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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vorübergehenden Erhitzen, insbesondere Pasteurisieren, eines fliessfähigen Lebensmittelprodukts, wie von Milch, Fruchtsaft und dergl., wobei das Produkt mittels Heisswasser auf eine vorgegebene Temperatur erhitzt, eine vorgegebene Zeit lang auf dieser Temperatur gehalten und danach mittels Kühlwasser wieder abgekühlt wird.
Weiters bezieht sich die Erfindung auch auf eine Vorrichtung zum vorübergehenden Erhitzen, insbesondere Pasteurisieren, eines fliessfähigen Lebensmittelprodukts, wie von Milch, Fruchtsaft und dergl., wobei ein Gegenstrom-Erhitzer, ein Heisshalter und ein regenerativer Gegenstrom-Wärmetauscher in Serie vom Produkt durchflossen sind, um dieses Produkt aufeinanderfolgend auf eine vorgegebene Temperatur zu erhitzen, auf dieser Temperatur zu halten und dann unter Rückgewinnung von Produkt-Wärme wieder abzukühlen, und wobei dem Erhitzer ein Heisswasseraufbereiter zur Zuführung von Heisswasser zugeordnet ist und im regenerativen Wärmetauscher Kühlwasser im Gegenstrom zum Produkt geführt wird.
In der Lebensmittelindustrie und vermehrt auch in landwirtschaftlichen Betrieben mit sog. Ab-Hof-Verkauf werden verschiedene Produkte, insbesondere Milch, aber auch Fruchtsäfte und dergl. flüssige Lebensmittel-Produkte, durch Erhitzen auf eine Pasteurisierungstemperatur und halten auf dieser Pasteurisierungstemperatur für eine vorgegebene Zeit pasteurisiert ; im Anschluss daran wird das jeweilige Lebensmittel-Produkt wieder abgekühlt, um es im abgekühlten Zustand einem Tank bzw. einer Abfüllanlage zuzuführen. Dabei wurde bereits versucht, die beim Abkühlen des Produkts von diesem abgegebene Wärme zurückzugewinnen, etwa indem in einem regenerativen Wärmetauscher nach dem Gegenstromprinzip das noch zu pasteurisierende Produkt vom bereits pasteurisierten Produkt vorerwärmt wird, wobei das bereits pasteurisierte Produkt in diesem Wärmetauscher abgekühlt wird.
Im Anschluss an diese Vorerwärmung des zu pasteurisierenden Produkts wird letzteres einem Erhitzer zugeführt, wo es mit Hilfe von Heisswasser auf die gewünschte Pasteurisierungstemperatur gebracht wird, um dann in einem Heisshalter, etwa einer Rohrschlange mit entsprechender Wärmeisolierung, eine vorgegebene Zeit lang auf dieser Temperatur gehalten zu werden. Dabei ist jedoch problematisch, dass im regenerativen Wärmetauscher nicht-
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pasteurisiertes Produkt und pasteurisiertes Produkt im Gegenstrom fliessen, was im Falle von Rissen oder dergl. im Wärmetauscher zu einem Eindringen von nicht-pasteurisierten Produkt in das pasteurisierte Produkt führt ; dies ist jedoch unzulässig.
Ein Ausweg wurde daher bisher nur darin gesehen, in einem eigenen Kühlkreislauf das pasteurisierte Produkt mit Hilfe von Kühlwasser abzukühlen ; in diesem Kühlkreislauf wird im einzelnen ein regenerativer Wärmetauscher vorgesehen, in dem in einem Bereich das pasteurisierte Produkt unter Erwärmung des Kühlwassers abgekühlt wird, und in dem in einem zweiten Bereich mit Hilfe des so erwärmten Kühlwassers das noch nicht pasteurisierte Produkt vor dessen Zuführung zum Erhitzer vorerwärmt wird. Bei dieser Technik sind jedoch gesonderte Kreisläufe, jeweils mit den erforderlichen Anzeige- und Überwachungsgeräten, notwendig, so dass der Aufwand relativ hoch ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bzw. ein Vorrichtung wie eingangs angegeben vorzusehen, mit dem bzw. mit der eine möglichst wirksame Wärmerückgewinnung bei geringem apparativen Aufwand erzielt wird.
Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemässe Verfahren der eingangs angeführten Art dadurch gekennzeichnet, dass als Kühlwasser das Heisswasser, das beim Erhitzen des Produkts abgekühlt worden ist, herangezogen wird und demgemäss Wasser in einem einzigen Kreislauf, im Gegenstrom zum Produkt, einerseits zum Erhitzen des Produkts, unter Abkühlen des Wassers, und andererseits zum Abkühlen des Produkts, unter Erhitzen des Wassers, geführt wird.
In entsprechender Weise ist die erfindungsgemässe Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch gekennzeichnet, dass dem regenerativen Wärmetauscher als Kühlwasser das beim Erhitzen des Produkts im Erhitzer abgekühlte ursprüngliche Heisswasser zugeführt wird und demgemäss das den Erhitzer und den regenerativen Wärmetauscher im Gegenstrom zum Produkt durchfliessende Wasser in einem einzigen Kreislauf geführt wird, in den auch der Heisswasseraufbereiter aufgenommen ist.
Mit der erfindungsgemässen Technik wird der vorstehenden Zielsetzung in vorteilhafter Weise entsprochen, und es wird, abgesehen von einer erhöhten Sicherheit beim Pasteurisieren,
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eine Vereinfachung im Ablauf bei Pasteurisieren erzielt, mit der auch eine besonders effiziente Wärmerückgewinnung einhergeht.
Die Vereinfachung im Ablauf resultiert auch in der Einsparung eines eigenen Wasserkreislaufs samt Überwachungsgeräten, da die Erhitzung des Produkts sowie die Wärmerückgewinnung beim Abkühlen des Produkts in einem gemeinsamen Wasser-Kreislauf erfolgen. Das Produkt erwärmt im Gegenstromverfahren während seiner Abkühlung das vorhin abgekühlte Wasser, wobei ein Grossteil der Wärme wieder zurückgewonnen wird ; von aussen her muss dann das so bereits vorerwärmte Wasser nur mehr um die fehlende Temperaturdifferenz wieder aufgeheizt werden.
Im Fall der Pasteurisierung von Milch hat sich beispielsweise in Versuchen gezeigt, dass das Heisswasser mit Hilfe des Heisswasseraufbereiters auf eine Temperatur von 74 C erhitzt wird, wobei mit diesem Heisswasser die Milch auf eine Pasteurisierungstemperatur von 72 C erhitzt wird.
Bei diesem Erhitzen sinkt die Wassertemperatur wieder auf ca. 10 C ab, und das Wasser mit dieser Temperatur von 10 C durchfliesst unmittelbar anschliessend den regenerativen Wärmetauscher, wo es durch die auf 72 C erhitzte und im Heisshalter eine Zeit lang auf dieser Temperatur gehaltene Milch wieder auf eine Temperatur von über 60 C, insbesondere ca. 65 C, erwärmt wird ; die pasteurisierte Milch wird dabei von ihrer Temperatur von ca. 72 C auf ungefähr 13 C abgekühlt.
Sofern diese Temperatur der Milch oder allgemein des Produkts nach Abkühlen im regenerativen Wärmetauscher für bestimmte Zwecke noch zu hoch ist, kann das Produkt in einem
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daher dem regenerativen Wärmetauscher in apparativer Hinsicht ein Kühler zur weiteren Abkühlung des Produkts nachgeschaltet.
Um im Falle eines Risses im Erhitzer-Wärmetauscher oder im regenerativen Wärmetauscher zu verhindern, dass Wasser in das Lebensmittel-Produkt, etwa Milch, eintritt und sich mit letzterem vermischt, kann mit Vorteil das Produkt unter einem Druck gehalten werden, der höher ist als der Druck des Wassers ; dies ist im vorliegenden Fall besonders günstig zu erreichen, da d Wasser wie erwähnt in einem einzigen Kreislauf den Erhitzer sowie den regenerativen Wärmetauscher durchfliesst. Um hier auch
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einen Nachweis für die Unbedenklichkeit des Produkts zu gewinnen, kann vorteilhafter Weise der Druck des Produkts laufend registriert werden, wozu an eine das Produkt führende Leitung ein Druck-Registriergerät, wie ein Schreiber, angeschlossen sein kann.
An sich könnte auch der Druck des Wassers auf ähnlich Weise laufend registriert werden, jedoch eröffnet sich hier eine einfache Möglichkeit dadurch, dass der Druck des Wassers mittels eines Überdruckventils auf einen unter dem Nenn-Druck des Produkts liegenden Maximaldruck begrenzt wird. Dieses Überdruckventil kann dabei der Einfachheit halber im Bereich des Heisswasseraufbereiters vorgesehen sein.
Aus Sicherheitsgründen kann weiters vorgesehen werden, dass die Temperatur des Produkts im Bereich der Heisshaltung auf der vorgegebenen Temperatur laufend überwacht wird, um im Fall eines Absinkens der Temperatur des Produkts unter die vorgegebene Temperatur das Produkt für eine neuerliche Zuführung zur Erhitzung umzuschalten. Dabei wird, um den Druck im Produktkreis nicht unerwünscht abfallen zu lassen, mit Vorteil auch beim Umschalten des Produkts die Produkt-Abgabe gesperrt.
In entsprechender Weise ist eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung demgemäss dadurch gekennzeichnet, dass im Produkt-Kreis ein Temperaturüberwachungsgerät angeordnet ist, das über Steuerleitungen mit einem normalerweise geschlossenen Absperrorgan in einer Umschalt-Leitung vom Heisshalter zum Eingang, mit einem normalerweise offenen Absperrorgan in einer Leitung vom Heisshalter zum regenerativen Wärmetauscher und mit einem normalerweise offenen Absperrorgan in einer Produkt-Abgabeleitung verbunden ist.
Als Wärmetauscher können beispielsweise übliche Plattenwärmeaustauscher eingesetzt werden, es können jedoch auch andere Arten von Wärmetauschern verwendet werden, wie etwa Rohrbündeloder Rohrwendelwärmetauscher.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert. Es zeigen : Fig. l ein Prinzipschema einer Pasteurisationsvorrichtung für ein fliessfähiges Lebensmittelprodukt, insbesondere Milch ; und Fig. 2 in einem Diagramm den Verlauf der Temperatur des Wassers im gemeinsamen Kreislauf sowie
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des Produkts im Erhitzer bzw. im regenerativen Wärmetauscher.
In Fig. l ist ein Prinzipschema einer PasteurisierungsVorrichtung, beispielsweise zum Pasteurisieren von Milch als fliessfähiges Lebensmittelprodukt, veranschaulicht ; eine derartige Vorrichtung kann im Prinzip für die Lebensmittelindustrie vorgesehen sein, wobei auch andere Produkte, wie z. B. Fruchtsäfte, pasteurisiert oder allgemein vorübergehend erhitzt und wieder abgekühlt werden können ; mit besonderem Vorteil wird eine derartige Vorrichtung jedoch für landwirtschaftliche Betriebe vorgesehen, in denen ein Verkauf von Milch, Fruchtsäften und dergl. Produkten Ab-Hof erfolgt, wobei diese Produkte mit einer vergleichsweise kleinen, preiswerten, nichtsdestoweniger sicheren und den Lebensmittel-Vorschriften genügenden Vorrichtung rasch und verlässlich pasteurisiert werden können.
Im einzelnen wird die hier als Beispiel für das Lebensmittelprodukt angeführte Milch bei 1 von einem Lagertank (nicht dargestellt) einem Vorlaufgefäss 2 zugeführt, in dem die Milch gekühlt, etwa bei einer Temperatur von ungefähr 5OC, gespeichert werden kann. Die Temperatur der Milch wird am Ausgang dieses Vorlaufgefässes 2 mit einem Temperaturanzeigegerät (Thermometer) 3 angezeigt. Im vom Vorlaufgefäss 2 wegführenden Produkt-Kreis ist sodann eine Produktpumpe 4 vorgesehen, die die Milch über eine Leitung 5 einem Erhitzer 6 unter Druck zuführt. Der Druck am Ausgang der Produktpumpe 4 bzw. in der Leitung 5 wird mit einem Druckanzeigegerät (Manometer) 7 angezeigt.
Im den Erhitzer 6 bildenden Wärmetauscher fliesst das
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8 zugeführt wird. Der Heisswasseraufbereiter 8 erhitzt dabei das Wasser beispielsweise auf eine Temperatur von 74 C, und diese Temperatur wird ebenfalls mit Hilfe eines Temperaturanzeigegerätes (Thermometers) 9 angezeigt. Weiters wird auch der Druck des Heisswasser mit Hilfe eines Druckanzeigegerätes (Manometers) 10 angezeigt.
Auf diese Weise wird im Erhitzer 6 die Milch nach dem Gegenstromprinzip durch das Heisswasser von der beim Eintritt gegebenen Temperatur von 50C auf eine Pasteurisierungstemperatur von 720C bei einem Austritt aus dem Erhitzer 6, bei 11, erhitzt ; im Anschluss daran wird sie einem Heisshalter 12 unmittelbar
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zugeführt. In diesem Heisshalter 12 wird die Milch eine für die Pasteurisierung vorgegebene Zeit lang, beispielsweise 0, 5 min lang, auf der vorgegebenen Pasteurisierungstemperatur gehalten, und zu diesem Zweck kann der Heisshalter 12 beispielsweise, wie an sich bekannt, durch eine Rohrschlange gebildet sein.
Am Ausgang 13 des Heisshalters 12 wird der Druck der Milch mit Hilfe eines Druck-Registrier- und Anzeigegerätes 14 angezeigt sowie registriert ; weiters wird die Temperatur der Milch mit Hilfe eines Temperatur-Anzeige-und Überwachungsgerätes 15 angezeigt und überwacht, wobei dieses Gerät 15 bei einem Absinken der Milchtemperatur unter die vorgegebene Pasteurisierungstemperatur von 72 C Schaltfunktionen bewirkt :
zum einen wird ein in einer Leitung 16 vom Heisshalter 12 zu einem weiteren Wärmetauscher, einem regenerativen Wärmetauscher 17, der nachstehend noch näher hinsichtlich seiner Aufgabe erläutert werden soll, angeordnetes Absperrorgan, welches normalerweise offen ist und so das Fliessen von Milch vom Heisshalter zum regenerativen Wärmetauscher 17 ermöglicht, bei einem Absinken der Temperatur über eine vom Überwachungsgerät 15 ausgehende Steuerleitung geschlossen.
Sodann befindet sich in einer Umschalt-Leitung 19, die vom Heisshalter 12 zurück zum Vorlaufgefäss 2 führt, ein Absperrorgan 20, welches normalerweise geschlossen ist und beim erwähnten Absinken der Milchtemperatur unter den vorgegebenen Wert geöffnet wird ; demgemäss wird die aus dem Heisshalter 12 kommende Milch in diesem Fall umgeschaltet, d. h. anstatt dem regenerativen Wärmetauscher 17 dem Vorlaufgefäss 2 und somit dem Eingangsbereich für ein erneutes Erhitzen zugeführt.
Im Normalfall wird jedoch, wie erwähnt die heisse, pasteurisierte Milch vom Heisshalter 12 über das offene Absperrorgan 18 in der Leitung 16 dem regenerativen Wärmetauscher 17 zugeführt,
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Wärmetauscher 17 (bei 21) abgekühlt wird. Bei dieser Abkühlung wird die von der Milch abgegebene Wärme zurückgewonnen, und zu diesem Zweck wird das im Erhitzer 6 beim Erhitzen der Milch abgekühlte Wasser unmittelbar anschliessend, in einem einzigen Kreislauf, dem regenerativen Wärmetauscher 17 zugeführt, so dass das beispielsweise auf ca. 10 C beim Austritt aus dem Erhitzer 6
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bzw.
Eintritt in den regenerativen Wärmetauscher 17 abgekühlte Wasser nunmehr, beim Durchströmen des regenerativen Wärmetauscher 17 in Gegenstrom zur Milch, wieder erwärmt wird, und
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gebildete einzige Wasser-Kreislauf, enthaltend den Erhitzer 6 und den regenerativen Wärmetauscher 17, ist in Fig. l mit 23 bezeichnet. Dieser Kreislauf 23 enthält weiters eine Heisswasserpumpe 24, die das Wasser im Kreislauf 23 zirkulieren lässt.
Weiters führt eine Zuleitung 25, in der ein Absperrorgan 26 angeordnet ist, zum Kreislauf 23, um dem Kreislauf 23 das erforderliche Wasser zuzuführen. Gegebenenfalls kann an die Leitung 25 auch ein Warmwasserspeicher angeschlossen sein, um das am Ausgang 22 des regenerativen Wärmetauschers 17 erhaltene, eine Temperatur von ca. 650C aufweisende Warmwasser nach Beendigung eines Pasteurisierungsvorganges für andere Zwecke nutzen zu können. Dies ist jedoch in der Zeichnung, Fig. 1, nicht näher dargestellt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Druck der Milch in der Leitung 16 höher als der Druck des Wassers im Kreislauf 23 eingestellt ; als Nachweis dafür, dass während der Pasteurisierung laufend ein höherer Druck im Milch-Kreislauf herrschte, wird vom Druck-Registrier- und Anzeigegerät 14 der Druck der Milch laufend registriert. Der - niedrige - Druck des Wassers wird anstatt einer ähnlichen laufenden Registrierung einfach mit Hilfe eines Überdruckventils 27 auf einen unter den Nenn-Druck der Milch liegenden Maximaldruck begrenzt, so dass sichergestellt ist, dass der Wasserdruck nie den Nenn- oder SollDruck der Milch erreichen kann.
Aus Fig. 1 ist weiters noch eine Thermostatregelung für die Milcherhitzung im Erhitzer 6 veranschaulicht, wobei ein Temperaturfühler 28 die Temperatur der Milch im Bereich des Ausganges 11 aus dem Erhitzer 6 erfasst (beispielsweise Soll - Temperatur : 72OC) und gegebenenfalls an den Heisswasseraufbereiter 8 ein Regelsignal abgibt, wie dies bei 29 in Fig. l veranschaulicht ist, um eine stärkere oder schwächere Erhitzung der Milch zu bewirken.
Durch den im Vergleich zum Wasserdruck höheren Milchdruck wird sichergestellt, dass im Falle von Rissen in den den Erhitzer
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6 bzw. den regenerativen Wärmetauscher 17 bildenden Wärmetauschern nur Milch aus dem Milchkreis in den Wasserkreislauf 23 - und nicht umgekehrt-eintreten kann. In einem derartigen Fall wird das an sich klare Wasser durch die eingetretene Milch getrübt, und dieser Umstand kann mit Hilfe eines Schauglases 30 im Wasserkreislauf 23 visuell erfasst werden.
Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Vorrichtung, mit dem einzigen Wasserkreislauf 23 bzw. dem Erhitzer 6 und dem regenerativen Wärmetauscher 17, soll nunmehr anhand des Diagramms von Fig. 2 noch näher erläutert werden. In diesem Diagramm ist dabei bei 6'der Erhitzungsschritt (entsprechend dem Erhitzer 6 in Fig. l) veranschaulicht, wogegen bei 17'die Abkühlung der Milch unter Rückgewinnung der Wärme (entsprechend dem regenerativen Wärmetauscher 17 in Fig. l) gezeigt ist. Dabei ist auf der Abszisse der Strömungsweg (Länge L) und auf der Ordinate die Temperatur T (in OC) gezeigt.
Bei 31 tritt die Milch mit einer Temperatur von 5 C in den Erhitzer 6 ein, und es erfolgt eine Erhitzung im Gegenstrom-
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wird gleichzeitig das Heisswasser gemäss der Kurve 34 abgekühlt, bis es schliesslich am Ausglang des Erhitzens, bei 35, nur mehr
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Das so abgekühlte Wasser wird danach unmittelbar dem regenerativen Wärmetauscher 17-bei 36-zugeführt ; die Milch durchfliesst im Gegenstrom den regenerativen Wärmetauscher 17, wie beschrieben, wobei sie bei 37 eintritt und am Punkt 21'entsprechend dem Ausgang 21 gemäss Fig. 1 - austritt ; hierbei wird die Milch gemäss der Kurve 38 abgekühlt, während das Wasser unter Rückgewinnung der Wärme gemäss der Kurve 39 (vor) erwärmt wird. Am Punkt 22', entsprechend dem Ausgang 22 aus dem regenerativen Wärmetauscher 17, hat das Wasser dann wie erwähnt eine
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entsprechende abschliessende Erhitzung, vorgenommen werden.
Wie ersichtlich zeichnet sich das beschriebene Verfahren
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bzw. die beschriebene Vorrichtung durch einen geringen Aufwand sowie einen günstigen Wirkungsgrad aus, indem eine Wärmerückgewinnung in besonders hohem Ausmass durch den einzigen Wasserkreislauf 23 sichergestellt wird.
An sich kann die soweit anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene Vorrichtung, mit dem Erhitzer 6 und dem regenerativer Wärmetauscher 17, bereits den meisten Ansprüchen im Bereich von landwirtschaftlichen Betrieben oder aber auch der Lebensmittelindustrie genügen, so dass das am Ausgang 21 des regenerativen Wärmetauschers 17 erhaltene Produkt (hier : Milch) dann beispielsweise direkt über eine Abgabe-Leitung 40 (siehe Fig. l) einem Tank, eventuell auch einer Abfüllanlage, zugeführt werden kann.
Sofern jedoch die Milch oder allgemein das Produkt auf eine noch tiefere Temperatur, etwa auf 5OC, abgekühlt werden soll, etwa um eine Frischhaltung in einem Tank mit Wärmeisolierung über eine wenn auch beschränkte, so doch längere Zeit zu ermöglichen, kann ein gesonderter Kühler 41 dem regenerativer Wärmetauscher 17, was die Milchbehandlung betrifft unmittelbar nachgeschaltet sein. Demgemäss wird die bei 21 aus dem regenerativer Wärmetauscher 17 austretende, abgekühlte Milch unmittelbar darauffolgend dem Kühler 41 zugeführt, aus dem sie bei 42 austritt, um zum Ausgang bzw. zur Abgabe-Leitung 40 zu gelangen. Der Kühler 41 wird im Gegenstrom von Kühlwasser durchflossen, welches von einem Vorlauf 43 mit Temperaturanzeige 44 und einem Überdruckventil 45 zur Druckbegrenzung, wie im Zusammenhang mit dem Überdruckventil 27 bereits erläutert, dem Kühler 41 zufliesst.
Der Druck des Kühlwassers im Vorlauf 43 kann mit Hilfe eines Manometers 46 angezeigt bzw. beobachtet werden.
Im Kühlwasser-Rücklauf 47 kann sodann ein Schauglas 48 angeordnet sein, um auch im Bereich des Kühlers 41 einen etwaigen Eintritt von Milch in das Kühlwasser und somit die Trübung des Kühlwassers beobachten zu können. Auch im Kreis des Kühlers 41 ist der Wasserdruck niedriger als der Solldruck der Milch, und es kann ergänzend zur Druckanzeige und-registrierung am Gerät 14 eine Druckanzeige und-registrierung mit einem weiteren Gerät 49 im Bereich des Ausgangs 42 aus dem Kühler 41 erfolgen. Ferner ist ein Temperaturanzeigegerät (Thermometer) 50 an die Leitung 40 angeschaltet.
Für den Fall, dass bei der Temperaturüberwachung (im Gerät
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15) ein Absinken der Milchtemperatur unter die vorgegebene Pasteurisierungstemperatur festgestellt wird, wird weiters auch ein in der Abgabe-Leitung 40 angebrachtes, normalerweise offenes Absperrorgan 51 geschlossen, wobei dieses Schliessen bevorzugt etwas früher (z. B. ca. 1 Sek. früher) als das Schliessen des Absperrorgans 18 erfolgt. Mit 52 bzw. 53 sind weiters als Drosseln wirksame Absperrklappen in der Umschalt-Leitung 19 bzw.
Abgabeleitung 40 bezeichnet, wobei diese Drosseln den Druckaufbau im Produkt-Kreis sicherstellen.
Ein Schauglas 54 in der Abgabe-Leitung 40 sowie eine Ableitung 55 mit Absperrorgan 56 dienen zum Anfahren der Vorrichtung, wobei im Anfahrbetrieb dem Vorlaufgefäss 2 vorweg Wasser anstatt Milch zugeführt wird, bis die gewünschten Temperaturen im Wasserkreislauf bzw. in den Wasserkreisläufen erreicht worden sind ; danach wird dem Vorlaufgefäss 2 das zu pasteurisierende Produkt zugeführt, wobei dann, wenn nur wenig Wasser mehr im Vorlaufgefäss 2 vorhanden ist, kaum eine Durchmischung der beiden Fluide zu befürchten ist. Während des geschilderten Anfahrbetriebs, in dem Wasser statt Milch zugeführt wird, wird das Wasser über das offene Absperrorgan 56 der Ableitung 55 zugeführt, wobei ein weiteres Absperrorgan 57 in der Abgabe-Leitung 40 geschlossen ist.
Sobald am Schauglas 54 festgestellt wird, dass nach abgeschlossenem Anfahrbetrieb Milch in der AbgabeLeitung 40 vorliegt, wird das Absperrorgan 56 in der Abflussleitung 55 geschlossen und das Absperrorgan 57 in der Abgabeleitung 40 geöffnet, so dass die pasteurisierte Milch dem Tank etc. zugeführt werden kann.
Als Wärmetauscher für den Erhitzer 6, den regenerativen Wärmetauscher 17 und gegebenenfalls den Kühler 41 können herkömmliche, für die Lebensmittelverarbeitung geeignete Plattenwärmetauscher eingesetzt werden, jedoch ist an sich die beschriebene Pasteurisierung mit Wärmerückgewinnung von der Art der jeweiligen Wärmetauscher unabhängig. Dementsprechend können auch Rohrbündelwärmetauscher oder Rohrwendelwärmetauscher für die Einheiten 6,17 bzw. 41 eingesetzt werden.