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Falzapparat Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen mit Zugeinrichtungen für den Transport der ungeschnittenen Papierbahnen, welcher Falzapparat mit Zylinder für das Schneiden, Sammeln, Falzen und Einrichtungen für das Auslegen der gefalzten Exemplare versshen ist.
Bekannt sind Falzapparate, bei denen Falzmesserzylinder, bestückt mit zwei Falzmessern, mit einem kombinierten Schneid- und Sammelzylinder zusammenarbeiten, welcher am Umfang nur ein Schneidmesser aufweist. Solche Falzapparate machen keinerlei Schwierigkeiten, so lange nicht Produkte mit grosser Seitenzahl hergestellt werden. Wenn aber Zeitungen von 48 bis 64 Seiten oder noch mehr gefalzt werden sollen, entstehen Schwierigkeiten, den zu sammelnden Teil der Zeitung um den relativ kleinen Messer- und Sammelzylinder herum zu führen. Das Unterbringen des Schneidmessers, der Punktureinrichtung und deren Steuerung im selben Zylinder macht ebenfalls Schwierigkeiten in dem Sinne, dass der Zylinder zu sehr geschwächt wird, wo er gerade für derart grosse Seitenzahlen besonders stark sein sollte.
Andere Falzapparate weisen Falzmesserzylinder mit drei Falzmessern im Umfang auf. Dieser Zylinder dient gleichzeitig als Sammelzylinder und arbeitet mit einem Schneidzylinder zusammen, der mit einem oder zwei Schneidmessern bestückt ist, aber nicht zum Sammeln benutzt wird. Diese Bauart vermeidet zwar die Nachteile des Vorgenannten, zeigt aber, ebenfalls bei grosser Seitenzahl, andere später genannte Nachteile.
Bei einer weiteren bekannten Schneid- und Sammelvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen besitzt der Falz- und Sammelzylinder einen Umfang für drei Bogenlängen und ist mit je drei Punkturreihen, Falzmessern und feststehenden Schneidmessern ausgerüstet. Er arbeitet mit dem Falzklappenzylinder sowie mit dem Nutenzylinder zusammen, dessen Grösse dem halben oder ganzen Formzylinderumfang entsprechen kann.
Die äussere, noch ungeschnittene Papierbahn eines Sammelproduktes legt sich bei den zwei zuletzt genannten Ausführungen auf den bereits geschnittenen Sammelbogen. Die Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders sollte nun für die Aufnahme des Sammelbogens gleich der Papiergeschwindigkeit sein, für die Aufnahme des äusseren Bogens sollte aber die Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders plus Sammelbogen gleich der Papiergeschwindigkeit sein. Weil ein Sammelzylinder immer eine ungeradzahlige Teilung haben muss, kann der Dickenunterschied mit oder ohne Sammelbogen nicht ausgeglichen werden, es sei denn durch komplizierte Steuerungen. Der Papierzug wird daher ungleich und die Punkturlöcher reissen aus.
Erfindungsgemäss werden die erwähnten Nachteile dadurch behoben, dass zusammenwirkend mit einem an sich bekannten Falzmesserzylinder mit mindestens zwei eingebauten Falzmessern ein Sammel- und Schneidzylinder vorgesehen ist, der auf seinem Umfang wenigstens drei Schneidmesser und drei Punkturreihen, welche Schneidmesser und Punkturreihen in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind, aufweist. Die ungeschnittene Papierbahn liegt immer direkt auf einem Zylinder auf, wobei der äussere Bogen jedoch bereits geschnitten ist und den Weg um den Sammel- und Schneidzylinder zurückgelegt hat, wenn er auf den inneren Bogen zu liegen kommt. Nach dem Zusammentreffen mit dem inneren Bogen kann der äussere Bogen die erforderliche, grössere Umfangsgeschwindigkeit annehmen, ohne den Papierzug zu vergrössern.
Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, Fig. 2-4 das Schneiden und Falzen einer z. B. aus. 12 Seiten bestehenden Zeitung und Fig. 5 die zusammengefaltete Zeitung.
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Die Papierbahnen l passieren nacheinander Trichter 2, die Einlaufwalzen 3 und die Zugwalzen 4. Sie werden zu Bogen geschnitten, durch im Sammel-und Schneidzylinder 7 angeordnete Schneidmesser 5 und durch im Falzmesserzylinder 8 vorgesehene Gegenteile 6. Jeweils eines der Falzmesser 9 stösst die zu fal- zenden Bogen zwischen die Falzwalzen 10, und die Auslegevorrichtung 11 sorgt für den Weitertransport.
Der Sammelbogen, welcher den Deckbogen der Zeitung bildet, wird von den Punkturreihen 12 des Sammel-und Schneidzylinders 7 transportiert. Die Punkturreihe 13 auf dem Falzmesserzylinder 8 transportiert den inneren Bogen und zugleich den Sammelbogen, welch letzterer aber vorher den Weg um den Sammel-und Schneidzylinder 7 zurückgelegt hat. Die Punkturreihe 14 auf dem Falzmesserzylinder ist für Sammelprodukte abgestellt. Die Punkturen und Falzmesser sind auf bekannte Art, beispielsweise durch Kurven gesteuert, welche aber nicht besonders dargestellt sind.
Zur besseren Erläuterung der Bewegungsphasen wird ein Beispiel beschrieben zum Schneiden, Sammeln und Falzen von Zeitungsexemplaren, enthaltend 12 Seiten in zwei Teilen zu je sechs Seiten, welche zwei Teile im zweiten Falz (Querfalz) ineinandergefalzt sind.
Die Papierbahnen Pa und Pi sind so bedruckt, dass sie abwechslungsweise einen Aussenteil A und einen Innenteil J ergeben. Alle Aussenteile Al, A2, A3 werden, nachdem sie von den kontinuierlich zugeführten Papierbahnen Pa, Pi abgeschnitten sind, von den Punkten 12 des Zylinders 7 (S in den Fig. 2-4) aufgenadelt und um denselben herumgeführt. Infolge der ungeraden Anzahl Punkturreihen des Zylinders, z. B. drei, treffen die Aussenteile A1, A2 und A3 nach einer Umdrehung um den Zylinder S mit einem Innen- teil J zusammen. Beide Teile, z. B. Alundjl werden nun infolge der Steuerung der Punkturreihen 12 des Zylinders 7 und 13 des Zylinders 8 (F in den Fig. 2-4) dem Zylinder F entlang geführt. Fig. 2 zeigt, wie Teil Al mit dem noch nicht abgeschnittenen Teil Jl zusammengeführt wird.
Fig. 3 zeigt, wie Teil Al und J1 weiter dem Zylinder F entlang geführt werden.
Fig. 4 zeigt die wiederholte Phase, wie in Fig. 1 dargestellt. Der Aussenteil A2 für das zweite Exemplar, auf Zylinder S, auf Drittel C, ist um 1/3 Zylinderumfang weiter linksherum geführt worden und wird nun von Zylinder F mit Innenteil J2 zusammen aufgenadelt und gleichzeitig von den Punkturen im Zylinder S freigegeben. Das Ineinanderfalzen der beiden Teile A2 und J2 durch Zylinder F ist nicht mehr dargestellt.
Der Aussenteil A3 für das dritte Exemplar ist von Zylinder S auf dessen Drittel b aufgenommen, um 1/3 Zylinderumfang linksherum geführt und abgeschnitten worden.
Das erste fertige Exemplar, enthaltend den Aussenteil Al und den Innenteil J1 zu je sechs Seiten, befindet sich im Schaufelrad Sch und wird von diesem auf den Transportgut T abgelegt, welcher die fertigen Exemplare aus dem Falzapparat herausbefördert.