<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von gegossenen Rohren in einer gekühlten metallisehen Schleuder- gussform.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von gegossenen Rohren nach Patent Nr. 147499, gemäss welchem auf die innere, zylindrische Fläche einer gekühlten, metallischen Schleudergussform trockenes, pulverförmiges Material, z. B. Ferrosilizium, kurz vor dem Eingiessen des geschmolzenen Metalles in die Form dadurch aufgebracht wird, dass man einen mit diesem trockenen, pulverförmigen Material versetzten Gasstrahl gegen die Form richtet.
Insbesondere ist durch das genannte Patent eine Vorrichtung geschützt, durch welche das Metall in die rotierende Form mittels eines gegenüber dieser zurückziehbaren Zulaufes in Gestalt eines schraubenförmigen Bandes gegossen und der Belag auf die rotierende Form unmittelbar vor dem Eingiessen des Metalles mittels eines verschiebbaren Gasstrahles aufgebracht wird.
Die Erfindung besteht im Wesen darin, den Belag aus trockenem, pulverförmigem Materiale entlang der ganzen Länge des zylindrischen Teiles der Form gleichzeitig aufzubringen und den gesamten Belag vor dem Eingiessen des geschmolzenen Metalles zu erzeugen. Diese Belagaufbringung ist erwünscht, wenn das geschmolzene Metall aus einem innerhalb der Form befindlichen und sich praktisch über den ganzen zylindrischen Teil erstreckenden Kipptroge gegossen wird, weil man auf diese Weise den Belag in ganz kurzer Zeit unmittelbar auf die ganze Fläche des zylindrischen Teiles der Form aufbringen und das Metall aus dem Kipptrog knapp nach der Herstellung des Belages auf die belegte Fläche giessen kann.
Bei diesem Kipp-Giessverfahren ist es auch angängig, erheblich dickere Beläge anzuwenden als bei Benutzung einer zurückziehbaren Zulaufrinne und Eingiessen des Metalles als ein schraubenförmiges Band. Es hat sich nämlich erwiesen, dass beim Kipp-Giessverfahren ein Zerreissen und Verschieben des Belages infolge des Auftreffens des Metalles weniger leicht als sonst eintritt und daher kann man dickere Beläge benutzen, deren Herstellung geringere Sorgfalt als jene dünner Schichten erfordert.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen von zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeigneten Vorrichtungen veranschaulicht, u. zw. ist Fig. 1 ein Aufriss einer solchen, in eine längsgeschnittene Rohrgussform eingeführten, Vorrichtung, Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 ein Längsschnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig. 4 ein Querschnitt ähnlich Fig. 2 mit abgeändertem Träger für das pulverförmige, trockene Belagmaterial, Fig. 5 ein Aufriss der Ausführungsform des Belagmaterialbehälters gemäss Fig. 4 und Fig. 6 ein schematischer Querschnitt durch eine andere Ausbildung der Vorrichtung zur Beschickung des Gasstrahles mit pulverförmigem, trockenem Belagmateriale.
A ist ein Gehäuse für die Form, welches gleichzeitig auch als Wasserbehälter dient, wenn Wasser als Kühlflüssigkeit verwendet wird. In dem Gehäuse A befindet sieh eine drehbare Form B, deren Enden die Gehäusestirnwände durchsetzen und dadurch gehalten sind. C ist ein Motor, der mittels des Getriebes 01 die Form dreht. D ist ein Wagen, der auf Geleisen D1 in der Längsrichtung der Form verschiebbar ist. E ist ein Kipptrog, der, mittels des Wagens D in die Form eingeführt, den zylindrischen Teil derselben etwas überragt. F ist ein Handhebel am Ende des Troges, mit dem dieser zur Entleerung gekippt werden kann. G ist ein Gegengewicht zum Ausbalancieren des Gewichtes des gefüllten Troges.
H, H sind am Kipptroge B befestigte Konsolen, die diametral gegenüber der Kante, über welche das geschmolzene Metall gegossen wird, angebracht sind und welche, wie aus Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich,
<Desc/Clms Page number 2>
einen V-fi) rmigen Trog I soleher Länge tragen, dass dieser sich bei ganz in die Form eingeschobenem Trog B über den ganzen zylindrischen Teil der Form und etwas darüber hinaus erstreckt. J ist eine Leitung für das Fördergas, beispielsweise Luft ;. diese Leitung ist an der Kante des Behälters I befestigt und mit dessen Innerem durch eine Reihe von. Löchern J1 verbunden, die durch die Leitung und Behälterkante hindurchgehen.
Diese Löcher sind so nahe aneinander angeordnet, dass das aus ihnen austretende Gas praktisch einen gleichförmigen Strahl bildet.
Um ein möglichst gleichmässiges Ausströmen des Gases zu sichern, empfiehlt es sich, das Gas in der Leitung J unter Druck zu halten, während es aus den Löchern J1 ausströmt. Dies kann einerseits dadurch erreicht werden, dass man die Flächensumme der Ausströmungsöffnung J1 beträchtlich kleiner macht als den Querschnitt der Leitung J und anderseits dadurch, dass man das der Leitung unter Druck zuströmende Gas entsprechend reguliert.
Für die Praxis ist es empfehlenswert, die Flächensumme der Ausströmungsöffnungen halb so gross wie die Querschnittsfläche des Leitungsrohres J zu wählen. K ist ein biegsamer Schlauch oder eine biegsame Leitung von der Gasleitung J zu einem Vorratsbehälter 1 für komprimiertes Gas ; Ka stellt ein Steuerventil für das Zuströmen des Gases zur Leitung J dar. L bezeichnet die Charge aus Belagmaterial.
I, in Fig. 4 und 5 stellt einen Trog oder Behälter mit horizontalem Teil. P für die Charge aus pulverförmigem, trockenem-Belagmaterial dar.'Bei dieser Ausführung gehen die Löcher zur Gasleitung J durch den lotrechten Teil 13 des Troges, so dass der Gasstrahl über und parallel zum horizontalen Teil JP streicht.
Bei der abgeänderten Bauart nach Fig.. 6 besteht der Behälter für das Belagmaterial aus einem Kipptrog M, der an seiner Ausgusskante oder nächst. dieser eine mit Löchern j1 versehene Gasleitung j , trägt. Hiedurch wird unterhalb der Ausgusskante des Troges M gegen die Seiten der Form ein Gasstrahl gerichtet. In der Figur sind Trog und Gasleitung in der Lage gezeichnet, in welcher der Trog gekippt ist und die Zufuhr des. Belagmaterials zum Gasstrahl. beginnt, während die punktierten Linien die normale Stellung bezeichnen, welche Trog und-Leitung einnehmen, bevor ersterer gekippt wird.
Bei Durchführung des Verfahrens wird der Kipptrog E (Fig. 1-3) in zurückgezogener Lage, d. h. wenn er aus der Form herausgezogen ist, mit geschmolzenem Metall beschickt und eine bemessene Menge fein verteilten, trockenen Belagmaterials gleichmässig über den V-förmigen Behälter 1 verteilt.
Der Wagen wird dann gegen die Form so weit verschoben, bis Trog E und Behälter I sieh der zylindrischen Innenfläche der Form gegenüber befinden. Die Form wird entweder vor oder nach dem Einführen des Troges und. der mit diesem verbundenen Teile in Rotation versetzt. Aus dem Behälter wird dann Pressluft oder ein anderes komprimiertes Gas durch den Schlauch J und das Steuerventil J {2 zur Leitung J geleitet und strömt durch deren Löcher J1 in den Behälter I über, wo es das fein verteilte, trockene Belagmaterial aufnimmt, welches es sodann an der zylindrischen Innenfläche der rotierenden Form ablagert.
Die Ablagerung erfolgt gleichzeitig über die ganze Länge des zylindrischen Formteiles, so dass nach und nach auf der ganzen Oberfläche ein Belag aus fein verteiltem Materiale in praktisch gleichmässigem Zusammenhange und gleichförmiger Dicke erzeugt wird. Das Gas wird dann durch Schliessen des Ventiles 1 (2 von der Leitung J abgeschaltet, der Kipptrog E mittels des Handhebels F gedreht und seine Füllung auf die belegte Oberfläche der rotierenden Form gegossen.
Die Arbeitsweise der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 ist praktisch die gleiche, wogegen bei der Bauart nach Fig. 6 der Kipptrog für das geschmolzene Metall und der Kipptrog Af zwar in gleicher Weise gefüllt und in die Form eingeführt werden, die Abgabe des fein verteilten Belagmaterials an den Gasstrahl aber durch Kippen des Troges M bewirkt wird, der seinen Inhalt an den aus der Leitung j austretenden Gasstrahl abgibt. Dort, wo der Gasstrahl hin gerichtet ist, werden die den Belag bildenden Teilchen des pulverförmigen Belagmaterials teils durch Adhäsion, teils durch die infolge der Rotation der Form entstehende Zentrifugalkraft an ihrem Platze gehalten.
Bei dünnen Belägen, welche vornehmlich verwendet werden, besteht genügende Adhäsion zwischen Formwand und Belag einerseits und zwischen den Belagteilehen anderseits, dass der Belag auch dann noch ausreichend dauerhaft an der Wand haftet, wenn die Form nicht rotiert. Zur Erzielung-bester Ergebnisse soll aber der Guss des geschmolzenen Metalles auf die belegte Oberfläche der Form so rasch als möglich nach Herstellung des Belages erfolgen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gegossenen Rohren nach Patent Nr. 147499, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag aus trockenem, pulverförmigem Materiale entlang der ganzen Länge des zylindrischen Teiles der Form gleichzeitig aufgebracht-und der gesamte Belag vor dem Eingiessen des geschmolzenen Metalles erzeugt wird.