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Baugerüst für Aussen-und Inneneinrüstungen
Die Erfindung betrifft ein Baugerüst für
Aussen-und Inneneinrüstungen, das aus Standholmen, horizontalen Tragholmen und auf den
Standholmen aufschiebbaren Auflagern besteht, die zum lösbaren Verbinden der Standholme und der horizontalen Tragholme miteinander dienen und an den Standholmen durch in Lochungen derselben durchsteckbare oder einschraubbare Verbindungselemente längsverstellbar und feststellbar sind.
Bei den bekannten Gerüstkonstruktionen werden Auflager verwendet, die den horizontalen Tragholmen einen einzigen Befestigungspunkt zu ihrer Verbindung mit den Standholmen bieten. Gerüste mit solchen Auflagern sind nicht stabil bzw. standfest und benötigen zu ihrer Versteifung Andreaskreuze. Weiters werden bisher zur Verbindung der Auflager mit den Standholmen einerseits und mit den Tragholmen anderseits die Auflager und die Holme durchsetzende Steckstifte oder Splinte verwendet, welche direkt als Gelenkzapfen wirken, lediglich eine zugfeste Verbindung der Gerüstelemente miteinander gewährleisten und keine Mittel besitzen, die die Tragholme mit dem Auflager bewegungssteif verbinden.
Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, die wesentlichen Teile eines Baugerüstes in einer Weise zu gestalten und mit derartigen Verbindungselementen zu versehen, dass ein vollkommen stabiles, schon in den Verbindungsstellen bzw. an den Auflagern der Tragholme gänzlich bewegungssteifes Gerüst entsteht, dessen Stand-und Tragholme ohne Verwendung von Andreaskreuzen und ähnlichen Versteifungstreben absolut standfest und mit an ihren Verbindungsstellen vorhandenen Befestigungselementen miteinander starr zu verbinden sind.
Dieser Gedanke wird gemäss der Erfindung dadurch verwirklicht, dass die Auflager tangential abstehende Befestigungslaschen besitzen, an denen die horizontalen Tragholme an mindestens zwei Punkten leicht lösbar zu befestigen sind, so dass ein auch in den Befestigungspunkten vollkommen starres Baugerüst entsteht, das äusserst stabil ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Befestigungslaschen der Auflager gelenkig ausgebildet, so dass sie das Aufstellen von Bau- gerüsten sowohl im stumpfen als auch im spitzen
Winkel zulassen und dadurch die Eingerüstung aller Rundbauten, Erker, Lichthöfe, Kuppeln u. dgl., sowie Innengerüstungen ohne jede
Schwierigkeit gestatten. Diese Auflager ermöglichen im Verein mit den zusammensetzbaren, auf verschiedene Länge einstellbaren Standoder Tragholmen eine universale Verwendbarkeit des Gerüstes, das in seinen Einzelteilen infolge des verwendeten Stahlmateriales nahezu unverwüstlich ist und ein beliebig vieles Ein-oder Abrüsten von Hoch-und Flachgerüsten in beliebiger Ausdehnung gestattet.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäss ausgebildetes Gerüst in einer beispielsweisen Ausführungsform in den Fig. 1 und 2 im Aufriss und Kreuzriss schematisch dargestellt. Die Fig. 3 bis 19 zeigen Einzelheiten des Gerüstes u. zw. ist in den Fig. 3 und 4 ein starres Auflager im Aufriss und Grundriss, in den Fig. 5 und 6 ein gelenkiges Auflager im Aufriss und Grundriss dargestellt.
Die Fig. 7 zeigt einen Tragholm in Ansicht, die Fig. 8 veranschaulicht einen in seiner Länge verstellbaren Tragholm in Ansicht, die Fig. 9 stellt einen Querholm dar und die Fig. 10 und 11 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen von Unterstützungstragholmen. Die Fig. 12 zeigt in zwei verschiedenen Ansichten einen rohrförmigen Standholm mit Anschlusszapfen, die Fig. 13 und 14 zeigen einen Sockel mit Rohrstutzen für die rohrförmigen Standholme in Ansicht und Draufsicht. Die Fig. 15 und 16 zeigen einen Sockel in einfacher Ausführung und die Fig. 17 und 18 zwei verschiedene Ausführungen von Auslegern. Die Fig. 19 stellt ein Verbindungselement zur Herstellung des Maueranschlusses des Gerüstes dar.
Zum Aufstellen des Gerüstes werden in entsprechenden Abständen mehrere, aus Fig. 13 und 14 ersichtliche Sockelplatten 1 auf dem Boden aufgestellt und auf die Rohrstutzen 2 dieser Sockelplatten, die aus Fig. 12 ersichtlichen Standholme 3 aufgesteckt. Diese Standholme sind in kleineren und grösseren Längen ausgeführt und besitzen an einem Ende einen, als Zapfen dienenden Rohrstutzen 4, auf den der nächste Standholm aufgesteckt wird. Auf diese Weise kann durch die Zusammensetzung mehrerer Standholme jede
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beliebige Bauhöhe erreicht werden. Beim Auf- bau des Gerüstes werden zuerst nur einzelne
Standholme auf den Sockeln aufgestellt und diese
Standhohne durch einen Splint oder eine Schraube, welche den Holm und den Stutzen durchsetzte, fixiert.
Zur Fixierung der Standholme und zur
Befestigung von Auflagern auf ihnen sind die Standhohne und die Stutzen mit vier um 90 gegeneinander versetzten Lochreihen versehen, wobei die einander gegenüber stehenden Lochreihen zu den um 90 versetzten Lochreihen um den halben Lochbestand verschoben sind. Diese Anordnung der Lochreihen hat den Zweck, dass man durch Drehen der Auflager um 90 in ihrer Längsachse, den für den jeweiligen Höhenstand des aufzubauenden Auflagers erforderlichen Lochstand richtig einstellen kann.
Die Löcher der einzelnen Reihen haben ungefähr einen Abstand von 200 mm, wenn man nun die Verschiebung der um 90 zur ersteren versetzten zweiten Lochreihe um den halben Lochabstand in Betracht zieht, so kann man auf Grund der geschilderten Anordnung eine Festlegung der Auflager auf den Standholmen von 100 zu 100 mm praktisch erreichen. Die mit 5 bezeichneten Auflager werden, wie die Fig. 1, 2 und 3,4 zeigen, mittels zweier Schrauben 6 in der gewünschten Höhen- lage am Standholm befestigt. Diese Auflager bestehen aus einer Hülse, von deren Umfang vier Befestigungslaschen 7 tangential abstehen.
Jede der Befestigungslaschen erstreckt sich über die ganze Länge der Auflagerhülse und besitzt je zwei unlösbare Klemmschrauben 8. Nachdem diese Auflager auf den Standholmen befestigt sind, werden die horizontalen Tragholme (Fig. 7 und 9) auf den Befestigungslaschen der Auflager durch Aufstecken angebracht.
Zu diesem Zwecke besitzen die horizontalen Tragholme 9, 10 an den Enden zur Holmlängsachse versetzte Ver- steifungslaschen 11, die entsprechend den Klemm- schrauben 8 der Befestigungslaschen 7 mit Lang- schlitzen versehene Löcher 12 aufweisen, die den
Schraubenkopf der Klemmschrauben hindurch- treten und sich mit dem Schlitz auf den Schrauben- bolzen der Klemmschrauben aufschieben lassen.
Die Verbindung zwischen den horizontalen Trag- holmen 9, 10 wird daher lediglich durch
Aufstecken ihrer Versteifungslaschen 11 nach
Art eines Bajonettverschlusses auf die Klemmschrauben 8 der Befestigungslaschen 7 hergestellt und durch Festziehen der Klemmschrauben gesichert.
Da jede Versteifungslasche zwei Löcher 12 aufweist und mit beiden Löchern an den Befestigungslaschen 7 der Auflager 5 festgelegt wird, entsteht eine verbindungsfeste Eisenkonstruktion, welche vollkommen standfest ist und durch das bekannte, aus zwei Stangen 13 gebildete Andreaskreuz noch windfest versteift wird. Da die horizontalen Tragholme für die Längsverbindung 3 m lang sind und bei verschiedenen Bauerfordernissen auch kürzere Strecken eingerüstet werden müssen, sind in ihrer Länge veränderbare Tragholme gemäss Fig. 8 vorgesehen. Diese Tragholme besitzen ein
Hülsenstück mit Langschlitzen, in welchen die rohrförmigen, an den äusseren Enden die Ver- steifungslaschen 11 tragenden Holmteile 9 ver- schiebbar sind. Die Holmteile 9 werden durch
Schrauben, welche die Langschlitze und in den
Holmteilen vorgesehene Löcher durchsetzen, in der jeweiligen Lage festgeklemmt.
Für den Fall, dass Teile des Gerüstes besonders tragfähig sein sollen, werden auf den Querholmen 10
Unterstützungstragholme 14 durch Aufstecken ihrer bügelartigen Enden angebracht (s. Fig. 2).
Auch diese Unterstützungstragholme 14 können in ihrer Länge, wie Fig. 11 zeigt, verändert werden.
Wenn die erste gewählte Höhe des Gerüstes fertiggestellt ist, wird durch Aufsetzen der Standholme 3 eine weitere beliebige Höhe auf dieselbe Weise gebildet. Der Bau kann in der bereits beschriebenen Weise durch weiteres Aufsetzen von Standholmen erhöht werden. Distanzierungselemente, welche gleichzeitig zur Verankerung des Gerüstes dienen, halten das ganze Gerüst am Mauerwerk oder sonstigen standfesten Objekten in einem bestimmten Abstand fest.
Diese Distanzierungselemente sind in Fig. 19 dargestellt und bestehen aus einer, mit einer Gewindemutter versehenen Hülse, in welche eine Ringschraube eingreift. Die Hülse ist einerseits mit einem Zugelement zur Befestigung am Gerüst und die Ringschraube anderseits mit einem Schraubenelement zur Befestigung am Bauwerk mittels je zwei Ösen gelenkig verbunden. Da diese Elemente infolge der drei durch Ösen untereinander verbundenen Teile gelenkig sind, muss der gewünschte Befestigungsort sich nicht unmittelbar gegenüber dem Standholem befinden, wie dies bei den bekannten Holzgerüsten der Fall ist, sondern es kann das Gerüst frei von jedem Einfluss der Mauerfassade aufgestellt und mit dem Mauerwerk an den jeweils günstigsten Punkten
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Trittfläche oder zur Anbringung einer Decke vorgesehen werden.
Die Konsolen können auch mit ausladenden Armen zum Anbringen eines Zughakens, wie Fig. 18 zeigt, ausgestattet sein. Auf diese Weise ist es möglich, an jeder beliebigen Stelle des Gerüstes Konsolen anzubringen und dadurch die zum Bau erforderlichen Materialien durch einfache Mittel auf das Gerüst aufzuziehen.
Die Anordnung der Befestigungslaschen 7 am Auflager 5 gestattet eine Flächeneinrüstung nach
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