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Einrichtung zur Waschung einer Melkanlage
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Waschung einer Melkanlage mit zentraler An- saugung, in welcher das Rohrleitungssystem unter Verwendung von Pumpen und mittels Vakuum durch- spült wird.
Die derzeit üblichen maschinellen Melkanlagen können in gewöhnlichen Ställen oder in sogenannten Melkställen verwendet werden. In gewöhnlichen Ställen, in welchen die Kühe in getrennten Boxen stehen, kann die Milchabzugsleitung entlang einer Stallwand verlaufen und auf den Wänden der Boxen befestigt sein. In Melkställen, in welchen Melkstände bekannter Art verwendet werden, kann die Milchabzugsleitung von einem Melkstand zum nächsten führen.
Bei der Mehrzahl dieser Melksysteme wird eine Vakuumquelle verwendet, die am Ende der Milchabzugsleitung angeschlossen ist und dazu dient, die Milch durch diese Rohrleitung auszusaugen. Am Rohrende ist eine entsprechende vorrichtung zur Entfernung der Milch aus dem Abzugssystem angebracht, die gewöhnlich aus einem Behälter und einer gewöhnlichen Pumpe besteht. Die Pumpe arbeitet abwechselnd zur Entfernung der Milch aus der Abzugsanlage und zur Weiterbeförderung über entsprechende Zuleitungen zu ändern Milchbearbeitungsanlagen (Lagerbehälter, Kühlanlagen usw.).
Eines der bei diesen Melkanlagen mit zentraler Ansaugung auftretenden Probleme ist die Reinigung der Anlage nach dem Melkvorgang.
Das Abzugsrohr ist bisweilen aus relativ kurzen Stücken, mit einer Länge von etwa 3 m, zusammengesetzt, die demontiert und einzeln gereinigt werden können. Dieser Reinigungsvorgang erfordert aber dennoch eine gänzliche Demontage aller Teile der Anlage, wozu ein grosser Zeitaufwand nötig ist. Einigen Teilen der Melkanlage kann automatisch ein Strahl von Waschflüssigkeit zugeführt werden, ein gro- sser Teil der gesamten Melkanlage jedoch muss demontiert und mit der Hand ausgewaschen werden.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Wascheinrichtung, mittels welcher die gesamte oder wenigstens der grösste Teil einer Melkanlage mit zentraler Absaugung an Ort und Stelle ohne Verwendung von Spezialwerkzeugen und ohne Handarbeit gereinigt werden kann.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung zwischen der Melkanlage und der Vakuumquelle eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche aus einer nur während der Waschung zwischengeschalteten Kammer, aus einem Vakuumauslassventil und einer in der Kammer angeordneten, das Auslassventil bei im wesentlichen mit Waschflüssigkeit gefüllter Kammer öffnenden und bei im. wesentlichen geleerter Kammer schliessenden Betätigungsvorrich- tung für das Vakuumauslassventil besteht. Durch eine derartige Steuervorrichtung wird es ermöglicht, die Vakuumquelle, welche für die Durchführung des Melkvorganges vorgesehen ist, auch für die Waschung der Melkanlage heranzuziehen, ohne dass dabei die Gefahr besteht, dass die Vakuumquelle von der Waschflüssigkeit überflutet wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung'besteht darin, dass das vakuumventil durch eine Feder in offener Stellung gehalten ist und eine sich im wesentlichen senkrecht in der Kammer erstreckende Betätigungsstange aufweist, und dass die Betätigungsvorrichtung für das Vakuumventil aus zwei in Abstand voneinander an der Betätigungsstange angeordneten Ringen und einem auf der Betätigungsstange zwischen den Ringen gleitbaren Schwimmer besteht.
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Eine besonders zweckmässige Ausbildung der erfindungsgemässen Einrichtung ist gekennzeichnet durch ein zwischen einer Abzweigung zur Kammer und der Vakuumquelle liegendes Absperrventil zur Unterbrechung der Verbindung zwischen der Vakuumquelle und der Milchförderleitung und durch eine, das Eindringen der Waschflüssigkeit in die Vakuumquelle verhindernde, in die Kammer und aus dieser führende Umgehungsleitung. Die Waschflüssigkeit bespült hiebei die von der Milch berührten Teile einwandfrei.
Zweckmässig ist hiebei die Anordnung so getroffen, dass sich zwischen einem an der Verbindungsleitung zwischen der Vakuumquelle und der Milchförderleitung angeordneten Nippel und einem am Deckel der Kammer angeordneten Nippel ein unterhalb des Vakuumventils mündender, abnehmbarer Schlauch erstreckt. Hiebei öffnet sich das Vakuumventil sobald die Kammer bis zu einem bestimmten Niveau mit Waschflüssigkeit gefüllt ist, und hebt den Unterdruck durch Verringerung des Vakuums in der Kammer auf.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand einer besipielsweisen Ausführungsform schematisch veranschaulicht. Fig. l stellt einen Grundriss eines Melkstalles mit einem Rohrleitungssystem zur Milchförderung sowie eine erfindungsgemässe Wascheinrichtung dar. Fig. 2 ist ein Schema zur Erläuterung der Arbeitsweise der Anlage. Fig. 3 ist eine Detailansicht des Behälters und Fig, 4 ein vertikaler Schnitt der Va- kuumsteuerungsvorrichtung.
Die in der Zeichnung dargestellte und in der Folge näher beschriebene Anlage ist besonders für Milchförderungsanlagen mit einer Pumpe zur Entfernung der Milch aus dem Abziehsystem und Weiterbeförderung an andere Milchbearbeitungsgeräte anwendbar.
In der Zeichnung ist mit 10 ein Melkstall mit einer Anzahl entsprechend angeordneter Boxen 11 bezeichnet. Eine Milchförderleitung 12 erstreckt sich entlang der Stallwände und ist vorzugsweise am oberen Rand der Boxen angebracht. Einzelne Hähne 13 sind in der Leitung 12 angeordnet, wobei jeder Box ein Hahn 13 zugeordnet ist. An den Hähnen 13 sind die Milchzuleitungen von entsprechenden Milchabzugsapparaten befestigt, welche die Rohrleitung mit Milch versorgen.
Während des Melkens wird ein Ende der Rohrleitung 12 durch einen entsprechenden Deckel 12a (Fig. 3) verschlossen, während vom andern Leitungsende dem Gefäss 14 Milch zugeführt wird. Eine Vakuumquelle wie z. B. eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt) ist am Gefäss 14 über einen geeigneten Flüssigkeitsverschluss 15 und ein Rohr 16 angeschlossen. Durch das Vakuum wird die Milch vom Tier abgesaugt und durch die Rohrleitung 12 dem Gefäss 14 zugeführt. Von dort wird sie durch entsprechende Vorrichtungen, wie z. B. durch eine von einem Motor 18 angetriebene Rotationspumpe 17 entfernt und durch das Druckrohr 19 weitergeleitet und z. B. einem Sammeltank 20 zugeführt. Am Druckrohr 19 ist ein schwenkbares Verbindungsstück 22 angeordnet und während des Melkvorganges an den Sammeltank 20 angeschlossen, wie die strichlierte Linie in Fig. 1 und 2 zeigt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird während des Melkvorganges der Motor 18 der Pumpe vom Milchstand im Gefäss 14 gesteuert, wobei letzteres ein Paar Steuerelektroden 23 und 24 enthält, von welchen sich eine nahe dem oberen Gefässrand befindet und die andere bis fast auf den Gefässboden reicht. Ein Motorschalter 25 befindet sich in der durch die unterbrochene Linie angegebenen Stellung und bildet die Verbindung von einerMotorsteuervorrichtung 26 zum Stromkreis. Die Steuerelektroden 23 und 24 sind an die Motorsteuervorrichtung 26 angeschlossen, welche derart arbeitet, dass der Motor 18 betätigt wird, wenn die Milch die Elektrode 23 erreicht, worauf die Milch vom Gefäss durch das Druckrohr 19 dem Sammeltank 20 zugeführt wird.
Wenn der Milchspiegel im Gefäss 14 unter das untere Ende der Elektrode 24 fällt, wird durch die Steuervorrichtung 26 der Motor 18 ausgeschaltet und die Pumpe zum Stillstand gebracht.
Das Milchgefäss kann sich hierauf wieder aus der Milchförderleitung 12 auffüllen. Die Pumpe läuft nur intermittierend, jedoch mit wesentlich grösserer Geschwindigkeit als der Durchflussgeschwindigkeit der Milch durch die Rohrleitung entspricht.
Nach dem Melkvorgang müssen einige Änderungen an der Melkeinrichtung vorgenommen werden, um sie für den Reinigungsvorgang vorzubereiten. Das Verschlussventil 30 in der Vakuumleitung 16, welches während des Melkvorganges geöffnet ist, wird geschlossen, wodurch die Verbindung zwischen V1 ! - kuumquelle und Gefäss 14 unterbrochen ist. Es ist eine gesicherte Überleitungsvorrichtung, bestehend aus einer Kammer 31 und einer Schlauchverbindung 32, deren Aufbau und Arbeitsweise später eingehend beschrieben wird, vorgesehen, um die Verbindung zwischen Vakuumquelle und Gefäss 14 während des Waschens herzustellen. Der Deckel 12a am Ende der Milchförderleitung 12 wird entfernt und durch eine Verlängerung 33 ersetzt, die sich über einen mit Waschflüssigkeit gefüllten Behälter 34 erstreckt.
Weiters wird die Schwenkverbindung 22 vom Sammeltank 20 abgeschlossen und über den Behälter 34 gebracht, in welchen dadurch der Abfluss von Pumpe 17 einläuft.
Dem Behälter 34 wird durch den Hahn 35 Wasser zugeführt, worauf die Verbindung zwischen Rohr-
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leitung 12 und Flüssigkeitsbehälter 34 hergestellt wird, was beispielsweise durch Anschliessen eines Gummischlauches 36 an einen oder mehrere an der Verlängerung 33 angeordnete Nippel 33a geschehen kann, wodurch der Schlauch in die Waschflüssigkeit eintaucht. Der Gummischlauch 36 kann einer jener Milchschläuche sein, die an die Milchabsaugvorrichtung angeschlossen sind. Es kann auch der ganze Milchabsaugapparat 37 in die Waschflüssigkeit eingetaucht werden.
Der Schalter 25 wird in die durch die durchlaufende Linie gekennzeichnete Stellung gemäss Fig. 2 bewegt, wodurch der Motor 18 in Gang gesetzt wird. Die Pumpe 17 wird mittels eines Drosselventils 40 gesteuert, welches in der Druckleitung 19 der Pumpe angebracht ist, um die Fördermenge in der Druckleitung 19 der Pumpe etwas geringer zu halten als die unter dem Einfluss des Vakuums durch die Milch förderleitung 12 angesaugte Menge an Waschflüssigkeit.
Nachdem die Wascheinrichtung eine kurze Zeit betätigt wurde, wird das Gefäss 14 mit Waschflüssigkeit gefüllt (da sich das Gefäss durch das Vakuum schneller füllt, als es die Pumpe 17 entleeren kann) und die Waschflüssigkeit dringt in die Vakuumleitung 16 vor. Die Funktion der Vakuum-Schliessventil- Überleitungsanordnung, bestehend aus Kammer 31 und Schlauch 32, besteht darin, dass der Vakuumanschluss unterbrochen wird, um das Eindringen von Waschflüssigkeit in die Vakuumquelle zu verhindern, während gleichzeitig die von der Milch berührten Teile der Anlage, wie Milchrohrleitung 12, Gefäss 14, Pumpe 17, Rohrleitung 19 und Schwenkverbindung 22, mit Waschflüssigkeit gefüllt bleiben.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die Kammer 31 mit einem Rohransatz 41 versehen, welcher ein geflanschtes Ende 41a hat und wodurch dieser Rohransatz rasch demontierbar auf einen gleichartigen Flansch des Rohrstückes 42 aufgesetzt werden kann (beispielsweise mittels Schrauben), welch letzteres sich von der Vakuumleitung 16 nach oben erstreckt. Für den Melkvorgang wird die Kammer 31 entfernt und das Rohrstück 42 mit einem Verschlussteil 42a abgeschlossen. Es kann auch ein Schieber in das Rohrstück 42 eingebaut werden, der während des Melkvorganges geschlossen ist und die Kammer 31 von der Anlage trennt.
'Der Schlauch 32 wird an einem an der Rohrleitung 16 befindlichen Nippel 16a befestigt und bildet die Verbindung über einen ähnlichen Nippel 43 im Deckelteil 31a der Kammer 31 zu dieser Kammer.
Der Nippel 16a ist während des Melkens durch einen Verschlussteil 16b abgeschlossen. Die Kammer 31 und die Schlauchverbindung 32 bilden eine Überleitungsverbindung für das Verschlussventil 30, welches während des Waschvorganges geschlossen bleibt. Durch diese Überleitungsverbindung kann das Vakuum die Waschflüssigkeit vom Behälter 34 aus durch die Rohrleitung 12 in das Gefäss 14 befördern.
Wie vorher bereits festgestellt, fliesst die Waschflüssigkeit schneller in das Gefäss 14, als sie daraus von der Pumpe 17, deren Auslass durch das Ventil 40 gedrosselt ist, entfernt wird, so dass sich folglich das Gefäss 14 vollständig mit Waschflüssigkeit füllt, die schliesslich über die Vakuumleitung 16 in die Kammer 31 dringt.
DerDeckelteil 31a der Kammer 31 ist mit einem aufrecht stehenden Rohrstück 44 versehen, welches ein offenes oberes Ende hat, das durch einen Ventilteil 45, der einen elastischen Stempelteil 45a enthält, verschlossen wird. Am Ventilteil 45 ist ein Arm 46 befestigt, der sich gewöhnlich senkrecht nach unten in Kammer 31 erstreckt und einen Schwimmerteil 47 hat, der gleitbar am Arm zwischen zwei Einstellringen 48 und 49 angebracht ist. Das Ventil 45 und der Arm 46 werden durch eine-an einem Rahmen 51 oberhalb des Ventils angeordnete Feder 50 nach oben in die offene Stellung des Ventils gedrückt. Durch einen Ring 52 kann der Druck der Feder 50 reguliert werden.
Bevor Flüssigkeit in die Kammer 31 eindringt, ist das Gewicht des Schwimmers 47 auf dem Ring 49 genügend gross, um den Druck der Feder 50 zu überwinden und das Ventil 45 zu schliessen, wodurch das Vakuum auf die Anlage in vorerwähnter Weise wirken kann. Nachdem das Gefäss 14 mit Waschflüssigkeit gefüllt ist, gelangt diese über das Rohr 16 in die Kammer 31. Beim Füllen der Kammer 31 hebt sich der Schwimmer 47 mit der Waschflüssigkeit, wobei jedoch, auf Grund des in der Kammer 31 wirkenden Vakuums, das Ventil geschlossen bleibt. Der Schwimmer 47 hebt sich so lange, bis er den Ring 48 berührt und das Ventil 45 gegen den Einfluss des Vakuums öffnet.
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keit aus dem Gefäss 14 von der Pumpe 17 schneller abgezogen, als sie durch Rohrleitung 12 zufliesst, und die Waschflüssigkeit in Kammer 31 fliesst über die Vakuumleitung 16 zurück zum Behälter.
Sobald die Kammer 31 im wesentlichen entleert ist, berührt der Schwimmer 47 den Ring 49, wobei durch das darauf lastende Gewicht das Ventil 45 geschlossen wird und neuerlich das vollständige Vakuum der Anlage zugeführt wird.
Vorzugsweise wird das Drosselventil 40 im Auslass der Pumpe 17 so eingestellt, dass sich die Kammer 31 nur sehr langsam füllt und sich das Ventil 45 nur gelegentlich, etwa ein oder zweimal während einer
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Zeitdauer von 10 Minuten öffnet.
Bei einem normalen Waschvorgang wird die Melkanlage zuerst mit kaltem Wasser durchspült und dann mit einer heissen Reinigungsflüssigkeit gewaschen, bevor sie mit einer geeigneten bakteriziden Flüssigkeit sterilisiert wird. Zum einfacheren Auswechseln der zu zirkulierenden Flüssigkeiten ist der Behälter 34 mit einem Ablass 55 mit Schieber 55a versehen.
PATENTANSPRÜCHE ?
1. Einrichtung zur Waschung einer Melkanlage mit zentraler Ansaugung, in welcher das Rohrleitungsystem unter Verwendung von Pumpen und mittels Vakuum durchspült wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung (16) zwischen der Melkanlage und der Vakuumquelle eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche aus einer nur während der Waschung zwischengeschalteten Kammer (31), aus einem Vakuumauslassventil (45) und einer in der Kammer (31) angeordneten, das Auslassventil (45) bei im wesentlichen mit Waschflüssigkeit gefüllter Kammer (31) öffnenden und bei im wesentlichen geleerter Kammer (31) schliessenden Betätigungsvorrichtung (47-49) für das Vakuumauslassventil (45) besteht.