AT228736B - Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut

Info

Publication number
AT228736B
AT228736B AT150661A AT150661A AT228736B AT 228736 B AT228736 B AT 228736B AT 150661 A AT150661 A AT 150661A AT 150661 A AT150661 A AT 150661A AT 228736 B AT228736 B AT 228736B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
fiber material
formaldehyde
water
fabric
Prior art date
Application number
AT150661A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ciba Geigy
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy filed Critical Ciba Geigy
Application granted granted Critical
Publication of AT228736B publication Critical patent/AT228736B/de

Links

Landscapes

  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut 
Es ist bekannt, dass man cellulosehaltiges Fasergut gegen den Angriff von Mikroorganismen und gegen
Einflüsse der Bewetterung schützen kann, wenn man das Fasergut mit härtbaren Aminoplasten impräg- niert und die Aminoplaste in den unlöslichen Zustand   überführt, ohne dass man das Wasser   der   Imprägnier-   flüssigkeit bis zur Vollendung der Harzkondensation vollständig durch Trocknung entfernt. Zum Unter- schied von der üblichen   Wärmefixierung   nach erfolgter Trocknung (Trockenhärtung) wird die beschriebene Fixierung in Anwesenheit von Wasser als Nassfixierung bezeichnet. 



   Die Nassfixierung wurde bisher in der Weise vorgenommen, dass das Fasergut, nach vorgenommener
Imprägnierung mit einem Bad, enthaltend den Aminoplasten und einen sauren bzw. potentiell sauren Reaktionsbeschleuniger, längere Zeit bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur gelagert wurde, gegebenenfalls unter Luftzirkulation mit oder ohne teilweise Wegtrocknung des anwesenden Wassers. 



   Während dem Arbeiten mit freier Säure eine zu geringe Stabilität der Behandlungsbäder im Wege stand, führte die Anwendung der üblichen potentiell sauren, langsam wirkenden Katalysatoren zum Flie- ssen der   Imprägnierlösung   und Wandern des Harzes während der Nassfixierung. 



   Es wurde nun gefunden, dass man cellulosehaltiges Fasergut in besonders vorteilhafter Weise veredeln kann, wenn man ein Imprägnierbad, enthaltend a) ein   Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt   b) Formaldehyd und Wasserstoffperoxyd verwendet und die Kondensation des Harzes auf dem Fasergut in Gegenwart von Wasser vornimmt. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Imprägnierbad, enthaltend a) ein   Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt   b) Formaldehyd und c) Wasserstoffperoxyd auf das Fasergut aufbringt und die Kondensation des Harzes auf dem Fasergut in der Weise vornimmt, dass auch in der Endstufe der Kondensation noch Wasser zugegen ist. 



   Dieses neue Verfahren lässt sich auf den in Textilbetrieben üblichen Apparaten ausführen. Gegenüber der Verwendung von freier Säure als Katalysator bietet das vorliegende Verfahren den Vorteil, dass das Imprägnierbad über lange Zeit haltbar ist. Gegenüber der Verwendung von andern Katalysatoren besteht der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens in der Ausscheidung eines Vorkondensates auf der Faser in einem überraschend frühen Stadium der Nassfixierung. 



   Die   österr. Patentschrift Nr. 191377   sowie die deutsche Patentschrift Nr. 714399 beschreiben zwar die   Ausrüstung   von Cellulosegewebe mit einer   Imprägnierflüssigkeit, welche ein   Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt, Formaldehyd und Wasserstoffperoxyd enthält. Bei diesen bekannten Verfahren handelt es sich jedoch um   Trockenhärtungsverfahren. Wie dem   Fachmann bekannt ist, erleidet das mit dem Trokkenhärtungsverfahren behandelte Gewebe in seinen mechanischen   Eigenschaften, insbesondere seiner Reiss-   festigkeit, eine wesentliche Einbusse. Dieser Nachteil tritt im Falle des Nassfixierungsverfahrens nicht auf. 



  Ausserdem hat die erfindungsgemässe Verwendung von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensaten im Nassfixierungsverfahren gegenüber der entsprechenden Verwendung von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   den Vorteil einer besseren Hydrolysenbeständigkeit der Harzkomponente. 



  Unter dem Begriff Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsproduktsind sowohl unbeschränkt wasserlösliche als auch beschränkt wasserlösliche, härtbare, gegebenenfalls verätherte Melaminharze zu verste- hen, die in an sich bekannter Weise erhalten werden, z. B. durch Kondensation von Formaldehyd mit Verbindungen, wie Melamin, Melam, Melem sowie Mischungen solcher Verbindungen untereinander. Besonders gute Resultate werden erhalten bei Verwendung von unbeschränkt wasserlöslichen Kondensationsprodukten aus Melamin und Formaldehyd, z. B. einem wasserlöslichen Kondensationsprodukt aus 1 Mol Melamin und etwa 2 - 3 Mol Formaldehyd. 



  Beschränkt wasserlösliche Kondensationsprodukte sind solche, die aus ihren konzentrierten wässerigen Lösungen durch Wasserzusatz ausgefällt werden. Die Bäder für die erfindungsgemässe Imprägnierung enthalten z. B. zirka 5-20% Aminoplast, entweder in Lösung oder Emulsion. Die Imprägnierung kann z. B. in der Weise vorgenommen werden, dass das Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensat in einer Menge von zirka 3 bis 15% vorzugsweise ungefähr 5-10%, des Fasergewichtes, auf die Fasern gelangt. Das Fasergut kann in das Imprägnierbad getaucht und die überschüssige Imprägnierflüssigkeit in geeigneter Wei-   
 EMI2.1 
 keit beladen werden.

   Die beim erfindungsgemässen Verfahren notwendige Menge an Formaldehyd gelangt meistens schon zusammen mit dem   Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensat, beispielsweise   dem MelaminFormaldehyd-Kondensationsprodukt, in das Imprägnierbad, da die üblicherweise verwendeten technischen Produkte in der Regel genügende Mengen Formaldehyd enthalten. Gegebenenfalls wird dem   Imprägnier-   bad noch freier Formaldehyd zugesetzt. 
 EMI2.2 
 zentrationen, wodurch eine besonders rasche Fixierung auf dem Fasergut erzielt wird. 



   Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird nach Aufbringen der Imprägnierflüssigkeit auf das Fasergut mit Vorteil ein Teil der überschüssigen Flüssigkeit mechanisch vom Fasergut abgetrennt,   z. B.   durch Abquetschen oder Abschleudern. Weiterhin kann man so vorgehen, dass man eine Vortrocknung des Fasergutes bei normaler oder leicht erhöhter Temperatur vornimmt. Die Vortrocknung dient dazu, eine Restfeuchtigkeit des Fasergutes von etwa 20 bis 500 einzustellen. 



   Die eigentliche Nassfixierung wird entweder durch längeres Lagern des so imprägnierten Fasergutes bei Raumtemperatur bzw. leicht erhöhter Temperatur oder durch kurze Behandlung bei höherer Temperatur zweckmässig im Kontinue-Verfahren, erzielt. 



   Der besondere Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt dabei darin, dass die Fixierung des Harzes auf dem Fasergut erstaunlich rasch und bereits vor der Beendigung des Kondensationsvorganges stattfindet und dass ein Migrieren des Harzes auf dem Fasergut vermieden werden kann. 



   Sowohl bei der Lagerung bei normaler oder leicht erhöhter Temperatur, als auch bei der Nassfixie-   rungdurchBehandelnbeihöherer Temperatur ist dafür   Sorge zu tragen, dass eine zu weitgehende Trocknung des imprägnierten Fasermaterials vermieden wird. Im ersten Falle kann dies   z. B.   durch Luftkonditionierung, Anwendung geschlossener Apparaturen oder luftdichtes Verpacken des Fasergutes, im letzteren Falle,   d. h.   beim Arbeiten bei höheren Temperaturen, insbesondere im Kontinue-Verfahren, durch Anwendung von Wasserdampf bzw. gesättigtem Wasserdampf, als Wärmequelle erzielt werden. 



   Wie weit die partielle Trocknung vor dem Nassfixieren gehen soll, kann in allgemeiner Form nicht angegeben werden, weil verschiedene Faktoren wie angestrebter Effekt, Lagerungstemperatur oder Aktivität des Oxydationsmittels berücksichtigt werden müssen. 



   Die Dauer der Nassfixierung ist in erster Linie von der Fixierungstemperatur abhängig und kann, unter sonst gleichen Bedingungen, bei 100 - 1200C wenige Minuten, bei Raumtemperatur einige Tage betragen. 



  Das neue Verfahren macht es somit möglich, den Fixierungs- und Härtungsvorgang auf dem Fasergut bei erhöhter Temperatur in ganz erheblicher Weise zu verkürzen und gewährleistet dabei gleichzeitig eine sehr gute Stabilität des Imprägnierungsbades. Hiedurch   werden die Voraussetzungen für eine kontinuierli-   che Durchführung des   Nassfixierungsverfahrens geschaffen und somitein technisch sehr bedeutendes   Problem auf überraschende Weise gelöst. 



   Nach dem erfindungsgemässen   Verfahren ist es möglich, den behandelten Textilien zahlreiche vor-   teilhafte Eigenschaften zu verleihen. So zeigen die behandelten Textilien z. B. eine überraschend gute wasser-, wasch-und wetterbeständige   Widerstandsfähigkeit gegen einen Angriff durch Mikroorganismen   und sind in hohem Masse verrottungsecht. 



   Ausserdem können bei dem   erfindungsgemässen   Verfahren neben den eingangs erwähnten Komponenten a), b) und c) im Imprägnierbad auch noch weitere Stoffe mitverwendet werden ; dadurch können die 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 bei Verwendung der obigen Komponenten a), b) und c) erzielten günstigen Effekte noch verstärkt bzw. dem Fasergut noch zusätzliche vorteilhafte Eigenschaften verliehen werden. So ist es   z. B.   möglich, in den Imprägnierbädern Pigmente verschiedenster Art mitzuverwenden und auf diese Weise gleichzeitig mit dem Aufbringen des Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes in einem Arbeitsgang auch i eine Färbung mit besonders wertvollen Eigenschaften,   z. B.   besonders hoher Reib-und Nassechtheit zu er- zielen. Weiterhin ist es   z.

   B.   möglich, im Imprägnierbad zusammen mit den oben genannten Komponen- ten a), b) und c) noch lichtabschirmende Pigmente zu verwenden und dieselben auf dem Fasergut nass- und reibecht zu fixieren, wodurch dem so behandelten Fasergut noch eine zusätzliche Widerstandsfähig- keit gegen die Einflüsse von intensiver Sonnenbestrahlung verliehen wird. 



   Die solcherart ausgerüsteten Gewebe eignen sich hervorragend zur Herstellung von Zeltstoffen, Boots- decken usw. 



   Eine weitere vorteilhafte   Ausführungsform   des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass man im   Imprägnierbad   mikrobicid bzw. mikrobiostatisch wirksame Substanzen mitverwendet. Dadurch wird zu- sätzlich zu dem durch die   Aminoplastab1agerung   an sich erzielten Schutz des cellulosehaltigen Fasergu- tes, die Entwicklung von Mikroorganismen jeglicher Art verhindert,   d. h.   auch von solchen Mikroorganis- men, welche das Fasergut als solches nicht angreifen. Es können dabei die bekannten, für die Bekämpfung von Mikroorganismen verwendeten Verbindungen und Gemische verwendet werden. Das vorliegende Ver- fahren kann bei allen cellulosehaltigen Fasern angewendet werden.

   Es ist besonders geeignet für die Be- handlung von Fasermaterial mit an sich niedrigem Quellwert, wie nativer Cellulose, vorzugsweise Baum- wolle. Die Imprägnierung kann in einem beliebigen Verarbeitungsstadium vorgenommen werden,   z. B.   auf losem Material, Geweben oder Wirkware, vorzugsweise erfolgt die Behandlung auf Geweben. 



   In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. 



     Beispiel l :   Ein gut saugfähiges trockenes Baumwollkretongewebe wird bei 200 in einem Foulard imprägniert, in einer Lösung, die 70 g/l eines unbeschränkt wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus
1 Mol Melamin und   2 - 3   Mol Formaldehyd und 10   ml/t 30% iges Wasserstoffperoxyd   enthält. Der Ab- quetscheffekt   beträgt'70%.   Anschliessend wird auf einem Spannrahmen auf 40% Restfeuchtigkeit vorge- trocknet und hierauf in einem Mather-Platt-Dämpfer während 8 min mit   gesättigtem Dampf gedämpftund   getrocknet. Das Harz ist waschecht fixiert. Das Gewebe ist bezüglich Griff und Reissfestigkeit praktisch unverändert.

   Es ist jedoch verrottungsecht, wie aus der Tatsache hervorgeht, dass die Reissfestigkeit nicht abnimmt, wenn das behandelte Gewebe 2 Wochen in feuchter Kompost-Erde eingegraben bleibt (bei   30oC).   



     Beispiel 2 :   Ein Zellwollgewebe wird im Foulard mit einer Lösung imprägniert, welche im Liter
100 g eines unbeschränkt wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus 1 Mol Melamin und zirka 2 Mol
Formaldehyd sowie 10 ml Wasserstoffperoxyd   30% zig   enthält, und auf   1007o   Gewichtszunahme abgepresst. Das imprägnierte Gewebe wird durch Aufhängen an der Luft bei Zimmertemperatur auf 30% Gewichtszunahme, bezogen auf unbehandeltes Gewebe, getrocknet, dicht eingerollt und zur Nassfixierung luftdicht in einer Polyäthylenfolie verpackt, in einem Hitzeschrank 2 h bei   80    gehalten. Nach dem Spülen und
Trocknen zeigt das Gewebe gute Verrottungsechtheit, sowie verbesserte mechanische Eigenschaften, wie aus den Werten der untenstehenden Tabelle 1 hervorgeht. 



   Tabelle 1 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Gewebe <SEP> Quellwert <SEP> Kalottenscheuerung <SEP> Reissfestigkeit <SEP> vor <SEP> Erd- <SEP> Nach <SEP> Erdverrottungstrocken <SEP> nass <SEP> verrottungstest <SEP> test
<tb> Unbehandelt <SEP> 66,9% <SEP> 374 <SEP> 401 <SEP> 17,1 <SEP> kg <SEP> 0 <SEP> kg
<tb> Nach <SEP> Beispiel <SEP> 2 <SEP> 38,4% <SEP> 589 <SEP> 483 <SEP> 17,1 <SEP> kg <SEP> 17,8 <SEP> kg
<tb> behandelt <SEP> - <SEP> Touren <SEP> Touren
<tb> 
 
Beim Erdverrottungstest wurden die Gewebeproben in feuchte Kompost-Erde bei   30% : eingelegt   und nach 2 Wochen die Reissfestigkeit der Proben gemessen. 



   Beispiel S: A) Ein Streifen Baumwollpopeline wird mit einer Lösung, enthaltend im Liter 100 g des in Beispiel 1 verwendeten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes und 10 ml   SOiges Wasserstoff-   peroxyd   foulardiert, auf 651o Flüssigkeitsaufnahme   abgepresst, auf   20%   Restfeuchtigkeit bei Zimmertemperatur vorgetrocknet, in einer Polyäthylenfolie luftdicht verpackt, danach 1 h in einem Trockenschrank bei 80 Cgelagert. Hierauf wird der Streifen 5 min mit einer wässerigen Lösung von 5ml Ammoniak/l, 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 dann mit Wasser gespült und getrocknet. 



   B) Ein zweiter Streifen wird in genau gleicher Weise behandelt, mit dem Unterschied, dass das Im-   prägnierbad   noch 45 g einer Pigmentpaste und 50 g eines Pigmentbindemittels pro Liter Bad enthält. Die Pigmentpaste wird durch feines Vermahlen von Siena-Erde mit der doppelten Wassermenge und etwas Sulfitablauge als Mahlmittel erzeugt.

   Das Pigmentbindemittel hat folgende Zusammensetzung : a) 180 Teile einer Harzemulsion, bestehend aus   8%   des Anlagerungsproduktes von 15 Mol    Äthylen- s   
 EMI4.1 
 Wasser, b) 270 Teile einer Lösung aus   10ego   eines Mischpolymerisats von Methacrylsäure und   Methacrylsäure-   methylester (Mengenverhältnis 7:

  3), 9% 30%iger Natriumhydroxydlösung und 81% Wasser, c) 360 Teile eines Copolymerisats, erhalten durch Polymerisation mit 0,6 Teilen Kaliumpersulfat von 180 Teilen Acrylsäureisobutylester, 105 Teilen Vinylidenchlorid   (l, 1-Dichloräthan),   5 Teilen   Acrylsäure   in. 292 Teilen Wasser unter Zusatz von 9   Teilen (x-oxyoctadecansulfonsaurem   Natrium, 1 Teil Triäthanolamin und 1 Teil Isooctanol, d) 80 Teile 4%ige Natriumhydroxydlösung, e) 110 Teile Wasser, zusammen = 1000 Teile. 



   Es entsteht eine hellbraune Waschbeständige pigmentfärbung mit guter   Trocken-und Nassreibechtheit.   



  Beide Muster A und B bleiben unverändert, wenn sie einem zweiwöchigen Erdverrottungstest in feuchter Kompost-Erde bei 300C ausgesetzt werden, während gleichzeitig eingelegtes unbehandeltes Gewebe (Probe C) völlig zerstört wird. Werden die behandelten Proben A und B sowie die unbehandelte Probe c) über die Dauer von 3 Sommermonaten der Bewetterung ausgesetzt, wobei die Reissfestigkeit vor und nach dem Bewetterungsversuch gemessen wird, so erhält man folgende Ergebnisse : 
 EMI4.2 
 
<tb> 
<tb> Probe <SEP> Reissfestigkeit <SEP> in <SEP> kg
<tb> Vor <SEP> der <SEP> Bewetterung <SEP> Nach <SEP> 3 <SEP> Monaten <SEP> Bewetterung <SEP> Abnahme <SEP> in <SEP> 0/0
<tb> A <SEP> 42,7 <SEP> 38,5 <SEP> 10
<tb> B <SEP> 42,6 <SEP> 43 <SEP> - <SEP> 
<tb> C-43, <SEP> 9 <SEP> 33, <SEP> 7 <SEP> 23, <SEP> 2 <SEP> 
<tb> 
   Beispiel 4 :

   Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, enthaltendim Liter BadlOOgdes in Beispiel 1 verwendeten Melamin - Formaldehyd - Kondensationsproduktes und 5 g Kaliumpersulfat foulardiert, auf 100% Flüssigkeitsaufnahme abgepresst, bei Zimmertemperatur bis auf 40% Restfeuchtigkeit vorgetrocknet, während 1 h in einem Druckapparat mit Sattdampf gedämpft, gespült und getrocknet. 



  Das behandelte Gewebe ist verrottungsecht. 



  Beispiel 5 : Ein Blatt Kraftzellstoffwird mit einer Lösung, enthaltend im Liter 100 g des in Beispiel 1 verwendeten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes und 10 ml Wasserstoffperoxyd, 30%ig. imprägniert, auf 100% Flüssigkeitsaufnahme abgepresst, bei 20 bis auf 30% Restfeuchtigkeit getrocknet und luftdicht in einer Polyäthylenfolie verpackt, während 8 Tagen bei 200 gelagert. 



  Der so behandelte Kraftzellstoff wird mittels eines Schnellruhrers zerfasert und zur Herstellung von Blättern in Kartonstärke verwendet. Werden die behandelten Blätter in Kompost-Erde bei 300 während 4 Wochen eingelegt. so bleiben diese unverändert, während gleichzeitig unter analogen Bedingungen geprüfter unbehandelter Kraftzellstoff schon nach 2 Wochen zerstört ist. 



  Beispiel 6: Gut benetzbares Baumwollgewebe wurde mit einer Lösung von 110 g/l des im Beispiel 1 verwendeten Kondensationsproduktes, 10 ml/l Wasserstoffperoxyd 30% zig bei 20 C mit einem Abquetscheffekt von 901o foulardiert und anschliessend durch einen Spannrahmen geführt. Die Heizelemente und die Warengeschwindigkeit waren so eingestellt, dass das Gewebe den Spannrahmen mit einer Restfeuchtigkeit von 301a verliess und aufgerollt wurde. Die Rolle wurde mit einer Plastikfolie eng anschlie- ssend luftdicht umhüllt und in einem heizbaren Schrank bei 400C während 1 Tag gelagert. Anschliessend wurde das Gewebe getrocknet. Der Stickstoffgehalt eines Musters vor und nach einer Behandlung während 1/2 h in kochendem Wasser betrug 4, 09%. Das Gewebe ist verrottungsecht. 



  Ähnliche Effekte werden erzielt, wenn man die Lagerung des Fasergutes unter folgenden Bedingungen durchführt :    

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
 EMI5.1 
 
<tb> 
<tb> Lagerungstemperatur <SEP> Lagerungszeit
<tb> 35 C <SEP> 2 <SEP> Tage
<tb> 250C <SEP> 3 <SEP> Tage <SEP> 
<tb> 150c <SEP> 5 <SEP> Tage <SEP> 
<tb> 
   Bei s pie I 7 : Saugfähiges   Baumwollgewebe wurde bei   2oC   mit einer Lösung von 200 g/l des im Beispiel 1 verwendeten Kondensationsproduktes, sowie 10 ml/1 Wasserstoffperoxyd   30% ig,   bei einem Abquetscheffekt von 50% foulardiert und anschliessend aufgerollt. Die Warenrolle wurde mit einer Plastikfolie luftdicht umhüllt und in einem Raum bei   20-25    während 1 Woche gelagert. Danach wurde das Gewebe mit Wasser kurz gespült und getrocknet. Der Stickstoffgehalt betrug 4, 38% N.

   Nach dem Abkochen mit 2   gll   Soda kalz. während 5 min betrug der Stickstoffgehalt 4,   31%   N. Das Gewebe zeigte bei einem Erdverrottungstest auch nach 6 Wochen keine Einbusse an Reissfestigkeit. 
 EMI5.2 
 :1. Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Imprägnierbad, enthaltend a) ein Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt, b) Formaldehyd und   c)   Wasserstoffperoxyd auf das Fasergut aufbringt und die Kondensation des Harzes auf dem Fasergut in der Weise vornimmt, dass auch in der Endstufe der Kondensation noch Wasser zugegen ist.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Fasergut nach der Imprägnierung bei Zimmertemperatur auf einen Flüssigkeitsgehalt von 20 bis 50% vortrocknet und die Kondensation des Harzes in Gegenwart des aus der Imprägnierlösung stammenden, restlichen Wassers bei einer Temperatur von höchstens 80 C vornimmt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Imprägnierbad verwendet, welches ein unbeschränkt wasserlösliches Kondensationsprodukt aus 1 Mol Melamin und 2 bis 3 Mol Formaldehyd enthält.
AT150661A 1960-02-26 1961-02-24 Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut AT228736B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH228736X 1960-02-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT228736B true AT228736B (de) 1963-08-12

Family

ID=29589378

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT150661A AT228736B (de) 1960-02-26 1961-02-24 Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT228736B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE763862C (de) Verfahren zum Veredeln von Textilgut
DE2260074C2 (de) Polymere Verbindung mit Poly(oxyalkylen)-ketten und Thioschwefelsäure- und/oder Thiosulfatgruppen
DE1282598B (de) Verfahren zum Flammfestmachen von cellulosehaltigem Material
DE2546956A1 (de) Verfahren zur herstellung von geweben mit dauerformbestaendigkeit
DE1948606A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Cellulosefasern enthaltendem Material
DE1147190B (de) Verfahren zum Nassfixieren von harzartigen Aminoplasten auf Faserstoffen
DE3751634T2 (de) Textilbehandlung
AT228736B (de) Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut
DE971108C (de) Verfahren zur Herstellung von Ausruestungseffekten auf cellulosehaltigen Geweben od. dgl.
DE1469473A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Aufnahmefaehigkeit bei Cellulosefasern
AT154122B (de) Verfahren zur Behandlung von Textilfasern.
DE1226528B (de) Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigem Fasergut
DE3888475T2 (de) Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Harzen.
DE876683C (de) Verfahren zum Veredeln von Fasergut
DE874897C (de) Verfahren zum Stabilisieren von hauptsaechlich aus regenerierter Cellulose bestehenden Textilstoffen gegen Einlaufen
DE864850C (de) Verfahren zum Quellfestmachen von Spinnfasern aus regenerierter Cellulose
DE2333600A1 (de) Nicht katalytisches verfahren des dauerhaften pressens zum behandeln von cellulosematerial unter verwendung von formaldehyddampf und nacherhitzung
DE1419427A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Nass- und Trockenknitterfestigkeit cellulosehaltiger Textilien
AT219005B (de) Verfahren zur Veredlung von aus nativer oder regenerierter Cellulose bestehenden Textilien
AT233516B (de) Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben und wässerige Behandlungsflotten zur Durchführung des Verfahrens
DE1469504A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Textilien mit Aminoplasten
DE1619069A1 (de) Verfahren zum Ausruesten von Stoffen und danach behandelte textile Werkstoffe
DE2506606A1 (de) Verfahren zum haerten hitzehaertbarer aminoplasttextilausruestharze auf textilmaterialien
DE1419364C (de)
AT270576B (de) Mindestens teilweise aus Cellulosefasern bestehendes Textilgut mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und Verfahren zur Herstellung desselben