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Flugkörper mit elektrischer Kontakteinrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flugkörper mit Leitflächen und mit einem durch einen ver- formbaren Teil betätigbaren elektrischen Kontaktgeber, wie ihn beispielsweise die ferngesteuerten, rake- tengetriebenen Panzerabwehrgeschosse aufweisen.
Diese Flugkörper sind meistens Geschosse, und nachfolgend ist auch ein solches als Beispiel beschrie- ben, mit an der Spitze angeordneten elektrischen Kontakteinrichtungeu ausgerüstet, die bei ihrem Aufschlagen im Ziel ansprechen und dann die Sprengladung des Geschosses zur Detonation bringen.
Diese Kontakteinrichtungen sind jedoch unwirksam, wenn sie das Ziel nicht selber berühren. Beim
Anfliegen eines weitmaschigen Gitters beispielsweise kann dies der Fall sein. Wenn einem Panzerkampfwagen zum Schutze vor derartigen Geschossen ein solches Gitter schürzenartig umgehängt wird, so ist es möglich, dassnurdieLeit-, Stabilisierungs-oder Tragflächen (künftig nurLeitflächen genannt) des Geschos- ses das Ziel berühren, oder ferner auch wenn vor dem Erreichen des Zieles das Geschoss im Gelände ein Hindernis streift. Im letzteren Falle besteht die Gefahr, dass das Geschoss als Blindgänger liegen bleibt.
Die Erfindung hat somit den Zweck, Flugkörper, insbesondere diese genannten Raketengeschosse so zu verbessern, dass eine Zündung der Sprengladung auch in jenen Fällen eintreten kann, in welchen andere Teile des Flugkörpers als die in dessen Spitze angeordnete Kontakt-Einrichtung des Zündsystems im Ziel aufschlagen. Ein solcher Flugkörper kennzeichnet sich gemäss der Erfindung dadurch, dass an einer Leitfläche an oder in der Nähe einer ihrer Kanten Tastanschläge angeordnet sind, welche als kontaktgebende Organe an den Zündstromkreis angeschlossen sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 ein Geschoss mit Leitflächen in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Ansicht des Geschosses in Pfeilrichtung F in Fig. l, Fig. 3 einen Schnitt durch ein Kontaktband, Fig. 4 eine Ansicht einer Tragfläche in Pfeilrichtung G in Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 1, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 7 ein elektrisches Schaltschema.
Gemäss Fig. 1 besteht das der Panzerabwehr dienende, raketengetriebene Geschoss aus dem die Sprengladung enthaltenden Geschosskörper 1 und dem mit dem letzteren verschraubten Raketenmotorteil 3, an welchem z. B. vier Leitflächen 4 befestigt sind. In dieser Fig. 1 sind durch dicke Striche zum elektrischen System für das Zünden der Geschosssprengladunggehorige, als Schalter wirkende, elastisch verformbare Organe (10 und 11 in Fig. 3) der Kontakteinrichtung 5 angedeutet.
Solche Tastanschläge 5 sind, wie dies auch in Fig. 1 dargestellt ist, entlang exponierten Stellen, hauptsächlich den vorderen und seitlichen Kanten der vier Leitflächen 4 bis zu deren Befestigungsstellen amRumpf und ferner weiter von jeder derselben auf demRaketenmotorteil 3 entlang einer Mantellinie parallel zur Längsachse nach vorn bis zur Trennstelle 2 hinter dem Geschosskörper 1 geführt. In gleicher Weise sind solche Mittel auch am Geschosskörper l angebracht, u. zw. von dessen hinterem Ende 2, welches nicht gezeichnete elektrische Übergangsverbindungen enthält bis zur Spitze.
Gemäss den Fig. 3 und 5 bestehen diese Tastanschläge 5 aus einem aus elastischem Stoff, z. B. Gummi, bestehenden Einlagen 10 und 11 enthaltenden Band 5, das einen im wesentlichen kreissegmentförmigen Querschnitt aufweist, der durch zwei beidseitig der Symmetrieachse und parallel zu derselben liegende, halbkreisförmige Längsrillen 6 geschwächt ist. In dem diese beiden Rillen 6 trennenden Steg 7 ist ein kreisrunder Kanal 8 ausgespart, dessen Achse in der Symmetrieebene des Bandes 5 liegt und parallel zur
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Basis des Querschnittes gerichtet ist. Der Steg 7 ist ferner durch einen bis zum Kanal 8 reichenden Schlitz
9 getrennt. Ein parallel zur Basis des Bandquerschnittes angeordnetes, dünnes Stahlband 10 liegt am Fusse des Steges 7 an und wird seitlich durch zwei Leisten 5a des Gummibandes gehalten.
In den Kanal 8 ist ein schraubenförmig gewundener Draht 11 eingebettet, welcher nur längs des Schlitzes 9 frei ist und längs des- selben dem freien Mittelstreifen des Stahlbandes 10 mit kleinem Abstand gegenüberliegt.
Sowohl das Stahlband 10 als auch der Draht der Wicklung 11 sind elektrisch leitend und ferner so biegsam, dass da Kontaktband 5. nitkleinem Krümmungsradius gebogen und spiralförmig aufgerollt, ge- stapelt werden kann.
Wie die Fig. 7 zeigt, sind die beiden Leiter 10 und 11 der am eigentliche : : Geschosskörper 1 und am
Motorteil 2 befestigten Kontaktbänder 5 mit den Leitungen 12 und 13 verbunden. Letztere sind im Inneren des Geschosskörpers angeordnet und durch die Leitung 14 und 14a an den Zündstromkreis angeschlossen. In diesem Stromkreis ist die Batterie 15, ein nach dem Abschuss selbsttätig schliessender, sekundenlang ver- zögerter Schalter 18 und femer die Glühbrücke 17 der, der Initiierung der Sprengladung dienenden Spreng- kapsel 16 eingeschaltet.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Anordnung weisen die beispielsweise aus Kunststoff bestehenden und mit
Blech verkleideten Leitflügel4 vorn eine senkrecht zur Längsachse gerichtete Fläche 4a auf, auf welcher die Leisten 5a des Bandes 5 angeklebt oder auf andere Weise so befestigt werden, dass das Band die eigent- liche Kante des Flügelprofiles bildet. In gleicherWeise wird gemäss Fig. 3 das Band 5 an den zylindrischen Mantelflächen des Geschosskörpers 1 und des Motorteiles 3 befestigt.
Aus diesem Aufbau und dieser Anordnung der Kontaktbänder ergibt sich deren Wirkungsweise :
Durch einen gegen die Oberfläche des Kontaktbandes 5 ausgeübten Druck, also beispielsweise beim Aufprall der Flügelkanten im Ziel, kommt der schraubenförmig gewundene Draht 11 nach seitlichem Verdrängen der beiden Hälften des Steges 7 gegen die durch die Rillen 6 gebildeten Hohlräume in Berührung mit dem Stahlband 10, wie dies in der Fig. 7 durch die mit Punkten gezeichnete Verbindung 19 dargestellt ist. Durch diese Verbindung wird der von der Batterie 15 über die Glühbrücke 17 der Sprengkapsel 16 führende Stromkreis geschlossen, wodurch die Detonation der Sprengladung des Geschosses eingeleitet ist.
In gleicher Weise führt auch ein beim Aufschlag des Geschossrumpfes ausgeübter Druck auf eines der an demselben angeordneten Kontaktbänder 5 zur Zündung.
Die Elastizität der Drahtwicklung 11 und ihrer Umgebung bewirkt, dass eine beim Transport oder bei derHandhabung desRaketengeschosses zufolge Druckwirkung auftretende Verbindung zwischen ihr und dem Leiter 10 nach Aufhören der Druckwirkung selbsttätig wieder aufgehoben und dadurch eine frühzeitige Zündung der Sprengladung verhindert wird, die beim Andauern ihrer-Berührung sonst schon beim Start des Geschosses durch das Schliessen des Schalters 18 eintreten könnte.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flugkörper mit Leitflächen und mit einem durch einen verformbaren Teil betätigbaren elektrischen Kontaktgeber, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Leitfläche (4) an oder in der Nähe einer ihrer Kanten Tastanschläge (5) angeordnet sind, welche als kontaktgebende Organe an den Zündstromkreis (14, 15,18, 17,14a) angeschlossen sind.