AT154646B - Verfahren zur Veredlung alkoholischer Getränke. - Google Patents

Verfahren zur Veredlung alkoholischer Getränke.

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AT154646B
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Leon Dr Lilienfeld
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Leon Dr Lilienfeld
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  Verfahren zur Veredlung alkoholischer Getränke. 



   Die Erfindung bezieht sich auf äthanolhaltige Getränke und Verfahren zu deren Herstellung, welche Getränke keine oder eine herabgesetzte Rauschwirkung besitzen. 



   Die Erfindung beruht auf der erstmaligen und überraschenden Beobachtung, dass das Äthanol seine berauschende und sonstige nachteilige Wirkung ganz oder zum Teil verliert, wenn es mit mindesten einem geeigneten in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äther, insbesondere einem Alkylderivat eines Kohlehydrates vom Typus n   (CeHioOg), zusammengebracht   wird. 



   Mit andern Worten : Das Verfahren beruht auf dem erfinderischen Grundsatz, dass von Rauschwirkung freie bzw. geminderte Rauschwirkung besitzende, äthanolhaltige Getränke erzielbar sind, wenn man äthanolhaltige Getränke in einer beliebigen, hiefür geeigneten Stufe ihrer Herstellung oder nach Fertigstellung mit mindestens einem in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äther, vorteilhaft mit einem oder mehreren in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Alkylderivaten der Kohlehydrate vom Typus   MHnOe)   zusammenbringt. 



   Die neue Wirkung der Erfindung äussert sich in erster Linie darin, dass, wie in zahlreichen Versuchen festgestellt werden konnte, selbst solche Gaben von Äthanol, die an sich unweigerlich Trunkenheit herbeiführen, keinerlei oder deutlich herabgesetzte Rauscherscheinungen oder andere Störungen des Sensoriums, des Herzens oder des Kreislaufmechanismus bzw. Gefässsystems hervorrufen, wenn die Äthanollösung mit einem geeigneten in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äther eines Kohlehydrates vom Typus n   (CHi. Os) zusammengebracht   wird.

   Dazu gesellt sich, dass die in das Blut gelangenden Mengen des in Anwesenheit eines geeigneten, der vorgenannten Körpergruppe angehörenden Äthers eines Kohlehydrates vom Typus n   (CeHmOs)   genossenen Äthanols geringer sind als die Menge des ins Blut übergehenden zusatzfreien Äthanols und dass das in Gegenwart eines der vorerwähnten Gruppe beizuzählenden Äthers eines Kohlehydrates vom Typus n   (CHjoOe)   genossene Äthanol schneller aus dem Blute verschwindet als das für sich allein genossene Äthanol. 



   Die neue Wirkung der Erfindung besteht ferner darin, dass in den Lösungen bzw. Sorptionen geeigneter Kohlehydratderivate, wie Äther oder Ester, in alkoholischen Getränken das Äthanol so festgehalten wird, dass es die Darmwand nicht oder nur zum Teil zu passieren vermag und demgemäss in die alkoholempfindlichen Organe, z. B. Leber und Gehirn, kein Äthanol oder nur ein Teil der verabrichten Äthanolmenge gelangen kann. 



   Demgemäss verhindern die der Erfindung zugrunde liegenden Kohlehydratderivate die Überschwemmung des menschlichen Organismus mit Äthanol selbst dann, wenn die betreffenden Individuen verhältnismässig grosse Mengen erfindungsgemäss behandelter alkoholischer Getränke regelmässig zu sich nehmen. Die Ergebnisse der einschlägigen Versuche sprechen daher dafür, dass die erfindunggemäss behandelten Getränke selbst bei jahrelangem Genuss den menschlichen Organismus nicht oder höchstens in viel geringerem Masse zu schädigen vermögen als unbehandelte Getränke und dass Personen, denen infolge eines chronischen Leidens, z. B.

   Magen-und Darmerkrankungen, Leberkrankheiten, Gicht, Nervenleiden, Kreislaufstörungen usw., der Genuss alkoholischer Getränke verschlossen ist, solche, ohne weitgehende missliche Folgen befürchten zu müssen, zu sich nehmen können, wenn die alkoholischen Getränke erfindungsgemäss mit geeigneten Derivaten der Kohlehydrate vom Typus n   (C, Hn, Os)   versetzt sind. 



   Diese neuen Wirkungen wurden durch eine aussergewöhnlich grosse Zahl von erstklassigen Fachleuten   durchgeführter   Versuche, die teilweise an Tieren und teilweise an Menschen vorgenommen wurden, 

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   erhärtet.   Da eine vollständige Darstellung dieser Versuche zu viel Platz einnehmen würde und da sie jederzeit zum Beweise der Vorteile, welche die vorliegende Erfindung bietet, herangezogen werden können, sollen sie in der vorliegenden Beschreibung nicht geschildert werden. 



   Ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemässen Produkte liegt auch darin, dass die zur Verwendung gelangenden Kohlehydrate vom Typus n   (CeHi, Og),   so z. B. die Alkylderivate der Kohlehydrate vom Typus n   (CJIioOg),   die in wässrigen Äthanollösungen der Stärkegrade, wie sie in den üblichen alkoholischen   Getränken vorkommen, löslich sind, vollkommen unschädlich sind. Selbst wenn man diese Körper in grossen Mengen einnimmt oder in die Blutbahn einführt, z. B. indem man eine wässrige Lösung einer   in Wasser und in wässrigem Äthanol löslichen Alkyleellulose oder Alkylstärke verwendet, zeigen sich keine schädlichen Einwirkungen. Sie greifen weder das Herz noch das Gefässsystem an und haben auch keine   ungünstige Einwirkung   auf das Blut. 



   Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Anwesenheit eines oder mehrerer geeigneter Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CeHioOg),   z. B. einer geeigneten in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser   löslichen Alkyleellulose   oder   einer Alkylstärke   usw., weder den Geruch noch den Geschmack der alkoholischen Getränke beeinträchtigt oder verändert, sondern in einigen Fällen sogar deren Geschmack verbessert. 



   Die Erfindung bezieht sich auf Getränke aller Art, welche Äthanol enthalten, so z. B. Schnäpse und Liköre, wie Kognak, Whisky, Gin, Absinth usw., aromatische Spirituosen, Weine irgendwelcher Art, Champagner oder andere Schaumweine, Fruchtweine aller Art, z. B. Most, Birnwein usw., Biere aller Art, Aperitifs, Bitter, kurz alkoholische Getränke jeder Art in fertigem Zustand oder in irgendeiner Stufe ihrer Herstellung. 



   Ganz allgemein wird durch die Erfindung das Berauschungsvermögen des Äthanols in irgendeiner Form, in der es genossen werden kann, herabgesetzt, oder sie wird für die Herstellung von alkoholischen Getränken mit vermindertem   Berauschungsvermögen   verwendet und kann daher auf alle Getränke, die Äthanol enthalten, welche durch die Eigenschaft ausgezeichnet sind, dass das Berauschungsvermögen des in ihnen enthaltenen Äthanols herabgesetzt ist, Anwendung finden. 



   Gemäss dem Verfahren der Erfindung werden alkoholische Getränke in fertigem oder teilweise fertigem Zustand oder die zu ihrer Herstellung verwendeten Stoffe oder ein oder mehrere bei ihrer Herstellung auftretende Zwischenprodukte mit mindestens einem in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äther eines Kohlehydrates vom Typus n   (OcHinC)   zusammengebracht. 



   Viele Vertreter der Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CoHi. Oj ;)   haben sich für die vorliegende Erfindung brauchbar erwiesen. Der heutige Stand der Kenntnisse des Anmelders deutet jedoch darauf hin, dass den in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äthern oder Ätherestern der Kohlehydrate vom Typus n   (CcHi. Os)   der Vorzug zu geben ist. Da die meisten alkoholischen Getränke Wasser enthalten, lösen sich derartige Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (C (iHn, Oj ;),   die in wässrigen Äthanollösungen löslich sind, in den meisten alkoholischen Getränken. Es gibt allerdings alkoholische Getränke, welche Stoffe enthalten, die fähig sind, mit einigen Äthern der
Kohlehydrate vom Typus n   (CgHOs)   Niederschläge oder Trübungen zu bilden, z.

   B. gewisse Gerbstoffe, die im Rotwein vorkommen, oder einige Stoffe, die in gewissen Likören zu finden sind od. dgl. 



   In solchen Fällen genügt die blosse Löslichkeit in Äthanol nicht, um die glatte und niederschlags-bzw. trübungsfreie Löslichkeit der Kohlehydratäther in den Getränken zu gewährleisten. Infolgedessen muss in solchen Fällen ein Äther eines Kohlehydrates verwendet werden, der, nicht nur in wässrigem Äthanol   löslich   ist, sondern auch in einem Gemisch von wässrigem Äthanol mit dem Stoff oder den
Stoffen, welche neben Äthanol und Wasser in dem betreffenden Getränk zugegen sind. Ganz allgemein gesprochen muss man also solche Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CeHioOg)   verwenden, welche in dem zu behandelnden Getränk in seinem fertigen Zustande löslich sind. 



   Das Verfahren kann z. B. derart ausgeführt werden, dass man in ein alkoholisches Getränk mindestens einen in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslichen Äther, z. B. ein Alkylderivat eines Kohlehydrates vom Typus n   (CeHiOs)   in Substanz oder in Form einer Lösung, vorzugsweise einer alkoholischen Lösung von irgendeiner gewünschten Konzentration oder in einem andern geeigneten Lösungsmittel oder in Form einer Emulsion oder Suspension, einführt. Das Kohle- hydratderivat kann entweder dem Getränk in irgendeiner Herstellungsstufe oder dem fertigen Getränk zugeführt werden. Der Kohlehydratäther kann   natürlich   auch einem bei der Herstellung des Getränkes verwendeten Ausgangsprodukt oder bei der Herstellung auftretenden Zwischenprodukt zugesetzt werden. 



   Wenn das fertige Getränk ausser Äthanol noch andere Substanzen, welche ihm einen besonderen
Geschmack oder Geruch verleihen sollen, oder Süssstoffe oder Fruchtsäfte, Sirupe, aromatische Sub- stanzen, wie aromatische Essenzen oder Öle, oder färbende Substanzen, kurz irgendwelche Stoffe ausser Äthanol enthalten soll, können die Äther der Kohlehydrate oder deren Lösungen, sofern es mit den
Eigenschaften der in Frage stehenden Ingredienzien verträglich ist, diesen einverleibt werden, worauf man sie den alkoholischen Getränken zusetzt, indem man sie z. B. mit der für das Endprodukt vor- gesehenen Äthanollösung, welche noch einige andere Ingredienzien enthalten kann, die im Endstoff auftreten, zusammenbringt. 

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   Als für die Erfindung geeignete Kohlehydratäther seien, ohne die Erfindung beschränken zu wollen, beispielsweise folgende genannt : In wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser lösliche Alkylderivate, wie   Methyl-, Äthyl-oder   Propylderivate der Cellulose oder Stärke oder der löslichen Stärke oder des Dextrins oder der Hemicellulose des Amyloids oder des Inulins oder des
Tragant oder Lichenins, des Agar-Agars oder des Glykogens usw. 



   Es ist selbstverständlich, dass, wo gewünscht und gangbar, nicht nur einfache, sondern auch gemischte Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CJIioOj,),   wie Cellulose oder Stärke, Verwendung finden können. Was die gemischten Äther anbelangt, können Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CeHioO,,)   Verwendung finden, die verschiedene Alkyl-oder Alkyl-und Aralkylgruppen ätherartig an das Kohlehydratmolekül gebunden enthalten. 



   Ein Derivat eines Kohlehydrates vom Typus n   (CHi,, Os)   von der in Frage stehenden Art, z. B. eine in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser lösliche   Äthyl- oder Methylcellulose,   oder eine Äthyl-oder Methylstärke, die in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslich ist, oder ein   Methyl-oder Äthyldextrin,   das in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslich ist, kann in Substanz dem fertigen Getränk zugefügt werden, indem man es z. B. darin löst.

   Dieses Derivat kann aber auch, sofern es mit der Art des Getränkes und mit den zu dessen Herstellung verwendeten Materialien oder den Arbeitsbedingungen, die bei dessen Herstellung innegehalten werden müssen, verträglich ist, in eine wässrige Äthanollösung eingeführt werden, welche den Alkoholgehalt des Endproduktes aufweist, die gegebenenfalls noch andere für die Bildung des Endstoffes wesentliche Ingredienzien enthalten kann und welche, nachdem ihr das Kohlehydratderivat zugefügt worden ist, mit den andern nicht alkoholischen Ingredienzien vermischt werden kann. Statt der Äthanollösung mit einem Äthanolgehalt, welcher demjenigen des Endproduktes entspricht, kann man selbstverständlich auch stärkere oder   schwächere   Lösungen anwenden.

   Sofern es mit den andern bei der Herstellung der Getränke Anwendung findenden Materialien sowie den Arbeitsbedingungen verträglich ist, können die in Frage stehenden Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CHioOs), z.   B. die obengenannten in wässrigem Äthanol   löslichen   Äther, in der Weise in die alkoholischen Getränke eingebracht werden, dass sie in Wasser gelöst oder gequollen werden, worauf man die so erhaltenen Lösungen oder Pasten einer wässrigen Äthanollösung oder irgendeinem geeigneten Material, das für die Herstellung der Getränke Verwendung findet, zusetzt. 



   Eine weitere Variante des Verfahrens besteht darin, dass man die Äther, z. B. die in wässrigem Alkohol und in Wasser   löslichen   vorstehend erwähnten, in der Weise in die alkoholischen Getränke einbringt, dass man ihre wässrigen Lösungen den fertigen Getränken zufügt. Die Konzentration der wässrigen Lösung der Kohlehydratäther wird vor allem von der in den fertigen alkoholischen Getränken   erwünschten   Wassermenge abhängig sein. Wenn das vorliegende alkoholische Getränk beträchtlich mit Wasser verdünnt werden soll, kann die Konzentration der wässrigen Lösung des Kohlehydratäthers eine mässige sein.

   Wenn man jedoch dem alkoholischen Getränk nur eine geringe Wassermenge zusetzen will, muss die wässrige Lösung des   wasserlöslichen   Kohlehydratäthers konzentriert sein, so dass sie in gewissen Fällen nicht mehr eine flüssige Lösung, sondern eine Paste oder ein Gel darstellt. 



   Der im vorangehenden Absatz beschriebene Vorgang des Zusetzens einer wässrigen Lösung eines wasserlöslichen Kohlehydratäthers zum alkoholischen Getränk kann auch dann Anwendung finden, wenn das alkoholische Getränk, bevor es genossen wird, mit Wasser verdünnt wird. In diesen Fällen kann der wasserlösliche Kohlehydratäther im Wasser, Mineralwasser oder Sodawasser usw., welches zur Verdünnung des Getränkes bestimmt ist, gelöst sein. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Whisky, Kognak, Gin, Absinth, Wein usw. 



   Bei alkoholischen Getränken, deren Herstellung mit einer Gärung verbunden ist, jedoch keine Destillation voraussetzt, können die Kohlehydratäther den Ausgangsmaterialien oder Zwischenprodukten vor oder während des Gärungsvorganges zugefügt werden. Diese Variante des Verfahrens empfiehlt sieh insbesondere für solche Getränke, die wie Champagner und andere Schaumweine oder Bier oder kohlensäurehaltige Obstweine Kohlensäure enthalten, und sie lässt sieh sehr gut durchführen, da die meisten erfindungsgemäss zu verwendenden Kohlehydratäther nicht vergärbar sind. 



   Was die Menge der geeigneten Äther der Kohlehydrate vom Typus n   (CJLoOs),   die zur Anwendung gelangen soll, anbelangt, haben die bisher gemachten Erfahrungen gezeigt, dass bereits geringe Mengen dieser Kohlehydratäther genügen, um den gewünschten Effekt, d. h. die Verhinderung oder Herabsetzung der Rauschwirkung des Äthanols oder des alkoholischen Getränkes zu erzielen. 



   In den meisten Fällen werden 10-25   Gew.-Teile   eines geeigneten Äthers eines Kohlehydrates vom Typus n    (CHn,Oj,), wie Äthylcellulose   auf 100 Gew.-Teile 100% iges Äthanol genügen. Man kann aber auch mehr, z. B. 30-60 oder mehr Gew.-Teile, verwenden. Dies um so eher, als die meisten der die vorliegende Erfindung kennzeichnenden Kohlehydratäther vollkommen unschädlich sind und selbst in grossen Mengen eingenommen werden können, ohne den menschlichen Organismus zu schädigen. 



   Falls man alkoholische Getränke herstellt, welche für Personen bestimmt sind, die nicht sehr   äthanolempfindlich   sind, kann man sogar geringere Mengen als 10-25 Teile auf 100   Gew.-Teile   Äthanol zur Anwendung bringen. 

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   Es ist unmöglich, alle Bedingungen, die in jedem besonderen Fall zum Erfolg führen, anzugeben   und Vorversuche zur Ermittlung, welche   Bedingungen zu einem erfolgreichen Arbeiten bei Behandlung eines bestimmten alkoholischen Getränkes und bei Verwendung eines bestimmten Kohlehydratderivates innegehalten werden müssen, sind nicht zu vermeiden. 



   Um die Erfindung noch weiter zu erläutern, werden nachstehende Beispiele angeführt, in denen die Teile Gewichtsteile bedeuten. 



   Beispiel 1 : In einem Whisky oder Kognak oder Gin oder Kirschwasser oder Wodka oder Starka oder irgendeinem andern durch Gärung und nachfolgende Destillation hergestellten Branntwein wird eine   Äthyl- oder Methylcellulose   oder eine Äthyl-oder Methylstärke oder ein Äthyl-oder Methyldextrin, das in wässrigem Äthanol von 30 bis   40%     Äthanolgehalt loslich   ist, in einer Menge, die 10-30% der in der zu behandelnden Flüssigkeit enthaltenen Äthanolmenge entspricht, gelöst. Der Cellulose-, Stärke-oder Dextrinäther kann in dem Getränk in der Weise gelöst werden, dass man entweder den Kohlehydratäther diesem zusetzt oder umgekehrt. Vorzugsweise wird dabei gerührt oder das Gefäss, in dem die Lösung stattfindet, bewegt.

   Das Verfahren kann in irgendeinem Zeitpunkt zwischen der Destillation und dem Verbrauch des Getränkes durchgeführt werden und sollte vorzugsweise in der Weise geleitet werden, dass keine oder zum mindesten keine beträchtliche Abnahme des Alkoholgehaltes des Getränkes durch Verdunstung stattfinden kann. Dies geschieht am besten dadurch, dass man in einem geschlossenen Gefäss arbeitet. 



   Selbstverständlich kann man auch von Getränken mit niedrigerem Äthanolgehalt mit dem gleichen Erfolg ausgehen. 



   Beispiel 2 : Das Verfahren wird durchgeführt, wie in Beispiel l angegeben, jedoch mit dem Unterschied, dass der Kohlehydratäther statt in den dort angeführten Branntweinen in einem Likör wie Benediktiner, Cherrybrandy, Curaçao, Chartreuse oder Vermouth usw. gelöst wird. 



   Beispiel 3 : Das Verfahren wird wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, jedoch mit dem Unterschied, dass der Kohlehydratäther statt in den dort angeführten Getränken in einem Wein, z. B. in irgendeinem Rotwein oder in irgendeinem Weisswein oder aber in einem Dessertwein, wie Portwein, Sherry, Madeira, Marsala, Malaga oder Tokayer, oder in einem Medizinalwein, wie Chinawein, Condurangowein, Pepsinwein oder einem Eisenwein usw., gelöst wird. 



   Beispiel 4 : Das Verfahren wird durchgeführt wie in Beispiel   1,   jedoch mit dem Unterschied, dass statt in den dort genannten Getränken der Kohlehydratäther in einem Aperitif gelöst wird. 



   Beispiel 5 : 10-60 Teile einer   Äthyl-oder Methylcellulose   oder einer   Äthyl-oder   Methylstärke oder eines Äthyl-oder Methyldextrins, die in Wasser und in wässrigen   Äthanollösungen   von gebräuchlicher Konzentration löslich sind, wird bei Zimmertemperatur oder bei Temperaturen unterhalb derselben in 980-940 Teilen Wasser oder Sodawasser oder Mineralwasser gelöst, welches zum Vermischen mit Whisky oder Kognak oder einem andern Schnaps oder Wein Verwendung findet. 



   Beispiel 6 : 40-120 Teile einer   Äthyl-oder Methylcellulose   oder einer Äthyl-oder Methylstärke oder eines Äthyl-oder Methyldextrins, die in wässrigen alkoholischen Lösungen mit 30-40% Alkoholgehalt löslich sind, werden in 700 Teilen 50% igem Alkohol gelöst, worauf man in dieser Lösung 300 Teile Zucker auflöst. Schliesslich werden 10 Teile einer Liköressenz wie z. B.   Allaseh-Kümmel-   Essenz oder   Curaçao- oder Cherry- oder   Benediktiner-Essenz, zugefügt. 



   Beispiel 7 : 1000 Teile frischer Orangensaft werden mit 3600 Teilen 95% igen Alkohol vermischt und die Mischung während zirka acht Tagen stehengelassen, worauf sie filtriert wird. Der so erhaltenen Lösung setzt man 500-1500 Teile einer   Methyl-oder Äthylcellulose   oder einer Methyl-oder Äthylstärke oder eines Methyl-oder Äthyldextrins, die in wässrigen Äthanollösungen von 30-40% Äthanolgehalt löslich sind, in 7900 Teilen einer 55% igen wässrigen Zuckerlösung zu. Je nach Geschmack werden 100-200 Teile   Curacao-Essenz   dem Gemisch beigefügt. Man erhält als Endprodukt einen Orangenlikör. 



   Beispiel 8 : 400-1200 Teile einer in einer   30-40% igen   wässrigen Äthanollösung löslichen Äthyl-oder Methyleellulose oder   Äthyl-oder Methylstärke   oder eines Äthyl-oder Methyldextrins werden in 5500 Teilen 70% igem Alkohol gelöst, worauf man eine Lösung von 2500 Teilen Zucker in 2500 Teilen 
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 Lösung von 3200 Teilen Zucker in 4000 Teilen Wasser gelöst. Diesem Gemisch werden 3000 Teile 95% igen Alkohols zugesetzt, worauf man 4 Teile   Orangenschalenol, l   Teil Mazisöl und   0'5   Teile Nelkenöl zusetzt. Das Produkt stellt einen   Curaçaolikör   dar. 



   Beispiel   10 : 240-720   Teile einer in   30-40% iger   wässriger Äthanollösung löslichen Methyloder   Äthylcellulose   oder   Methyl-oder Ätliylstärke   oder eines Methyl-oder Äthyldextrins werden in einer Lösung von 1200 Teilen Zucker in 2600 Teilen Wasser gelöst und hierauf 2200 Teile 95% igen Alkohols zugesetzt, worauf man folgende Ingredienzien beifügt : 4 Teile Angelikaöl, 8 Teile Pfefferminzöl, 

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 3 Teile Cajeputöl, 1 Teil Calmusöl, 2 Teile Coreanderöl, 4 Teile Mazisöl, 3 Teile Melissenöl, 2 Teile Nelken- öl und 3 Teile Isopöl. Das Produkt stellt einen Benediktinerlikör dar. 



   Beispiel 11 : Zu einer gekochten und wieder abgekühlten Bierwürze wird so viel einer in Wasser oder wässrigen Äthanollösungen löslichen   Äthyl- oder Methylcellulose   einer Äthyl-oder Methylstärke oder eines Äthyl-oder Methyldextrins zugefügt, dass die Menge ungefähr 10--30% des im voraus berechneten im fertigen Bier enthaltenen Äthanolgehaltes entspricht. 



   Nachdem der Kohlehydratäther der Würze zugefügt ist, wird letztere gären gelassen und in der für die Herstellung von Bier bekannten Weise aufgearbeitet. Da die vorgenannten Kohlehydrat- äther gegenüber allen in der Bierfabrikation auftretenden Prozessen unempfindlich sind, kann man sie ziemlich in jedem Stadium der Bierfabrikation zufügen. So kann man sie z. B. auch schon dem zur Herstellung der Maische verwendeten Wasser begeben. 



   Beispiel 12 : Zu Traubensaft oder Most gibt man so viel einer in Wasser und wässrigen Äthanollösungen löslichen   Äthyl- oder Methylcellulose   oder Äthyl-oder Methylstärke oder eines Äthyl-oder Methyldextrins zu, dass die Menge ungefähr 10-30% des im fertigen Wein zu erwartenden Alkohols beträgt. Nach Zusatz des Kohlehydrates wird der Saft oder der Most gären gelassen und in üblicher Weise zu Wein verarbeitet. 



   Die Herstellung von Champagner oder andern Schaumweinen gemäss dem Verfahren der Erfindung ergibt sich aus diesem Beispiel von selbst. 



   Beispiel 13 : Das Verfahren wird wie in irgendeinem der Beispiele 1-12 durchgeführt, jedoch mit dem Unterschied, dass an Stelle der dort verwendeten einfachen Alkyläther gemischte Alkyläther, die in Wasser und wässrigen Äthanollösungen löslich sind, z. B. ein Methyl-Äthyläther der Cellulose oder ein Methyl-Äthyläther der Stärke oder ein Methyl-Äthyläther des Dextrins in den gleichen Mengen verwendet wird, wie in den angegebenen Beispielen. 



   Die in den Beispielen 1-12 zur Verwendung gelangende   Äthylcellulose   kann beispielsweise nach den Verfahren der Beipiele 2,6 und 11 der britischen Patentschrift Nr. 12854/1912 oder Nr. 6035/1913 hergestellt sein. Sie kann auch entsprechend dem Verfahren des ersten Teiles des Beispieles der britischen Patentschrift Nr. 149320, in welchem sich eine in Wasser und wässrigen Äthanollösungen lösliche Äthylcellulose bildet, die durch Verdünnung des rohen Reaktionsgemisches mit Wasser, Neutralisieren und, wenn nötig, Filtrieren, Ausfällen der   Äthylcellulose   durch Kochen der Lösung während wenigen Minuten, Sammeln des Niederschlages auf einen Heisswasserfilter, Auswaschen mit heissem Wasser und Trocknen isoliert werden kann. 



   Eine in Wasser und wässrigen Äthanollösungen lösliche   Äthylcellulose   kann auch mittels Halogenalkylen z. B. Chloräthyl als Alkylierungsmittel hergestellt werden. Man geht z. B. so vor, dass man 1000 Teile Holzzellstoff oder Baumwollinters in 20.000 Teile 30% ige Natronlauge taucht, die Alkalicellulose so weit abpresst, bis ihr Gewicht ungefähr 2500 Teile beträgt, worauf man der Alkalicellulose ungefähr 460 Teile Natriumearbonat zusetzt. Die so erhaltene Alkalicellulose wird in einem rotierenden Autoklaven mit 1600 Teilen Chloräthyl, das gegebenenfalls mit Benzol verdünnt sein kann, während zwölf Stunden auf 110  C erhitzt.

   Aus der erhaltenen Masse kann die   Äthylcellulose   nach irgendeinem bekannten Verfahren isoliert werden, beispielsweise indem man die Masse auf einem Heisswassertrichter mit heissem Wasser auswäscht und die   Äthylcellulose   in Wasser löst. Wenn nötig, wird die wässrige Lösung filtriert und aus dem Filtrat die   Äthylcellulose   durch Erhitzen ausgefällt, der Niederschlag gesammelt, mit heissem Wasser auf einem Heisswassertrichter ausgewaschen und getrocknet. 



   Ein anderes Verfahren zur Herstellung von in Wasser und wässrigem Äthanol löslicher Äthylcellulose besteht darin, dass man eine Alkalicellulose, die vollkommen oder teilweise vom Wasser befreit worden ist, äthyliert. Es werden z. B. 1000 Teile Cellulose mit 18% iger Natronlauge getränkt und der   Überschuss   der Lauge weggepresst, bis das Gewicht der Alkalicellulose 3800 Teile beträgt. Das so erhaltene Produkt wird zerfasert und bei vermindertem Druck so lange getrocknet, bis sein Gewicht 1910 Teile beträgt. Diese Alkalicellulose wird dann mit 800 Teilen Chloräthyl, das gegebenenfalls mit Benzol verdünnt sein kann, während zehn Stunden bei 110  C äthyliert und die   Äthylcellulose   aus dem Reaktionsgemisch nach irgendeiner bekannten Methode isoliert. 



   Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Äthylcellulose, die in Wasser und wässriger Äthanollösung löslich ist, besteht darin, Cellulose mit Natronlauge zu vermischen und das Gemisch mittels Chloräthyl oder Diäthylsulfat zu äthylieren. Es werden z. B. 1000 Teile Cellulose (Holzzellstoff oder Baumwollinters) in einem Zerfaserer mit 1000 Teilen   50% iger Natronlaugelösung   behandelt und die so erhaltene Alkalicellulose mit 2000-4000 Teilen Chloräthyl während zwölf Stunden auf   960 C   erwärmt. Die erhaltene   Äthylcellulose   kann aus dem Reaktionsgemisch nach irgendeiner bekannten Methode isoliert werden. 



   Noch ein anderes Verfahren zur Herstellung von in Wasser und wässrigen Äthanollösungen löslicher Äthyleellulose besteht darin, dass man ein inniges Gemisch von Cellulose mit Natronlauge und festem Ätznatron mittels Chloräthyl oder Diäthylsulfat äthyliert. Es werden z. B. 1000 Teile Csllulose mit 700-960 Teilen 50% iger Natronlauge und 200 Teilen pulverisiertem Ätznatron vermischt und die so erhaltene Alkalicellulose mit 1000-2000 Teilen Chloräthyl während zwölf Stunden 

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 bei 100  C äthyliert. Die   Äthylcellulose   wird aus dem rohen Reaktionsgemisch nach irgendeiner bekannten Methode isoliert. 



   Weiterhin kann man eine in Wasser und wässrigen   Äthanollösungen     : lösliche Äthylcellulose   dadurch herstellen, dass man ein Gemisch von Cellulose mit Natronlauge, Natriumearbonat und festem Ätznatron mit Diäthylsulfat oder Chloräthyl äthyliert. Es werden z. B. 1000 Teile Cellulose mit 960 Teilen   50% iger Natronlauge,   200 Teilen gepulvertem Ätznatron und 470 Teilen Natriumearbonat vermischt und die so erhaltene Alkalicellulose mit 800-1600 Teilen Chloräthyl (das mit Benzol verdünnt sein kann), während zwölf Stunden bei 110  C äthyliert, worauf man die   Äthylcellulose   aus dem rohen Reaktionsgemisch nach irgendeiner bekannten Methode isoliert. 



   In Wasser und wässrigen   Äthanollösungen lösliche Methyleellulosen,   die in den vorangehenden Beispielen erwähnt sind, können nach irgendeinem bekannten Verfahren hergestellt sein, z. B. indem man eine alkalische Lösung eines Celluloseumwandlungsproduktes oder eines in Natronlauge löslichen Cellulosederivates mit Dimethylsulfat in der Weise alkyliert, wie in den Beispielen 1-6 der britischen Patentschrift Nr. 12854/1912 beschrieben ist oder durch Methylieren mittels Dimethylsulfat (bei mässigen Temperaturen, z. B. bei Zimmertemperatur oder   40-50  C)   oder mittels Chlormethyl (bei erhöhter Temperatur, z. B.   70-80  C)   einer der oben beschriebenen, für die Herstellung von Äthylcellulose verwendeten Alkalicellulose. 



   Was die Äthylstärken, Methylstärken und die Äthyl-und Methyldextrine, die in den Beispielen 1-12 beschrieben sind, anbelangt, können diese z. B. nach dem Verfahren des Beispieles 2 der britischen Patentschrift Nr. 3370/1914 oder durch Herstellung einer Alkalistärke oder eines Alkalitextrins entsprechend den oben für Cellulose angegebenen Vorschriften und nachherige Behandlung mit Diäthylsulfat oder Chloräthyl oder Dimethylsulfat oder Chlormethyl in der oben für Methylcellulose angegebenen Weise hergestellt werden. 



   Da das bei der Herstellung von Alkalicellulose geübte Verfahren, bei dem ein Überschuss von Alkali verwendet wird, welcher nachher durch Abpressen entfernt wird, mit Stärke oder Dextrin nicht gangbar ist, müssen die Alkalidextrine oder Alkalistärken mit so viel Natronlauge versetzt werden, dass ihr Gehalt an Ätznatron demjenigen entspricht, welchen die Alkalicellulosen nach dem Abpressen aufweisen. 



   Die Isolierung der Äthyl-oder Methylstärken oder Äthyl-oder Methyldextrine aus den Reaktionsgemischen erfolgt, wie oben für   Äthyl- oder Methylcellulose beschrieben,   wenn in   heissem Wasser   unlösliche   Äthyl-oder Methylstärken oder   Dextrine zu isolieren sind. In Fällen, in denen die Äthyl-oder Methylstärken oder Dextrine in heissem Wasser löslich sind, kann die Isolierung durch Auflösen des Reaktionsproduktes in Wasser, Dialysieren der wässrigen Lösung und anschliessende Verdampfung bis zur Trockne oder Ausfällen der dialysierten Lösung mit einem Alkoholäthergemisch od. dgl. erfolgen. 



   Die gemischten   Alkyläther   der Cellulose oder der Stärke oder des Dextrins können hergestellt werden, indem man entweder Cellulose, Stärke oder Dextrin in Anwesenheit von Ätzalkalien mit gemischten Alkylsulfaten, wie Methyl-Äthylsulfat nach der oben beschriebenen Methode zur Herstellung einfacher Alkyläther behandelt oder indem man Cellulose oder Stärke oder Dextrin in Anwesenheit von Ätzalkalien mit   einem Alkylierungsmittel, wie Dialkylsulfat   oder einem Halogenalkyl, in der Weise behandelt, dass der so erhaltene Alkyläther einen niedrigen Alkylierungsgrad aufweist, worauf man denselben mit einem Alkylierungsmittel, wie Dialkylsulfat oder Halogenalkyl, das eine andere Alkylgruppe enthält, behandelt. 



   So kann z. B. Cellulose, Stärke oder Dextrin entsprechend einem der in den britischen Patentschriften Nr. 177810, 203346,203347 oder 374964 beschriebenen, zur Herstellung von Äthyl-oder Methylderivaten mit sehr niedrigem Alkylierungsgrad geeigneten Verfahren behandelt werden, worauf man das niedrig alkylierte Produkt in seine Alkaliverbindung überführt, was nach irgendeinem der vorbeschriebenen Verfahren zur Herstellung von Alkalicellulose, Alkalistärke oder Alkalidextrin geschehen kann.

   Die so erhaltenen   Alkalialkylcellulosen   oder Alkalialkylstärken oder Alkalialkyldextrine werden schlussendlich mit Dimethylsulfat oder Methylchlorid, falls ein Produkt mit niedrigem Äthylgehalt weiterätherifiziert werden soll, oder aber mit   Diäthylsulfat   oder Chloräthyl, wenn ein vormethyliertes Produkt weiterätherifiziert werden soll, behandelt. 



   Die so erhaltenen gemischten Alkyläther der Cellulose, der Stärke oder des Dextrins können aus den Reaktionsgemischen in gleicher Weise isoliert werden, wie dies bei den gewöhnlichen Alkyl- äthern der Fall ist. 



   Bei den oben beschriebenen Arbeitsweisen kann man an Stelle von Cellulose ein Cellulosehydrat oder Hydrocellulose oder Oxycellulose als Ausgangsmaterial verwenden. 



   An Stelle der Derivate der Kohlehydrate, wie sie in den vorangehenden Beispielen verwendet werden, können die entsprechenden Derivate anderer Kohlehydrate zur Anwendung gelangen, z. B. die entsprechenden Derivate der Stärke oder der lösliehen Stärke oder des Dextrins oder Inulins oder
Lichenins oder eines Pflanzengummis oder des Tragants oder Agar-Agars, wobei die Verfahren zur
Herstellung deren Äther den oben für Stärke oder Dextrin beschriebenen Methoden ähnlich sind. 

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   Man kann auch solche Äther der Cellulose, der Stärke oder des Dextrins verwenden, die Stickstoff enthalten, sofern sie in wässrigen Äthanollösungen der Konzentrationen, wie sie in Getränken vorkommen, löslich sind. Solche Produkte können z. B. hergestellt werden, indem man die Zwischenprodukte des Beispiels der britischen Patentschrift Nr. 367920, die dort xanthogeniert werden sollen, z. B. die gewaschenen und getrockneten stickstoffhaltigen Äther, nach einer der oben beschriebenen Methoden äthyliert oder methyliert. 



   Man kann auch Äther der Cellulose, des Dextrins oder der Stärke usw. verwenden, die Stickstoff und Schwefel enthalten, sofern sie in wässrigen Äthanollösungen der in alkoholischen Getränken   üblichen   Konzentrationen löslich sind. Sie können z. B. hergestellt werden, indem man nach den oben beschriebenen Methoden Thiourethane der Cellulose oder N-substituierte Thiourethane der Cellulose, wie sie in den britischen Patentschriften Nr. 231801 oder 231802 beschrieben sind, äthyliert oder methyliert. 



   Die in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendete   Bezeichnung,, in wässrigem   Äthanol   löslich   oder zumindest teilweise   löslich"bedeutet,   dass die Kohlehydratderivate in wässrigem Äthanol von 0 bis   60%   Äthanolgehalt löslich oder zumindest teilweise   löslieh   sind. Diese Bezeichnung schliesst jedoch solche Kohlehydratderivate nicht aus, die in wässrigem Äthanol von mehr als   60%   oder sogar 100% igem Äthanol löslich sind, solange sie sieh auch in   wässrigem Äthanol niedrigerer Stärken,   d. h. derjenigen Stärken, die in alkoholischen Getränken vorzukommen pflegen, lösen. Die vorstehende Bezeichnung setzt ferner nicht voraus, dass die Kohlehydratderivate in allen Konzentrationen von 
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 teilweise löslich".

   Zum Beispiel : Wenn es sich um Bier handelt, ist die Frage, ob das dem Biere zuzusetzende Kohlehydratderivat in wässrigem Äthanol von mehr als   4-5% löslich   ist, ebenso unerheblich wie die Frage, ob im Falle Whisky das dem Whisky zuzusetzende Kohlehydratderivat in wässrigem Äthanol von mehr oder weniger als 36-40% löslich ist. 



   Wenn eines oder das andere entsprechend den vorhergehenden Beispielen hergestellte Kohlehydratderivat in Alkohol von der in alkoholischen Getränken vorkommenden Konzentrationen, z. B. in Alkohol von 5 bis 40% keine absolut klare Lösung gibt, kann es durch Auflösen in Wasser, Filtrieren der Lösung und Ausfällen des Äthers gereinigt werden, wobei die Reinigung, wenn der Äther durch Erhitzen fällbar ist, durch Erhitzen, Sammeln des Niederschlages auf einem Heisswassertrichter, Auswaschen und Trocknen oder durch Auflösen in wässrigem Alkohol, Filtrieren der Lösung und Verdampfung des Filtrates zur Trockne oder durch Ausfällen mit einem geeigneten Fällmittel, wie z. B. einer Alkoholäthermischung usw., erfolgen kann. 



   In all den Fällen, wo die alkoholischen Getränke, die behandelt werden sollen, die Anwendung eines Cellulosederivates verlangen, dessen Lösungen eine niedrige Viskosität besitzen, kann dies in der Weise erreicht werden, dass man die als Ausgangsmaterial dienende Cellulose in an sich bekannter Weise mit Säure in der Kälte oder bei erhöhter Temperatur hydrolisiert oder indem man in bekannter Weise die Viskosität der Cellulosederivate selbst vermindert, indem man diese mit verdünnter Säure bei erhöhter Temperatur mit oder ohne Druck oder mit starken Säuren in wässrigen oder alkoholischen Lösungen bei Zimmertemperatur behandelt. Was die Derivate der Stärke oder des Dextrins anbelangt, besitzen dieselben in der Regel eine niedrige Viskosität ohne jede Vorbehandlung des Ausgangsmaterials oder Nachbehandlung des Endproduktes. 



   Die   Bezeichnung "Kohlehydrat   vom Typ   n     (C6H1OOS)'"   die in der Beschreibung und den Ansprüchen Verwendung findet, soll alle Körper der Systeme Nr. 4764-4774 von Beilsteins"System der organischen Verbindungen", Berlin 1929, S. 144 einschliessen. 



   Die   Ausdrueksweise"Cellulose" soll,   wo immer es der Zusammenhang erlaubt, in der Beschreibung und in den Ansprüchen auch die   Umwandlungs-und   Oxydationsprodukte der Cellulose, wie Cellulosehydrat, Hydrocellulose, Oxycellulose,   Acidcellulose   usw., umfassen. 



   Die   Ausdrucksweisen "Alkohol   enthaltende   Getränke" oder "alkoholische Getränke" bedeuten,   wo es der Zusammenhang zulässt, alle und jedes Getränk, das Äthanol enthält und auch wässrige Äthanollösungen, wenn letztere als Getränk Verwendung finden sollen. 



   Die Ausdrucksweise alkoholisches Getränk in einer beliebigen   Herstellungsstufe"umfasst   sowohl die alkoholischen Getränke in ihrem fertigen Zustand oder irgendein Zwischenprodukt bei deren Herstellung, ein Ausgangs-oder Zusatzmaterial, kurz gesagt, alle bei deren Herstellung verwendeten Produkte. 



   Auch soll die Ausdrucksweise akloholisehes Getränk in einer beliebigen   Herstellungsstufe"   nicht nur jede Stufe der Herstellung oder der Behandlung des alkoholischen Getränkes, sondern auch jede Stufe der Behandlung von alkoholischen Getränken durch Mischen alkoholischer Getränke mit Wasser, Mineralwasser oder Sodawasser usw. oder durch Mischen alkoholischer Getränke untereinander bei der Herstellung von gemischten Drinks, wie Cocktails, Cobblers usw., umfassen. 



    Die Ausdrucksweise Wasser jeder Art"soll sowohl Mineralwasser jeder Art oder Sodawasser   jeder Art, die gegebenenfalls auch andere Substanzen enthalten können, umfassen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Veredlung alkoholischer Getränke, dadurch gekennzeichnet, dass einem alkoholischen Getränk im fertigen Zustande oder in einer beliebigen Herstellungsstufe, ein Äther eines Kohlehydrates vom Typus n (CJIioOs), der in dem alkoholischen Getränk löslich oder zumindest teilweise löslich ist, einverleibt wird.
    2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlehydratäther in wässrigem Äthanol oder in wässrigem Äthanol und in Wasser löslich oder zumindest teilweise löslich ist.
    3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Alkyläther eines Kohlehydrates vom Typus CJIioOs) als Kohlehydratäther verwendet wird.
    4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Äthyläther eines Kohlehydrates vom Typus n (CeHnOss) als Kohlehydratäther verwendet wird.
    5. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Äther der Cellulose verwendet wird.
    6. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Äther der Stärke, der löslichen Stärke, des Dextrins, des Inulins, des Lichenins, des Tragantgummis, des Agar-Agars oder eines pflanzlichen Gummis als Kohlehydratäther verwendet wird.
    7. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlehydratäther oder die Kohlehydratäther zumindest einem Stoff, welcher bei der Bereitung alkoholischer Getränke verwendet wird oder für die Bereitung alkoholischer Getränke bestimmt ist, einverleibt wird oder werden.
    8. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlehydratäther oder die Kohlehydratäther dem alkoholischen Getränk in der Weise einverleibt werden, dass man sie mit dem Ausgangsstoff des alkoholischen Getränkes vor dem Gärungsvorgang oder während des Gärungsvorganges zusammenbringt.
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