AT158231B - Verfahren zur Vorbeugung einer Infektion in frisch gemolkener Milch. - Google Patents

Verfahren zur Vorbeugung einer Infektion in frisch gemolkener Milch.

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  Verfahren zur Vorbeugung einer Infektion in frisch gemolkener Milch. 



   Es ist bereits bekannt, zum Schutz von Milch gegen Infektion die Milch in einer z. B. durch   Kohlensäureschnee   erzeugten   Kohlendioxydatmosphäre   aufzubewahren. Diese Massnahme allein reicht jedoch nicht aus, die Milch tatsächlich vor einer Infektion zu bewahren. Es ist nämlich zu berück- sichtigen, dass die Milch, wenn sie aus dem Euter kommt, einen erheblichen   natürlichen   Kohlensäure- gehalt, der etwa 5 Raumprozent erreicht, hat und dass dieser natürliche Kohlensäuregehalt die Milch zunächst vor Infektion   schützt.   Wird jedoch nach dem Melken, wie im allgemeinen üblich, die Milch umgeschüttet, so sinkt schon hiedurch der Kohlensäuregehalt auf einen sehr niedrigen Betrag, der etwa   0. 5%   ist, herab.

   Dieses Verfahren bietet daher keinen wirksamen Schutz gegen Infektion der Milch. 



   Bei einem andern bekannten Verfahren wird die Milch maschinell durch Saugen unter Verwendung von Schläuchen in eine Melkkanne eingemolken, die von aussen und gegebenenfalls auch von innen mit Kohlensäureeis gekühlt ist, wobei gleichzeitig durch Verdampfung des Kohlensäureeises eine   Schutzatmosphäre   gebildet wird. Die Anwendung einer derart starken Kühlung beeinträchtigt jedoch den Geschmack der Milch. Ausserdem ist dieses Verfahren verhältnismässig teuer und umständlich. 



   Für kleine landwirtschaftliche Betriebe kommt es kaum in Frage, weil auf den einzelnen kleinen Gütern
Kohlensäureeis oder-schnee kaum beschafft werden kann. 



   Die Erfindung benutzt das vorerwähnte Verfahren insoweit, als zur Vorbeugung einer Infektion die Milch in eine mit Schutzgas, z. B. Kohlendioxyd, gefüllte Kanne eingemolken wird, die ihrerseits zuvor sterilisiert und mit dem Schutzgas gefüllt wurde. Nach der Erfindung werden jedoch die Nachteile des vorstehenden Verfahrens vermieden, indem das Einmelken von Hand vorgenommen und dabei die Milch ohne Saugwirkung unmittelbar in eine Kohlendioxydgas von normaler Temperatur enthaltende offene Melkkanne durch ein Filter im Hals der Kanne eingemolken wird, um das freie Entweichen des Kohlendioxyds vor dem Einmelken zu verhindern. Durch das Einmelken von Hand gelangt die Milch unmittelbar vom Euter in die Milchkanne, wobei eine Saugwirkung auf die Milch wie bei dem vorerwähnten Verfahren vermieden wird.

   Eine solche Saugwirkung hat zur Folge, dass der natürliche   Kohlendioxydgehalt   der aus dem Euter kommenden Milch fast vernichtet wird. Beim Einmelken nach der Erfindung, das gegebenenfalls auch mit mechanischen Melkfingern ausgeführt werden kann, wird eine solche schädliche Saugwirkung nicht ausgeübt. Da ferner erfindungsgemäss die Milch in eine Kohlendioxydgas von normaler Temperatur enthaltende Melkkanne eingemolken wird, kann keine nachteilige Einwirkung auf den Geschmack der Milch eintreten. Das Einmelken der Milch durch ein Filter im Hals der Kanne ist nicht nur notwendig, um Unreinigkeiten   zurückzuhalten,   sondern vor allem, um das freie Entweichen des Kohlendioxydgases aus der Kanne zu verhindern.

   Durch das Filter wird das Kohlendioxydgas in der Kanne zurückgehalten und nur durch die in die Kanne durch das Filter eindringende Milch verdrängt. 



   Das   erfindungsgemässe   Verfahren wird zweckmässig in der Weise   durchgeführt,   dass der Milchabnehmer bzw. die Molkerei das Reinigen und Sterilisieren der Milchkannen vornimmt und diese auch mit Kohlendioxyd füllt. Die derartig vorbereiteten verschlossenen Milchkannen werden dann den Milchlieferanten zugeschickt, die jede einzelne Kanne erst unmittelbar vor Gebrauch öffnen und alsdann die Melkung direkt in den Behälter vornehmen. Sobald das Melken beendet ist, wird die Milchkanne wieder geschlossen und die Melk-und Transportkanne ist nun fertig zum Versand an den Abnehmer bzw. die   Molkerei.   

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   Es empfiehlt sich, das Reinigen, Sterilisieren der Melk-und Transportkanne und das   Füllen   mit Kohlensäure von den Milchabnehmern vornehmen zu lassen, da diese am ehesten die Sauberkeit und Sterilität der Kannen gewährleisten können. 



   Das Verfahren nach der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert, die einen senkrechten Schnitt durch eine zur Ausführung des neuen Verfahrens geeignete Melk-und Transportkanne zeigt. 



   1 bezeichnet einen zylindrischen Behälter, der oben einen zylindrischen offenen Hals 2 hat, der beim Übergang zu den Behälterwänden eine   Einschnürung   oder Sicke 3 aufweist, die den Sitz für einen kegelförmigen Trichter 4 bildet, in welchem eine Filtriervorrichtung angebracht ist, die die Öffnung des Halses, welcher in das Innere des Behälters führt, vollständig abdeckt. Am oberen Teil ist der Trichter   4   mit einem nach aussen gekrümmten Rand 5 versehen, welcher, wenn der Trichter in den Hals eingeführt ist, auf der Sieke 3 dicht aufliegt. Etwas tiefer unter dem Rand   fj   sind am Trichter zwei Ansätze 6 und 7 untereinander vorgesehen ; auf dem oberen Ansatz 6 ist ein oder sind mehrere Filter oder Siebe 8 von beliebiger geeigneter Bauart, z.

   B. ein kreisförmiges Drahtsieb oder eine durchlochte Metallscheibe, angebracht. Am unteren Ansatz 7 ist eine Filtriervorrichtung beliebiger Bauart angebracht, die aus zwei gleichartigen Sieben besteht, zwischen denen das Filter 11 angebracht ist, Die Siebe sind mit 8 und 9 bezeichnet. Das Filter selbst kann aus beliebigem Material, z. B. aus Watte od. dgl., bestehen. 



   Zwischen den Sieben 8 und   9   und dem Filter 11 befindet sich ein freier Zwischenraum 81. Wenn Milch in den Behälter gegossen wird, wird sich diese über das Sieb 8 ausbreiten und von dort in den Raum 81 fliessen, dann langsam durch das Sieb 9, das Filter 11 und das Sieb 10 durchdringen und   schliesslich   durch die Öffnung 12 des Trichters 4 in den Behälter abrinnen. 



   Wenn es erwünscht ist, kann der Trichter   4   mit einem entsprechenden Anzeiger versehen werden, der angibt, wann die Milch den Trichter oder eine erwünschte Höhe im Behälter erreicht hat ; eine solche Vorrichtung kann aus einem   Schwimmer-M bestehen,   der in dem Behälter 1 an einer Stange 14 befestigt ist, deren anderes Ende in einer Offnung am oberen Teil des Trichters gelagert ist. Die Stange 14 ist mit einer   Verlängerung, u. zw.   einem   Hebel 15, versehen,   der sich, wenn der Schwimmer nicht durch die Milch im Behälter angehoben ist, an die innere Fläche des Trichters anlegt.

   Sobald der Schwimmer durch die Milch im Behälter aus seiner ursprünglichen Lage   emporgehoben   wird, wird der Hebel 15, wenn die   Milch   im Behälter den unteren Teil des Trichters erreicht hat, nach innen bewegt werden und dadurch anzeigen, dass keine weitere Milch dem Behälter zugeführt werden soll. 



   Der Behälter kann in bekannter Weise durch einen Deckel 16 abgeschlossen werden, der zweckmässig an dem   Behälter luftdicht   anliegt. Der Deckel ist mit einer Krempe 17 versehen, die zur Aufnahme eines Dichtungsringes   18,   z. B. aus Kautschuk, dient, welcher an die Oberkante des Halses 2 gepresst, einen luftdichten Abschluss des Behälters ermöglicht. Der Deckel 16 ist mit einem Bügel 19 und einem Handgriff 20 versehen. Das eine Ende des Bügels bildet eine Öse 21 und ist an dem am Halse 2 sitzenden Lagerarm 22 um den Bolzen 23 drehbar gelagert, so dass um diesen Bolzen Bügel und Deekel verschwenkt werden können. Der Bolzen 23 ist mittels Kette   24   am Behälter befestigt   und, um den Deckel von dem Behälter abnehmen zu können, aus der Öse 22 herausziehbar angeordnet. 



  Das der Öse 22 gegenüberliegende Ende des Bügels 19 weist einen bogenförmigen Teil 25 auf, der mit   einer   Druckfläche   versehen ist und mit einer Spannvorrichtung in Verbindung steht, die durch Glieder 26 an der Aussenwand des Behälters gelenkig gelagert ist. Am freien Ende der Glieder 26 ist zwischen diesen ein mit einem Daumen 28 versehener Bügel 27 um den Bolzen 29 drehbar gelagert. Um den Deckel fest zu   schliessen,   werden die Glieder 26 über den Teil   25   geschwenkt und der Daumen 28 durch Drehen des Bügels 27 gegen den Deckel an den Teil 25 gepresst und dadurch der Deckel fest an den Hals des Behälters gedrückt. Um ihn bequem tragen zu können, ist der Behälter mit einem Handgriff 30 versehen. 



   Wenn es erwünscht ist, kleinere Mengen Milch dem Behälter zu entnehmen, so kann dieser mit einem Hahn versehen werden. Der Hahn besteht aus einem Gehäuse   31,   welches an einen Rohrnippel geschraubt, am unteren Teil des Behälters angebracht ist. Das Hahnküken 33 ist am oberen Teil so gestaltet, dass es mittels eines Schlüssels od. dgl. im Gehäuse 31 gedreht werden kann. Das Hahnküken ist mit einer Austrittsöffnung 34 versehen und mittels Mutter 35 am Gehäuse 31 drehbar befestigt. 



  Zwecks Reinigung des Behälters ist der Hahn vom Rohrnippel 32 abschraubbar. Wenn dem Behälter keine kleineren Mengen von Milch entnommen werden brauchen, so kann der Hahn als überflüssig wegbleiben und der Rohrnippel mittels einer Schraube abgeschlossen werden. 



   Im Behälter   1,   der leicht zu reinigen ist, wird unmittelbar nach der Reinigung eine Kohlendioxydatmosphäre erzeugt, was z. B. durch Einblasen von gasförmigem Kohlendioxyd oder auf jegliche andere bekannte Weise bewerkstelligt wird. Das Erzeugen einer Kohlendioxydatmosphäre kann auch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, jedoch auf jeden Fall, ehe irgendeine Möglichkeit einer Infektion des Behälters vorliegt. 



   Der gereinigte Trichter   4   und die Filtriervorrichtung 8 bis 11 werden   hiernach   im Behälter angebracht und dieser luftdicht vermittels des Deckels 16 und der Spannvorrichtung 21 bis 29 verschlossen. 

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   Die   Filtriervorriehtung   bildet im übrigen im Verein mit dem Trichter einen Verschluss, der verhindert, dass die Kohlendioxydatmosphäre entweicht oder mit Luft gemischt wird, nachdem der Deckel während des Melkens entfernt ist, indem die Kohlendioxydatmosphäre schwerer als gewöhnliche atmosphärische Luft ist und darum nicht dazu neigt, durch das verhältnismässig dichte Filter zu entweichen. Selbst wenn der Behälter, von dem der Deckel entfernt ist, umgeworfen wird, kann die Luft durch die verhältnismässig kleine Öffnung 12 des Trichters nicht in den Behälter dringen, indem die Kohlendioxydatmosphäre von dem Trichter daran gehindert wird, an den Seiten des Halses entlang zu entweichen.

   Während des Melkens kommt die Milch kaum mit der Luft in Berührung, da dieselbe vom Kuheuter direkt in den Trichter 4 strahlt, der zum Teil mit dem Kohlendioxyd angefüllt ist, welches vom Inneren des Behälters verdrängt wird. Das Filter 11 wird jedesmal, wenn der Behälter im Gebrauch gewesen ist, zweckmässig erneuert. 



   Der mit einer Kohlendioxydatmosphäre gefüllte Behälter kann nach Verlauf kürzerer oder längerer Zeit in Gebrauch genommen werden, indem der Deckel 9 erst unmittelbar bevor die Milch in den Behälter hineingemolken wird, entfernt wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Vorbeugung einer Infektion in frisch gemolkener Milch, die in eine mit Schutzgas, z. B. Kohlendioxyd, gefüllte Kanne eingemolken wird, die ihrerseits zuvor sterilisiert und mit dem Schutzgas gefüllt wurde, dadurch gekennzeichnet, dass das Einmelken von Hand vorgenommen und dabei die Milch ohne Saugwirkung unmittelbar in eine Kohlendioxydgas von normaler Temperatur enthaltende offene Melkkanne durch ein Filter im Hals der Kanne eingemolken wird, das das freie Entweichen des Kohlendioxyds vor dem Einmelken verhindert. EMI3.1
AT158231D 1935-10-23 1936-10-17 Verfahren zur Vorbeugung einer Infektion in frisch gemolkener Milch. AT158231B (de)

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