<Desc/Clms Page number 1>
Kolbenaggregat
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kolben- aggregat, bei welchem ein Kolben durch Wasser- dampf von wechselndem Druck in einem Zylinder bewegt wird. Solche Kolben und Zylinder werden z. B. zum Antrieb der Schmierpumpen von Dampfmaschinen verwendet. Der Zylinder- raum der Dampfmaschine ist hiebei mit dem
Arbeitsraum des Kolbens dieses Hilfsaggregates verbunden, so dass dieser vom wechselnden
Druck des Maschinenzylinderdampfes beauf- schlagt wird und sich beim Druckanstieg entgegen der Spannung einer Feder hin-und beim Druckab- fall durch die Federspannung zurückbewegt. Diese
Bewegungen können z. B. zum Treiben des
Schalthebels einer Schmierpumpe benützt werden, welche nun, abhängig vom Gang der Dampfmaschine angetrieben, diese schmiert.
Wenn nun das im Zylinder dieses Hilfsaggregates mit dem zugeleiteten Dampf anfallende Dampfwasser nicht abfliessen kann, so besteht die Gefahr, dass es im Winter beim Stillstand der Einrichtung gefriert und die Inbetriebsetzung der Einrichtung verhindert, oder sonst einen Schaden verursacht.
Die Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, dass der Kolben aus einem Werkstoff von grösserer Wärmedehnung hergestellt wird als der Zylinder und dass Durchmesser und Werkstoffe von Kolben und Zylinder so gewählt sind, dass ein in kaltem Zustande zwischen Kolben und Zylinder auftretendes Spiel einen Durchtritt des im Arbeitsraum des Zylinders anfallenden Dampfwassers gestattet, während erst durch die bei Betriebstemperatur auftretende Wärmedehnung die erforderliche Dichtung zwischen Kolben und Zylinder erzielt wird. Das sich beim Anlassen und beim Stillstand und Erkalten der Einrichtung im Zylinderraum sammelnde Wasser gelangt somit durch den Spalt zwischen Kolben und Zylinder von der einen Kolbenseite zur anderen und kann von dort abfliessen.
Sind der Kolben und der Zylinder aber durch die Dampfwärme aufArbeitstemperatur gebracht, so verringert sich dieses Spiel derart, dass der Kolben im Zylinder die betriebsnotwendige Dichtheit erreicht und die Einrichtung klaglos arbeitet. Es wird somit ein automatischer Abfluss des Wassers aus dem Arbeitsraum des Zylinders gewährleistet und damit eine Sicherung gegen Frostschäden usw. erreicht.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels, welches ein solches durch wechselnden Dampfdruck beaufschlagtes Kolbenaggregat darstellt, schematisch erläutert.
Der Raum 1 oberhalb des Kolbens 2 steht über einen Rohranschluss 3 z. B. mit dem Zylinder- arbeitsraum einer Kolbendampfmaschine in Ver- bindung. In diesem Raum 1 schwankt daher der
Druck im gleichen Takt wie im Arbeitszylinder der Maschine. Bei wachsendem Druck wird der
Kolben 2 im Zylinder 4 abwärts bewegt, wobei er ein Gleitstück 5 und einen Stössel 6 mit nach unten schiebt. Der Stössel 6 bewegt einen eine
Klinke 7 tragenden Hebel 8 eines Zahnradschalt- werkes 9 einer Schmierpumpe im Sinne des
Uhrzeigers, wobei ein Zwischenhebel 10 unter Überwindung der Spannkraft einer Feder 11 abwärts gedreht wird. Lässt nun der Dampfdruck im Raum 1 wieder nach, so erfolgt die Rückbewegung des Kolbens 2 im Zylinder 4 nach oben.
Diese auf-und abwärtsgehende Bewegung des Kolbens 2 kann auf diese Weise den Antrieb der
Schmierpumpe im gleichen Takte mit den Kolbenspielen der Dampfmaschine bewirken.
Im kalten Zustande hat der aus einem Werkstoff von grosser Wärmedehnung, wie z. B. aus einer
Cu-Legierung oder aus einer dampfbeständigen Al-Legierung hergestellte Kolben 2 einen kleineren Durchmesser als die Bohrung desZylinders4, der aus einem Baustoff von sehr geringer Wärmedehnung, wie z. B. aus Stahl, besteht. Das grössere
Spiel des Kolbens in der Bohrung des Zylinders 4 lässt das in den Raum 1 beim Anlassen der Dampfmaschine anfallende Dampfwasser von der oberen Seite des Kolbens 2 aus dem Raum 1 nach unten in den Raum 12 durchtreten, aus dem es durch ein Rohr 13 abfliesst. Auch nach dem Erkalten der Einrichtung ist dieser Wasserabfluss gesichert.
Während des Betriebes dagegen sind der Kolben 2 und der Zylinder 4 erwärmt. Der Kolben 2 füllt bei geeigneter Wahl der Baustoffe und der Abmessungen nun die Bohrung des Zylinders 4 derart aus, dass die betriebsnotwendige Abdichtung erzielt ist.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.