<Desc/Clms Page number 1>
Mehrzweckofen mit Ölfeuerung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Mehrzweckofen mit Ölfeuerung und bezweckt einen Ofen zu schaffen, der sowohl als Warmwasserspeicherofen oder Durchlauferhitzer als auch als Luftheizungsraum- ofen Verwendung finden kann. Es wird hiebei eine weitgehende Automatisierung des Betriebs angestrebt, um die Bedienung des Mehrzweckofens möglichst zu vereinfachen. Der Mehrzweckofen soll dem Bedürf- nis nach einer entsprechenden Beheizung von Räumen unter gleichzeitiger Bereitstellung von Warmwasser entsprechen. Dieses Bedürfnis ist im starken Masse in Küchen oder Badezimmern gegeben.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemässen Mehrzweckofens besteht darin, dass ein von einem Ölbrenner bestrichener Flammraum von einem Wassermantel umschlossen ist, an dessen Aussenseite ein
Luftzirkulationsraum angeordnet ist, wobei in den Luftzirkulationsraum eine Wasserschlange verlegt ist, die oben und unten an den Wassermantel angeschlossen ist, in den unten ein Kaltwasseranschluss mündet und von dem oben ein Entnahmestutzen wegführt. Es ist an sich bekannt, Heizgase durch eine Rohrschlan- ge zu leiten, die von dem zu erwärmenden Medium umspült ist. Der Luftzirkulationsraum ist erfindungs- gemäss unten offen und weist an seinem oberen Ende, wie an sich bekannt, ständig offene Austrittsschlitze auf, deren Querschnitt regelbar ist. Bei einem Luftheizzimmerofen ist es bekannt, in einer vorderen Ver- kleidung und im Deckel Luftaustrittsschlitze anzuordnen.
Die regelbaren Austrittsschlitze sind gemäss der
Erfindung über die ganze Fläche eines Deckels verteilt, und es ist unterhalb des Deckels eine Platte mit
Hilfe einer Feineinstellschraube verschiebbar geführt, die eine gleiche Schlitzanordnung wie der Deckel aufweist.
Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, dass zwischen der Wasserschlange und dem Wassermantel eine Vorheizschlange angeordnet ist. Diese Vorheizschlange ist in einer Schamotteauskleidung oberhalb des Brennertopfes angeordnet. Die Erfindung sieht ferner vor, dass in die Vorheizschlange über eine Düse ein Kaltwasseranschluss mündet.
Die Warmwassertemperatur kann über einen handelsüblichen Regler eingestellt werden, welcher die Ölzuführungsmenge zum Brennertopf entsprechend reguliert. Im Rahmen des automatischen Regelbereiches ist durch die lösbare Kupplung gemäss der Erfindung die Möglichkeit gegeben, das Abstellen der Heizung und das Anheizen des Ofens von Hand zu steuern.
Um insbesondere im Sommer, zu welcher Zeit wohl Warmwasser gewünscht, jedoch keine Raumheizung gefordert wird, ein Überheizen des Ofens unmöglich zu machen, sind die ständig offenen Schlitze am oberen Rand des Aussenmantels des Ofens vorgesehen. Diese Schlitze sind so bemessen, dass bei einer maximalen Rauminnentemperatur von z. B. + 300 C noch eine derartige Luftdurchströmung gewährleistet ist, dass bei einer gewissen Minimal-Einstellung am Schwimmerventil des Reglers die gesamte Verbrennungsenergie für die Raumheizung verbraucht wird. Auf diese Weise ist selbst im Hochsommer auch ohne die Entnahme von Warmwasser ein Dauerbetrieb gewährleistet. Die Raumheizleistung des Ofens wird dadurch geregelt, dass die unterhalb des Deckels angeordnete und mit Schlitzen versehene Platte entsprechend verstellt wird.
Die Feineinstellung der Schraube gemäss der Erfindung ermöglicht dabei jede gewünsche Einstellung auszuführen.
Durch die Kombination eines Wassermantels als Warmwasserspeicher mit einer Vorheizschlange ist sowohl die Erzeugung von Warmwasser im Speichersystem als auch im Durchlaufsystem möglich. Die Kombination mit einer Wasserschlange im Luftzirkulationsraum ergibt für Raumheizzwecke die Möglichkeit einer Rückkithlung des im Wassermantel erhitzten Wassers und verhindert somit eine Überhitzung. Die Wasserschlange arbeitet im Thermosiphonsystem. Diese Wasserschlange arbeitet ähnlich eines Konvektors. Die Art der Anordnung des Luftzirkulationsraumes ergibt die Möglichkeit, eine entsprechende
<Desc/Clms Page number 2>
Luftzirkulation unter Erfassung der kalten Bodenluftschichten aufrechtzuerhalten.
Durch die erfindungsgemäss vorgesehene Zuführung des Kaltwassereinlaufes in die Vorheizschlange in
Düsenformwird eine Beschleunigung der Wasserzirkulation erreicht und damit eine Kalkablagerung in der
Vorheizschlange verhindert. Es wird auf diese Weise auch ein besserer Wärmedurchgangswert erzielt.
Die Verlegung der Vorheizschlange in eine Schamotteauskleidung ergibt einerseits einen Schutz ge- gen Beschädigungen, anderseits wird der Wärmeübergang von den Heizgasen über die Schamotteauskleidung, die Rohrwandung, der zweckmässig aus Kupfer hergestellten Rohre zum Wasser in einem gleichförmigen
Höchstwert aufrechterhalten. Es wird ferner eine zu rasche Abkühlung der Heizgase in der Anheizperi- odeverhindert und damit eine Russbildung vermieden. Schliesslich wird beim Abstellen der Feuerung eine
Nachverbrennung der Rauchgase durch die Stauwärme der Schamotteauskleidung erzielt und desgleichen eine Russbildung vermieden.
In seiner Gesamtheit hat der erfindungsgemässe Mehrzweckofen noch den besonderen Vorteil, dass mit einer verhältnismässig ruhigen und gleichförmigen Flamme gefahren werden kann. Es kann also eine über- mässige Starkflamme für ein reines Durchlaufsystem, aber auch eine ständige Kleinstflamme bei reinem
Speicherofen und die Gefahr einer zu geringen Kaminbelastung und einer Kaminversottung umgangen wer- den. Wesentlich ist auch, dass der erfindungsgemässe Ofen keinerlei Installationsnebenkosten durch die
Verlegung entsprechender Gaszuführungsleitungen oder Starkstromanschlusskabel verursacht.
In der Praxis ist es möglich, den Mehrzweckofen z. B. mit einer Speicherleistung von 25 l Warmwas- servon 900 C in einer halben Stunde, einer Durchlaufleistung von etwa 1 1/2 l Warmwasser von 900 C in der Minute und einer Raumheizungsleistungvon etwa 5000 Kcal/h für zirka 100 mS Wohnraum zu bemes- sen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert, welche eine bei- spielsweise Ausführungsform eines Mehrzweckofens schematisch veranschaulicht. Es zeigt Fig. l einen
Vertikalschnitt, Fig. 2 einen Grundriss und die Fig. 3, 4 und 5 Einzelheiten.
Der Ofen besteht aus einem Aussenmantel l, der oben einen Deckel 2 und unten Füsse 3 oder ähnliche
Stützen trägt. Der Aussenmantel 1 ist unten offen ausgeffhrt, und es besitzt der Deckel 2 Luftausströmöff- nungen 4. Unterhalb des Deckels 2 ist eine Platte 5 angeordnet, die eine gleiche Schlitzanordnung auf- weist,. wie der Deckel 2, und mittels einer in Fig. 4 vergrössert dargestellten Stellschraube 6 verschoben wer- den kann. Die Stellschraube besitzt Feingewinde und ist in eine Mutter 7, die an dem Aussenmantel 1 an- geschweisst ist, eingeschraubt. Die Stellschraube greift in eine Mitnehmerplatte 8 ein und ist mit Feder- ringen 9 mit dieser Mitnehmerplatte 8 gekuppelt.
Die Verstellung du Platte 5 bezweckt eine Veränderung des Querschnittes der Luftaustrittsöffnungen, die, wie dies aus Fig. 2 zu ersehen ist, über die ganze Fläche des Deckels 2 verteilt sind.
In dem Aussenmantel 1 sind oben Schlitze 10 angeordnet, die ständig offen sind und eine ständige
Luftzirkulation durch den Luftzirkulationsraum 11 ermöglichen.
In dem unteren Teil des Ofens ist ein handelsüblicher Brennertopf 12 eingebaut, dessen Flamme einen Flammenraum 13 bestreicht, der oben durch einen Flammraumdeckel 14 abgeschlossen ist. Die Rauch- gase werden durch einen Rauchgasabzugsstutzen 15 in den Kamin abgeführt. Der Flammraum 13 ist aussen durch einen Wassermantel 16 umgeben, an dessen Aussenseite sich der Luftzirkulationsraum 11 befindet. Das Wasser wird in den Wassermantel 16 von unten her unter Vorschaltung einer Vorheizschlange 17 zugeführt, u. zw. durch einen Kaltwassereinlauf 18, der in Form einer Düse 19 in die Vorheizschlange 17
EMI2.1
ein Absperrventil 22 eingebaut.
Am oberen Ende des Wassermantels 16 ist ein Entnahmestutzen 23 vorgesehen. Ausserdem ist an das obere Ende des Wassermantels 16 eine Rückkühl-und Heizschlange 24 angeschlossen, die in den Luftzirkulationsraum 11 verlegt ist und deren unteres Ende mit der Vorheizschlange 17 verbunden ist. Die Wasserschlange 24 dient zur Erwärmung der an ihr hochstreichenden Raumluft und zur Rückkühlung des Wassers, falls keine Entnahme stattfindet.
In den Wassermantel 24 ist ein Temperaturregler 25 eingebaut, der über einen Zahnkranz 26 und ein Kegelrad 27 ein Regelgestänge 28 verdreht, welches über eine in Fig. 3 vergrössert dargestellte Einrichtung mit einem Einstellgriff 29 eines Schwimmreglers 30 gekuppelt ist, der die Ölzufuhr durch die Leitung 31 zum Brennertopf 12 regelt. Die Ölzuführung zum Schwimmerregler ist bei 32 angedeutet.
Das Reglergestänge 28 besitzt an seinem unteren Ende eine Führungshülse 33, welche einen Vierkant 34 übergreift und auf Drehung mitnimmt. Eine Feder 35 drückt den Vierkant nach unten und eine Fixierschraube 36 regelt mit einem Schlitz 37 den Hub des Vierkantes. Der Vierkant trägt eine Handscheibe 38, an deren Unterseite ein Vierkant 39 angeordnet ist, der in eine entsprechende Ausnehmung 40 des
<Desc/Clms Page number 3>
Einstellgriffes 29 des Schwimmerreglers 30 eingreift. Bei normalem Betrieb ist eine Verbindung zwischen dem Temperaturregler 25 und dem Schwimmerregler 30 hergestellt. Zwecks Abstellung des Ofens von Hand aus und Ermöglichung einer Einschaltung von Hand aus, kann mit Hilfe der Handschraube 38 die Kupplung zwischen dem Temperaturregler und dem Schwimmerregler gelöst und der Einstellgriff 29 von Hand aus betätigt werden.
Abgesehen von dieser Handeinstellung arbeitet der Mehrzweckofen jedoch vollkommen selbsttätig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrzweckofen mit Ölfeuerung, dadurch gekennzeichnet, dass ein vom Ölbrenner (12) bestrichener Flammraum (13) von einem Wassermantel (16) umschlossen ist, an dessen Aussenseite ein Luftzirkulationsraum (11) angeordnet ist, wobei in den Luftzirkulationsraum eine Wasserschlange (24) verlegt ist, die oben und unten an den Wassermantel (16) angeschlossen ist, in den unten ein Kaltwasseranschluss (18) mündet und von dem oben ein Entnahmestutzen (23) wegführt.