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Vorrichtung zum Ausbrüten von Eiern und zum
Warmhalten von Küken
Die Erfindung betrifft die Ausbildung einer Geflügelaufzuchtvorrichtung, die den Vorteil universeller
Verwendbarkeit mit kleinem Raumbedarf und guter Ausnützung der zugeführten elektrischen Heizenergie verbindet. Weiterhin nimmt der konstruktive Aufbau der Einrichtung nach der Erfindung auf die Notwen- digkeit der Innenreinigung eines solches Behelfes Bedacht und zeichnet sich diesbezüglich durch gute Zu- gänglichkeit zu den Einbauten der Einrichtung aus. Schliesslich sind Massnahmen dafür vorgesehen, die dem Brutraum zuströmende Luft mit der notwendigen Feuchtigkeit zu versorgen.
Die zum Ausbrüten von Eiern und zum Warmhalten von Küken gleichermassen geeignete Vorrichtung nach der Erfindung geht von einem elektrischen Heizkörper aus, der in einem an einer Seite offenen
Wärmekasten angeordnet ist und wahlweise zur Beheizung des Brutraumes oder einet Glucke verwend- bar ist. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass dieser Wärmekasten den obersten von drei stapelbaren kastenförmigen Teilen bildet, von denen der mittlere, den Brutraum bildende Teil, in bei ausschliesslich für Brutzwecke dienendenGerätenbekannter Weise einen Rost zur Aufnahme der Eier. dar- unter eine Wendevorrichtung für die Eier und einen seitlich ausziehbaren Auffangkorb für die Küken besitzt, und der unterste Teil einen oben offenen Raum zum Warmhalten der Küken umschliesst.
Durch die etagenartig übereinanderliegenden Räume für das Bebrüten der Eier, das Absondern der ausgeschlüpften Küken von den Eiern durch die Schwerkraft in dem darunterliegenden und durch den seitlich ausziehbaren Auffangkorb besonders leicht zugänglichen Sammelraum und schliesslich durch den an der untersten Stelle befindlichen Warmhalteraum ist den Erfordernissen eines von äusseren Eingriffen möglichst freien Brütvorganges dennoch ausreichender Zugänglichkeit der Räume für die Küken in bisher günstigster Weise entsprochen. Durch den zuoberst liegenden Wärmekasten ist der fortschreitenden Entwicklung der ausschlüpfenden Küken auf ihrem abwärts gerichteten Weg durch die Vorrichtung Rechnung getragen ; die stärkste Wärmeeinwirkung ergibt sich dementsprechend im Brutraum des Mittelteiles der Vorrichtung.
Die erwähnte lotrechte Gliederung der Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet diese gegenüber den bisher bekanntgewordenen Vorschlägen für Brutschränke u. dgl. Warmhaltevorrichtungen aus, von welchen etwa die der Erfindung am nächsten kommenden mehrere übereinander angeordnete Bruieinsätze in einem oben abgeschlossenen Gehäuse aufweisen. Die Bruteinsätze sind dabei mit Löchern zum Hindurchstreichen- der Luft versehen, die an der tiefsten Stelle der Warmhaltevorrichtung durch eine elektrische Heizung erwärmt wird. Eine Trennung der ausgeschlüpften Küken von noch zu bebrütenden Eiern, wie sie die Anordnung nach der Erfindung gewährleistet, ist hier nur durch Ausräumen der Vorrichtung zu erreichen.
Weiterhin beschränkt sich die Verwendung der bekannten Warmhaltevorrichtung auf das Bebrüten von Eiern ; diese Einseitigkeit in der Verwendung wird auch nicht dadurch wettgemacht, dass nach dem erwähnten Vorschlag die Heizeinrichtung aus der Warmhaltevorrichtung herausgenommen werden und-bei Verwendung eines entsprechenden Gestells - als Brutglocke für Küken Verwendung finden kann ; während die erfindungsgemässe Vorrichtung die Versorgung von Eiern und Küken mit der notwendigen Wärme gleichzeitig gewährleistet, müssen bei Anwendung des älteren Vorschlages die beiden Vorgänge nacheinander vollzogen werden, wobei es noch dazu einer erheblichen Umstellung bedarf und jeweils ein beträchtlicher Teil der gesamten Anlage unbenutzt bleibt.
Abgesehen davon erfordert bei der erwähnten Einrichtung die Trennung der Küken von den noch zu bebrütenden Eiern die erwähnte Störung des Brutvorganges durch
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Öffnen der Einrichtung, weshalb man darauf angewiesen ist, eine solche Öffnung möglichst selten durch- zuführen. Demgegenüber ist der Ablauf des Brutvorganges bei der Vorrichtung nach der Erfindung jeder- zeit durch den seitlich ausziehbarenAuffangkorb zu überwachen ; im übrigen besitzt hier aber eine solche
Kontrolle gar nicht die Bedeutung wie bei den Einrichtungen mit vollkommen abgeschlossenem Brutraum, da ja die Küken von selbst in den Auffangkorb herabfallen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann im mittleren Teil der Vorrichtung die zwischen dem
Rost zur Aufnahme der Eier und dem Auffangkorb für die Küken angeordnete Wendevorrichtung für die
Eier aus einem perforierten. die Kastenwände durchsetzenden und in seiner Ebene verschiebbaren Blech bestehen. Diese mit konstruktiv einfachen Mitteln sicher wirkende Wendevorrichtung schliesst eine Ver- letzung der ausgeschlüpften Küken vor dem Herabfallen in den Auffangkorb aus, da die Platte von der
Aussenseite des mittleren Teiles der Vorrichtung aus bewegbar ist und damit aus der Vorrichtung vor dem Schlüpfen herausgezogen werden kann.
Insbesondere bei tiefer Aussentemperatur kann der Fall eintreten, dass die Wärmeabgabe des im Wär- mekasten angeordneten Heizkörpers nicht ausreicht, die Temperatur im Brutraum über dessen Höhe genü- gend gleich hoch zu halten. Diesem Umstand ist nach der Erfindung dadurch Rechnung getragen, dass der mittlere Teil der Vorrichtung unterhalb des Auffangkorbes eine Wassertasse und unter dieser einen wär- meisolierenden Boden aufweist, unterhalb welchem mit Zwischenraum ein Blechboden und unter diesem ein zweiter Heizkörper angeordnet ist. Bei dieser Ausbildung ist der Brutraum auch von unten her erwärmt, so dass das Temperaturgefälle innerhalb des Brutraumes besonders klein bleibt.
Die Erwärmung des auf dem
Boden des Mittelteiles befindlichen Wasservorrates gewährleistet die Einhaltung der erforderlichen Luft- feuchtigkeit sowohl im Bereich des Auffangkorbes als auch im Brutraum selbst.
Eine Verbesserung der zuletzt erwähnten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ergibt sich noch dann, wenn der Zwischenraum zwischen dem zweiten Heizkörper und dem wärmeisolierenden Boden des Mittelteiles über Kanäle einerseits mit der Atmosphäre und anderseits mit dem Raum oberhalb des warmeisolierenden Bodens in Verbindung steht, so dass der zweite Heizkörper die in diesen Raum einströmende Frischluft vorwärmt.
Weiterhin steht ein Auslauf für die im untersten Teil der Vorrichtung, dem Warmhalteraum, befindlichen Küken zur Verfügung, wenn der unterste Teil eine Austrittsöffnung aufweist, an welche im Innenraum dieses Teiles aufzubewahrende Körbe mit korrespondierenden seitlichen Öffnungen anstellbar sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sowie die sich hieraus ergebenden Vorteile sind der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles zu entnehmen, das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist. Fig. l zeigt einen Längsschnitt durch die vollständige Vorrichtung, Fig. 2 einen Teil der Draufsicht auf den Brutraum bei abgehobenem Wärmekasten und Fig. 3 einen Teil des Schnittes nach der Linie m - UI in Fig. l : in Fig. 4 ist in perspektivischer Darstellung die Verwendungdes Wärmekastens der in den Fig. 1-3 dargestellten Vorrichtung als Glucke veranschaulicht ; Fig. 5 gibt ein Detail der in Fig. 4 dargestellten Glucke im Schnitt wieder, wobei der Umfang der Darstellung etwa dem in Fig. 4 eingetragenen Kreis V entspricht.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus dem mit einem Anschlussstück 1 versehenen deckelar- tigenWärmekastenS, dessen Querleisten 3 mittels eines hitzebeständigen Zwischenbodens 4 das plattenförmige Heizelement 5 halten. Die durch einen Thermostaten erfolgende Regelung der Heizwirkung ist in Fig. l, in der zur Verbesserung der Übersichtlichkeit auf die für die Erfindung unbedeutenden Einzelheiten wie insbesondere die Stromzuführungen verzichtet wurde, durch die im Abstand vom Heizkörper 5 befindliche Kontaktplatte 6 angedeutet.
Der Wärmekasten 2, der in der einen Seitenwand Entlüftungskanäle 7 für den Brutraum enthält, sitzt auf dem oberen Rand des Mittelteiles 8 der Vorrichtung auf und ist durch den umlaufenden Anschlag 9 in dieser Lage, in der die Kanäle 7 des Wärmekastens mit entsprechenden Öffnungen 10 des Mittelteiles korrespondieren, gesichert. Die beiden Stirnwände des Mittelteiles werden von zwei im Abstand nebeneinander liegenden mit einem durchgehenden Gewinde versehenen Stangen 11 durchsetzt, die mittels der Muttern 12 im Mittelteil fixiert sind. Zum Durchtritt dieser Stangen sind in den Wänden des Mittelteiles Löcher 13 vorgesehen. Auf den Gewindestangen sind Winkelstäbe 15 mittels der Muttern 16'und 16"festgeschraubt wobei sich der Abstand der Winkelstäbe nach der Grösse der zu bebrütenden Eier richtet.
Unter dem durch die Winkelstäbe und die Gewindestange gebildeten Rost liegt, durch Querstäbe 17 abgestützt, eine perforierte Platte 18, die an den Stirnseiten des Mittelteilesso weit herausragt, dass eine Verschiebung dieser Platte von aussen in der Längsrichtung möglich ist. Der Abstand der Elemente des Rostes und die Entfernung der perforierten Platte vom Rost ist so zu wählen, dass die Eier auf der Platte aufliegen und sich seitlich an einem der Winkelstäbe abstützen. Die Löcher der Platte ergeben dann bei der
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Bewegung der Platte eineVerdrehung der imRost befindlichen Eier. Wird vor dem Ausschlüpfen der Küken die Platte aus der Vorrichtung herausgezogen, so ist den Küken der Weg in den darunterliegenden Auf- fangkorb 19 frei gegeben.
Der Auffangkorb kann durch die Öffnung 20 in der Stirnwand des Mittelteiles herausgenommen und sodann entleert werden. Unterhalb des Auffangkorbes befindet sich eine flache Tasse
21 für Wasser zur Befeuchtung der die Vorrichtung durchstreichenden Luft. Die Luft tritt durch die seitli- chen Öffnungen 22 des Mittelteiles ein. passiert dessen wärmeisolierenden Boden 23 durch Öffnungen 24 und gelangt schliesslich durch dieentlaftungskanäle 10, 7 wieder ins Freie. Der Boden des Mittelteiles ist zur leichteren Reinigung aushebbar. Der Mittelteil sitzt auf dem Warmhalteteil 25 der Vorrichtung auf und ist gegen Verschieben ebenfalls durch einen umlaufenden Anschlag 9 gesichert.
Dieser Anschlag kann - wie im vorliegenden Beispiel - als Auflage für einen zweiten Heizkörper 5'dienen, der hinsichtlich sei- ner Anordnung und Ausbildung der Heizvorrichtung im Wärmekasten gleicht. Im Warmhalteteil der Vor- richtung befinden sich zwei weitere ineinandersteckende Körbe 26 und 27 für Küken ; der eine dieser Körbe ist an einer Seite, der andere an zwei Seiten offen. Dadurch können diese Körbe als Gehege und Auslauf für die im Warmhalteraum befindlichen Küken dienen, wenn die Körbe mit ihrer seitlichen Öffnung an die öffnung 28 des Unterteiles der Vorrichtung von aussen angestellt werden, wobei zweckmässig der Korb
27 als Deckel über den Korb 26 gestülpt wird.
Durch den Gitterboden 29, auf dem die Körbe im darge- stellten Zustand aufliegen, gelangt der Schmutz auf die zu unterst angeordnete Kotlade 30, die seitlich ausziehbar ist.
Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Verwendung des Wärmekastens 2 als Glucke finden abgewinkel- te Profilstäbe 31 Verwendung, die auf die Seitenkanten des Wärmekastens aufgesteckt werden und die durch eine als seitliche Abschirmung des Gluckenraumes wirkende Verspannung 32 od. dgL miteinander verbun- den sind. Die Glucke wird über die warm zu haltenden Küken gesetzt, wobei durch Fussteile 33 der abge- winkelten Stäbe zwischen der seitlichen Abschirmung und dem Fussboden ein für die Belüftung des
Gluckenraumes ausreichender Luftzutritt gewährleistet ist, ohne dass den Küken das Verlassen der über- dachten Fläche möglich wäre.
Sind bei der in Fig. 1-3 dargestellten Vorrichtung beide Heizkörper 5 und 5'eingeschaltet, so kann über die in dem aus Blech bestehenden Zwischenboden 34 befindliche, durch einen Schieber 36 verschliessbare Öffnung 35 die Versorgung des Brutraumes mit vorgewärmter Luft aus dem darunterliegenden Warmhalteraum erfolgen. In diesem Fall vermischt sich ein Teil der Luft des Warmhalteraumes mit der durch die Seitenöffnungen 22 des Mittelteiles eintretenden Luft und erwärmt diese dabei.
Während des Schlüpfens können die Küken, die sich nach dem Herausziehen der perforierten Platte 18 im Auffangkprb 19 gesammelt haben, aus diesem entfernt und in den Warmhalteraum gegeben werden.
Nach Beendigung der Brut werden die Körbe 26 und 27 sodann herausgenommen und wie oben beschrieben zu einem an den Warmhalteraum anschliessenden Gehege zusammengestellt. Während dieser Zeit sitzen jene Küken, die im Warmhalteraum bleiben, auf dem Gitterboden 29.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung kann selbstverständlich in verschiedener Weise abgeändert werden, ohne dass damit der Bereich der Erfindung überschritten würde ; so ist es etwa möglich, für die Anpassung der Wirkung der Heizkörper einen Temperaturregler vorzusehen, der die Heizwirkung in Abhängigkeit von der Aussentemperatur steuert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ausbluten von Eiern und zum Warmhalten von Küken, mit einem elektrischen Heizkörper, der an einem an einer Seite offenen Wärmekasten angeordnet ist und der wahlweise zur Beheizung eines Brutraumes oder einer Glucke verwendbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Warmeka- sten (2) den obersten von drei stapelbaren kastenförmigen Teilen (2, 8, 25) bildet, von denen der mittlere, den Brutraum bildende Teil (8), in an sich bekannter Weise einen Rost (11,15) zur Aufnahme der Eier, darunter eine Wendevorrichtung (18) für die Eier und einen seitlich ausziehbaren Auffangkorb (19) für die Küken besitzt, und der unterste Teil (25) einen nach oben offenen Raum zum Warmhalten der Küken umschliesst.