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Fernmelde- und Fernsteuerullgseinrichtung.
Es sind Fernmelde-und Fernsteuerungseinrichtungen bekannt, bei welchen auch die Über- tragung von Messwerten über die Schalteinrichtungen der Fernsteuerungsanlage ermöglicht wird.
Bei diesen bekannten Einrichtungen war bisher die Anordnung stets so getroffen, dass die Fernsteuerung sozusagen das Vorrecht vor der Fernmessung hat, während die Fernmessung lediglich bei Bedarf ein- geschaltet wird. Des weiteren ist es bereits bekannt, dass normalerweise der vorhandene Übertragungs- kanal mit der Fernmesseinrichtung belegt wird und nur dann, wenn ein Fernsteuerungs- oder Rück- meldevorgang zu übertragen ist, während des Übertragungsvorganges fallweise an die Fernsteuerungs- einrichtung angeschaltet wird. Bei der erfindungsgemässen Einrichtung erfolgt die Umschaltung des Übertragungskanales sofort und für die ganze Dauer eines Fernmelde-bzw. Fernsteuerungsvorganges.
Die Fernmessübertragung kann dabei eine solche sein, bei der stets der Messwert desselben
Gebergerätes übertragen wird ; es kann aber auch eine auswählbare Fernmessübertragung dauernd an diesem Übertragungskanal liegen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es ist 1 der Übertragungskanal, der sowohl durch einen körperlichen Leiter als auch durch eine Hochfrequenz- verbindung gebildet werden kann. 2 ist der Fernmessgeber,. 3 der Fernmessempfänger. Der Fernmess- geber 2 ist hiebei als umlaufender Impulskontakt, wie er beispielsweise bei der Fernzählung der elektrischen Leistung verwendet wird, dargestellt. 4 ist ein Ruhekontakt, der den Impulskontakt des Fern- messgebers 2 an die Stromquelle 5 legt. Die Stromquelle 5 ist mit Erde verbunden. Am Empfangsort für die Messgrösse ist der Empfänger 3 durch einen Ruhekontakt 6 mit der Erde verbunden.
Am Empfangsorte befindet sich nun auch ein Relais 7, das in Abhängigkeit von der Fernsteuerungseinrichtung 8 zum Ansprechen gebracht wird, so dass beispielsweise, wenn von der Überwachungsstation ein Kommando zu übertragen ist, das Relais 7 dieser Station zum Ansprechen kommt, wodurch der Kontakt 6 geöffnet und der Kontakt 11 geschlossen wird. Am Fernmessgeberort ist nun in den Stromkreis der Fernleitung 1 noch ein Relais 9 eingeschaltet. Der Arbeitskontakt 10 dieses Relais schaltet die Fernsteuerungseinrichtung 12 an die Fernleitung 1, während der Kontakt 4 vom Relais 9 entweder direkt oder über ein Zwischenrelais geöffnet wird.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende :
Normalerweise arbeitet die Fernmesseinrichtung, u. zw. derart, dass von dem Impulsgeber 2 über die Fernleitung 1 nach dem Empfangsrelais 3 der Überwachungsstation Fernmessimpulse gegeben werden. Dabei sind die Ruhekontakte 4 und 6 geschlossen. Die Fernmessübertragung erfolgt beispielsweise nach dem Impulsfrequenzverfahren mit Grundfrequenz der Impulse beim Messwert Null. Dabei kann aber auch irgendein andres hnpulsverfahren mit grosser Impulsdichte Verwendung finden. Die Impulsdichte soll so gross sein, dass dem Relais 9 praktisch stets Strom zugeführt wird, d. h. dass das Relais 9 während der einzelnen Impulspausen nicht zum Abfall kommen kann.
Soll nun von der Überwachungsstation aus ein Kommando gegeben werden, so wird durch Betätigen eines Kommandoschalters das Relais 7 zum Ansprechen gebracht und dadurch der Fernmessstromkreis am Kontakt 6 unterbrochen. Das auf den Ruhestrom ansprechende Relais 9 kommt hiedurch zum Abfallen, öffnet den Kontakt 4, wodurch die Fernmessung vollständig abgetrennt wird, und schliesst den Kontakt 10.
Gleichzeitig mit dem Ansprechen des Relais 7 war auch der Kontakt 11 geschlossen worden, so dass nunmehr die Fernsteuerungseinrichtung über die Kontakte 11 und 10 und die Fernleitung 1 in Tätig-
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keit treten kann. Nach Beendigung bzw. der Quittierung der Übertragung kommt das Relais 7 wieder zum Abfallen, und die Fernmesseinrichtung wird wieder in Betrieb genommen. Nach dem Quittieren kommt vorübergehend der Kontakt 4'zum Ansprechen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist also die Umschaltung auf die Fernsteuerapparatur davon abhängig gemacht, dass die Messwert- übertragung bzw. die Grundstromübertragung der Fernmesseinrichtung für eine bestimmte für die Übertragung der Fernsteuerkommandos benötigte Zeit unterbrochen wird.
An Stelle eines Impuls- häufigkeitsgebers kann beim Gegenstande der Erfindung selbstredend auch ein anderes Fernmessverfahren treten, das den Übertragungskanal dauernd oder wenigstens in schneller Folge mit einem Ruhestrom belegt, wie z. B. Spannungs-oder Stromintensitätsverfahren, die auch den Messwert Null mit einem
Grundstrom übertragen.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele ist die Umschaltung von Fernmessung auf Fernsteuerung oder Fernmeldung von einer Betätigung der Fernsteuereinrichtung 8 aus abhängig gemacht. Für eine Betätigung vom Geberort der Messwerte aus, d. h. beim Anreizen des Senders der Station 12, ist ein dem Relais 9 entsprechendes Relais nebst den zugehörigen Kontakten auch in der andern Station vorzusehen, am Orte des Impulsgebers 2 dagegen ein Relais entsprechend dem Relais 7.
Über den Kanal 1 können auch mehrere Messwerte gleichzeitig, namentlich auch mit Hilfe eines synchron und phasengleich rotierenden Verteilerschalters, übertragen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernmelde- und Fernsteuerungseinrichtung zur Übertragung von Meldungen und Kommandos und Fernmesseinrichtung, insbesondere für elektrische Energieverteilungsanlagen, wobei die Stromzeichen beider Übertragungseinrichtungen über ein und denselben Übertragungskanal übertragen werden und bei welcher der zur Übertragung zur Verfügung stehende Kanal im Dauerzustand für die Fernübertragung der Messwerte belegt ist und, gleichgültig in welcher Verkehrsrichtung ein Fern- steuer- oder Fernmeldevorgang zu übertragen ist, selbsttätig auf die Fernmelde-und Fernsteuerungseinrichtung geschaltet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Umschaltung des Übertragungskanals sofort und für die ganze Dauer eines Fernmelde- bzw. Fernsteuenmgsvorganges erfolgt.