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Ofen Die Erfindung hat einen Ofen zum Gegenstand, der nicht nur für
Heizzwecke verwendbar, sondern in erster Linie als eine Vorrichtung gedacht ist,
die es gestattet, in einfacher Weise und bei bequemer Bedienung zur Erzeugung von
Heißwasser und Dampf zu dienen, und zwar überall :dort, wo es nicht etwa auf große
industrielleAnlagen ankommt, sondern auf den Bedarf an Heißwasser oder Dampf in
kleineren Mengen, wobei das Wesentliche ist, daß der Ofen Heißwasser oder Dampf
kurzfristig liefert.
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Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß der Ofen gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einem Heizaggregat (Kohlefeuerung, Gas, elektrischer Strom) einen
an eine Wasserleitung angeschlossenen, aus großoberflächigen Hohlkörpern geringen
Volumens, z. B. Lamellen oder Rohren, gebildeten Einsatz aufweist, der, als Durchlauferhitzer
wirkend, mit einer Vorrichtung zur Verwertung des in ihm erzeugten Heißwassers oder
Dampfes kombiniert ist. Eine Vorrichtung dieser Art läßt sich unter Berücksichtigung
gewisser baulicher Veränderungen oder Ergänzungen in außerordentlich vorteilhafter
Weise als Badeofen und Heißwasserspeicher, ferner als Gerät zum Dämpfen von Speisen,
als Warmlufterzeuger und in ähnlicher Art verwenden, wobei in fabrikatorischer Hinsicht
ein besonderer Vorzug darin besteht, daß der eigentliche Ofen in allen Fällen auf
den gleichen konstruktiven Prinzipien beruht.
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Der bisher am meisten verbreitete Warmwassererzeuger für Haushaltzwecke
und ähnliche Gebiete wird durch den Typ des normalen, zylindrischen Badeofens verkörpert,
bei dem in einem senkrecht stehenden Kessel durch ein in seiner Mitte durchgeführtes
Rauchrohr mit Hilfe einer Barunterliegenden Feuerung Warmwasser erzeugt wird. Der
Nachteil derartiger Einrichtungen liegt darin, daß sie infolge ihrer kleinen Heizfläche
mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten, wobei außerdem ein erheblicher Zeitaufwand
notwendig ist, um eine genügend
große Wassermenge zu erwärmen.
Hinzu kommt, daß Aggregate nach Art dieser Badeöfen nur eine ungenügende Raumheizung
ermöglichen, da der um das Rauchrohr herumgebaute Wasserkessel zunächst keine Wärme
nach außen freigibt. Handelt es sich speziell um einen Badeofen, so haben Konstruktionen
der vorgenannten Art auch den Nachteil, daß man ihnen nicht in kürzeren Abständen
hintereinander Badewasser entnehmen kann, wie dies z. B. bei größeren Familien,
in Krankenhäusern od. dgl. erforderlich wäre. Die Wiederaufheizung des Wasserinhalts
erfordert viel zu lange Zeit, so daß die Leistungsfähigkeit des Ofens in den wenigsten
Fällen ausreicht.
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Geht man zur Vermeidung dieser Nachteile in bekannter Weise dazu über,
gasbeheizte Durchlauferhitzer zu verwenden, so kann man zwar für unbeschränkte Zeit
und ohne wesentliche Anheizzeit Warmwasser entnehmen, muß aber beispielsweise auf
Raumheizung ganz verzichten, abgesehen davon, -daß Gas nicht an allen Orten oder
nicht in allen Häusern oder Räumen zur Verfügung steht. Das gleiche gilt auch für
elektrische Warmwasserspeicher, deren Leistungsfähigkeit mindestens beim Bedarf
größerer Wassermengen nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Alle diese
Nachteile werden durch den Ofen gemäß der Erfindung beseitigt, wobei sich außerdem
der Vorzug einer außerordentlich vielseitigen Verwendbarkeit der Einrichtung ergibt.
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Benutzt man beispielsweise den Erfindungsgegenstand für Küchenbetriebe,
in denen gleichzeitig eine größere Anzahl verschiedener Speisen, z. B. verschiedener
Gemüse, Kartoffeln usw., in einem Arbeitsgang gedämpft werden soll, so ist dazu
ohne weiteres eine Einrichtung verwendbar, bei welcher der neuartige Ofen bzw. dessen
als Durchlauferhitzer wirkender Einsatz mit einem Dämpfungskcssel verbunden ist.
Es wird auf diese Weise möglich, auch in kleinen oder mittleren Küchenbetrieben
das Dampfkochen anzuwenden, das in Großküchen vielfach und mit Erfolg benutzt wird.
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Kuppelt man den Einsatz des erfindungsgemäßen Ofens mit Dampfheizungskörpern,
so ist auf einfache Weise der Betrieb einer Raumheizung ermöglicht, wie sie in dieser
konstruktiv und betrieblich einfachen Weise bisher nicht zur Verfügung stand.
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Bei allen diesen oder anderen Anwendungen des Erfindungsgedankens
ergibt sich im übrigen bei Bedarf der große Vorzug, daß zu Zeiten, in denen Dampfkochen,
eine Raumbeheizung, das Füllen einer Badewanne od. dgl. nicht erforderlich ist,
die Wärmeenergie des Aggregates durch einfache Umschaltung eines Hahns dazu benutzt
werden kann, um das Wasser eines dem Ofen vorgeschalteten Speichers zu erwärmen.
Es kann zu diesem Zweck dem Ofeneinsatz ein Mehrweghahn, eine Mischbatterie od.
dgl. nachgeschaltet werden, welche wahlweise die direkte Entnahme von Wasser oder
Dampf aus dem Einsatz oder die gewünschte Überleitung in den Speicher gestattet.
Bei dem Erfindungsgegenstand handelt es sich für den Regelfall um einen Ofen niedriger
Bauart, in welchem unmittelbar über der Feuerung der Einsatz angeordnet ist, der
sich durch geringen Wasserinhalt und eine große Heizfläche auszeichnet, :die unmittelbar
von den Heizgasen bestrichen wird und außerdem der Strahlung ausgesetzt ist. Während
dabei unter dem Einsatz im Normalfall ein ausgemauerter Feuerungsherd mit Rost oder
geeignet geformte Gasbrenner vorgesehen sind, wäre es in manchen Fällen auch denkbar,
daß in die Elemente des Einsatzes elektrische Heizkörper eingebaut werden.
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Wird die Heizung in Betrieb gesetzt, ohne daß sich das im Einsatz
befindliche Wasser bewegt, so entwickelt sich innerhalb weniger Minuten aus der
in den Lamellen od. dgl. befindlichen kleinen Wassermenge Dampf. Der Ofen wirkt
also in diesem Fall als SchneIldampferzeuger. Der Dampf wird durch ein am oberen
Ende des Einsatzes angebrachtes Sammelrohr entnommen und in der gewünschten Weise
weitergeleitet, beispielsweise in den vorgeschalteten Wasserspeicher. Zweckmäßig
erfolgt im letzteren Fall die Einführung des Dampfes in den Speicher durch ein brausenartig
ausgebildetes Tauchrohr, welches bewirkt, daß der Dampf nicht in vollem Strahl und
unter den üblichen Stoßerscheinungen, sondern völlig ausgeglichen und aufgelöst
in einzelne Dampfteilchen dem Wasser zugeleitet wird. Diese Dampfteilchen kondensieren
sofort bei Eintritt in das Wasser und bewirken dessen Aufheizung.
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Es liegt also in diesem Fall zwischen Wasserspeicher und Heizkörper
ein Wärmekreislauf vor, der die von der Feuerung abgegebene und von der Heizfläche
des Lamellenkörpers aufgenommene Wärme auf dem Umweg über die Dampfbildung demWasserspeicher
zuführt. Irgendwel-cheWärmeverluste treten hierbei nicht auf, @da die Zuleitung
vom Heizkörper zum Speicher kurz ist und außerdem zum größten Teil noch von den
Heizgasen. bestrichen wird, so daß sogar noch eine Überhitzung des Dampfes stattfindet.
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Es ist im übrigen zweckmäßig, die Elemente des Einsatzes schräg zu
stellen, so daß sie in der Lage sind, auch noch die Wärmestrahlung einer kleineren,
auf dem Rost der Feuerung befindlichen Glutmenge wirksam auszunutzen.
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Die vorteilhaften Wirkungen des neuartigen Ofens ergeben sich beispielsweise
daraus, daß :der Ofeneinsatz schon 5 Minuten nach erfolgtem Anheizen die volle Dampfmenge
abgibt und daß innerhalb 2o Minuten nach dem Anheizen der Wasserinhalt eines vorgeschalteten
Speichers auf 8o° C erhitzt ist. Bei Anwendung der Erfindung auf einen Badeofen
haben durchgeführte Versuche ergeben, daß das neue Gerät innerhalb 9 Minuten nach
dem Anheizen eine volle Badewannenfüllung von q.0° C liefert.
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Im übrigen ist zu betonen, daß die ganze Einrichtung völlig drucklos
arbeitet, so daß auch hinsichtlich der Betriebssicherheit jede Gewähr geboten ist.
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der Zeichnung, die verschiedene
Ausführungsbeispiele darstellt.
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Fig. i, 2 und 3 veranschaulichen (teilweise geschnitten) in Seitenansicht,
Vorderansicht und Draufsicht einen Badeofen; Fig, q. und 5 zeigen eine Variante
dieser Konstruktion; Fig.6 veranschaulicht im Längsschnitt ein Ventil; Fig.7, 8
und g zeigen, wiederum teilweise geschnitten, in Seitenansicht, Vorderansicht und
zweiter Seitenansicht eine Einrichtung zum Dämpfen von Speisen mit hilfsweiser Warmwassererzeugung;
in den Fig. io und i i ist in Vorderansicht und Seitenansicht eine Vorrichtung zur
Warmlufterzeugung dargestellt.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. i bis 5 ist der .das
Kernstück der neuartigen Vorrichtung bildende Einsatz mit 6 bezeichnet. Er besteht
aus rechteckigen, flachen Blechhohlkörpern, welche :durch ein unteres Zuflußrohr
7 und ein oberes Abflußrohr 8 miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß können
diese Lamellen natürlich auch aus anders geformten Elementen bestehen, oder es können
Rohrbündel usw. benutzt werden.
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So können diese Lamellen erfindungsgemäß aus zwei Blechscheiben bestehen,
von denen eine oder auch beide einen durch Pressung oder Kantung entstandenen Rand
aufweisen, durch welchen sie eine pfannenartige, hohle Form erhalten. Werden zwei
derartige flache Pfannen oder eine davon mit einer ebenen Platte am Umfang ringsum
zusammengeschweißt, so entsteht ein flacher Hohlkörper, d. h. die einzelne Lamelle
des Heizkörpers. Dieser L.amellenh@eizkörper 6 befindet sich unmittelbar über dem
Feuerraum g.
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Die dargestellte Feuerung g weist einen Festrost i o und einen darunterliegenden
Aschekasten i i auf. .Der Brennstoff wird durch die Feuerungstür 12 eingeführt,
die Luftzufuhr erfolgt :durch die Öffnung der Klappe 13, durch welche außerdem der
Aschekasten zwecks Entleerung herausgenommen wird.
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Im Feuerraum g können aber auch Gasbrenner eingebaut sein, die die
Lamellen einzeln und direkt beheizen. Außerdem können erfindungsgemäß in den Lamellen
selbst elektrische Heizelemente einmontiert werden,, die auch eine elektrische Beheizung
:des Apparates ermöglichen.
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Die Heizgase durchströmen die Zwischenräume 1q. der Lamellen. Um Randströmungen
an der Ofenwand zu vermeiden und um die Heizgase möglichst auf die Lamellen zu konzentrieren,
sind strömungsverhinidernde Blenden 15 eingebaut.
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Die Heizgase verlassen den Ofen durch den Rauchgasrohrstutzen 16,
um von hier durch ein übliches Rauchrohr in -den Kamin geleitet zu werden.
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Unmittelbar an das Ofengehäuse ist der Speicherbehälter 17 angebaut.
Der Kaltwasserzufluß erfolgt zunächst über die Wasserleitung i8 in die Mischbatterie
ig, wo sich der Durchlaufabsperrhahn für das kalte Wasser befindet. Von hier aus
tritt das kalte Wasser über die Rohrleitung 2o in das selbsttätige Ventil 21 (Abb.
5). Durch die bei Badeöfen übliche O_uerschnittsdrosselung 2,2, (Fig. 6) gelangt
das kalte Wasser in die Rohrleitung 23, welche im unteren Teil des Speichers mündet.
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Die Wasserentnahme aus dem Speicher erfolgt durch :den offenen Schenkel
des U-Rohres 2q., welcher im oberen Teil :des Wasservorrates mündet. Dieses U-Rohr
ist bis nahe an den Boden des Speichers geführt und direkt mit dem Wasserzulaufrohr
7 des Lamellenheizkörpers gekoppelt. Die Führung des U-förmigen Wasserentnahmerohres
bis zum Boden :des Speichers hat erfindungsgemäß den Zweck, die ganze Wassersäule
des Speichers als Gegendruck für den im Lamellenheizkörper bei Speicherbetrieb auftretenden
leichten Dampfüberdruck zu wirken. Es wird damit verhindert, daß etwa die Dampfblasen
durch das Wasserzulauf rohr 2q., also auf umgekehrtem Weg, in den Speicher gelangen,
wodurch womöglich der Wasserinhalt aus dem Lamellenheizkörper verdrängt werden würde.
Die durch den Speicher gebildete Wassersäule ist auf alle Fälle größer als der im
Lamellenheizkörper bei Verdampfungs-bzw. ,Speicherbetrieb vorhandene leichte Überdruck,
der durch den Strömungswiderstand in der Dampfleitung 25 sowie durch die niedrige
Wassersäule über dem eingetauchten, brausenarti:g ausgebildeten Teil 26 verursacht
ist.
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Der offene Schenkel des U-Rohres 24 ist in den oberen Teil des Speichers
geführt, damit bei Entnahme -des Speicherwassers stets die warmen Wasserschichten
zuerst erfaßt werden.
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Infolge dieser Anordnung tritt bei Speicherbetrieb folgende Wirkung
ein: Das bei Verdampfungs- bzw. Speicherbetrieb laufend in den Lamellenheizkörper
nachströmende Wasser wird zwar aus der heißen oberen Schicht des Speichers entnommen;
infolge des langen Leitungsweges durch das U-Rohr 24 kühlt sich dieses Wasser jedoch
im kälteren unteren Teil des Speichers ab bzw. überträgt seine Wärme auf :die unteren
Wasserschichten. Auf diese Weise wird selbsttätig eine Erwärmung des Gesamtspeicherwassers
herbeigeführt. Es ist in diesem Fall zu berücksichtigen, daß bei Verdampfungsbetrieb
das Wasser nur sehr langsam durch dieses U -Rohr fließt, da ja nur das jeweils verdampfende
Wasser ergänzt werden muß. Das Wasser hat also Zeit, seine Wärme durch das U-Rohr
an die unteren Wasserschichten abzugeben.
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Bei Entnahme von.Warmwasser über die Mischbatterie aus dem Speicher
dagegen tritt ein ungleich schnellerer Durchfluß ein, so daß nur wenig Wärme hierbei
an die unteren Wasserschichten abgegeben wird und man durch diese Anordnung in der
Lage ist, auch bei nicht vollkommener Rufheizung des Speicherwassers wenigstens
die obersten, stets heißeren Schichten des Speicherinhalts als Warmwasser zu gewinnen.
Im
Fall der Fig. q. und 5 ist eine andere Anordnung des Kaltwasserzuflusses zur Speicher-
und Wasserentnahme aus dem Speicher als in den Fig. i bis 3 verwendet. In diesem
Fall wird nämlich das Wasser nicht durch ein U-Rohr entsprechend dem Rohr 24 der
Fig. 2 entnommen, sondern durch ein Rohr 27, welches bis nahe an den Boden des Speichers
taucht, um im gleichen Sinne, wie vorher beschrieben, eine möglichst hohe Wassersäule
gegenüber dem Lamellenheizkörper 6 zu bewirken.
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Das kalte Wasser wird in diesem Fall nicht im unteren Teil des Speichers,
sondern im obersten Teil entweder knapp über der Wasserfläche, wie dargestellt,
oder unmittelbar in der obersten Wasserschicht durch ein ebenfalls brausenartig
ausgebildetes Rohr 28 zugeführt. Bei dieser Anordnung ist folgende Wirkung vorhanden:
Der Lamellenheizkörper 6 wird stets mit Wasser aus der kältesten Schicht des Speichers
beschickt. Durch den Kreislauf bei .Speicher- bzw. Verdampfungsbetrieb wird trotzdem
der gesamte Speicherinhalt von oben nach unten erwärmt.
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Damit bei Durchlaufbetrieb das kalte Wasser nicht im dicken Strahl
und unerwärmt nach unten sinkt, wird es durch das erwähnte Brauserohr 28 feinverteilt
der Warmwasserschicht zugemischt, so daß auf diese Weise ein schneller Ausgleich
innerhalb des Speichers erfolgt.
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Bei Betrieb des Ofens als Durchlauferhitzer strömt unter dem Einfluß
des Kaltwasserzuflusses das beim Durchlaufen durch den Lamellenheizkörper erhitzte
Wasser durch das Sammelrohr 8 ab und wird durch das Rohr 2g in den U-Rohrbehälter
30 geführt. Aus diesem U-Rohrbehälter 30 steigt es wieder auf und
gelangt über die Rohrleitung 31 in ein T,Stück 32. Von hier aus fließt es
entweder bei geöffnetem Wasserabfluß durch die Auslauföffnung der Mischbatterie
ab, oder es steigt bei Umschaltung des Mischbatteriehebels 33 im Rohr 34. hoch,
um von da in die nicht dargestellte Dusche zu gelangen.
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Wie bereits erwähnt, ist dem Speicher eine Entlüftungsleitung 35 angeschlossen,
die vom oberen Speicherdeckel ausgeht und nach unten abgeführt ist, wo sie zweckmäßig
in den Badewannenablauf oder in den offenen Ablauf des Baderaumbodens geleitet wird.
Diese Entlüftungsleitung 35 ist durch das selbsttätige Ventil nach Fig.6 hindurchgeführt.
Die Wirkung des Ventils ist nun folgende: Wird .der Durchlaufhahn an der Mischbatterie
geöffnet, so tritt der volle Wasserleitungsdruck zunächst im Rohr 2o in Erscheinung.
Da die Kaltwasserleitung zum Speicher 23 eine Drosselung 22 besitzt, wirkt ein noch
ausreichender Differenzdruck auf den Kolben 36 des Ventils und schiebt ihn in der
Pfeilrichtung, entgegen einer Feder 37, zurück. Der Kolben ist hierbei auf einem
einschraubbaren Bolzen 38, um den die Feder 37 gewickelt ist, geführt. Beim Zurückschieben
schließt der Kolben eine durchgehende Öffnung im Ventilgehäuse, an welche beiderseits
das Entlüftungsrohr 35 eingeschraubt ist, ab, so daß also bei Kaltwasserzufluß in
den Speicher die Entlüftungsleitung grundsätzlich abgesperrt ist. Dies ist deshalb
.erforderlich, um ein Abströmen des Wassers bei Durchlaufbetrieb aus dein Speicher
über die Entlüftungsleitung zu verhindern, während andererseits bei Verdampfungsbetrieb
die Entlüftungsleitung unbedingt erforderlich ist, um einen Druckanstieg im Speicher
infolge des eventuell nicht kondensierbaren Dampfes zu vermeiden. DerKolben hat
einen ventilartigen Sitz 39,
der sich beim Zurückschieben infolge des Wasserleitungsdruckes
auf den Gegensitz 4o im Gehäuse aufsetzt und die Kolbenlaufbahn gegen Wasser vollkommen
abdichtet. Es kann erfindungsgemäß auch ein elastischer Dichtungsring an Stelle
des Ventilsitzes vorgesehen -,verden.
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Wird der Wasserhahn an der Mischbatterie geschlossen, so läßt damit
der Druck im Wasserzulaufrohr 2o sofort nach, und die Feder 37 drückt den Kolben
36 wieder in seine alte Lage zurück, wodurch das Entlüftungsrohr wieder geöffnet
wird.
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Erfindungsgemäß ist über dem Ofengehäuse und über dem Speicherbehälter
eine Zierhaube 41 angeordnet. Diese Zierhaube hat zunächst einmal den Zweck, dem
Apparat äußerlich ein geschlossenes Aussehen zu verleihen und einen nicht hitzebeständigen
Anstrich der Haube zu ermöglichen. Andererseits ermöglicht diese Haube die Einbringung
einer Isolierung q.2 zwischen ihr und der Wand des Speicherbehälters, so daß das
im Speicher vorhandene Warmwasser ähnlich wie bei den bekannten elektrischen Speichern
lange Zeit heiß bleibt.
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Erfindungsgemäß ist die Zierhaube mit Lufteintrittsschlitzen 43 und
Luftaustrittsschlitzen 44. versehen, um einerseits eine ausreichende Kühlung des
Ofengehäuses und andererseits eine Rufheizung der Raumluft durch die Abwärme des
Ofengehäuses zu ermöglichen. Durchgeführte Versuche haben ergeben, daß dieser Warmwassererzeuger
im Gegensatz zu den bisher üblichen Badeöfen bereits unmittelbar nach dem Anheizen
bestimmte Wärmemengen an den Raum abgibt und damit für eine rechtzeitige und ausreichende
Erwärmung des Baderaumes sorgt.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig.7 bis handelt es sich darum, den
erfindungsgemäßen Ofen für das Dampfkochen in Küchenbetrieben nutzbar zu machen,
sei es, daß, wie im Zeichnungsbeispiel, der Ofen zugleich mit einem vorgeschalteten
Warmwasserspeicher kombiniert ist, sei es, daß der Dampf bzw. Abdampf für irgendwelche
anderen Zwecke, z. B. zur Heizung oder für Wärmekästen. Trocknungsgeräte, Dampfbackröhren
od. dgl., verwendet wird. Das Wesentliche des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 7
bis g besteht darin, daß dem Ofen bzw. seinem Einsatz ein Dämpfbehälter nachgeschaltet
ist, der mit dicht schließenden Deckeln versehen ist und in welchem die zu dämpfenden
Speisen, in geeigneten Gefäßen untergebracht, mittels Wasserdampf unter leichtem
überdruck gedämpft werden.
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Der Dämpfbehälter kann eine runde, rechteckige oder ovale Form aufweisen,
er kann mit einem oder
mehreren Deckeln, die mittels Dichtung sich
dicht verschließen lassen, ausgerüstet sein. Er kann entweder als einfacher Behälter
auf das Warmwassererzeugerunterteil aufgesetzt sein, er kann aber erfindungsgemäß
auch mit einem Doppelmantel umgeben sein, dergestalt, daß in ihm die Rauchgase bis
zu einem oben befindlichen Rauchgasstutzen geführt werden, wodurch eine gute Isolation
des Dämpfbehälters herbeigeführt wird. Es ist auch möglich den Dämpfbehälter als
Trockenraum, z. B. für Geschirr oder für Obsttrocknung, oder als Warmhalteraum,
z. B. für Teller oder fertige Speisen, zu benutzen, indem man bei dieser doppelwandigen
Ausführung nur die Wärme der Rauchgase wirken läßt, während der hierbei erzeugte
Dampf durch ein geeignetes Umschaltorgan dem Kessel ferngehalten wird und direkt
im Wasserspeicher zur W armwassererzeugung benutzt wird.
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In Fig. 7 und 8 besteht das Unterteil 53 aus dem Ofen 54 und dem Warmwasserspeicher
55, die weiter oben beschrieben wurden. Das kalte Wasser fließt über einen Absperrhahn
56 zunächst über das selbsttätige Ventil 57, mit welchem in bekannter Weise
die Entlüftungsleitung 58 des Wasserspeichers geöffnet oder geschlossen: wird. Von
diesem Ventil 57 aus tritt das Wasser in den unteren Teil des Speicherraumes, von
diesem wird es durch den offenen U-Schenkel des U-Rohres 59 entnommen und dem Lamellenheizkörper
6o zugeführt.
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Wird das Warmwasser unmittelbar benötigt, so wird der Hahn 56 geöffnet,
und :das Wasser wird während des Durchlaufens durch den Lamellenheizkörper erhitzt.
Es gelangt dann über das Absperr-U-Rohr 61 zum offenen Ablaufhahn 62, von
welchem es für Gebrauchszwecke entnommen wird.
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Wird der Ofen beheizt, ohne daß der Kaltwasserhahn 56 geöffnet wird,
so bildet sich im Lamellenheizkörper 6o in kurzer Frist Dampf. Derselbe wird durch
ein Dampfentnahmerohr 63 einem Zweiwegehahn 6q. zugeführt. Je nach Stellung dieses
Zweiwegehahnes 64 gelangt der Dampf entweder direkt über das brausenartige Tauchrohr
65 in den oberen Teil des Speicherwassers und kondensiert dort, oder er gelangt
durch den Rohrstutzen 66 in den Dampfkessel 67, in dem sich die zu dämpfenden Speisen
befinden. Der Dampf erhitzt zunächst einmal die in verschiedenen Gefäßen untergebrachten
Speisen auf zoo° C und dämpft dieselben dann in einem Arbeitsgang fertig. Man kann
gleichzeitig die verschiedensten Gemüsesorten oder Kartoffeln oder Hülsenfrüchte
oder sonstige Speisen, welche gedämpft «erden sollen, in diesem Dämpfbehälter, der
eine Art Dampfkochtopf im großen darstellt, gleichzeitig fertigdämpfen.
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Der Dampf gibt zunächst seine Wärme an das Dämpfgut ab. Ist dieses
auf roö° C erhitzt, so beginnt sich ein Dampfüberdruck im Dämpfkessel einzustellen.
Im Dämpfkessel ist ,ein Überdruckventil 68 angebracht, welches sich bei einem etwas
geringeren Überdruck als der Wassersäule des Wasserspeichers entspricht öffnet und
durch das brausenartig ausgebildete Tauchrohr 69 den überschüssigen Dampf dem Speicherwasser
zuführt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß im Dämpfkessel niemals ein unzulässiger
Überdruck stattfindet und andererseits doch der Dampf an alle Stellen der zu dämpfenden
Speisen gelangt.
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Man kann das Überdruckventil 68 auch weglassen und das brausenartige
Tauchrohr 69 tiefer in die Wasserfüllung eintauchen lassen. Je nach Eintauchtiefe
entsteht durch die über den Dampfaustrittsstellen lastende Wassersäule ein Gegendruck,
der zu einem leichten Überdruck, entsprechend der Höhe dieser Wassersäule, im Dämpfkessel
führt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß keinerlei mechanische Vorrichtungen
vorhanden sind.
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Diekauchgase durchströmen in derAusführungsform der Fig. 7 und 8 den
Hohlraum 70 zwischen Dämpfkessel und äußerem. Rauchgasmantel und tragen damit
zu einer guten Isolation des Dämpfkessels bei. Wird der Zweiwegehahn so geschaltet,
daß der Dampf überhaupt nicht in den Dampfkessel, sondern unmittelbar über das Rohr
65 in den Warmwasserbehälter gelangt, so kann der Dampfkessel auch als Trockenbehälter
für verschiedene Zwecke oder auch zum Warmhalten von Geschirr und Speisen benutzt
werden, wobei in diesem Fall die Rauchgaswärme wirksam ist.
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In den F ig. z o und r r ist ein gemäß der Erfindung ausgebildeter
Ofen veranschaulicht, der zur Warmlufterzeugung dient und wiederum mit einem Warmwasserbehälter
verbunden ist, obwohl dies das Wesen der dargestellten Ausführungsform nicht berührt.
Das Kennzeichen dieses Ausführungsbeispiels liegt darin, daß in die Ableitung des
Dampfes aus dem Ofeneinsatz ein Zweiwegehahn eingebaut ist, mit dem man den Dampf
ableiten und durch einen Dampfheizkörper führen kann, der entweder (wie im Zeichnungsbeispiel)
an bestimmter .Stelle des Raumes angeordnet ist oder auch eine bauliche Einheit
mit dem Ofen bildet.
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Eine derartige Vorrichtung, sei es in aufgelöster oder geschlossener
Bauform, kann für die verschiedensten Zwecke Verwendung finden. In erster Linie,
als Raumheizungsmittel gedacht, könnte man die Vorrichtung auch zum Trocknen von
Wäsche oder als Fön für die Haartrocknung od. dgl. benutzen. Auch für gewerbliche
Zwecke, bei denen Warmluft und gegebenenfalls Warmwasser benötigt wird, wäre das
Gerät verwendbar. .Schließlich ist die in den Fig. ro und r z dargestellte Anordnung
als Sammelheizung für kleinere Wohnungen oder Einzelhäuser geeignet, wobei auf einfache
Weise mittels Rohrleitungen Warmluft in die verschiedenen Räume geführt und gegebenenfalls
gleichzeitig Warmwasser für Küche und Bad erzeugt wird.
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In den Dampfheizkörpern, durch welche der Dampf geführt wird, kondensiert
er ganz oder teilweise; das Kondensat oder der nicht kondensierte Dampf kann dann
durch eine Rücklaufleitung in einen Warmwasserspeicher geführt werden. In die Rücklaufleitung
muß dabei eine Rückschlagklappe eingebaut werden, damit bei Betrieb des Apparates
als
Durchlauferhitzer nicht das Wasser in den Dampfheizkörper hochgedrückt wird. Der
Durchlauf des Wassers vom Wasserspeicher durch den Lamellenkörper erfordert einen
gewissen Strömungswiderstand. Entsprechend der Druckhöhe dieses Strömungswiderstandes
würde nämlich das Wasser im Warmwasserbehälter ohne diese Rückschlagklappe in der
Druckluftleitung zum Dampfheizkörper hochsteigen.
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Wenn der Dampf aus dem Ofeneinsatz nicht einfach durch Heizkörper
geschickt werden soll, die ihre Wärme nach außen abgeben, könnte man auch so vorgehen,
daß die Einrichtung mit einem elektrischen Ventilator versehen wird, der Luft an
den Heizkörpern v orbeibläst, die dann unmittelbar oder über Rohrleitungen nutzbar
gemacht wird.
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In Fig. io und ii stellt 75 wiederum den in Fig. i und ff. beschriebenen
Ofen dar. Der Dampf wird im Lamellenheizkörper 76 erzeugt und gelangt über die Dampfentnahme
77 zum Zweiwegehahn 78. Je nach Schaltung dieses Zweiwegehahnea kann er ganz oder
teilweise unmittelbar über das brausenartige Tauchrohr 79 in den Warmwasserspeicher
8o geleitet werden.
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Wird der Zweiwegehahn ganz oder teilweise umgeschaltet; so gelangt
der Dampf über die Steigleitung 81 in den Dampfheizkörper 82, der an irgendeiner
Stelle des Raumes angeordnet ist. Das Kondensat fließt über die Rücklaufleitung
83 und über eine Rückschlagklappe 84. in das Tauchrohr 79
und über dieses
in den Warmwasserspeicher zurück. Gleichzeitig strömt .durch diese Leitung 83 der
unter Umständen im Dampfheizkörper 82 nicht verbrauchte Dampf über .das Rohr
79 in den Warmwasserspeicher, um dort zu kondensieren.
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Wird der Warmlufterzeuger fest mit dem Ofen zusammengebaut, so verlängert
sich das Ofengehäuse nach oben, wobei das elektrische Gebläse beispielsweise auf
dem Deckel des Warmwasserspeichers angeordnet wird. Man kann dabei die Rauchgase
so führen, daß sie .den Lufterhitzereinsatz umspülen, ehe sie durch einen Kaminstutzen
nach außen gelangen.