AT159176B - Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten.

Info

Publication number
AT159176B
AT159176B AT159176DA AT159176B AT 159176 B AT159176 B AT 159176B AT 159176D A AT159176D A AT 159176DA AT 159176 B AT159176 B AT 159176B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
ether
acetone
lipoids
organs
secretions
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Emil Dr Epstein
Karl Dr Lorenz
Original Assignee
Emil Dr Epstein
Karl Dr Lorenz
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Emil Dr Epstein, Karl Dr Lorenz filed Critical Emil Dr Epstein
Application granted granted Critical
Publication of AT159176B publication Critical patent/AT159176B/de

Links

Landscapes

  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten. 



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten aller Art. 



   Es wurden bereits verschiedene Methoden für die Gewinnung therapeutisch wirksamer Stoffe aus Organen oder Sekreten vorgeschlagen, denen aber der Mangel anhaftet, dass bei der üblichen Extraktion mit den gebräuchlichen Extraktionsmitteln, wie Äther, Petroläther, Aceton, Alkohol stets Eiweissabbauprodukte, Salze und sonstige Ballaststoffe in Lösung gehen, die in Begleitung der Wirkstoffe, insbesondere bei Verwendung für Injektionen, äusserst bedenklich sind. Eine grosse Schwierigkeit besteht bei den bisher bekannten Verfahren auch darin, dass es sehr schwer gelingt, die letzten Reste von Lösungsmitteln aus den für die klinische Verwendung vorbereiteten Lösungen zu entfernen und in diesen Lösungsmitteln auch geringe Spuren von Aceton schon schwere Störungen, sogar Kollaps, hervorrufen können. 



   Gemäss der vorliegenden Erfindung werden aus Organen oder Sekreten aller Art Lipoidpräparate hergestellt, die vollkommen frei von schädlichen Ballaststoffen und infolge ihrer organspezifischen Wirkung von hervorragender Bedeutung für die therapeutische Anwendung sind. Das Verfahren zur 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 Kephalin) wie auch Wasser und in diesem lösliche Salze und geringe Mengen Eiweiss in Lösung gehen. Der Extrakt wird nun im Vakuum eingedampft und der   Rückstand   getrocknet. Hernach wird der   Trockenrückstand   zuerst mit absolutem Aceton (Fraktion 1) extrahiert, wobei hauptsächlich Fette, Cholesterin und Cholesterinester aufgenommen werden und dann noch erschöpfend mit absolutem 
 EMI1.3 
 Ballaststoffe, wie Salze, Eiweiss, Eiweissabbauprodukte, abgetrennt. 



   Da die   Organruckstände nach   der ersten Extraktion noch einen nicht   unbeträchtlichen   Anteil an Lipoidstoffen enthalten, werden sie mit absolutem Äther erschöpfend ausgezogen und der nach Abdunsten des Äthers erhaltene zweite Trockenrückstand neuerlich mit absolutem Äther (Fraktion   Ill)   aufgenommen. Durch Mischen der Fraktionen 1, II und   111   in den für den jeweiligen Anwendungszweck geeigneten Verhältnissen werden den extrahierten Organen entsprechende Präparate von bestimmter Wirkung erhalten. 



   Die Mischungen werden nun in physiologischer Kochsalzlösung auf die entsprechende Stärke eingestellt und können so verwendet werden. Um aber einerseits die letzten Spuren des Lösungsmittels, wie Aceton und Äther, zu entfernen, anderseits durch zu starkes Abdampfen die Lipoide oder sonstigen therapeutisch wertvollen Bestandteile nicht zu gefährden, wird gemäss der Erfindung der Aeetonoder Ätherextrakt mit physiologischer Kochsalzlösung dispergiert und aus dieser Dispersion im Vacuum das Lösungsmittel vollständig ausgetrieben. Da hiebei bei niederen Temperaturen gearbeitet wird, so besteht keine Gefahr, dass die Lipoide irgendwie geschädigt werden können oder   Ausflockungen   vorkommen. 



   Bei der Herstellung von Lipoiden aus Sputa oder ähnlich verdünnten Exkreten ist es zweckmässig, möglichst frische Sputa zu verwenden und dieselben mit den Lösungsmitteln ohne Temperaturerhöhung zu behandeln. Es werden so alle wirksamen Stoffe ohne irgendwelche Schädigung derselben von den Lösungsmitteln aufgenommen und können die Flüssigkeiten durch Dekantieren oder im Scheidetrichter getrennt werden. 



   Die so erhaltenen Lipoide können auch zur Herstellung von Tinkturen verwendet werden, indem man sie in absolutem Alkohol aufnimmt. Diese Tinkturen können mit entsprechenden Geschmackskorrigentien versehen per os verabreicht werden. 



   An einigen Beispielen soll der Erfindungsgegenstand näher erläutert werden. 



   Beispiel 1. Herzextrakt. 



   50   g frisches   Rinderherz wird durch die Fleischmaschine geschickt, mit 200   em"Aceton purissimum   versetzt und im Soxhlet erschöpfend extrahiert. Im Soxhletkolben sammeln sich dabei
1. Cholesterin, Cholesterinester, Neutralfett, ferner die in Cholesterin und Neutralfett sich lösenden Phosphatide sowie die der Lecithin-, Kephalin-als auch der Sphingomyelingruppe, ferner Wasser und wasserlösliches Eiweiss und Eiweissabbauprodukte sowie die wasserlöslichen Salze. 



   2. Diese Acetonfraktion wird im Wasserbad abdestilliert und das sich ergebende eingeengte Konzentrat im Vacuum bis zur vollkommenen Trockene abgedunstet. 



   3. Der gelbbraune   Abdunstungsrückstand   von 2. wird mit absolutem (d. h. wasserfreiem) Aceton aufgenommen. Es ergibt sich a) eine acetonlösliche Fraktion 1, die das Cholesterin, die Cholesterinester und Neutralfett enthält ; b) ein unlöslicher nunmehr nahezu farbloser Rückstand, der die wasserlöslichen Substanzen (Salze, Eiweiss, Eiweissabbauprodukte und die in Aceton unlöslichen Phosphatide 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
   ätherunlöslichen   Sphingomyeline. 



   4. Das in der Soxhlethülse von der Acetonextraktion   1   zurückgebliebene Herzpulver wird mit Äther extrahiert, der Äther abgedunstet und der Rückstand neuerlich mit Äther aufgenommen (Fraktion   111).   Diese Fraktion enthält vorwiegend die Phosphatide der   ätherlöslichen   Gruppe der Leeithin-Kephaline sowie eine Beimengung von den Sphingomyelinen, soweit sie sich mit den Lecithine in Äther mitlösen. 



   Jede Fraktion wird nun mit Aceton bzw. Äther auf 100   CN   aufgefüllt. Zur Bereitung der gebrauchsfertigen Lipoiddispersoide werden nun in   100-150   cm3 physiologischer Kochsalzlösung entsprechend Mengen von Fraktionen   I,   11 und 111 eingetragen und im Vacuum etwa auf zwei Drittel eingeengt. 



   Das gebrauchsfertige Disperoid wird bakteriologisch auf Sterilität, biologisch auf Beimengung schädlicher Stoffe (Histanin, Acetylcholin, Adenosin, Kalikrein) geprüft und, wenn einwandfrei befunden, steril in Phiolen a   g     cm'verfüllt.   



   Beispiel 2. Bereitung von Extrakten aus endokrinen Drüsen wie Epiphyse, Hypophyse, Thyreoidea, Thymus, Nebenniere, Epithelkörperchen, Ovar, Testes usw. 



   50   g   der entsprechenden Drüsen vom Kalb bzw. vom Rind werden nach sorgfältigster Reinigung vom Bindegewebe, Fett usw. zerkleinert und mit der zehnfachen Menge Aceton versetzt, nach 24 Stunden filtriert und der Filterrückstand noch weitere 24 Stunden im Soxhletapparat mit dem Filtrat erschöpfend extrahiert. Das im Soxhletkolben angesammelte Extraktionsgut wird nun im Vacuum zur Trockene eingedampft und der Trockenrückstand portionsweise mit absolutem (d. h. wasserfreiem) Aceton neuerlich erschöpfend extrahiert und der Extrakt auf 100   cm3 aufgefüllt,   stellt wieder die Fraktion   I   analog dem Beispiel 1 dar. Nun erfolgt eine weitere Extraktion des Rückstandes erschöpfend mit absolutem Äther und dieser Extrakt bildet auf 100 cm3 aufgefüllt die Fraktion 11.

   Das in der Soxhlethülse von der Acetonextraktion   I   zurückgebliebene Organpulver wird nun mit Äther extrahiert, der Äther abgedunstet und der Rückstand neuerlich portionenweise mit absolut wasserfreiem Äther erschöpfend aufgenommen und ergibt auf 100 cm3 aufgefüllt die Fraktion 111. 



   Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lipoiddispersion werden nun entsprechende Mengen von Fraktionen 1, 11 und 111 in 150 cm3 physiologische Kochsalzlösung eingetragen und im Vacuum auf 100 cm3 eingeengt und damit weiter wie bei dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren. 



   Beispiel 3. Herstellung von Hirnextrakt. 



   50   9   von den Hirnhäuten sorgfältigst befreites Kalbshirn werden in der Fleischmaschine zerkleinert, in der   zwölf-bis fünfzehnfachen   Menge Aceton eingetragen und nach zirka acht Tagen filtriert. 



  Der Filterrückstand wird in der   Soxhlethülse   mit dem Filtrat erschöpfend extrahiert. Der weitere Gang entspricht dem Verfahren wie es bei Beispiel 1 und 2 angegeben. Bei Herstellung der Lipoiddispersoide sind aber die zu verwendenden Fraktionsmengen von 1, 11 und   111   so zu variieren, dass keine grobe Ausflockung erfolgt. Der weitere Gang erfolgt wie bei Beispiel 1. 



   Beispiel 4. Bereitung von Sputumextrakt. 



   Ein, wenn möglich zwei bis drei Tagessputa des Patienten werden unter leichtem Überdruck mit der drei-bis vierfachen Menge Aceton extrahiert und der Acetonextrakt abfiltriert. Der Filterrückstand wird unter gleichen Bedingungen mit Äther behandelt. Die vereinigten Aceton-Ätherextrakte werden nun im Vacuum bis zur vollkommenen Trockene bei zirka 600 C eingedampft und der Ab-   dampfungsrückstand   zuerst erschöpfend mit Aceton und dann mit Äther neuerlich behandelt. 



   Die nun so gewonnenen Aceton-Ätherextrakte werden in 100   cm3   physiologischer Kochsalzlösung eingetragen und im Vacuum von Aceton und Äther befreit. Die zurückbleibende diehtkolloidale Flüssigkeit wird unter Beachtung der die Sterilität wahrenden Vorschriften in Phiolen verfüllt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus tierischen Organen und Sekreten unter Verwendung von Aceton und Äther als Extraktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man die zerkleinerten Organe oder eingeengten Sekrete zuerst erschöpfend mit Aceton extrahiert, diesen Extrakt im Vacuum abdunstet, den erhaltenen   Trockenrückstand   mit absolutem Aceton (Fraktion I) und hierauf mit absolutem Äther (Fraktion   11)   erschöpfend auszieht, worauf die von der ersten Acetonextraktion verbliebenen   Organrückstände   ebenfalls mit Äther erschöpfend ausgezogen werden und der so nach Abdampfen des Äthers erhaltene zweite Trockenrückstand neuerlich in absolutem Äther aufgenommen wird (Fraktion III), worauf durch Mischen der so erhaltenen Fraktionen 
 EMI2.2 


AT159176D 1937-06-30 1937-06-30 Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten. AT159176B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT159176T 1937-06-30

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT159176B true AT159176B (de) 1940-07-25

Family

ID=3650225

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT159176D AT159176B (de) 1937-06-30 1937-06-30 Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT159176B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2943885A1 (de) Fettemulsion fuer die intravenoese injektion
EP0220453B1 (de) Verwendung von Pflanzenpollenextrakten zur Herstellung von das Wachstum von Tumorzellen hemmenden pharmazeutischen Präparaten und Verfahren zu ihrer Herstellung
AT159176B (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Lipoide aus Organen oder Sekreten.
DE2234832C2 (de) Proteinfreies Hormonkonzentrat von Säugetier-Nebenschilddrüsen, dessen Herstellung und dieses Hormonkonzentrat enthaltende pharmazeutische Präparate
DE1467750C3 (de) Verfahren zum Gewinnen von wertvollen Bestandteilen aus Pollen
DD209969A5 (de) Haarwuchsmittel
DE1076888B (de) Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke
DE1293705B (de) Verfahren zur Gewinnung eines elastolytisch wirksamen Bauchspeicheldruesen-Praeparates
CH671516A5 (de)
DE835588C (de) Verfahren zur Gewinnung von Hefeextrakt als Ausgangsprodukt fuer Hefebestandteile
EP0100902A2 (de) Verfahren zur Gewinnung von mit Phosphatidylcholin hochangereicherten ethanolischen Phosphatidfraktionen
DE2426584A1 (de) Substanz zur heilung von leberschaeden und verfahren zu deren herstellung aus protein-bruehen
AT200257B (de)
DE722109C (de) Verfahren zur Herstellung von haltbaren Lipoidemulsionen aus tierischen Organen, Sekreten oder Exkreten
DE925374C (de) Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide
DE646651C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochwirksamen Auszuges aus Sennesblaettern
DE1217547B (de) Verfahren zur Herstellung von Saponin-Komplexen mit lipoidartigem Loeslichkeits-charakter
DE635325C (de) Verfahren zur Gewinnung von Lipoiden des Zentralnervensystems
DE480410C (de) Verfahren zur Darstellung eines Glucosids aus Adonis vernalis L.
DE575616C (de) Verfahren zur Herstellung bestaendiger, klarer, waessriger Loesungen von Lipoiden, Fetten oder Harzen
DE631121C (de) Verfahren zur Gewinnung gallehaltiger wasserloeslicher Organextrakte
AT71382B (de) Verfahren zur Darstellung von stickstoffhaltigen Verbindungen aus Ovarien, Corpus luteum oder Plazenta.
DE701956C (de) Verfahren zur Gewinnung hormonartig wirkender Stoffe
DE580284C (de) Verfahren zur Darstellung von ein Hormon oder ein Gemisch von Hormonen enthaltenden Fluessigkeiten aus Nebenschilddruesen
AT110560B (de) Verfahren zur Darstellung eines Glycosides aus Adonis vernalis L.