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Die Erfindung betrifft eine Dreschmaschine, die ein Gehäuse aufweist, das einen Drescher besitzt, dem das geerntete Gut zugeführt wird, einen hin-und hergehenden Förderer, der die von Stroh befreite
Druschausbeute vom Drescher und Rüttler aufnimmt, ein luftbeblasenes Sieb, welches das Korn von Spreu und sonstigemKleinmaterial abscheidet, und einen Nachdrescher, dem die Spreu und sonstiges Klein- material zugeführt wird.
Es sind bereits Dreschmaschinen bekanntgeworden, die wohl keinen Nachdrescher in obigem Sinne aufweisen, zur Verbesserung der Reinigung jedoch zwei Gebläse besitzen, zwischen denen auf derselben
Welle der Entgranner angeordnet ist.
Die Erfindung schafft nun eine Dreschmaschine, die eine besonders vorteilhafte Vereinigung der bekannten Einrichtungen bei gleichzeitiger Hinzufügung von Verbesserungen darstellt. Erfindungsgemäss enthält der Nachdrescher ein zylindrisches Gehäuse, das unterhalb einer dem luftbeblasenen Sieb benachbarten Kammer angeordnet ist, sich quer zum Dreschkasten erstreckt und sich zur Gänze innerhalb der Breitebegrenzung des Dreschkastens befindet, wobei das zylindrische Gehäuse an einem Ende eine Öffnung unterhalb der Kammer aufweist, um die ausgeschleuderte Spreu und sonstiges Kleinmaterial zu empfangen, einen im Gehäuse angeordneten Rotor, der einen Schneckenförderer besitzt, welcher der genannten Öffnung benachbart ist und Nachdreschschläger trägt, die mit Zahnungen zusammenarbeiten, welche sich an der Innenseite des gegenüberliegenden Endteiles des Gehäuses befinden,
ein Gebläsegehäuse, das am genannten gegenüberliegenden Endteil vorgesehen ist und ein Gebläserad umschliesst, und einen Luftkanal, der sich vom Gebläsegehäuse aus dem Dreschkasten heraus erstreckt, zum Zwecke der Rückführung des Nachdreschgutes zum Sieb.
Weitere erfindungsgemässe Merkmale werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht eines Mähdreschers, wobei die Teile zum Teil im Schnitt gezeichnet oder weggebrochen sind, um die inneren Bestandteile schematisch zu zeigen ; Fig. 2 einen vergrösserten Schnitt durch den Nachdrescher nach der Schnittlinie 2 - 2 von Fig. l ; Fig. 3 eine Draufsicht auf die untere Hälfte des Nachdrescher-Gehäuses und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4 - 4 von Fig. 3.
Der Mähdrescher ist für den Anbau an einen Schlepper konstruiert. Zu diesem Zweck ist der Schlepper auf einer Seite mit einem seitlichen Aufsatz 8 zum Aufsetzen auf das Hinterachsgehäuse ausgestattet, damit man das Hinterrad 9 des Schleppers auf dieser Seite ausreichend weit nach aussen verschieben kann, um den Drescher in dem Raum zwischen dem Rad und dem Schlepperkörper unterzubringen. Der Mähdrescher ist, wie bei 10 angedeutet ist, an dem Achsgehäuse-Aufsatz 8 und weiter auf irgendeine geeignete Weise vorn am Schlepperkörper befestigt.
Der Mähdrescher hat einen Dreschkasten C, in dem sich die üblichen Dresch- und Reinigungseinrichtungen befinden. Die Drescheinrichtung ist ein Drescher 11, in den das gewonnene Erntegut durch die gebräuchliche Mähmaschine, d. h. die Schneid-und die nicht gezeigte Fördervorrichtung, eingeliefert wird. Der Drescher besteht aus der üblichen rotierenden Dreschtrommel 12 mit ihren auf dem Umfang verteilten Höckern 13 und einer Schlagleistenmulde 14, die eine Reihe paralleler Querstäbe oder Schlagleisten trägt. Der grösste Teil des gedroschenen Gutes (Korn, sonstiger Ausdrusch und anderes Kleinmaterial) geht durch die Mulde 14 hindurch und fällt auf einen Sammler nämlich den üblichen hin-
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und herbeweglichen Körnertrog 15.
Das Stroh des Erntegutes wird durch die Dreschtrommel 12 nach hinten geworfen und über einen Schläger 16 auf den Strohförderer 17 geleitet. Dieser wird hin und her bewegt, um das Stroh nach hinten zu treiben und alles lose Korn sowie den sonstigen Ausdrusch und anderes Klein- material herauszuschütteln, das noch im Stroh zurückgeblieben ist. Korn und sonstiges Material, das durch den Strohförderer 17 hindurchfällt, wird von dem Körnertrog 15 aufgenommen, entweder indem es unmittelbar darauf fällt, oder über einen Rückführtrog 18, der nach vorn geneigt ist. Stroh, das nach hinten bis zum Ende des Strohförderers 17 gelangt ist, kann von ihm auf den Erdboden oder in einen passenden Sammelbehälter fallen.
Das auf dem Körnertrog 15 gesammelte Kleinmaterial wird durch dessen hin-und hergehende Bewegung und seinen gezahnten Boden, der eine Bewegung des Materials nur nach hinten zulässt, nach hinten gedrängt. Dieses Material wird der Reinigungseinrichtung zugeführt. Diese Einrichtung ist ein Separator, der aus dem üblichen Schüttler 19 besteht, nämlich einem oberen
Sieb 20, dem Spreusieb, einem unteren Sieb 21, einem vorderen Boden 22, der nach hinten, und einem hinteren Boden 23, der nach vorn geneigt ist, sowie einer Öffnung 24 zwischen den beiden Böden. Der Schüttler 19 wird hin und her bewegt und dient dazu, das Korn vom Rest des Kleinmaterials zu trennen.
Die Trennarbeit wird unterstützt durch einen Luftstrom aus einem Gebläse 24a, der durch das obere Sieb 20 in Richtung der Pfeile A in Fig. 1 geleitet wird. Dieser Luftstrom treibt das leichte Material, wie z. B.
Spreu, nach oben und hinten. Korn und anderes Kleinmaterial fällt durch das obere Sieb 20 auf das untere Sieb 21, durch das das Korn auf die Böden 22,23 und durch die Öffnung 24 hindurchfällt, um von einem (in Fig. l nicht dargestellten) Schneckenförderer gesammelt und von einem Elevator 25 zu dem üblichen äusseren Kornsammler gehoben zu werden.
Material, das für den Durchgang durch das obere Sieb 20 zu gross ist, wird nach hinten getrieben ; dieses fällt durch ein Distelsieb 26 in eine Kammer 27. In ähnlicher Weise läuft das Material, das nicht durch das untere Sieb 21 geht, nach hinten, um über den hinteren Rand dieses Siebes ebenfalls in die Kammer 27 zu fallen.
Abgesehen vom Anbau an einen Schlepper, ist die bis hieher beschriebene Dreschmaschine allgemein bekannt.
Die erfindungsgemässe Dreschmaschine hat einen Nachdrescher 28, durch den der Ausdrusch aus dem Separator, nämlich dem Schüttler 19, noch einmal gedroschen wird, wobei das Korn und die übrigen Erzeugnisse des Nachdreschvorganges durch einen äusseren Kanal 29 und eine Ausführöffnung 30 in den Dreschkasten C und auf den Sammler, nämlich den Körnertrog 15, zurückgeführt werden. Der Kanal 29 ist verhältnismässig kurz. Das Schlepperrad 9 ist soweit nach aussen verschoben, dass ein kleiner seitlicher Spielraum zwischen seinem Luftreifen und dem Kanal bleibt ; indessen hat der Kanal vom Radkörper, wie Fig. l zeigt, ausreichenden Abstand.
Wie Fig. 2, 3 und 4 zeigen, ist der dort dargestellte Nachdrescher dicht unter dem Separator 19 eingebaut, indem er in Querrichtung an der Unterseite des Mähdreschergehäuses oder Dreschkastens C be-' festigt ist. Die in Fig. 2 gezeigten arbeitenden Teile sind hauptsächlich in einem Nachdreschergehäuse eingeschlossen ; dieses besteht aus einer oberen Hälfte 40, die zur Mähdrescherkonstruktion gehört, deren Seitenwände in Fig. 1 und 2 mit 32 und 34 angedeutet sind, und einer unteren Hälfte 41, die an der oberen Hälfte abnehmbar befestigt ist. Diese obere Hälfte hat eine Einlassöffnung 40b, in die sich die Kammer 27 am hinteren Ende des Schüttlers 19 öffnet.
Der arbeitende Bestandteil des Nachdreschers 28 ist ein Rotor mit einer Welle 42, deren Enden in Lagern 43,44 ruhen. Die Welle 42 wird von einer Riemenscheibe 45 od. dgl. über eine Rutschkupplung 46 angetrieben, die als Sicherung gegen ein Festfahren des Nachdreschers zu dienen bestimmt ist. Der Rotor enthält eine Schnecke 47, die auf der Welle 42 befestigt und im Nachdreschergehäuse unterhalb der Einlassöffnung 40b untergebracht ist, um den aus der Kammer 27 fallenden Ausdrusch aufzunehmen. Ferner enthält der Rotor eine Anzahl von Schlägern 48, die radial auf der Welle 42 sitzen und als Flügel ausgebildet sind, wie Fig. 2 zeigt.
Diese Schläger führen die Nachdrescharbeit im Zusammenwirken mit Zahnungen 49, 49a aus, die in der Innenfläche der unteren Gehäusehälfte 41 ausgebildet sind ; d. h., die rotierenden Schläger 48 reiben das Korn aus dem durch das Nachdreschergehäuse 40,41 laufenden Ausdrusch heraus.
Im Beispiel sind die Schläger so gestellt, dass ihre Flügelwirkung keine Tendenz zum Bewegen des Ausdrusches (Korn und anderes Material) längs des Gehäuseinnern haben ; d. h., dass die Schlägerflügel alle in Ebenen B - B gestellt sind, die normal zur Wellenachse stehen. Die erforderliche Bewegung des Materials wird allein von einem Gebläserad 50 abgeleitet, das ebenfalls ein Teil des Rotors ist ; es ist auf der Welle 42 befestigt und in einem Gebläsegehäuse (Luftkammer) 51,52 eingeschlossen. Diese Luftkammer mündet tangential in den Kanal 29. Sie ist zweiteilig ausgeführt : ihr oberer Teil 51 gehört mit der oberen Hälfte 40 des Nachdreschergehäuses zur Konstruktion des Dreschkastens C, wogegen ihr
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unterer Teil 52 eine Fortsetzung der unteren Gehäusehälfte 41 ist.
Das Gebläserad besteht aus radialen
Armen 53, an denen je ein rechteckiger Flügel 53a sitzt. Das Gebläse saugt Luft aus dem Einlassende des
Nachdreschergehäuses in die Luftkammer 51,52 und treibt sie in einem Luftstrom durch den Kanal 29 und die Auslassöffnung 30. Da der Kanal 29 nur kurz ist, so ist das Gebläse imstande, das nachgedroschene
Material durch die Auslassöffnung 30 zum Sammler, nämlich dem Körnertrog 15, zu treiben.
Die durch das Nachdreschergehäuse gesaugte Luft wird durch Zusatzluft vermehrt, die durch Hilfs- luftschlitze 54 im Gebläsegehäuse 51,52 angesaugt wird. Es hat sich herausgestellt, dass diese Zusatzluft eine besser befriedigende Förderung ergibt und dazu beiträgt, ein Verstopfen des Nachdreschers zu ver- hüten. Sollte indessen der Nachdrescher doch einmal blockiert werden, so ist es ein Leichtes, die untere Hälfte des Nachdrescher- und Gebläsegehäuses abzunehmen, die ein einziges Stück bildet, um die
Blockierung zu beseitigen. In Fig. l sind bei 55 schematisch leicht abnehmbare Klammern angedeutet, die die untere Gehäusehälfte 41,52 in ihrer Lage halten.
Falls gewünscht, kann man einen oder mehrere von den Schlägern 48 drehen, so dass ihr Flügel unter einem Winkel in die Ebene 0-0 zu stehen kommt. Hier wirken sie der von der Luft bewirkten Förderung aus dem Einlass 40b in das Gebläsegehäuse 51,52 entgegen, um die Nachdreschwirkung zu verlängern.
Wahlweise kann man auch einen oder mehrere der Schlägerflügel in entgegengesetztem Sinn im Winkel verstellen : dann unterstützen sie die Luftförderung, um das Nachdreschen zu verkürzen. Die Schläger können (bei 48a) mit der Welle 42 verschraubt sein, so dass sie im Winkel verstellbar sind ; man kann sie aber auch nichtverstellbar an der Welle befestigen.
Der Luftstrom verläuft durch den Kanalauslass 30 in den Dreschkasten C, wogegen der von dem Gebläse 24a kommende Hauptluftstrom A durch den Reiniger 19 nach hinten und oben geht. Um gegenseitige Störungen der beiden Luftströme auf ein geringstes Mass zu beschränken, sollte man die Auslass- öffnung 30 vorzugsweise oberhalb des Körnertroges 15 anordnen ; denn mit dieser Anordnung werden die beiden Luftströme praktisch voneinander getrennt, und ausserdem ergibt das hintere Ende des Körnertroges eine Abschirmwirkung zwischen den beiden Luftströmen.
Bei einem am Schlepper angebauten Mähdrescher, besonders soweit die Möglichkeit einer Kollision zwischen dem Kanal 29 und dem Schlepperrad 9 besteht, führen Rücksichten auf den verfügbaren Raum dazu, dass man den äusseren Kanal 29 und seine Auslassöffnung 30 nicht weiter nach vorn legen kann als Fig. l zeigt : das Korn und die sonstigen Erzeugnisse des Nachdreschens können also nur auf das hintere Ende des Körnertroges 15 aufgegeben werden. Bei einem Mähdrescher mit eigenem Fahrantrieb aber, wo keine Kollision zwischen einem äusseren Kanal 29 und einem Schlepperrad 9 in Betracht kommt, ist es ohne weiteres durchführbar, die Nachdresch-Erzeugnisse weiter vorn aufzugeben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dreschmaschine mit Nachdreschvorrichtung, umfassend ein Gehäuse, das einen Drescher besitzt, dem das geerntete Gut zugeführt wird, einen hin-und hergehenden Förderer, der die von Stroh befreite Druschausbeute vom Drescher und Rüttler aufnimmt, ein luftbeblasenes Sieb, welches das Korn von Spreu und sonstigem Kleinmaterial abscheidet, und einen Nachdrescher, dem die Spreu und sonstiges Kleinmaterial zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachdrescher ein zylindrisches Gehäuse (40) enthält, das unterhalb einer dem luftbeblasenen Sieb (19) benachbarten Kammer (27) angeordnet ist, sich quer zum Dreschkasten (C) erstreckt und sich zur Gänze innerhalb der Breitebegrenzung des Dreschkastens befindet, wobei das zylindrische Gehäuse (40) an einem Ende eine Öffnung (40b) unterhalb der Kammer (27) aufweist,
um die ausgeschleuderte Spreu und sonstiges Kleinmaterial zu empfangen, einen im Gehäuse angeordneten Rotor, der einen Schneckenförderer (47) besitzt, welcher der genannten Öffnung (40b) benachbart ist und Nachdreschschläger (48) trägt, die mit Zahnungen (49,49a) zusammenarbeiten, welche sich an der Innenseite des gegenüberliegenden Endteiles des Gehäuses (40) befinden, ein Gebläsegehäuse (51,52), das am genannten gegenüberliegenden Endteil vorgesehen ist und ein Gebläserad (50) umschliesst, und einen Luftkanal (29), der sich vom Gebläsegehäuse (51,52) aus dem Dreschkasten heraus erstreckt, zum Zwecke der Rückführung des Nachdreschgutes zum Sieb (19).