenmusters eingeordnet ist, dass sich zumindest überwiegend aus länglichen Einzelelementen zusammensetzt.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. l zeigt in Aufsicht einen Teil einer in bekannterweise ausgebildetenPlatte, die aus Klarglas bestehen soll, u. zw. von derPlattenseite gesehen, die eine Reliefstruktur mit Vorzugsrichtung hat. Zu diesem Zweck hat die Platte längliche Erhebungen der einleitend geschilderten Art. In diese Reliefstruktur ist zusätzlich noch ein in gleichartiger Weise ausgebildetes Blumenmuster eingelagert. Die Vorzugsrichtung ist in der Fig. l die Richtung A-B.
Fig. 2 zeigt den gleichenPlattenteil von der andernPlattenseite her betrachtet. Man sieht eine sche- matisch angedeutete Rillung, die relativ fein gegenüber der reliefartigen Oberflächenstruktur nach der Fig. 1 ist. Wie man sieht, verläuft die Rillung quer zur oben erwähnten Vorzugsrichtung, so dass sich die Rillen und die länglichen Erhebungen der Reliefstruktur kreuzen.
In Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Platte nach Fig. l entlang der Linie A-B gezeigt.
Betrachtet man eine derartige Platte beispielsweise im durchscheinenden Licht, so zeigt sich, dass die Grundelemente der Reliefstruktur und vor allem auch des Musters brillant hervortreten, vor allem dann, wenn eine derartige Platte als Lichtabdeckung eines Beleuchtungskörpers verwendet wird, der eine elektrische Klarglasbirne oder deren mehrere enthält. Zur Steigerung des Lichteffektes empfiehlt es sich noch, zumindest die dem Beschauer zugewendete Seite der reliefartigen Grobstrukturen der einen Teil des Beleuchtungskörpers bildenden Platte mit einer Feuerpolitur zu versehen.
Die erfindungsgemässe wellenlinienförmige Rillung ist eine besonders vorteilhafte und dennoch ferti- gungsmässig einfache Ausführungsform der Rillung. Die Ausrichtung der Rillung zur Vorzugsrichtung der Reliefstruktur muss nicht exakt 900 sein, sondern nur so, dass die erwähnte, die Lichteffekte steigernde Kreuzung eintritt. Eine Anpassung einer wellenförmigen Rillung an das Muster der auf der andern Plattenseite befindlichen Reliefstruktur kann durch eine Änderung der Wellenlänge und/oder eine Verdrehung der Grundplatte erfolgen, d. h. eine Änderung der Wellenrichtung gegenüber der wesentlichen Erstreckungsrichtung der Reliefstruktur des Musters auf der ändern Plattenseite. Es ist auch daran gedacht, dem Reliefmuster zwei Vorzugsrichtungen zu geben, die sich kreuzen.
Hier ist darauf zu achten, dass sich möglichst beide Vorzugsrichtungen mit der Rillung kreuzen.
In den Fig. 4 und 5 sind zwei wellenförmige Rillungen dargestellt, die sich für praktisch alle derzeit üblichen Reliefstrukturen als ausreichend erwiesen haben. Die derzeit üblichen Reliefstrukturen haben eine Auswölbungshöhe von mehreren Millimetern bei einer Auswölbungsbreite zwischen etwa einem halben Zentimeter und etwa eineinhalb Zentimeter und einer Auswölbungslänge von mehreren Zentimetern. Die freien Auswölbungen der Reliefstruktur haben dabei meist eine Feuerpolitur. Diesen wellenförmigen Rillungen kann, wie in Fig. 5 angedeutet, zur Steigerung des Effektes noch eine vorzugsweise in gleicher Richtung verlaufende, etwa geradlinige Rillung überlagert sein, u. zw. auf der gleichen Plattenseite.
Die erfindungsgemässe lichtdurchlässige Platte muss nicht ebenflächig sein. Es ist vielmehr vor allem im Zusammenhang mit der Verwendung als Abdeckung von Lichtquellen auch daran gedacht, die Platte zu krümmen oder zu wölben. Dies kann in an sich bekannterweise mitschablonen geschehen, welche die gewünschte Krümmung oder Wölbung haben. Die Lehre nach der Erfindung ist auch bei Hohlkörpern, z. B. zylinderförmigen Beleuchtungsabdeckungen, analog mit Vorteil anwendbar.
Als Material für erfindungsgemäss gestaltete Platten kommen nicht nur durchsichtiges Glas, farbloses oder gefärbtes Glas sowie überfangenes Glas in Betracht, sondern auch durchscheinende Homogengläser bzw. sämtliche für eine Reliefstruktur in Verbindung mit einer Rillung zur Lichteffekterhöhung geeigneten Kunststoffe ; wenngleich Gläser mit zumindest einer Feuerpolitur der Reliefstruktur besonders deutlich die Vorteile der Erfindung erkennen lassen.
DiePlattenform muss auch nicht zwingend rechteckförmig sein. DerPlattenumriss kann vielmehr hievon abweichend beispielsweise oval oder kreisförmig oder trapezförmig gestaltet werden.
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