AT16344U1 - Mitwachsende Baby- und Kleinkindertrage - Google Patents

Abstract

Tragehilfe für Babys und Kleinkinder, die von Geburt an bis Ende des 3. Lebensjahres mitwächst, indem das Rückenpaneel (1) durch zwei Regulierungstunnel (8, 9) in seiner Breite angepasst werden kann und durch Hochklappen des in einem Hüftgurt-Tunnel (10) wendbaren Hüftgurts (11) in seiner Höhe verkürzt werden kann, wobei die Verkürzung der Höhe des Rückenpaneels (1) arrettiert wird, indem die Bänder des oberen Regulierungstunnels (8) in die Fixierungsschlaufen (13) gebunden werden und die Stegbreite durch Einbinden von Befestigungsbändern (12) in auf dem Hüftgurt (11) vorder- und rückseitig angebrachten Riegeln (17, 18) zur Stegfixierung, die in Sektoren (20) unterteilt sind, fixiert wird.

Description

Beschreibung

MITWACHSENDE BABY- UND KLEINKINDERTRAGE

1. TECHNISCHES GEBIET, AUF DAS SICH DIE ERFINDUNG BEZIEHT

[0001] Bei der gegenständlichen Erfindung handelt es sich um eine Tragehilfe, die zur Beförderung von Babys und Kleinkindern in einer Bauch- und Rückentrageweise verwendet werden kann und deren Rückenpaneel an das Wachstum von Babys und Kleinkindern sowohl in der Höhe des Rückenpaneels als auch in dessen Breite angepasst werden kann.

2. STAND DER TECHNIK

[0002] Gegenwärtig existiert eine Vielzahl von Baby- und Kleinkindertragesystemen: [0003] So gibt es Wander-Rückentragen, bei denen die Gurtführung mit Metallgestängen verbunden ist. Diese Tragen sind sperrig und schwer und können in ihrer Gurtführung dem individuellen Entwicklungsstand des zu tragenden Kindes nicht angepasst werden.

[0004] Weiters gibt es zahlreiche Bauch- und Rückentragen mit Gurtsystemen, die klassischen Rucksäcken vergleichbar sind, also mit Gurten mit Leiter- und Steckschnallen und gepolsterten Schulterträgern und zum Teil auch mit strukturierten, gepolsterten Hüftgurten (im Folgenden: „Rucksacktragen“). Die Anmelderin selbst stellt seit nunmehr 6 Jahren Babytragen zum Tragen vor dem Bauch und am Rücken her, bei denen die Schulterträger variabel (also parallel über den Rücken des Tragenden oder am Rücken des Tragenden überkreuzt) geführt werden und sowohl an einem strukturierten, gepolsterten Hüftgurt der Tragehilfe als auch an deren Rückenpaneel befestigt werden können.

[0005] Darüber hinaus gibt es Bauch- und Rückentragen aus Stoff mit Gurtsystemen zum Binden, die bei jeder Anwendung neu gebunden und dadurch immer erneut auf den Tragling angepasst werden.

3. NACHTEILE BESTEHENDER TRAGESYSTEME

[0006] Die meisten Tragesysteme passen nur über einen sehr, kleinen Zeitraum. Manche Tragehilfen, wie auch jene, die die Anmelderin nun schon seit 6 Jahren herstellt, lassen sich über etwas längere Zeiträume anpassen bevor ein Größenwechsel notwendig wird. Dabei sollte eine Tragehilfe so einstellbar sein, dass der Sitzbereich jeweils von Kniekehle zu Kniekehle des getragenen Babys oder Kindes anpassbar ist.

4. TECHNISCHE AUFGABE DER ERFINDUNG

[0007] Die gegenständliche Erfindung besteht darin, eine Tragevorrichtung für Babys und Kleinkinder zum Tragen vor dem Bauch des Tragenden oder am Rücken des Tragenden zu entwickeln, die von Geburt an bis zum Ende des 3. Lebensjahres sowohl in der Sitzbreite als auch in der Höhe des Rückenpaneels mitwächst, ohne dass ein Wechsel auf eine andere Größe erforderlich wird.

5. ZEICHNUNGEN

[0008] Folgende Zeichnungen sind Bestandteil der Gebrauchsmusteranmeldung:

BEZUGSZEICHENLISTE

6. BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG IM DETAIL

[0009] 6.1 Die technische Aufgabe der Erfindung wird durch eine Tragehilfe gelöst, die über zwei Verstellmöglichkeiten im unteren Bereich des Rückenpaneels 1 und einen in einem Hüftgurt-Tunnel 10 wendbaren Hüftgurt 11, der zur Verkürzung des Rückenpaneels 1 hochgeklappt werden kann, an die Größe des getragenen Babys oder Kleinkindes („Tragling“) angepasst werden kann. Der Hüftgurt ist dabei mit einer weiblichen Schließe 14 und einer männlichen Schließe 16 sowie einem Sicherheitsband 15 ausgestattet, wahlweise wäre aber auch ein Hüftgurt mit längeren Stoffenden zum Binden möglich.

[0010] 6.2 Konkret ermöglicht dieses Verstellsystem eine Anpassung der Tragehilfe in vier Phasen. Während jeder dieser Phasen kann eine Feineinstellung vorgenommen werden, wodurch ein stufenloses Mitwachsen mit dem Tragling ermöglicht wird.

[0011] 6.3 Phase 1 ist für Traglinge ab Geburt (Kleidergröße 50) bis ca 3 Monate (Kleidergröße 62) gedacht: Dabei werden sowohl ein unterer Regulierungstunnelzug 9 als auch ein oberer Regulierungstunnelzug 8 im Rückenpaneel 1 ganz eng zusammengezogen. Die Bänder im unteren Regulierungstunnelzug 9 werden zusammengebunden, um diese Einstellung zu fixieren. Dann wird der Hüftgurt 11 ein Mal in Richtung Kopfstütze 2 umgeklappt (hinaufgeklappt). Die Bänder des oberen Regulierungstunnelzugs 8 werden durch Fixierungsschlaufen 13 geführt

und dann ebenfalls zusammengebunden. Dadurch wird einerseits die Sitzbreite des Rückenpaneels 1 andererseits auch die Rückenpaneelhöhe verkleinert. Die Tragehilfe wird bei Phase 1 wie eine Schürze mittels des Hüftgurts 11 um die Taille des Tragenden fixiert („aprone Verwendung“). Je höher der Hüftgurt 11 am Torso des Tragenden befestigt wird, umso mehr verkürzt sich das Rückenpaneel zusätzlich.

[0012] 6.4 Das Einbinden des Traglings in die Tragehilfe funktioniert grob umrissen wie folgt: Der Tragling wird vor dem Bauch oder beim Rückentragen auf dem Rückenden des Tragenden platziert, das Rückenpaneel 1 wird über den Rücken des Kindes hinaufgezogen, breite Schulterträger 3 werden über die Schultern des Trägers gelegt und festgezogen. Dabei werden die Schulterträger 3 beim Tragen vor dem Bauch am Rücken des Tragenden gekreuzt, beim Tragen am Rücken werden sie wie Rucksackträger über den Torso des Tragenden geführt. Die Schulterträger 3 werden nach dem Festziehen unter dem Gesäß des Kindes gekreuzt, unter Spannung um die Taille des Tragenden herum geführt und dann verknotet.

[0013] 6.5 Phase 2 ist für Traglinge ab ca 1 Monat (Kleidergröße 56) bis ca 6 Monate (Kleidergröße 68) gedacht: Dabei wird der Hüftgurt 11 im Hüftgurt-Tunnel 10 im unteren Bereich des Rückenpaneels 1 zuerst umgedreht, sodass der Hüftgurt 11 mit seiner Rückseite nach vorne gedreht wird. Danach werden sowohl der untere Regulierungstunnelzug 9 als auch der obere Regulierungstunnelzug 8 im Rückenpaneel 1 so eng zusammengezogen, dass die dadurch entstehende Breite jenem Abstand entspricht, der von einer Kniekehle des Traglings zu dessen anderer Kniekehle gemessen wird. Die Bänder im unteren Regulierungstunnelzug 9 werden zusammengebunden, um diese Einstellung zu fixieren. Dann wird der Hüftgurt 11 ein Mal in Richtung Kopfstütze 2 umgeklappt (hinaufgeklappt). Die Bänder des oberen Regulierungstunnelzugs 8 werden durch die Fixierungsschlaufen 13 geführt und dann ebenfalls zusammengebunden. Dadurch wird einerseits die Sitzbreite des Rückenpaneels 1 andererseits auch die Rückenpaneelhöhe verkleinert. Die Tragehilfe wird in Phase 2 so am Torso des Tragenden fixiert, dass das Rückenpaneel 1 über den Hüftgurt 11 überhängt („non-aprone Verwendung“). Der Tragling wird dann wie in Punkt 6.2 umrissen eingebunden.

[0014] 6.6 Phase 3 ist für Traglinge ab ca 6 Monaten (Kleidergröße 68) bis ca 1 1Λ Jahren (Kleidergröße 92) gedacht: Auch in Phase 3 ist der Hüftgurt 11 (so wie in Phase 2) im Hüftgurt-Tunnel 10 so gedreht, dass seine Rückseite nach vorne gewendet ist. Danach werden sowohl der untere Regulierungstunnelzug 9 als auch der obere Regulierungstunnelzug 8 im Rückenpaneel 1 so eng zusammengezogen, dass die dadurch entstehende Breite jenem Abstand entspricht, der von einer Kniekehle des Traglings zu dessen anderer Kniekehle gemessen wird. Die Bänder in beiden Regulierungstunnelzügen 8, 9 werden zusammengebunden, um diese Einstellung zu fixieren. Um ein Zusammenrutschen der Einstellung bedingt durch das Gewicht oder die Aktivität des Traglings in der Tragehilfe zu vermeiden, wird die Einstellung mittels Befestigungsbändern 12 zur Stegregulierung, die links und rechts im Hüftgurt-Tunnel 10 des Rückenpaneels 1 angeordnet sind, fixiert. Dabei werden diese Befestigungsbänder 12 in einen jeweils passenden abgenähten Sektor 20 eines am Hüftgurt 11 angebrachten Riegels 18 zur Stegfixierung gebunden. Wahlweise wäre es auch möglich, diese Fixierungen durch Druckknöpfe, Klettverschlüsse oder andere Befestigungselemente auszubilden. Die Tragehilfe wird bei Phase 3 wie eine Schürze mittels des Hüftgurts 11 um die Taille des Tragenden fixiert („aprone Verwendung“). Durch höheres Platzieren des Hüftgurts 11 am Torso des Tragenden, lässt sich das Rückenpaneel 1 verkürzen. Der Tragling wird dann wie in Punkt 6.2 umrissen eingebunden.

[0015] 6.7 Phase 4 ist für Traglinge ab ca 1 Jahr (Kleidergröße 86) bis ca 3 Jahre (Kleidergröße 98/104) gedacht. In Phase 4 befindet sich der Hüftgurt 11 im Hüftgurt-Tunnel 10 so, dass die Vorderseite des Hüftgurts 11 nach vorne gewendet ist. Die Breite des Rückenpaneels 1 wird mittels des oberen und unteren Regulierungstunnelzugs 8, 9 im Rückenpaneel 1 so eng zusammengezogen, dass die dadurch entstehende Breite jenem Abstand entspricht, der von einer Kniekehle des Traglings zu dessen anderer Kniekehle gemessen wird. Die Bänder in beiden Regulierungstunnelzügen 8, 9 werden zusammengebunden, um diese Einstellung zu fixieren. Um ein Zusammenrutschen der Einstellung bedingt durch das Gewicht oder die Aktivität des

Traglings in der Tragehilfe zu vermeiden, wird die Einstellung mittels der Befestigungsbänder 12 zur Stegregulierung, die links und rechts im Hüftgurt-Tunnel 10 des Rückenpaneels 1 angeordnet sind, fixiert. Dabei werden diese Befestigungsbänder 12 in den jeweils passenden abgenähten Sektor 20 der am Hüftgurt 11 angebrachten Riegel 17 zur Stegfixierung gebunden. Wahlweise wäre es auch möglich, diese Fixierungen durch Druckknöpfe , Klettverschlüsse oder andere Befestigungselemente auszubilden. Die Tragehilfe wird in Phase 4 so am Torso des Tragenden fixiert, dass das Rückenpaneel 1 über den Hüftgurt 11 überhängt („non-aprone Verwendung“). DerTragling wird dann wie in Punkt 6.2 umrissen eingebunden. Durch ein Auffächern der breiten Schulterträger 3 über dem unteren Rücken und die Beine des Traglings kann die Stegbreite noch stark verbreitert werden, wodurch eine noch längere Nutzbarkeit der Tragehilfe erzielt werden kann.

[0016] 6.8 Die Tragehilfe verfügt über die Kopfstütze 2, die zum Abstützen des Nackenbereichs eines Traglings beim Tragen vor dem Bauch so verwendet werden kann, dass Knebelknöpfe, befestigt an der Unterseite der Kopfstütze 4 an Schlaufen zum Einhängen der Kopfstützen-Köpfe 5 gehängt werden. Dadurch wird die Kopfstütze 2 teilweise hoch gezogen und stützt den Nackenbereich des Traglings, ohne dessen Kopf komplett zu überdecken. Andererseits kann der Kopf des Traglings auch komplett abgestützt werden, was inbesondere beim Tragen am Rücken erforderlich ist. Dazu werden Kopfstützenbänder 6 zum Hochziehen der Kopfstütze 2 mittels darauf angebrachter Druckknöpfe (denkbar wären auch andere Befestigungselemente, wie etwa Rucksackschließen oder Klettverschlüsse) in als Riegel ausgebildete Kopfstützen-Fixierungen 7 auf den Schulterträgern 3 eingehängt. Ist der Tragling eingeschlafen, kann die Kopfstütze 2 mit den Kopfstützenbändern 6 problemlos hochgezogen und dann mittels der auf den Kopfstützenbändern 6 angebrachten Druckknöpfe in den Kopfstützen-Fixierungen 7 fest gemacht werden.

Claims (6)

1. Ansprüche

   1. Tragehilfe zum Tragen von Traglingen wie Babies und Kleinkindern mit einem Rückenpaneel (1) aus textilem Material, mit einer Kopfstütze (2), mit einem Hüftgurt (11) und mit zwei breiten und langen, textilen Schulterträgern (3) zum Binden, die gerafft im Rückenpaneel (1) eingenäht sind, gekennzeichnet dadurch, dass sich im unteren Bereich des Rückenpaneels (1) zwei Regulierungstunnelzüge (8, 9) befinden, mit denen die Sitzbreite des Rückenpaneels (1) durch Zusammenraffen so eingestellt werden kann, dass sie dem Abstand von Kniekehle zu Kniekehle des Traglings entspricht, wobei am Ende des Rückenpaneels (1) ein Tunnel (10) zur Aufnahme eines darin drehbaren und mit dem Tunnel (10) hinaufklappbaren Hüftgurts (11), der mit Riegeln (17, 18) zur Fixierung der Raffung des Rückenpaneels (1) mittels der im Rückenpaneel (1) eingenähten Befestigungsbänder (12) ausgestattet ist, vorgesehen ist.
2. 2. Tragehilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich im unteren Bereich des Rückenpaneels (1) der abgenähte Hüftgurt-Tunnel (10) befindet, in dem der Hüftgurt (11) gewendet werden kann und in dem der Hüftgurt (11) in der Folge am Rückenpaneel (1) hinauf geklappt werden kann, wodurch sich das Rückenpaneel (1) verkürzt, wobei diese Verkürzung durch Fixierungsschlaufen (13), die am unteren Ende des Rückenpaneels (1) angebracht sind und die in die Bänder des Regulierungstunnelzugs (8) hinein gebunden werden, abgesichert wird.
3. 3. Tragehilfe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass auf der Vorderseite und Rückseite des im Hüftgurt-Tunnel (10) wendbaren Hüftgurts (11) Riegeln (17, 18) zur Stegfixierung angebracht sind, die durch Abnäher (19) mehrere Sektoren (20) zur Verstellung der Breite des Rückenpaneels (1) aufweisen, wobei statt der Verwendung der Riegel (17,18) und Abnäher (19) auch eine Verstellung der Breite des Rückenpaneels (1) mittels Druckknöpfen oder mittels Klettverschlüssen erfolgen kann, indem ein Druckknopfoder Klettverschluss-Element im Hüftgurt-Tunnel (10) angebracht wird und mehrere entsprechende Gegenelemente am Hüftgurt (11) so angebracht werden, dass wiederum mehrere Sektoren (20) zur Verstellung entstehen.
4. 4. Tragehilfe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass im Hüftgurt-Tunnel (10) links und rechts Befestigungsbänder (12) zur Stegregulierung angebracht sind, die bei Verkleinerung der Sitzbreite des Rückenpaneels (1) in den jeweils passenden Sektor (20) der Riegel (17,18) zur Stegfixierung gebunden werden, wobei statt einer Fixierung durch Binden auch eine Fixierung mit Druckknöpfen oder Klettverschlüssen erfolgen kann.
5. 5. Tragehilfe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Kopfstütze (2) beim Tragen am Rücken vorweg mittels mit Druckknöpfen ausgestatteten Kopfstützenbändern (6) in auf den Schulterträgern (3) angebrachten Kopfstützen-Fixierungen (7) durch Schließen der Druckknopf-Elemente eingehängt werden.
6. 6. Tragehilfe nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Kopfstütze (2) an ihrer Unterseite zwei Knebelknöpfe (4) befestigt hat, die in Schlaufen (5) zum Einhängen der Kopfstützen-Knöpfe eingehängt werden können. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen