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Verfahren zur Erzeugung von unlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser.
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Die stabilisierten Diazoverbindungen, die die andern Komponenten der Präparate darstellen, sind wasserlösliche Diazoaminoverbindungen oder Nitrosamin-Alkalimetallsalze.
Wasserlösliche Diazoaminoverbindungen sind z. B. beschrieben in den deutschen Patenten Nr. 535670 und Nr. 532562. Sie sind erhältlich durch Kondensation von aromatischen Diazoverbindungen, die frei sind von Sulfo-oder Karboxylgruppen, mit primären aromatischen Aminen, die eine oder mehrere Sulfogruppen, zwei oder mehrere Karboxylgruppen oder Sulfo-und Karboxylgruppen enthalten, oder mit sekundären Aminen der allgemeinen Formel :
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worin Riund RAlkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Hydroarylreste darstellen, die wenigstens einen Substituenten enthalten, der fähig ist, die Komponenten wasserlöslich zu machen.
Die Nitrosaminalkalimetallsalze entsprechen der folgenden allgemeinen Formel :
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Sie können erhalten werden durch Einwirken von Alkali auf die Lösung einer Diazoverbindung. Gemische der substantiven Azokomponenten mit den genannten stabilisierten Diazoverbindungen sind Handelsprodukte und werden als trockene, feste Produkte oder als Pasten auf den Markt gebracht.
Gemische, dite eine wasserlösliche Diazoaminoverbindung und eine substantive Azokomponente enthalten, sind z. B. im österr. Patent Nr. 124706 beschrieben. Farbstoffpräparate, die eine Kupplungkomponente und ein Nitrosoaminalkalimetallsalz als stabilisierte Diazoverbindung enthalten, sind in einer Reihe von Patenten erwähnt, z. B. in den österr. Patenten Nr. 74384 und Nr. 68917, in den deutschen
Patenten Nr. 408505, Nr. 540607 und Nr. 524266.
Die neue Entwicklungsmethode ist allgemein anwendbar bei allen obenerwähnten Farbstoffpräparaten.
Die neue Art des überführen der Präparate in unlösliche Azofarbstoffe auf der Faser ist jedoch nicht nur anwendbar bei der Herstellung von Drucken aus den genannten Präparaten allein, sondern sie bietet besonders grosse Vorteile auch bei der Herstellung von Buntreserven, sogenannten Vordruckreserven, unter Anilinschwarz, bei der Herstellung von Drucken oder Buntreserven neben Drucken oder unter Färbungen von Küpenfarbstoffen mittels Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen, ferner bei der Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz, wobei die Buntreservemuster einerseits aus Azofarbstoffen bestehen, die aus den Azofarbstoffpräparaten entwickelt sind, und anderseits aus Küpenfarb- stoffen, die aus Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen erzeugt werden.
Die Druckreserven aus den verschiedenen Präparaten können dabei nebeneinander auf das Material aufgebracht werden, oder es können Mischungen der Azofarbstoffpräparate mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen verwendet werden.
In allen hier erwähnten Fällen wird von der neuen Entwieklungsmethode der Azofarbstoffpräparate in der gleichen Weise Gebrauch gemacht : Das Material, das vorher mit den genannten Gemischen aus Azolmpplungskomponenten und den genannten stabilisierten Diazoverbindungen bedruckt worden ist, entweder mit diesen Präparaten allein oder in Verbindung mit Anilinschwarzpräparaten und/oder Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen, wird mit einer wässrigen Lösung einer oder mehrerer organischer Säuren oder Phosphorsäure oder eines leicht dissoziierbaren Metallsalzes oder eines säureabspaltenden Salzes geklotzt und darauf auf heissen Zylindern oder in einem erhitzten Raum getrocknet.
Der durch das neue Entwicklungsverfahren erzielte technische Vorteil besteht also, abgesehen von der leichten und vollständigen Entwicklung der Präparate, noch darin, dass diese Methode so leicht mit der Entwicklung der Anilinschwarzpräparate und Estersalze der Leukoküpenfarbstoffe kombiniert werden kann.
Beispiele :
A. Drucken mit Gemischen aus substantiven Azokomponenten und stabilisierten Diazoverbindungen :
1. Man druckt auf ein Gewebe folgende Druckfarbe :
80 geines Gemisches der Diazoaminoverbindung aus 4-C'hlor-2-amino-l-methyIbenzol und
4-Sulfo-2-amino-benzoesäure mit Diaeeto-acetyl-orthotolidid (s. österr.
Patent Nr. 124706)
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30 g Natriumsalz des sulfonierten Rizinusöl
500 g neutrale Stärke- Tragant-Verdickung 1000 g
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b) mit 30 g Glykolsäure pro Liter Wasser oder c) mit 25 g Essigsäure 50% und 25 g Glykolsäure pro Liter oder f) mit 25 g Oxalsäure pro Liter oder e) mit 25 y Essigsäure 50% und 10 g Oxalsäure pro Liter oder f) mit 50 g Zinksulfat pro Liter oder g) mit 50 g Aluminiumsulfat pro Liter oder h) mit 50 g Magnesiumsulfat pro Liter oder i) 40 g Phosphorsäure pro Liter.
Darauf wird das so behandelte Material unmittelbar auf einer Zylindertrockenmaschine getrocknet.
Hierauf wird gespült und kochend heiss geseift. Man erhält sehr lebhafte, echte, gelbe Drucke.
2. 45 g des Gemisches der Diazoaminoverbindung aus 1-Amino-4-benzoylamino-2.5-dimethoxy- benzol und n-butylaminoessigsnure mit dem Natriumsalz von 2. 3-Oxynaphtoylaminobenzol
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30 g Athylen-thiodiglykol
50 g Harnstoff
100 g Zinkoxyd 1 : 1 mit Wasser gemischt
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird wie bei Beispiel 1 behandelt. Man erzielt volle, sehr echte, blaue Drucke.
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Natriumhydroxyd, Natriumaeetat und Diaeetoacetyl-orthotolidid, oder des Farbstoff- präparates nach Beispiel 3 des deutschen Patentes Nr. 540607, bestehend aus dem Natrium- salz des Nitrosamins von 5-Chlor-2-methoxy-1-aminobenzol, Natriumhydroxyd, Natrium- acetat und 2'3'-Oxynaphtoyl-2-methoxy-l-aminobenzol
370 g Wasser
20 g Natronlauge 380 Bé
30 g Natriumsalz des Sulfierungsproduktes von Rizinusöl
500 g neutrale Stärke-Tragant-Verdickung
1000 g.
Das bedruckte Material wird getrocknet und linksseitig geklotzt auf einem Zweiwalzenfoulard mit einer der folgenden Lösungen, enthaltend auf l ! Wasser : a) 25 g Essigsäure 50% und 25 gAmeisensäure 80% oder b) 30 g Glykolsäure oder e) 25 g Essigsäure 50% und 25 g Glykolsäure oder cl) 25 g Oxalsäure oder e) 25 g Essigsäure 50% und 10 g Oxalsäure oder f) 50 g Zinksulfat oder g) 50 g Aluminiumsulfat oder
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i) 40 g Phosphorsäure.
Darauf wird unmittelbar auf einer Zylindertrocknungsmaschine getrocknet. Hierauf wird gespült und kochend heiss geseift.
B. Herstellung von Buntreserven unter Oxydationsfarben, besonders Anilinschwarz, mittels Gemischen aus substantiven Azokomponenten und stabilisierten Diazoverbindungen :
Die neue Entwieklungsmethode der Azofarbstoffpräparate ist von besonderem Vorteil bei der Herstellung von Buntreserven (Vbrdruekreserven) unter Anilinsehwarz. Bis jetzt musste das mit den
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präparates eingeführt wurde.
Nach dem neuen Verfahren können die in den Reservepasten enthaltenen Azofarbstoffpräparate entwickelt werden, nachdem das Material mit dem Anilinsehwarzpräparat geklotzt ist, ohne vorangegangenes Dämpfen. Die Entwicklungsmittel, d. h. die organischen Säuren oder Phosphorsäure oder
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zugegeben.
Das Material wird zuerst mit der Reservierungsdruckpaste bedruckt, die das Azofarbstotfpräparat, die üblichen Verdiekungs-und Reservierungsmittel enthält, w ie z. B. Alkalimetalloxyde oder - karbonate oder Alkalimetallsalze von organischen Säuren oder Oxyde, Hydroxyde, Karbonate oder Salze von Zink, Calcium, Magnesium od. dgl. oder Zink-, Kalzium-oder Magnesiumsalze von organischen Säuren, dann geklotzt mit der Anilinschwarzklotzlösung, der die oben angegebenen Mittel zugesetzt worden sind, und darauf einem Trocknungsprozess auf erhitzten Trockenzylindern oder in erhitzten Kammern unterworfen. Hiedurch werden die Azofarbstoffe auf den gedruckten Teilen des Materials entwickelt.
Hierauf wird das Material kurz gedämpft, um das Anilinschwarz zu entwickeln. Um die Oxydation des Anilinschwarzzu beenden, wird das Material mit einem Chromat nachbehandelt. Schliesslich wird es gespiilt und geseift. Die folgenden Beispiele zeigen, wie die Entwieklungsmethode zur Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz angewendet werden kann :
4.80 des Gemisches der Diazoaminoverbindung aus 4-Chlor-2-amino-1-methylbenzol und 4-SuIfo-2-aminobenzoesäure mit dem Natriumsalz von 2'3'-Oxynaphtoyl-2-äthoxy-
1-aminobenzol (s. österr. Patent Nr. 124706)
160 Wasser
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200 g Zinkoxyd 1 : 1 mit Wasser gemischt
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird auf einem Zweiwalzenfoulard zwischen beiden Walzen mit
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Nach dem Klotzen werden die Drucke sofort auf einer Zylindertrockenmaschine getrocknet, dann drei Minuten im Schnelldampfer gedämpft, chromiert, gespült und geseift. Man erhält scharlachrote Effekte auf schwarzem Grund.
5. Man druckt auf weisse Baumwollgewebe oder Kunstseidegewebe :
80 g des Farbstoffpräparates erhältlich, nach Beispiel 2 des deutschen Patantes Nr. 540607 und bestehend aus einem Gemisch des Natriumsalzes des Nitrosamins aus 2. 5-diehloranilin, freiem Natriumhydroxyd, Natriumacetat und 2'3'-Oxynaphtoyl-2-methoxy-1-aminobenzol
160 g Wasser
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500 g neutrale Stärke-Tragant-Verdickung
200 g Zinkoxyd 1 : 1 mit Wasser gemischt
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird auf einem Zweiwalzenfoulard zwischen beiden Walzen mit folgendem Anilinschwarzklotz gepfaltscht :
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auf Färbungen, hergestellt mittels Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen und zur Herstellung von Drucken in verschiedenen Mustern mittels verschiedener Druckpasten, wovon die eine das Azofarbstoffpräparat und die andere ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes enthält.
1. Eine Reservierungsdruekpaste, die das Azofarbstoffpräparat und die üblichen Verdickungmittel und Reservierungsmittel, wie z. B. Oxyde, Hydroxyde oder Karbonate von Zink oder Erdalkalimetallen, wie z. B. Magnesium, Kalzium od. dgl., und einen weiteren Zusatz eines mild wirkenden Reduktionsmittels, wie Natriumthiosulfat, enthält, wird aufgedruckt auf das Material, das vorher geklotzt wurde mit einer Klotzfliissigkeit, die ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes neben einem Oxydationsmittel enthält, wie Natriumnitrit oder ein neutrales Chromat.
Das so imprägnierte und bedruckte Material
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präparat zum unlöslichen Azofarbstoff entwickelt, und gleichzeitig werden die Estersalze der Leukokupen- farbstoffe in die entsprechenden Küpenfarbstoffe übergeführt. Die folgenden Beispiele erläutern diese Reservedruckmethode :
6. Die Ware wird mit folgender Lösung geklotzt und dann getrocknet :
30 g veresterte Leukoverbindung der Formel :
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30 g Äthylenthiodiglykol
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15 NaNO
10 g Ammoniak 25%
50 g Tragantsehleim 60 : 1000 auf 1 1 einstellen.
Aufdruekfarbe :
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50 (J Zinkweiss 1 : 1
50 g Natriumthiosulfat
1000 y.
Nach dem Drucken und Trocknen wird das Material mit einer Lösung geklotzt, welche in l B Wasser
10 g Oxalsäure
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25 g Glaubersalz enthält. Darauf wird unmittelbar auf einer Zylindertrockenmasehine getrocknet ; hierauf wird gespült und zehn Minuten kochend heiss geseift.
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7. Die Ware wird mit folgender Lösung geklotzt und dann getrocknet :
30 g Estersalz des Leukokupenfarbstoffes, der nach Beispiel 6 verwendet wird,
30 g Äthylenthiodiglykol
865 g Wasser
15 9Natriumnitrit
10 g Ammoniak 25%
50 g Tragantschleim 60 : 1000 auf 1 l einstellen.
Aufdruckfarbe :
80 g des Farbstoffpräparates, erhältlich nach Beispiel 1 des deutschen Patentes Nr. 524266 und bestehend aus dem Natriumsalz des Nitrosamins aus 5-Chlor-2-methoxy-1-amino- benzol, Natriumhydroxyd, Natriumacetat und Diacetoacetyl-2-methoxy-1-aminobenzol
270 g Wasser
20 g Natronlauge 38 Bé
30 g denaturierter Alkohol
500 g neutrale Stärke-Tragant-VerdicImng
50 g Zinkweiss 1 : 1
50 g Natriumthiosulfat
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird mit einer Lösung geklotzt, die auf 1 I Wasser
10 g Oxalsäure
15 g Ameisensäure 85% und
25 g Glaubersalz enthält, und unmittelbar auf einer Zylindertrocknungsmasehine getrocknet ; hierauf wird gespült und zehn Minuten kochend heiss geseift.
Die Esterverbindung des Leukoküpenfarbstoffes wird durch das Zinkoxyd und Thiosulfat an den bedruckten Stellen reserviert. Man erhält echte, sehr reine, gelbe Drucke auf blauem, küpenfarbigem Grund.
IL Falls Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen verwendet werden, die als solche nicht vollständig entwickelt werden können mittels Natriumnitrit und einer organisehen Säure, werden mit folgender abgeänderter Methode gute Resultate erzielt :
In der Klotzflüssigkeit, die das Estersalz des Leukokiipenfarbstoffes enthält, wird das Natriumnitrit durch ein Alkalimetallehlorat und ein die Oxydation beschleunigendes Mittel, wie vanadinsaures Ammonium, ersetzt. Im übrigen wird das Verfahren in der unter I angegebenen Weise ausgeführt, jedoch muss Aluminiumsulfat in der Klotzlosung vorhanden sein, mit der das Material vor dem Trocknen behandelt wird.
Auf diese Weise werden die Azofarbstoffpräparate zu den unlöslichen Azofarbstoffen entwickelt, und gleichzeitig werden die Estersalze der Leukoküpenfarbstoffe vollständig in die Küpenfarbstoffe übergeführt. Die folgenden Beispiele zeigen, wie diese Methode ausgeführt werden kann :
8. Man klotzt mit folgender Lösung :
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7. Auflage,
30 g Äthylenthiodiglykol 850 g Wasser
50 g Tragantschleim 60 : 1000
25 g Natriumchlorat
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auf 1 1 einstellen.
Nach dem Trocknen wird folgende Druckfarbe aufgedruckt :
80 g des Farbstoffpräparates, bestehend aus einem Gemisch der Diazoaminoverbindung aus
4-Chlor-2-amino-1-methoxybenzol und Methylaminoessigsäure mit dem Natriumsalz des 2'3'-Oxynaphtoyl-2-methoxy-1-aminobenzols (s. österr. Patent Nr. 124706)
100 Wasser
30 g Alkohol
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160 g Wasser 1000 g.
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Nach dem Drucken und Trocknen wird das Material mit einer Lösung geklotzt, welche auf 1 l Wasser enthält :
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30 g Ameisensäure
60 g Aluminiumsulfat.
Man trocknet darauf auf erhitzten Zylindern oder in erhitzten Kammern. Man erzielt echte, lebhafte. volle rote Drucke auf mittelblauem, lebhaftem Boden.
9. Man klotzt die Ware mit folgender Lösung :
20 (J Schwefelsäureester des Leukoküpenfarbstoffes Nr. 1315 nach Schultz' Farbstofftabellen,
7. Auflage
30 g Äthylenthiodiglykol
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25 g Natriumchlorat
25 g vanadinsaures Ammonium 1 : 100 auf 1 l eingestellt.
Nach dem Trocknen wird folgende Druckfarbe aufgedruckt :
80 g eines nach den Angaben des deutschen Patentes Nr. 540607 erhältlichen Gemisches des
Natriumsalzes des Nitrosamins aus 5-Chlor-2-methyl-1-aminobenzol mit dem Natrium- salz des 2'3'-Oxynaphtoyl-2-methyl-1-aminobenzols und wasserfreiem Natriumacetat
100 y Wasser
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160 y Wasser
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird, wie in Beispiel 8 angegeben, entwickelt. Man erzielt echte, lebhafte, volle rote Drucke auf mittelblauem, lebhaftem Boden.
III. Eine andere Art der Herstellung von Buntreserven unter Färbungen aus Estersalzen von Leukokupenfarbstoffen besteht in der Kombination der neuen Entwicklungsmethode der Azofarbstoffpräparate mit dem sogenannten Dämpfentwicklungsverfahren der Estersalze der Leukoküpenfarbstoffe :
Das Material wird zuerst bedruckt mit einer Reservierungsdruckpaste, enthaltend ein Gemisch einer substantiven Azokomponente mit einer stabilisierten Diazoverbindung der beschriebenen Art, ein Verdickungsmittel und als reservierend wirkende Zusätze ein Oxyd, ein Hydroxyd oder Karbonat eines Erdalkalimetalls zusammen mit einem mild wirkenden Reduktionsmittel (Natriumthiosulfat).
Das gedruckte Material wird getrocknet und darauf mit einer Lösung geklotzt, die ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes, ein Oxydationsmittel wie Natriumchlorat, ein säureabspaltendes Mittel, wie oxal- saures Ammonium, thiocyansaures Ammonium, Diäthyltartrat usw., einen Oxydationsbeschleuniger, wie vanadinsaures Ammonium, und ein Ammoniumsalz einer schwachen organischen Säure, wie Ammoniumacetat, enthält. Das so behandelte Material wird dann einem Troeknungsprozess auf erhitzten Trockenzylindern oder in erhitzten Kammern unterworfen, wodurch die Azofarbstoffpräparate in die unlöslichen Azofarbstoffe übergefiihrt werden.
Hierauf wird das Gewebe zwecks Überführung der Estersalze in die entsprechenden Küpenfarbstoffe gedämpft. Man erhält so bunte Drucke von Azofarbstoffen auf kupenfarbigem Grund.
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Die folgenden Beispiele erläutern diese Methode : 10. Man druckt folgende Druckfarbe vor :
80 y des Gemisches der Azofarbstoffkomponenten, wie im Beispiel 4 verwendet,
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260 g Wasser
500 g neutrale Stärke-Tragant-Verdickung
50 g Zinkweiss 1 : 1
50 < ? Natriumthiosulfat 1000 g.
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25 g Ammoniak 25% 20 g oxalsaures Ammon 30 g Essigsäure 50% 15 g Natriumchlorat
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Schnelldämpfer gedämpft, gespült und 10 Minuten kochend heiss geseift. Man erreicht echte scharlachrote Drucke im küpenfarbigen Boden.
11. Man druckt folgende Druckfarbe vor :
80 g des Farbstoffpräparates, erhältlich nach Beispiel 3 des deutschen Patentes Nr. 540607 und bestehend aus dem Natriumsalz des Nitrosamins von 5-Chlor-2-methoxy-1-amino-
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benzol
30gNatronlauge38 Bé
30 g denaturierter Alkohol
260 y Wasser
500 g neutrale Stärke-Tragant-Verdickung
50 g Zinkweiss 1 : 1
50 g Natriumthiosulfat
1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird mit folgender Lösung geklotzt :
30 g Estersalz des Leukoküpenfarbstoffes, wie er nach Beispiel 6 verwendet wird.
30 g Äthylenthiodiglykol
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im küpenfarbigen Boden.
IV. Herstellung von Drucken in verschiedenen Mustern mittels verschiedener Druekpasten, wovon die eine das Azofarbstoffpräparat aus einer substantiven Azokomponente und der stabilisierten Diazoverbindung enthält und die andere ein Estersalz eines Leukoküpenlarbstoffes. Jede der verschiedenen Entwicklungsmethoden zum Überführen der Estersalze der Leukoküpenfarbstoffe in die entsprechenden Küpenfarbstoffe fs. I, II und III wie oben angegeben) kann in analoger Weise zur Entwicklung der Drucke aus den Estersalzen angewendet und mit dem neuen Entwicklungsverfahren fiir die Azofarbstoffpräparate kombiniert werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Darstellung von geeigneten Druekpasten und die Anwendung des neuen Entwicklungsverfahrens zur Herstellung von Drucken mittels Azofarbstoffpräparaten neben Drucken mittels Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen :
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2-äthoxy-1-aminobenzol (s. österr. Patent Nr. 134706) 360 g Wasser
30gNatronlauge38 Bé
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b) 80 g Schwefelsäureester des Dimethoxydibenzanthrons
30 g Äthylenthiodiglykol 60 g eines Gemisches aus Äthylenglykol, Dioxyäthylenglykol und J11onomethyläther
270gWasser
500gneutraleStärke-Tragant-Verdickung
40gHarnstoff
20gNatriumnitrit
1000 g.
Die mit Druckfarben a und b bedruckte und getrocknete Ware wird geklotzt mit einer Lösung, die in 1 l Wasser enthält :
10 g Oxalsäure
15 g Ameisensäure 85% und
25 g Glaubersalz
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10 Minuten kochend heiss geseift. Man erhält echte scharlachrote und grüne Drucke nebeneinander auf weissem Grund.
13. Man druckt folgende zwei Druckfarben nebeneinander : a) 80 g des Farbstoffpräparates erhältlich nach Beispiel 5 des deutschen Patentes Nr. 540607 und bestehend aus dem Natriumsalz des Nitrosamins aus 2. 5-Dichloranilin, Natrium- hydroxyd, Natriumacetat und dem Natriumsalz des 2. 3-Oxynaphtoylaminobenzols
360gWasser
30gNatronlauge38 Bé
30 g Natriumsalz des sulfonierten Rizinusöls
500gneutraleStärke-Tragant-Verdickung
1000 g. b) 80 g Schwefelsäureester der Leukoverbindung von Dimethoxydibenzanthron
30gÄthylenthiodiglykol 60 g eines Gemisches aus Äthylenglykol, Dioxyäthylenglykol und Monomethyläther
270gWasser
500gneutraleStärke-Tragant-Verdickung 40 g Harnstoff
20 g Natriumnitrit
1000 g.
Die mit den Druckfarben a und b bedruckte und getrocknete Ware wird mit einer Lösung von
10 g Oxalsäure
15 g Ameisensäure 85% und
25 g Glaubersalz auf
1 l Wasser ; eklotzt und unmittelbar auf einer mässig geheizten Zylindertrockenmaschine getrocknet, gespult und 10 Minuten kochend heiss geseift. Man erhält echte scharlachrote und grüne Drucke nebeneinander auf weissem Grund.
14. a) 80 g des Farbstoffpräparates bestehend aus einem Gemisch der Diazoaminoverbindung aus 4. 6-Dichlor-2-amino-1-methylbenzol und 4-Sulfo-1-aminobenzoesäurc mit dem
Natriumsalz des 2'3'-oxynaphtoyl-4-methoxy-1-aminobenzols (s. österr. Patent . 124706) 100 g Wasser 30 g Natronlauge 380Bé
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450gneutraleStärke-Tragant-Verdickung
310gWasser 1000 g.
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25 g Xatriumchlorat 25 g vanadinsaures Ammonium 1 :
100 1000 g.
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EMI10.3
a) 80 g eines nach den Angaben des deutschen Patentes Nr. 540607 erhältlichen Gemisches des Natriumsalzes des Nitrosamins aus 5-C'hlor-2-methyl-l-aminobenzol mit dem
Natriumsalz des 2'3'-Oxynaphtoyl-2-methyl-1-aminobenzols und wasserfreiem
Natriumacetat
410 g Wasser
30 g Natronlauge 380Bé
30 g Natriumsalz des sulfonierten Rizinusöls
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30 g Äthylenthiodiglykol
450 y Wasser
450 g neutrale Stärke-Tragant-Verdickung
25 g Natriumchlorat
25 g vanadinsaures Ammonium 1 : 100
1000 g.
Nach dem Drucken wird getrocknet, dann überklotzt auf einem Zweiwalzenfoulard zwischen zwei Walzen
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heiss geseift. Man erzielt echte rote neben echten hellblauen Drucken.
D. Herstellung von Buntreserven unter Anilinschwarz mittels einer Reservierungsdruckpaste, enthaltend ein Gemisch einer substantiven Azokomponente mit einer stabilisierten Diazoverbindung, wie oben angegeben, und einer Reservierungsdruckpaste, enthaltend ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes, oder mittels eines Gemisches dieser Pasten.
Die Resevierungsdruckpasten. die die Farbstoffpräparate, die üblichen Verdiekungsmittel und Reservierungsmittel, sowie andere übliche Zusätze enthalten, werden in verschiedenen Mustern oder miteinander vermischt auf das Material gedruckt, das gedruckte Textilmaterial wird getrocknet und darauf geklotzt mit einem Anilinsehwarzpräparat, dem die nach dem neuen Entwicklungsverfahren benutzten Mittel zugesetzt worden sind, nämlich eine oder mehrere organische Säuren, oder Phosphor. säure oder säureabspaltende Salze, wie Ammoniumsalze von organisehen Säuren usw.
Die so behandelte Faser wird dann einem Trocknungsprozess auf erhitzten Troekenzylindern oder in erhitzten Kammern unterworfen, wodurch die Azofarbstoffe entwickelt werden. Hierauf wird das Material in einem geeigneten Dämpfer gedämpft, z. B. in einem Mather-Platt-Apparat, zur Entwicklung des Anilinschwarz, und schliesslich naehbehandelt in einer wässrigen Lösung, die ein Nitrit und eine anorganische oder organische Säure enthält, und in der üblichen Weise fertig gestellt. Die Behandlung mit Nitrit und der verdünnten Säurelösung verursacht die Entwicklung der Küpenfarbstoffe und beendet gleichzeitig die Oxydation des Anilinschwarz.
Die folgenden Beispiele erläutern dieses Reservedruckverfahren :
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a) 80 g des Azofarbstoffpräparates, wie es nach Beispiel 14 benutzt wird,
100 g Wasser
30 g Alkohol
30 g Natronlauge 38 Bé
450 g neutrale Stärke- Tragant-Verdickung
150 g Zinkweiss 1 : 1
160 g Wasser
1000 g.
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1000 g.
Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware mit einem Anilinschwarzklotz behandelt und weiter bearbeitet, wie in Beispiel 5 angegeben. Man erzielt lebhafte Rottöne neben lebhaften gelbgrünen Tönen auf schwarzem Grund.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von unlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ware mit einer Lösung oder Druckpaste, welche ein Gemisch einer substantives Azokomponente mit einer wasserlöslichen Diazoaminoverbindung enthält, klotzt oder bedruckt, darauf gegebenenfalls trocknet, dann mit einer wässrigen Lösung tränkt, die eine oder mehrere organische Säuren, oder Phosphorsäure, oder leicht dissoziierende Metallsalze, oder säureabspaltende Salze, oder Gemische dieser Verbindungen enthält, und darauf die so behandelte Ware einem Trocknungsprozess auf erhitzten Zylindern unterwirft oder sie durch einen erhitzten Raum führt.