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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 21020.
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Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Blasen von Flaschen und anderen Hohlglasgegenständen, bei welcher in bekannter Weise der Kopf der Flasche durch Einfüllen des geschmolzenen Glases in die auf einer Kopfform in umgekehrter Stellung ruhende Vorform bewirkt wird, wobei gleichzeitig durch einen in die Kopfform hineinragenden Dorn die Höhlung des Külbels gebildet wird. Um die Verteilung des Glases gleichmässig zu machen und vor allem die Schlierenbildung zu verhüten, kann das Külbel bereits in der Vorform um seine eigene Achse gedreht und nach Belieben auch schon Luft in die Höhlung desselben eingeblasen werden.
Es wird dann die Vorform geöffnet und das Kurbel wird aus ihr heraus und nach abwärts geschwungen, um dann in die Fertigform eingeschlossen zu werden, wobei wie bei der Handbläserei gleichzeitig Luft in dasselbe eingeblason werden kann. In der Fertigform wird dasselbe dann, nötigenfalls unter fortgesetzter Drehung, zur Flasche ausgeblasen. Die vorliegende, auf eine Glasblasmasehine dieser bekannten Art bezügliche Erfindung besteht nun in erster Reihe darin, dass in Verbindung mit der umgekehrt stehenden Vorform und der aufrechten Fertigform zwei in eigentümlicher Weise angeordnete Kopfformen verwendet werden.
Hiedurch erreicht man, dass, während die Flasche in der Fertigform ausgeblasen und zur Beseitigung der Form- nähte gedreht wird, bereits die für die Herstellung der nächsten Flasche erforderliche Post in die Vorform eingetragen werden kann, wo sie die Kopfform ausfüllt und nach der Fertigstellung der Flasche in der Fertigform mittels passender Umstellung des den Lufteinlass- und den Bewegungsmechanismus steuernden Handgriffes nach Einleiten der Luft und unter Umständen gleichzeitigem Drehen der oberen Kopfform zum Kü ! bel geformt werden kann.
Die Mechanismen der Maschine, um die Formfn zu öffnen und zu schliessen, um die Kopfformell abwechselnd zu drehen und mit Pressluft zu speisen und die in die Kopfformen vorragenden Dorne abwechselnd zu verschieben, sind äusserst einfache ; so zum Beispiel kann die Drehung des Külbels und die Lnftzuführung zu demselben mit Hilfe eines einzigen Hebels ganz heliebig geregelt werden, während mittels eines einzigen Tritthebels das gleichzeitige Öffnen und Schliessen beider Formen und das Ablegen der fertigen
Flaschen bewirkt wird. Eine besondere Einrichtung verhindert, dass zu stark gepresste
Luft ins Innere des lütbels eintritt und eventuell die Wandungen desselben zerreisst.
Nach dem Öffnen der Fortigform wird die auf der Bodenform stehende fertige Flasche selbsttätig al) gelegt.
Die Maschine ist in der Zeichnung in Fig. 1 und 2 in Seiten-und Vorderansicht dargestellt. Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Maschine mit geöffneten Formen in dem
Augenblick, wo das in der Vorform gebildete Külbel in die Fertigform geschwenkt und
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aufklappbaren Formen in Seitenansicht und Draufsicht. Fig. 6 und 7 sind senkrechte bezw. wagprechtf Schnitte durch die Kopfformen und ihren Träger, die Teile in ihrer
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Fig. 7 geschnitten. Fig. 9 ist ein der Fig. 6 entsprechender senkrechter Schnitt durch die Kopfformen und ihren Träger, die Stellung der Teile zeigend, während das Kurbel in
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der Fertigform ausgeblasen und gedreht wird.
Fig. 10 ist eine Vorderansicht der Kopfformen nebst Teilen der Vor-und Fertigform, letztere im Schnitt und im Augenblick des Öffnens dargestellt, um zu zeigen, wie dadurch auch die Kopfform geöffnet wird. Fig. 11 zeigt in grösserem Massstabe als Fig. 9 das Hahnküken im Träger für die liopfformen und die anschliessenden Teile der Vor-und Fertigformen im Schnitt während des Fertigblasons der Flasche. Fig. 12 ist ein Schnitt nach D--D der Fig. 11 und zeigt das Wiedervorbewegen des aus der Kopfform zurückgezogenen Dornes bei Drehen der Kopfform aus der unteren in die obere Stellung, wobei die Kopfformen gegen die in Fig. 11 gezeigte Stellung um 900 gedreht sind.
Fig. 13 und 14 zeigen die Vorrichtung, welche das Ausschwenken des die Bodenform tragenden Armes während des Öffnens der Formen und das selbsttätige Ablegen der fertigen Flasche bewirkt, in Ansicht und Grundriss. Fig. 15 endlich zeigt die Befestigung der- Bodenform an ihrem Träger.
Auf der Grundlage 1 erhebt sich eine Platte 2, auf deren ebener Vorderseite eine Platte 3 sich beliebig in der Höhe verschieden feststellen lässt. An dieser Platte 3 sind die Vorform v, die Kopfformen & , kl, die Fertigform f und die Bodenform b in geeigneter Weise befestigt. Zur Befestigung der Vorform an der Platte 3 dient ein U-füt-iniger Träger- (Fig. 1 und 4), welcher mittels Schraubenbolzen, deren Köpfe in Nuten von T-örmigem Querschnitt liagen, in jeder gewünschten Höhe befestigt werden kann. Nahe ihren Enden sind die parallelen Schenkel des Trägers durch einen Zapfen 5 (Fig und 5) verbunden, auf welchen die Doppelarme 6 und 7 mittels der an ihnen sitzenden Augen aufgeschoben sind.
An den freien Enden dieser Arme sind die beiden Hälften der senkrecht geteilten Vorform v befestigt. Die Befestigung erfolgt zweckmässig mittels Schraubenbolzen, deren Köpfe in eine Längsnut von T-förmigem Querschnitt an jeder Formhälfte eingreifen und die durch Schlitze an den Enden der Arme hindurchgreifen und festgestellt werden können. Infolge dieser Verbindung ist es leicht, die Form genau in Mittenstellung und der Höhe nach einzustellen.
Mit je einem der Doppelarme 6 und 7 (Fig. 4 und 5) ist je ein Kegelrad S und. 9 verbunden, welches auch durch ein Zahnsegment ersetzt sein kann. Die beiden Kegelräder und 9 stehen mit einem anderen Kegelrad 10 derartig in Eingriff, dass sie und die mit ihnen verbundenen Arme bei der Drehung jenes anderen nach verschiedenen Richtungen gedreht werden, wobei die Arme 6,7 voneinander oder gegeneinander bewegt werden und die Form sich öffnet oder schliesst. Hinter dem Kegelrad 10 und mit ihm fest verbunden sitzt ein Kettenrad 11. Mittels einer um dasselbe geschlungenen Kette wird das Drehen bewirkt.
In gleicher Weise wie die Vorform v ist die Fertigform an der Platte 3 befestigt, nur mit dem Unterschiede, dass dieselbe aufrecht steht, statt wie jene, umgekehrt. Es ist ohne weiteres klar, dass die Achse der einen Form in die Verlängerung derjenigen der anderen Form fallen muss. 12 ist eine um die beiden Kettenräder geschlungene und mit
Vorrichtungen zum Verlängern oder Verkürzen versehene Kette. An dem einen Ende der- selben greift die Zugstange 13, am anderen die Zugstange 14 all. Erstere ist am Unter- ende an einem Trethebel 15 angelenkt, dessen Drehzapfen 16 an der Platte 3 befestigt ist. Die Zugstange 14 ist kürzer und endet in einen Ring, in den das eine Ende einer
Schraubenfeder 17 eingehakt ist, deren anderes Ende an einem Lappen befestigt ist, der an die den Drehzapfen 16 tragende Platte angegossen ist.
Wird der Trethebel 15 nieder- gedrückt, so wird das eine (linke) Ende der Kette 12 nach unten gezogen und die Drehung der Kettenräder 11 bewirkt das Schliessen der Formen v und f.
Eine Schneppervorrichtung kann vorgesehen sein, um den Trethebel in seiner nieder- gedrückten Stellung zu halten. Wird derselbe ausgelöst und hört der Druck auf den Tret- hebel auf, so zieht sich die gespannte Feder 17 zusammen und dabei das rechte Ketten- ende nach unten. Die Kettenräder 11 und die mit ihnen verbundenen Kegelräder 10 werden jetzt in umgekehrter Richtung gedreht und die Formen v und f werden geöffnet (Fig. 3 und 5).
Zwischen den Trägern 4 für die Formen ist ein weiterer Träger 20 angebracht, dessen Arme an ihren Enden zu Lagern 21 ausgebildet sind, in denen die hohle Wolle 22 sich drehen kann, die nahe ihrem Vorderende in Gegenüberstellung die Kopfformen k und kl trägt, deren Achsen in die Achsenrichtung der Formen v und f fallen und die in der Höhe so eingestellt sind, dass sie sich genau an das Unter-bezw. Oberende jener an- schliessen können. Die Verbindung der eigentlichen Kopfformen mit der Welle 22 ist so
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Reibungsscheibe 23 mit ihnen verbunden ist (Fig. 6 bis 12).
Innerhalb der weiten Bohrung der Achse 22 ist eine zweite hohle Achse 24 angeordnet, weiche an ihrem Vorderende eine konische Reibungsscheibe 25 trägt, welche zwischen den Reibungsscheibon 23 der Kopfformen steht, mit ihnen aber für gowöhntieh
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nicht in Eingriff steht. Am Hinterende dieser Welle sitzt ein Kettenrad 26, welches mittels Kette von einem beliebigen Motor aus in stetige Umdrehung versetzt wird. Die Wolle 24 hat ihr Lager 27 in einer Büchse. 28, welche mittels der schildzapfenartigen Bolzen 29 in den Wandungen der hohlen Welle "'22 aufgehängt ist, so dass sie eine pendelnde Bewegung von geringem Ausschlag ausführen kann (Fig. 7 und 9).
In der Achsenrichtung der hohlen Welle 24 ist ein Rohr 30 angeordnet, welches zur Zuleitung von Pressluft aus einem beliebigen Behälter dient. Das Vorderende der hohlen Welle 22 ist geschlossen und leicht konisch ausgebohrt. In diese Bohrung ist ein Hahnküken 31 eingesetzt, welches an seinem Vorderende einen Handgriff 32 trägt. Derselbe ist aber nicht, wie üblich, starr mit dem Küken verbunden, sondern um einen Zapfen 33 drehbar. Passend angeordnete Federn halten ihn immer in der Mittelstellung fest. Das Vorderende des Griffes 32 ist durch Zugstangen 34 mit einem Ring 35 verbunden, welcher drehbar in der genuteten Scheibe 36 sitzt. 37 sind im Kopfe von 22 gerade geführte Stangen, deren Vorderenden mit der Scheibe 36 starr verbunden und deren Hinterenden etwas verbreitert sind.
In dieses verbreiterte Ende ist ein schräger Führungsschlitz 38 eingearbeitet (Fig. 8 und 9). Nahe dem Vorderende der sich stetig drehenden hohlen Welle 24 ruht in einer Ringnut der Ring 39 (Fig. 7) ; an demselben angegossene Zapfen 40 greifen in die Schlitze 38 am Ende der Stangen 37 ein.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :
Nachdem durch Niederdrücken des Trothebels 15 die Formen v und f in der beschriebenen Weise geschlossen worden sind (Fig. 1 und 2), wird eine bestimmte Menge geschmolzenen Glases von oben her in die umgekehrt stehende Vorform v eingefüllt. Dieselbe dringt in die Kopfform k ein, wobei der in derselben angeordnete Dorn die Höhlung des Flaschenhalses bildet. Durch Verwendung von Dornen besonderen Querschnittes kann man den Innenwandungen des Flaschenhalses besondere Form geben. Sobald die Glasmasse die Kopfform ausgefüllt hat, drückt der Arbeiter das Ende des Griffes 32 nach der Form zu ; dadurch wird der Ring 35 nach aussen gezogen, welcher Bewegung die Scheibe 36 und die Stangen 37 folgen müssen.
Da letztere gerade geführt sind, werden durch den schrägen Schlitz 38 die Zapfen 40 und damit auch das Vorderende von 24 nach aufwärts
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hindurchragt, kommt mit der Reibungsscheibe 23 der Kopfform k in Eingriff. Das Külbel wird daher in der Vorform gedreht, wodurch die Verteilung des Glases eine gleichmässigere und die Schlierenbildung vermieden wird. Gleichzeitig kann auch in der später noch zu beschreibenden Art Luft in das Kulbel eingel) lasen werden.
Nachdem das Kurbel auf diese Weise gebildet ist, lässt der Arbeiter den Trethcbei-M los. Die Feder 17 bewirkt dann das Öffnen der Formen v und f und das freigelegte Külbel kann nun durch Drehen der Welle 22 um 1800 nach unten geschwungen werden (Fig. 3). Dabei wird es sich infolge seines Eigengewichtes in die Länge ziehen, was der
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Herhewegungen ausführen fasst.
An einem unterhalb der Fertigform f angeordneten Arm 41 (Fig. 1 bis 3, 13 und 14) ist mittels des Handgriffes 42 eines Zahnsegmentes 43 und einer Zahnstange 44 die Bodenform b in der Höhe verstellbar angeordnet. Diese Anordnung ist bei Glasblasmaschinen bekannt Die Bodenform bewegt der Arbeiter dem Külbel entgegen und begrenzt dadurch das Indielängoziehen desselben. Die Bodenform b (Fig. 15) ist natürlich ebenfalls zentrisch zu den übrigen Formen angeordnet.
Sobald das Kü) bet sich auf die Bodenforlll h aufgesetzt hat, werden durch Niedertreten von 15 die Vor-und Fertigform wieder geschlossen und das in der Fertigform eingeschlossene Kütbel kann nunmehr fertiggebtasen werden. Das geschieht in der folgenden Weise : Der Arbeiter dreht das Hahnküken, in dessen mittlere Bohrung 50 die durch das Rohr 3C zugeleitete Pressluft eindringt (Fig. !) und 11). Bei dem Drehen kommt das Ende
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bewegt sich ein Kolben 55 (Fig. 6, 9, 11 und 12), der gegen die Zylinderwaudungen und gegen das Hohr 53 abgedichtet ist.
An den Kolben schliessen sich die Arme 56 an, die unter sich durch ein Kreuz 57 verbunden sind, an welchem der Dorn 58 befestigt ist, der
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den) Kolben 55 lastende Luftdruck bewirkt, dass sich derselbe nach der Achse des die Kopfformen tragenden. Armes zurückbewegt, welcher Bewegung auch der Dorn 58 folgen muss. Dabei wird, da die Bohrung 59 konisch ist, eine Ringöffnung frei, durch welche die Luft ins Innere des auszublasenden Külbels treten und dieses aufblasen kann.
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Da der Luftdruck in dem Behälter, welchem die Pressluft entnommen wird, Schwankungen unterworfen sein kann, kann es leicht vorkommen, dass der Druck zu stark wird und ein Zerreissen der Flaschenwandungen eintritt. Es ist daher ein Sicherheitsventil vorgesehen, welches sich selbsttätig öffnet, sobald der Druck der in das Kolben eingetretenen Luft ein bestimmtes Mass überschreitet.
Die Einrichtung (Fig. 6 und 11) ist folgende : An dem dem Lufteintrittsrohr 53 zugekehrten Ende des Raumes 54 sind in den Wandungen desselben kurze Kanäle 60 eingearbeitet ; wenn der Kolben 5. durch die eingeleitete Luft zurückbewegt wird, werden die Unterenden dieser Kanäle freigegeben und die Pressluft gelangt durch dieselben in den Kanal 61 im Hahnkörper und durch die Bohrung 62 im Küken unter den Ventilkegel 63, der durch eine in ihrer Spannung regelbare Feder 64 belastet wird. Wird der Druck der Luft grösser, als der Druck der Feder, so wird das Ventil 65 von seinem Sitz abgehoben und die Luft kann durch die Bohrung 65 ins Freie entweichen.
Gleichzeitig mit dem Aufblasen kann aber auch das Külbel in der Form gedreht werden, indem man durch entsprechende Bewegung des Griffes 32 die Stangen 37 derartig verschiebt, dass vermittels der schrägen Schlitze 38 die Reibungsscheibe 25 mit der Scheibe 23 der mit der Fertigform verbundenen Kopfform in Berührung kommt (Fig. 9).
Während nun das an der Kopfform k hängende Külbel in der beschriebenen Weise in der Fertigform f zur Flasche ausgeblasen wird, steht die zweite Kopfform kl unter der Vorform v und es kann in diese neuerdings geschmolzene Glasmasse zur Bildung des neuen Külbels eingebracht werden. Da diese Kopfform kl ebenfalls eine Reibungsscheibe 23 besitzt und der bewegliche Dorn 58 an ihr vorhanden ist, kann sie durch entsprechende Bewegung des Griffes 32 ebenfalls gedreht bzw. mit der Luftzuführung verbunden werden.
Um den zurückgezogenen Dorn der Kopfform beim Zurückziehen in die obere Stellung selbsttätig wieder vorzuschieben und die Bohrung 59 zu verschliessen, ist in die Bohrung von, 22, in der sich das Hahnküken 31 dreht, ein mit dem Ende des Rohres 30 verbundenes Küken 66 eingesetzt (Fig. 6, 9, 11 und 12), welches ausser einer Längs- durchhohrung fi7 auch eine radiale Bohrung 68 trägt. Dieselbe kommt beim Drehen des Rohres 22 mit der in den Hahnkörper eingearbeiteten Bohrung 69 zur Deckung (Fig. 12), so dass die Pressluft nun hinter den Kolben 55 treten und denselben wieder nach aussen schiehen kann. Dabei wird der Dorn orn 58 in die Kopfform eintreten und die Bohrung 59
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die genügend diinnnussig ist, um die Kopfform vollständig auszufüllen.
Durch entsprechende Umsteuerung des Griffes 32 kann man nun die oben stehende Kopfform in Drehung versetzen, wodurch eine gleichmässige Verteilung des Glases herbeigeführt und die Schlieren- biidung vermieden wird ; gleichzeitig kann man auch Pressluft einführen, indem man den Griff um IS () 0 dreht, und so das Külbel bilden. Während dieser Arbeiten, die sich in wenigen Augenblicken vollziehen, hat sich die fertige Flasche in der Fertigform so weit abgekühlt, dass sie ohne Gefahr, ihre Gestalt zu verändern, abgelegt werden kann.
Nun werden durch Loslassen des Trittes 15 die Formen geändert (Fig. 3), um die fertige
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Kopfform besteht zu diesem Zwecke wie bei ähnlichen Glasblasmaschinen aus zwei halbzylindrischen Teilen 70 (Fig. 6, 8, 9 und 10), die um Zapfen 71 gedreht werden können und die durch passend angeordnete Federn 72 immer gegeneinander gedrückt gehalten werden. Die Halbringe tragen an der Seite, mit der sie gegen die Formen v und f an- eine eine Ringnut 73 und die Fertigform f trägt an ihrer der Kopfform zugekehrten Seite entsprechend gestaltete federnde Nasen 101 (Fig. 10), welche in diese Nuten eingreifen. Beim Öffnen der Fertigform zichen diese in die Nuten eingreifenden Nasen die Teile der Kopfform anseinander, so dass der Kopf der Flasche frei wird.
In diesem Augenblick senkt der Arbeiter durch Drohen des Griffes 42 die Bodenform b mit der auf ihr stehenden fertigen Flasche, die nun abgenommen und in den liülilof-u eingesetzt werden kann. Die Einrichtung kann zweckmässig auch so getroffen sein, dass das Senken der Bodenform durch das Loslassen des Trittes 15 bewirkt'wird.
Die Bodenform wird, wie schon erwähnt, von einer Zahnstange 44 getragen. Sie ist
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eine feste Platte 75. an der eine zweite Platte 76 angelenkt ist, die eine mittlere Durchbohrung trägt, in die die Hodenform mittels eines Zapfens eingesetzt ist (Fig. li'). Eine starke Schranbenfeder 102 presst die Bodenform b ständig gegen die Pla'te 76, gestattet aber eine gewisse Beweglichkeit nach der Seite und nach aufwärts, so dass die Bodenform
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sich selbst dann noch genau zentrisch und in richtiger Höhe in die Fertigform einlegen kann, wenn die Maschine z. B. durch eine ungleiche Ausdehnung der Metallteile geringe Veränderungen erfahren haben sollte.
Der Rand der Bodenform ist nach unten konisch abgedreht und die Fertigform trägt auf der Innenwand eine entsprechende Nut, so dass bei geschlossener Form die Bodenform festgehalten wird.
Um den die Maschine bedienenden Arbeiter möglichst wenig zu behindern, sieht man eine Vorrichtung vor, welche die fertige Flasche selbsttätig an einer Stelle ablegt, wo sie von dem Einträger weggenommen werden kann, ohne dass dieser Arbeiter jenen in
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(Fig. 13 und 14) :
Der die Bodenform b tragende Arm 41 ist um einen Zapfen 90 nach der einen Seite drehbar. Ein Anschlag begrenzt die Bewegung des Armes und verhindert, dass derselbe über seine gewöhnliche Stellung hinausgedreht wird. Eine passend angeordnete, auf der Zeichnung weggelassene Feder hält den Arm immer in seiner Grundstellung. An der linken Zugstange 13 ist das eine Ende eines Winkelhebels 77 angelenkt, der seinen Drehzapfen in 78 hat.
Am anderen nach abwärts gerichteten Ende dieses Hebels sitzt drehbar ein Daumen 79, der durch sein Eigengewicht mit seiner entsprechend gestalteten Anschlagfläche gegen einen am Hebel 7 angebrachten Anschlag anliegt. Wird bei Aufwärtsbewegung von 13 das innere Ende dieses Mitnehmers 79 nach innen zu bewegt, so stösst es nach einer gewissen Zeit gegen den Arm 41 und dreht diesen zur Seite, um dann von ihm abzugleiten, so dass letzterer durch die Feder wieder in seine Anfangsstellung gebracht werden kann.
Am Ende des Ausschlages des Armes 41 soll nun die Flasche abgelegt werden ; das geschieht zweckmässig in der Weise, dass ein an der Vorderseite der Platte 76 vorgesehener Ansatz 103 gegen einen feststehenden Anschlag stösst, wodurch die Platte geneigt wird und die Flasche herabfällt (in Fig. 13 und 14 in schwachen Linien angedeutet), um in einem federnd gelagerten Asbesttrog aufgefangen zu werden, ans dem sie der Arbeiter wegnimmt, um sie nach dem Kühlofen zu bringen.
Die neue Maschine ist in ihrer Bedienung wesentlich einfacher als andere bekannte Konstruktionen, namentlich da mittels eines einzigen Handgriffes 32 sowohl die Luftzufuhr als auch die Drehung des KUlbels in der Form jedes für sich allein oder beide zusammen geregelt werden können und sie gestattet bereits während der Fertigstellung der einen Flasche das Külbel für die nächste zu bilden, also mindestens doppelt so schnell zu arbeiten, als die übrigen Maschinen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Glasblasmaschine, bei welcher die drehbare und mit Luftzuleitung versehene Kopfform zwischen einer umgekehrt stehenden Vorform und einer darunter aufrecht stehenden Fertigform um eine wagerechte Achse derartig kippbar angeordnet ist, dass sie entweder an die eine oder andere Körperform angeschlossen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass an der wagerechten drehbaren Achse (22) zwei entgegengesetzt gestellte Kopfformen (fie, kl) angeordnet sind, die gleichzeitig die obere und untere Körperform (Vor-und Fertigform) abschliessen und dass die Körperformenbätften mittels eines gemeinschaftlichen Antriebes zwecks Öffnens und Schliessens bewegt werden können, zum Zwecke,
in der
Vorform ein Kü ! be ! formen zu können, während die Fertigstellung der Flasche in der Fertigform vor sich geht und nach öffnen der Formen gleichzeitig den fertigen Glaskörper aus der unteren Form entfernen und das Külbol aus der Vor-in die Fertigform nieder- schwingen zu können.